Sto SE: Konzern-Umsatz geht zurück

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Die Sto SE & Co. KGaA ist ein Hersteller von Farben, Putzen, Lacken und Beschichtungssystemen sowie Wärmedämmverbundsystemen.
Die Geschäftsentwicklung der Sto SE & Co. KGaA, international bedeutender Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen, wurde im ersten Halbjahr 2024 erheblich von verschiedenen Faktoren belastet und blieb insbesondere im Monat Juni deutlich unter den Erwartungen. Der Konzernumsatz verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert um 7,1 % auf 795,7 Mio. EUR (Vorjahr: 856,3 Mio. EUR). Darin enthalten sind negative Währungsumrechnungseinflüsse in Höhe von saldiert 1,4 Mio. EUR sowie ein positiver Erstkonsolidierungseffekt in Höhe von 1,2 Mio. EUR durch die erstmalige Einbeziehung der neuseeländischen Stoanz Ltd, Wellington, die zum 1. April 2024 übernommen worden war.

Zu den belastenden Einflussgrößen im Berichtszeitraum gehörte zum einen die seit Monaten rückläufige Baukonjunktur im für Sto wichtigsten Markt Deutschland sowie in mehreren ausländischen Regionen. Ausschlaggebend für die Zurückhaltung potenzieller Bauherren ist insbesondere der Mix aus deutlich gestiegenen Baukosten und schlechteren Finanzierungsbedingungen sowie vor allem die erhebliche Verunsicherung der Investoren infolge der ungewissen gesetzlichen Rahmen- und Förderbedingungen, die insbesondere in Deutschland, aber auch in mehreren ausländischen Märkten zu spürbaren Nachfragerückgängen führte.

Zum anderen wurde die Geschäftsentwicklung des Sto-Konzerns in der ersten Jahreshälfte 2024 erheblich von ungünstigen Witterungsbedingungen beeinflusst. Vor allem in den üblicherweise umsatzstarken Monaten Mai und Juni wurde die Verarbeitung der im Außenbereich verwendeten Sto-Produkte durch häufige Regenfälle in mehreren für den Konzern wichtigen Märkten behindert.

Im Juli 2024 lag der Konzernumsatz geringfügig über dem Vorjahreswert, blieb jedoch unter den ursprünglichen Erwartungen.

Im größten Segment Westeuropa – inklusive Deutschland – führten vor allem die ungünstigen Wetterverhältnisse im ersten Halbjahr sowie Änderungen bei staatlichen Förderprogrammen, unter anderem in Italien und Frankreich, zum Umsatzrückgang um insgesamt 8,4 % auf 617,3 Mio. EUR (Vorjahr: 674,0 Mio. EUR). Im Segment Nord-/Osteuropa verringerte sich der Umsatz um 7,4 % auf 76,0 Mio. EUR (Vorjahr: 82,1 Mio. EUR), wozu auch negative Währungsumrechnungseinflüsse beitrugen. Im Segment Amerika/Asien/Pazifik gab es eine stark gegenläufige Entwicklung: Während die Tochterunternehmen in Amerika überwiegend erfreuliche Zuwächse erzielten, kam es bei einzelnen asiatischen Gesellschaften zu teils erheblichen Rückgängen. Besonders in China erhöhte sich der Marktdruck weiter und die erwartete Stabilisierung der Nachfrage blieb aus. Saldiert nahm der Segment-Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,2 % auf 102,4 Mio. EUR zu (Vorjahr: 100,2 Mio. EUR).

Konzernweit verringerte sich der Auslandsumsatz in der ersten Jahreshälfte 2024 um 5,2 % auf 473,6 Mio. EUR (Vorjahr: 499,4 Mio. EUR), im Inland blieb der Umsatz mit 322,1 Mio. EUR (Vorjahr: 356,9 Mio. EUR) 9,8 % unter dem Vorjahreswert. Der Auslandsanteil am Konzernvolumen erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum von 58,3 % auf 59,5 %.

Das Ergebnis lag infolge des rückläufigen Umsatzvolumens, gepaart mit einem noch immer hohen Preisniveau in der Beschaffung, deutlich unter Vorjahr. Das KonzernEBIT verringerte sich um 49,7 % auf 29,3 Mio. EUR (Vorjahr: 58,2 Mio. EUR) und das EBT um 47,7 % auf 30,3 Mio. EUR (Vorjahr: 57,9 Mio. EUR). Die auf das EBT bezogene Umsatzrendite belief sich auf 3,8 % (Vorjahr: 6,8 %). Das EAT ging um 49,3 % auf 20,4 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 40,2 Mio. EUR).

Die sehr solide Vermögens- und Finanzlage des Sto-Konzerns war geprägt von der üblichen Saisonalität des Geschäftsverlaufs: Während in den ersten sechs Monaten ein hoher Geldbedarf besteht, überwiegen in der zweiten Jahreshälfte in der Regel die Mittelzuflüsse. Zur Jahresmitte 2024 errechnet sich unter Berücksichtigung des Bestands an liquiden Mitteln, die sich auf 81,9 Mio. EUR beliefen (31.12.2023: 122,3 Mio. EUR), ein Netto-Finanzguthaben von 78,3 Mio. EUR (31.12.2023: 119,7 Mio. EUR). Die weiterhin sehr solide Eigenkapitalquote lag bei 60,9 % (31.12.2023: 62,6 %). Beim Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von -4,9 Mio. EUR (Vorjahr: +33,1 Mio. EUR) machten sich hauptsächlich das verringerte Ergebnis, eine gestiegene Mittelbindung im Netto-Umlaufvermögen sowie höhere Ertragsteuerzahlungen bemerkbar.

Die Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte des Sto-Konzerns, der Mitte 2024 weltweit 5.784 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigte (Vorjahr: 5.801), summierten sich im Berichtszeitraum auf 15,8 Mio. EUR (Vorjahr: 14,1 Mio. EUR). In Mexiko erfolgte der Spatenstich für die Errichtung einer neuen Nassproduktionsanlage im Nordosten des Landes. Außerdem wurde in zusätzliche Produktionsanlagen bei der Tochtergesellschaft in Australien investiert sowie in Maßnahmen im Rahmen des Programms ,,Retrofit‘‘, mit dem die Fertigungsanlagen des Sto-Konzerns fortlaufend modernisiert beziehungsweise erneuert werden.

Umsatz- und Ergebnisprognose korrigiert

Angesichts des bisherigen Geschäftsverlaufs und der aktuellen Einschätzung der weiteren Entwicklung hat der Vorstand der STO Management SE die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2024 im Juli angepasst. Demnach wird mit einem Konzernumsatz in Höhe von ca. 1,66 Mrd. EUR (bisherige Prognose: 1,79 Mrd. EUR; 2023: 1,72 Mrd. EUR) gerechnet. Für das EBIT wird eine Bandbreite von 62 Mio. EUR bis 82 Mio. EUR (bisherige Prognose: 113 Mio. EUR bis 138 Mio. EUR; 2023: 126,5 Mio. EUR) sowie für das Vorsteuerergebnis EBT eine Bandbreite von 63 Mio. EUR bis 83 Mio. EUR prognostiziert (bisherige Prognose: 113 Mio. EUR bis 138 Mio. EUR; 2023: 127,4 Mio. EUR). Die Umsatzrendite bezogen auf das EBT dürfte somit zwischen 3,8 % und 5,0 % liegen (bisherige Prognose: 6,3 % bis 7,8 %; 2023: 7,4 %). Die Renditekennziffer ROCE erreicht voraussichtlich einen Wert von 8,1 % bis 10,9 % (bisherige Prognose: 14,5 % bis 17,8 %: 2023: 17,1 %).

Ausgehend von der schwächeren Entwicklung 2024 wird auch das kommunizierte Ziel für das Geschäftsjahr 2025, ein Konzernumsatz in Höhe von rund 1,9 Mrd. EUR und eine Umsatzrendite bezogen auf das EBT in der Bandbreite von 7,6 % bis 9,2 %, aus heutiger Sicht nicht erreicht. Grundsätzlich bestehen erhebliche Chancen für Sto, die aktuell von der schwierigen Marktsituation in mehreren wichtigen Kernmärkten, die sich voraussichtlich weiter fortsetzen dürfte, überlagert werden. Deshalb kann das besonders in energetischer Hinsicht bestehende Wachstumspotenzial sowohl im Neubau als auch in der Renovierung und Sanierung von Gebäuden aus Sicht des Unternehmens vorerst nicht ausgeschöpft werden. Vor diesem Hintergrund werden voraussichtlich auch die Mittelfristziele für 2027 (Umsatz: 2,1 Mrd. EUR; Umsatzrendite bezogen auf das EBT: 10 %) nicht erreicht. Eine aktualisierte und konkretisierte Einschätzung für 2025 sowie die Mittelfristprognose 2027 wird spätestens im April 2025 bekanntgegeben.

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