Die 1&1 Drillisch AG (ISIN DE 0005545503) hat ihren Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2017 weiter fortgesetzt.
Die Gesellschaft konnte die Zahl der Kundenverträge, den Umsatz sowie die operativen Ergebniskennzahlen deutlich verbessern und ihre Prognose erreichen.
Das Jahr war geprägt vom Zusammenschluss der Drillisch AG und der 1&1 Telecommunication SE (1&1). Mit dem erfolgreichen Abschluss der Gesamttransaktion ist ein leistungsfähiger Telekommunikations-Komplettanbieter entstanden, der vielfältige Möglichkeiten hat, sich bietende Wachstumschancen wahrzunehmen.
Bilanzielle Auswirkungen der Transaktion mit der United Internet AG
Im Rahmen der Bilanzierung wird unterstellt, dass 1&1 als wirtschaftlicher Erwerber (economic acquiree) die Anteile an der früheren Drillisch AG („Drillisch“) erworben hat. Die Ermittlung des Firmenwertes und der aufzulösenden stillen Reserven sowie stillen Lasten im Rahmen der Kaufpreisallokation sowie die ab dem Erwerbszeitpunkt anzuwendenden Bilanzierungsgrundsätze folgen der Sichtweise des wirtschaftlichen Erwerbers. Dies hat zur Folge, dass die Vergleichbarkeit von Bilanz und Gesamtergebnisrechnung im Hinblick auf vorangegangene Abschlüsse von Drillisch nicht mehr gegeben ist, da zum einen als Vorjahresvergleichszahlen die von 1&1 anzugeben sind und zum anderen die Gesamtergebnisrechnung im Umsatzkostenverfahren aufzustellen ist und die Bilanzierungsgrundsätze von 1&1 anzuwenden sind. Als Erwerbszeitpunkt, also der Zeitpunkt, an dem der wirtschaftliche Erwerber Kontrolle über das erworbene Unternehmen erlangt hat, gilt der Tag der Eintragung der Kapitalerhöhung II in das Handelsregister und somit der 8. September 2017. Die Einbeziehung von Drillisch als erworbenes Unternehmen in den Konzernabschluss erfolgt daher nur anteilig für den Zeitraum ab Kontrollerlangung. Im Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2017 wird Drillisch daher in der Gesamtergebnis- sowie in der Kapitalflussrechnung nur mit rund vier Monaten berücksichtigt.
Teilnehmer- und Umsatzwachstum
Die Zahl der Kundenverträge in aktuellen Produktlinien ist im Vergleich zum Vorjahresstichtag über alle Kundengruppen um 48,0 Prozent oder 4,10 Mio. (davon 3,35 Mio. aus der erstmaligen Einbeziehung von Drillisch) auf 12,64 Mio. Teilnehmer (2016: 8,54 Mio.) gestiegen. Im Mobile-Internet-Geschäft konnten 3,99 Mio. Kundenverträge hinzugewonnen (davon 3,35 Mio. aus der Drillisch-Übernahme) und die Vertragszahl auf 8,30 Mio. gesteigert werden (2016: 4,31 Mio.). Die DSL-Komplettverträge (ULL = Unbundled Local Loop) konnten um 110.000 Verträge auf 4,34 Mio. zulegen.
Neben den 12,64 Mio. Kundenverträgen in aktuellen Produktlinien hält die Gesellschaft weitere 0,47 Mio. Verträge ohne monatliche Grundgebühr sowie Service-Provider-Verträge (Volumen-Tarife / MSP-Tarife). Dazu kommen 0,11 Mio. DSL-Verträge in den auslaufenden Produktlinien T-DSL / R-DSL.
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Der Umsatz von 1&1 Drillisch ist im Geschäftsjahr 2017 um 15,7 Prozent oder 382,2 Mio. EUR auf 2.812,3 Mio. EUR (2016: 2.430,1 Mio. EUR) gestiegen.
Ergebnis-Steigerung trotz weiteren Investitionen in das Kundenwachstum
Trotz der Investitionen in das Kundenwachstum stieg das bereinigte Konzern-EBITDA aus fortgeführtem Geschäftsbereich (Ergebnis aus fortgeführtem Geschäftsbereich vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im Geschäftsjahr 2017 um 144,3 Mio. EUR oder 37,2 Prozent auf 532,2 Mio. EUR (2016: 387,9 Mio. EUR). Die bereinigte EBITDA-Marge aus fortgeführtem Geschäftsbereich legte auf 18,9 Prozent zu (2016: 16,0 Prozent).
Das bereinigte Konzern-EBIT aus fortgeführtem Geschäftsbereich (Ergebnis aus fortgeführtem Geschäftsbereich vor Zinsen und Steuern) stieg um 23,4 Prozent auf 468,1 Mio. EUR (2016: 379,3 Mio. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge aus fortgeführtem Geschäftsbereich erhöhte sich auf 16,6 Prozent (2016: 15,6 Prozent).
Dividende
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der am 17. Mai 2018 stattfindenden Hauptversammlung 1,60 EUR Dividende je Aktie (Vorjahr: 1,80 EUR) vor. Dies entspricht bei 176,7 Mio. Aktien einem Ausschüttungsvolumen von 282,8 Mio. EUR (Vorjahr: 98,6 Mio. EUR bei 54,7 Mio. Aktien).
1&1 Drillisch möchte seine Aktionäre auch in Zukunft angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen. Gemäß der Dividendenpolitik der Gesellschaft soll die Ausschüttung dauerhaft ca. 80 Prozent des operativen Konzernergebnisses betragen, sofern die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden.
Ausblick
1&1 Drillisch ist für die nächsten Schritte der Unternehmensentwicklung sehr gut aufgestellt und blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Konkret plant 1&1 Drillisch 2018 einen Anstieg bei der Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge um ca. 1,2 Mio. Wachstumstreiber sind die koordinierte Markenführung, höhere Marketingbudgets sowie ein deutlich verstärkter Einsatz subventionierter Smartphones (weitgehend ohne initiale Zuzahlung) auch beim Vertrieb über GMX und WEB.DE sowie bei den 1&1 Drillisch Discount-Marken (smartmobil.de, yourfone, winSIM u. a.). Dies betrifft sowohl Neu- als auch Bestandskunden.
Im Mai 2014 hat das International Accounting Standards Board (IASB) den Standard IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ veröffentlicht. Die Anwendungspflicht gilt für ab dem 1. Januar 2018 beginnende Berichtsperioden.
Nach IFRS 15 prognostiziert 1&1 Drillisch im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatzanstieg auf ca. 3,7 Mrd. EUR (2017: 2,8 Mrd. EUR). Ursächlich dafür sind das geplante organische Wachstum, die ganzjährige Konsolidierung von Drillisch sowie der verstärkte Einsatz subventionierter Smartphones in Verbindung mit der früheren Realisierung von Hardware-Umsätzen gemäß IFRS 15 (Umsatz-Effekt: ca. 200 Mio. EUR).
Das EBITDA im Konzern wird bei ca. 750 Mio. EUR (2017: 532,2 Mio. EUR) erwartet. In dieser Prognose enthalten sind ca. 300 Mio. EUR Ergebnisbelastungen durch die zusätzlichen Smartphone-Subventionen (Rückfluss über höhere Tarifpreise) sowie gegenläufig ca. 300 Mio. EUR positive Effekte aus der Bilanzierung gemäß IFRS 15. Ebenfalls enthalten sind ca. 50 Mio. EUR Synergien durch den Zusammenschluss von 1&1 und Drillisch, insbesondere durch Einsparungen beim Einkauf von Netz-Vorleistungen und Smartphones. Diesen Einsparungen stehen ca. 30 Mio. EUR Ergebnisbelastungen durch ein erhöhtes Marketingbudget sowie ca. 20 Mio. EUR Einmalaufwendungen (One-Offs) für Integrationsprojekte gegenüber.
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Aktuell (22.03.2018 / 08:09 Uhr) notieren die Aktien der 1&1 Drillisch AG im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,10 EUR (-0,16 %) bei 62,20 EUR.