Sto SE: Herausforderungen durch schwächelnde Baukonjunktur

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Die Sto SE & Co. KGaA ist ein Hersteller von Farben, Putzen, Lacken und Beschichtungssystemen sowie Wärmedämmverbundsystemen.
Die Sto SE & Co. KGaA, ein weltweit führender Anbieter von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen, sieht sich im dritten Quartal 2024 zunehmend schwierigen Marktbedingungen ausgesetzt. Insbesondere die schwache Baukonjunktur in Deutschland und anderen Kernmärkten belastet das Geschäft des Unternehmens erheblich.

Umsatzentwicklung: Rückgang trotz stabiler internationaler Präsenz

Im Zeitraum Januar bis September 2024 erzielte Sto einen Konzernumsatz von 1.237,4 Mio. EUR, was einem Rückgang von 6,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Währungseffekte belasteten das Ergebnis mit -3,2 Mio. EUR, während die Übernahme der neuseeländischen Stoanz Ltd. einen positiven Beitrag von 2,5 Mio. EUR leistete. Ohne diese Sondereffekte blieb der Umsatzrückgang konstant bei 6,6 %. Der Umsatz im Oktober lag zudem unter den Erwartungen, was die Herausforderungen weiter verschärft.

  • In Westeuropa, inklusive Deutschland, reduzierte sich der Umsatz um 8,1 % auf 955,0 Mio. EUR. Insbesondere der deutsche Markt litt unter geringerer Nachfrage und den Auswirkungen eingeschränkter staatlicher Fördermaßnahmen.
  • Im Segment Nord-/Osteuropa sank der Umsatz um 4,6 % auf 123,5 Mio. EUR.
  • Positiv entwickelte sich der Umsatz in Amerika/Asien/Pazifik, der leicht um 1,1 % auf 158,9 Mio. EUR stieg. Während in den USA eine stabile Entwicklung zu verzeichnen war, blieb die Nachfrage in China aufgrund der anhaltenden Probleme in der Immobilienbranche rückläufig.

Der Auslandsanteil am Umsatz des Konzerns erhöhte sich dennoch leicht auf 59,0 % (Vorjahr: 57,6 %), während der Inlandsumsatz um 9,7 % auf 507,2 Mio. EUR zurückging.

Ergebnisse unter Druck: Maßnahmen gegen steigenden Wettbewerb

Der Ergebnisrückgang setzte sich im dritten Quartal fort, wodurch Sto sowohl unter den Vorjahreswerten als auch unter den eigenen Erwartungen blieb. Hauptfaktoren waren:

  • Rückläufiges Marktvolumen, das den Wettbewerb verschärfte.
  • Hohe Beschaffungskosten, die trotz Preismaßnahmen weiterhin belastend wirken.
  • Ein spürbarer Margendruck, insbesondere bei Tochtergesellschaften in Deutschland, Großbritannien und Kanada.

Um den steigenden Ergebnisdruck abzufedern, implementierte der Konzern ein umfassendes Kostensenkungsprogramm.

Investitionen und Personalentwicklung: Fokus auf langfristige Stabilität

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte summierten sich in den ersten neun Monaten auf 23,0 Mio. EUR (Vorjahr: 25,7 Mio. EUR). Die Schwerpunkte lagen unter anderem auf:

  • Neue Nassproduktionsanlagen in Mexiko.
  • Zusätzliche Fertigungskapazitäten in Australien.
  • Fortlaufende Modernisierungsmaßnahmen im Rahmen des Programms „Retrofit“.

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blieb weitgehend stabil. Zum 30. September 2024 beschäftigte Sto weltweit 5.787 Personen, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum (5.903).

Ausblick 2024: Prognose angepasst, Erholung nicht in Sicht

Angesichts der schwachen Baukonjunktur und schwierigen Marktbedingungen passt Sto die Erwartungen für das Gesamtjahr nach unten an. Der Konzern rechnet nun mit einem Jahresumsatz von rund 1,60 Mrd. EUR (ursprüngliche Prognose: 1,79 Mrd. EUR) sowie einem EBIT zwischen 50 Mio. EUR und 68 Mio. EUR (ursprüngliche Prognose: 113 Mio. EUR bis 138 Mio. EUR).

In den wichtigsten Märkten wie Italien und Frankreich, wo die staatliche Förderung für energetische Maßnahmen stark zurückgefahren wurde, erwartet das Unternehmen weiterhin Rückgänge. Auch in China wird kurzfristig keine Stabilisierung der Immobilienbranche prognostiziert.

Fazit: Sto SE & Co. KGaA bleibt resilient trotz schwieriger Bedingungen

Die Sto SE & Co. KGaA zeigt sich trotz der Herausforderungen finanziell solide. Mit einer Eigenkapitalquote von 61,6 % und umfassenden Kostensenkungsmaßnahmen bleibt das Unternehmen gut aufgestellt, um mittelfristig wieder an Stabilität und Wachstum anzuknüpfen. Die internationale Diversifizierung und die strategische Modernisierung der Produktionsanlagen sind entscheidende Schritte, um auch in einem anspruchsvollen Umfeld zukunftssicher aufgestellt zu sein.

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