Trotz eines herausfordernden Marktumfelds und interner Herausforderungen hat die TAKKT AG im Geschäftsjahr 2024 den oberen Bereich ihrer angepassten Prognose erreicht. Durch ein verbessertes Schlussquartal und gezielte Maßnahmen zur Cashflow-Optimierung konnte das Unternehmen seine finanzielle Stabilität wahren und die Basis für künftiges Wachstum stärken.
Solide Finanzzahlen trotz Rückgängen
Auf Basis vorläufiger Zahlen lag das organische Wachstum 2024 bei -15,4 %, während die bereinigte EBITDA-Marge 6,9 % betrug (Vorjahr: 9,1 %). Trotz des herausfordernden Marktumfelds und interner Restrukturierungsmaßnahmen erwirtschaftete TAKKT einen Free Cashflow von 68 Millionen Euro, der nur leicht unter dem Vorjahreswert von 74 Millionen Euro lag.
„Wir haben im zweiten Halbjahr große Fortschritte bei der Lösung unserer internen Herausforderungen erzielt und damit die Grundlage für eine verbesserte Geschäftsentwicklung gelegt“, erklärte CEO Andreas Weishaar. „Jetzt geht es darum, Kunden zurückzugewinnen und Vertrauen weiter zu stärken.“
Umsatzentwicklung: Schwaches erstes Halbjahr, Stabilisierung zum Jahresende
Während das erste Halbjahr von zahlreichen internen Problemen geprägt war – darunter die temporäre Einstellung der Marke ratioform, die ERP-Migrationsprobleme in der Division FoodService (FS) sowie eine ineffektive Marktpositionierung von NBF – verbesserte sich die Lage zum Jahresende.
Im vierten Quartal sank das organische Wachstum nur noch um 11,5 % und zeigte damit eine leichte Erholung gegenüber dem Vorquartal. Insbesondere die Division Industrial & Packaging (I&P) setzte den Erholungskurs fort. Die Office Furniture & Displays (OF&D) Division profitierte vom gezielten Abbau von Auftragsrückständen, die durch eingeschränkte Produktverfügbarkeit entstanden waren.
Die Rohertragsmarge fiel im Schlussquartal allerdings auf 36,6 % (Vorjahr: 39,9 %), was primär auf höhere Frachtraten, Projektaufträge, Vorratsbewertungen und Preisnachlässe zur Bestandsoptimierung zurückzuführen war. Diese Effekte werden sich zu Jahresbeginn 2025 noch leicht auswirken, sind aber überwiegend nicht wiederkehrend.
Das bereinigte EBITDA sank im Gesamtjahr auf 55,7 Millionen Euro (Vorjahr: 111,9 Millionen Euro), unter anderem aufgrund von einmaligen Aufwendungen in Höhe von 17,1 Millionen Euro für strukturelle Anpassungen. Zudem führte TAKKT im US-Geschäft eine Wertminderung von 63 Millionen Euro durch, die das EBIT erheblich belastete, aber keinen Einfluss auf den Cashflow hatte.
Positiver Jahresstart 2025 trotz unsicherer Rahmenbedingungen
Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres setzt sich der positive Trend beim Auftragseingang fort. Dennoch bleibt das Marktumfeld angespannt. Globale Handelskonflikte und wirtschaftliche Unsicherheiten stellen weiterhin Herausforderungen dar.
CFO Lars Bolscho erklärte: „Wir rechnen 2025 mit einer schrittweisen Verbesserung der organischen Umsatzentwicklung und positiven Wachstumsraten in den späteren Quartalen. Zudem erwarten wir eine leichte Erhöhung der bereinigten EBITDA-Marge.“
Strategische Neuausrichtung: Effizienzsteigerung und Portfolio-Optimierung
Parallel dazu arbeitet der TAKKT-Vorstand an einer neuen Unternehmensstrategie zur langfristigen Stärkung des Shareholder Values. Dabei stehen drei zentrale Fragen im Fokus:
- Portfolio-Fokussierung: Die Gruppe wird unrentable Aktivitäten aufgeben, darunter das Projektgeschäft der Division FS und die MyDisplays-Aktivitäten in Deutschland, die bereits veräußert wurden.
- Kundenzentrierung und organisches Wachstum: Durch eine stärkere Marktpositionierung und Optimierung des Omnichannel-Geschäfts will TAKKT seine Markenstrategie verbessern und das Kundenwachstum beschleunigen.
- Automatisierung und Skalierung: Die verstärkte Nutzung von KI, Prozessharmonisierung und Kosteneffizienzmaßnahmen soll die Profitabilität und Cash Conversion nachhaltig steigern.
Detaillierte Ergebnisse der strategischen Neuausrichtung sowie die Ziele für 2025 und darüber hinaus wird TAKKT am 27. März 2025 vorstellen.
Fazit: TAKKT stabilisiert sich – 2025 mit vorsichtigem Optimismus
Obwohl TAKKT im Geschäftsjahr 2024 deutliche Umsatz- und Ergebnisrückgänge hinnehmen musste, zeigen die Restrukturierungsmaßnahmen bereits erste Erfolge. Die Cashflow-Generierung bleibt stabil, und die Unternehmensstrategie wird konsequent auf Effizienzsteigerung und profitables Wachstum ausgerichtet.
Mit einer leichten Erholung der organischen Wachstumsraten in den kommenden Quartalen und einem klaren strategischen Fokus auf Rentabilität und Prozessoptimierung könnte TAKKT 2025 wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.