Teamviewer Aktie hat sich im Kurs seit Oktober letzten Jahres mehr als verdoppelt. Erholungskurs nach tiefem Fall. Man scheint die Hausaufgaben bei Teamviewer angegangen zu sein – ManU-Sponsoring steht vor dem kurzfristigen Aus. Zahlen 2022 zeigen starkes, hochmargiges Wachstum. Und man fokussiert sich auf organisches Wachstum. So stieg der Gewinn je Aktie um 46%, bedingt durch 35% Nettogewinnsteigerung plus weniger Aktien durch 300 Mio EUR Aktien-Rückkäufe in 2022. Dazu zeigt man im ersten Halbjahr 2023 eine Fortsetzung der Erfolge aus 2023. Die Pläne des Managements, bestimmt auch durch den offenen Brief des aktivistischen Investors Petrus Advisers mit mehr Änderungs-Druck verfolgt, als ohne einen solchen Aktionär, der seit dem 17.02.2023 über 5% der Aktien der Teamviewer kontrolliert.
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Umsatz plus 12%, bereinigte EBITDA-Marge 41% – starke Q2-Ergebnisse für Teamviewer.
Und entsprechend zufrieden der Kapitalmarkt, der die Aktie aktuell um 7,25% auf 16,58 EUR „hochjubelt“ (12:11 Uhr). Und die Zahlen scheinen die Zufriedenheit zu rechtfertigen: Umsatzplus von 12%, währungsbereinigter Billings-Anstieg um 13%, bereinigte EBITDA-Marge von 41% und eine Net Retention Rate (Kundenbindungsrate) von 109% (+2 Prozentpunkte im Vergleich zu Q1 2023, +8 Prozentpunkte im Vergleich zu Q2 2022). In Q2 2023 wuchs die weltweite Kundenbasis von TeamViewer um 2% gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 633 Tsd. Kunden zum Ende des Berichtszeitraums.
Aktienrückkauf, geringere nicht-operative Kosten, Finanzergebnis lassen Gewinn je Teamviewer Aktie abheben!
Dazu ein führten um 16% erhöhte Kosten zu einem unterproportionalen operativen EBITDA-Anstieg auf 63,8 Mio EUR (plus 7%) – Sportsponsoring (oft diskutiert) machte auch im Q2 noch den Grossteil der Marketingkosten aus. Hier ist Besserung in Sicht. Mit geringeren nicht-operativen Kosten stieg das (unbereinigte) EBITDA um 13% auf 53,4 Mio EUR in Q2 2023. Maßgeblich getrieben durch ein signifikant verbessertes Finanzergebnis und positive Steuereffekte stieg der Nettogewinn im Vorjahresvergleich um 191% auf 34,0 Mio EUR in Q2 2023. Der Gewinn pro Aktie (unverwässert) stieg aufgrund des laufenden Aktienrückkaufprogramms noch stärker, um 212% auf 0,20 EUR.
Zusammnefassung durch Vorstand
Oliver Steil, TeamViewer CEO äussert sich zu frieden: „Unsere Q2-Zahlen zeigen, dass sich unsere jüngsten Investitionen in Personal, Produkt und Marketing auszahlen. Wir freuen uns, dass das SMB-Geschäft erneut ein starker Treiber unseres Erfolgs ist. Mit dem Start von TeamViewer Remote haben wir unser Kernprodukt weiter verbessert und damit unsere Führungsposition gestärkt. Zusätzlich haben wir unser Enterprise-Wachstum trotz eines schwierigen Marktumfelds gut vorangebracht. „
Und Michael Wilkens, TeamViewer CFO, betont nochmals die Essentials der Zahlen:“Wir haben das zweite Quartal mit einem zweistelligen Umsatzwachstum von 12% und einer weiterhin starken bereinigten EBITDA-Marge von 41% abgeschlossen. Damit liegen wir klar auf Kurs zur Erfüllung unserer Jahresprognose. Wir haben neue, erfahrene Führungskräfte an Bord geholt, die uns dabei unterstützen werden, unsere strategischen Initiativen und Innovationspläne auf die nächste Wachstumsstufe zu heben.“
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Wachstum im Bereich Firmenkunden – hohe Zufriedenheit durch hohe Kundenbindungsrate ausgedrückt.
TeamViewer konnte in Q2 2023 einige größere Verträge im Enterprise-Geschäft abschließen. So entschied sich eine der vier größten Banken in Australien und Neuseeland für TeamViewers Enterprise-Connectivity-Lösung Tensor, um seine mehr als 40.000 Mitarbeitenden bei IT-Problemen aus der Ferne zu unterstützen. Darüber hinaus ist es TeamViewer gelungen, erfolgreiche Anwendungsfälle der Frontline-Lösung zu replizieren, beispielsweise in der Logistik eines Getränkeabfüllers in der AMERICAS-Region und bei der Lebensmittelzubereitung in einer Fast-Food-Kette in der APAC-Region.
KI als Wachstumstreiber der Zukunft – SAP-Kooperation soll Teamviewer da „voranbringen“.
TeamViewer hat zudem Frontline-Projekte zusammen mit seinem strategischen Partner SAP vorangetrieben. Seit Ende vergangenen Jahres nutzt Nadro, der führende mexikanische Großhändler für die Gesundheitsbranche, TeamViewers Frontline-Picking-Lösung in Verbindung mit SAPs Extended Warehouse Management Software. Ähnliche Projekte sind zuletzt auch in anderen Regionen gestartet. Diese Entwicklungen zeigen nach Ansicht des Unternehmens, dass man gut positioniert sei, um von der zunehmenden Verbreitung von Industrial-Metaverse-Technologien wie AR, MR und KI zu profitieren.
Sieht so aus, als der Brief der Petrus Advisers an das Management von Teamviewer vom 16.11.2022 ernsthaft gelesen wurde. Und man einiges umsetzt oder bereits umgesetzt hat.
Und bei Petrus Advisers scheint man die positive Kurs- Entwicklung wohl nur als Anfang zu sehen, denn am 14.02.2023 überschritt man die 5%-Beteiligungsschwelle bei Teamviewer. Offensichtlich baute man die Position bei dem Unternehmen kräftig aus. Selbstverständlich mit der aktuell klar bestätigten Hoffnung weitere Kurssteigerungen zu sehen. Und hier scheint man bei dem Londoner Investor auch klare Zeitvorgaben zu haben:
Position besteht zu rund 60% aus Call-Optionen auf die Teamviewer Aktie mit Laufzeiten bis maximal Dezember 2023.
Laut der im Februar veröffentlichten Beteiligungsmeldung erhöhte sich die Position von Petrus Advisers an Teamviewer folgendermassen: Aktienanteil erhöhte sich von 1,61% auf 2,03% und die Call-Rechte auf Aktien erhöhten sich von zuvor 1,61% auf aktuell 2,98%. Also insgesamt „kontrolliert“ Petrus Advisers so 5,01% der Stimmrechte, zumindest für den Fall, dass man alle Call’s ausüben sollte. Spannend ist dabei das Laufzeitfenster der Calls, das für die letzten Positionen bereits im Dezember ausläuft.
Wenn man bedenkt, dass Call’s einen Zeitwert-Aufschlag enthalten, dann war man sich wohl ziemlich sicher, kräftige Kurssteigerungen bis Dezember 2023 bei Teamviewer zu sehen,..
… denn niemand will Verluste. Da über die Strikepreise der Optionen nichts geäussert wird, ist es reine Spekulation zu sagen, wie hoch die Teamviewer Aktie steigen müsste, dass die Spekulation aufgeht. Allein das Überschreiten der Beteiligungsschwelle sollte die Erwartungen des Kapitlamarktes befeuern und dem Kurs in den nächsten Tagen Stärke verleihen. Und man darf gespannt sein, wie Petrus Advisers die neue Beteiligungs-Stärke nutzen wird.
Mit dem letzten Brief an das Management im November 2022 traf man offensichtlich einen Nerv bei Teamviewer, zumindest zeigten die Aktivitäten des Managements, dass man bei Petrus „nicht so falsch gelegen hatte“. Auch wenn noch nicht alle angesprochenen Punkte umgesetzt worden sind, so kann man zumindest einiges als umgesetzt sehen. Gerade beim Sportsponsoring scheint noch Luft nach oben, wenn man die Aussagen vom Petrus CEO Klaus Umek in der FAZ vom 21.04.2023 ansieht (FAZ, „Wem Petrus zusetzt“, Michaela Seiser, 21.04.2023) Wir stellen Zitate aus dem „November“-Brief der aktuellen Entwicklung gegenüber, um die bereits erzielten Veränderungen zu zeigen:
Petrus Advisers Forderungen – Reaktion, geänderte Kennzahlen oder Umsetzung Teamviewer
„…generierte im Jahr 2021 einen Nettogewinn von nur Euro 50 Millionen und wird auch 2022 nicht mehr als Euro 66 Millionen Nettogewinn schaffen. „(Petrus Advisers, Brief an das Management Teamviewer, 16.11.22) Hier konnte Teamviewer auftrumpfen mit einem um 35% gestiegenen Netogewinn im Geschäftsjahr 2022 auf 67,6 Mio EUR. Der Gewinn pro Aktie (EPS) (unverwässert) stieg dabei deutlich stärker, um 46% von 0,25 EUR auf 0,37 EUR, was auf die geringere durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien nach Abschluss des Aktienrückkaufs im Wert von 300 Mio EUR zurückzuführen ist. Un dim ersten Halbjahr 2023 setzte sich diese Erfolgsgeschichte fort – zusammengefasst in den EPS nach 6 Monaten, unbereingt, von 0,20 EUR.
„..Seit Monaten haben wir Ihnen nahegelegt, Ihre Sponsorenverträge zu beenden – weil sie schlichtweg ein Zeichen von Hybris und schlechtem Urteilsvermögen sind und waren. Als aktiv agierende Investoren können wir nicht tolerieren, dass Sie das 1,4 -fache Ihres Nettogewinnes – nämlich über Euro 70 Millionen pro Jahr – für die Sponsoren-Verträge mit Manchester United und Mercedes-Formel-1 verprassen. „(Petrus Advisers, Brief an das Management Teamviewer, 16.11.22) Hier gibt es bei dem ManU-Vertrag ein klares Enddatum, welches wahrscheinlich kurzfristig vorgezogen werden kann. Bezüglich Formel 1 hat man bei TeamViewer – noch – keine Reissleine gezogen.
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Kursniveau der Uniper Aktie scheint nicht nachvollziehbar. Trotz starker – durch Sonderfaktoren bedingter – Zahlen passt die MarketCap nicht.
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„Wir stimmen Herrn Wilkens zu, dass M&A in absehbarer Zukunft keine Priorität sein darf, weil die Firma sich jetzt zunächst organisch beweisen muss. Die Stabilität des TeamViewer–Geschäftsmodells in Zusammenhang mit dem aktuell niedrigen Aktienkurs machen weitere Aktienrückkäufe (SBB) attraktiv.“ Umsetzung erfolgt: Weiterer Rückkauf von 150 Mio EUR in 2023 verabschiedet, Aktien eingezogen aus 300 Mio Rückkaufprogramm in 2022. Fokussierung auf organisches Wachstum bestätigt. Angemahnte „Aufwertung des Kunden-Portfolios“ durch Cross- und Upselling sind erklärtes Unternehmensziel in der strategischen Planung.