Im November legte der deutsche Technologie-Index noch einmal zu. Mit 1.858 Punkten notierte der TECDAX 3,30% höher als im Vormonat.
Mit deutlichen Kursgewinnen setzte sich der Anbieter von Beschichtungsanlagen für die Halbleiterindustrie Aixtron an die Spitze des Index. Erfreuliche Q3-Zahlen Ende Oktober und wieder bessere Aussichten für den LED-Markt trieben die Aktie im November über die 6 EUR- und 7 EUR-Marke.
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Best-Index-Performer: Aixtron schafft den langersehnten Turnaround
Seit Mitte Oktober geht es mit der Aktie von Aixtron SE (ISIN: DE000A0WMPJ6) wieder aufwärts. Vor allem die Zahlen für das dritte Quartal am 27. Oktober leiteten den Turnaround in den darauffolgenden Wochen ein. So vermeldete das Unternehmen aus Herzogenrath erstmals seit rund zwei Jahren ein positives EBITDA in einem Quartal. Weiterhin verzeichnete man einen deutlichen Umsatzanstieg von 35% gegenüber dem Vorquartal. Positive Signale, die Anleger offensichtlich als möglichen Wendepunkt interpretierten.
Zudem wurde die Aktie im Laufe des letzten Monats durch die wieder freundlicheren Prognosen für den LED-Markt angetrieben. Anfang November durchbrach das Papier von Aixtron zunächst die 6 EUR-Marke.
Gestützt von neuen Einschätzungen seitens diverser Analysten sprintete der Kurs bis Mitte November dann auch noch über die 7 EUR-Marke. So haben beispielsweise Barclays Capital und Kepler Cheuvreux ihre Kursziele von 5 EUR auf 10 EUR bzw. von 5,50 EUR auf 9 EUR sehr deutlich hochgeschraubt. Bis Ende letzten Monats stieg die Aktie vorerst bis auf 7,56 EUR und brachte Aktionären im November somit Kursgewinne von +30,50% ein.
Ebenfalls deutlich zulegen konnten die Aktien von CompuGroup Medical AG (ISIN: DE0005437305) und Adva Optical Networking SE (ISIN: DE0005103006).
Ersteres Unternehmen kam auf eine Monatsperformance von +23,56% und das, obwohl zu Beginn des Monats erst einmal eine Gewinnwarnung mit Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal ausgegeben wurde. Die Koblenzer, die sich auf die Softwareentwicklung für Arztpraxen und Apotheken spezialisiert haben, mussten wegen der Verzögerung bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und verstärkten Investitionen in das Telematik-Infrastruktur-Projekt die Prognose senken. Im „Normalfall“ geht es bei solch‘ einer Nachricht erst einmal Richtung Süden. Doch in diesem Fall haben Anleger anders reagiert. Im weiteren Verlauf des Monats (9. November) meldete CompuGroup Medical weiterhin die Übernahme der LMZSOFT AG durch die Tochter CGM SYSTEMA, womit das Unternehmen seine Marktführerschaft im Segment der Software für Reha- und Fachkliniken ausbauen will.
Adva Optical Networking bleibt in diesem Jahr ebenfalls weiter auf der Siegerstraße. Nach kräftigen Gewinnmitnahmen im Zuge der Veröffentlichung der Q3-Zahlen im Oktober ging es im November wieder aufwärts bis auf 11,80 EUR. Mit +19,82% lag der Netzwerkspezialist aus Martinsried auf Rang drei der Monatswertung. Kurstreibende News gab es ansonsten keine, aber die Aussichten für das weitere Wachstum und die steigende Profitabilität haben Anleger veranlasst, weiterhin auf die Aktie von Adva Optival Networking zu setzen.
Auf den vierten Platz landete im abgelaufenen Monat Cancom SE (ISIN: DE0005419105) mit 14,36%, gefolgt von Qiagen N.V. (ISIN: NL0000240000) mit +13,94%. Die Aktie von Cancom legte aufgrund der guten 9-Monatszahlen, die am 12. November veröffentlicht wurden, zu. Der Münchener Anbieter von IT-Infrastruktur konnte den Umsatz von Januar bis September um +14,50% auf 657,4 Mio. EUR steigern. Zudem verbesserte man das EBITDA um +15,50% auf 40,9 Mio. EUR. Am gleichen Tag informierte Cancom über die Akquisition der Xerabit GmbH, womit das Datacenter- und Storage-Geschäft im Großkundenbereich verstärkt werden soll. Ohne nennenswerte Nachrichten schaffte hingegen Qiagen den Sprung über die 25 EUR und notierte Ende November 13,94% höher als zu Monatsanfang.
Worst-Index-Performer: RIB Software rutschte zeitweise unter 9 EUR
Auch im abgelaufenen Monat gehörte die RIB Software AG (ISIN: DE000A0JQ5U3) zu den großen Verlierern im TECDAX. Bereits im letzten Monat rangierte der Stuttgarter Softwarespezialist für das Bauwesen mit -19,96% auf dem vorletzten Rang. Diesmal reichten -12,44% für die rote Laterne.
Verantwortlich für die fortlaufenden Kursverluste war insbesondere die Senkung der Jahresprognose am 17. November. RIB Software musste die Gewinnwarnung herausgeben, da sich der Abschluss zweier Phase III-Aufträge im Volumen von insgesamt rund 10 Mio. EUR voraussichtlich bis ins nächste Jahr hinziehen wird.
In den Tagen danach rauschte die Aktie bis auf ein zwischenzeitliches Tief von 8,80 EUR. Bis Ende November erholte sich das Papier allerdings wieder ein wenig und schloss am 30. November bei 9,85 EUR.
Auch die „erfolgsverwöhnten“ Aktionäre der Drillisch AG (ISIN: DE0005545503) hatten im November weniger zu lachen als sonst. Mit einem Minus von -9,72% landete man in Sachen Performance auf den vorletzten Platz im TECDAX. Obwohl der Mobilfunkanbieter aus Maintal zu Beginn des Monats mit den Q3-Zahlen den Wachstumskurs untermauerte, kam es in der Folge doch zu einer deutlichen Korrektur der Aktie.
Die weiteren Verlierer auf Monatssicht waren Telefonica Deutschland Holding AG (ISIN: DE000A1J5RX9) mit einem Minus von -9,14%, Pfeiffer Vacuum Technology AG (ISIN: DE0006916604) mit -8,11% und die Manz AG (ISIN: DE000A0JQ5U3) mit -7,79%.