Der Sto-Konzern (ISIN: DE0007274136) konnte den Umsatz in den ersten neun Monaten 2022 aus eigener Kraft deutlich um 13,2 % auf 1.381,6 Mio. EUR steigern (Vorjahr: 1.220,2 Mio. EUR). Im dritten Quartal war der Zuwachs per saldo auf die notwendigen Verkaufspreiserhöhungen zurückzuführen, mit denen Sto auf die drastische Kostenzunahme im Beschaffungsbereich reagierte. Nach der insgesamt positiven Nachfrage in der ersten Jahreshälfte vornehmlich im Fassadengeschäft blieb die Absatzentwicklung vor allem im Juli und August unter den Erwartungen. Unter anderem hemmten die ungewöhnlich hohen Temperaturen in diesen Monaten die Arbeiten auf den Baustellen. Bereinigt um Erstkonsolidierungs- sowie per saldo positive Währungsumrechnungseffekte betrug der Zuwachs in den ersten drei Quartalen 11,7 %.
Im Inland nahm der Konzern-Umsatz bis Ende September um 10,0 % auf 595,4 Mio. EUR zu (Vorjahr: 541,2 Mio. EUR), in den ausländischen Märkten erzielte Sto ein Plus von 15,8 % auf 786,2 Mio. EUR (Vorjahr: 679,0 Mio. EUR). Neben positiven Währungsumrechnungseffekten wirkten sich in mehreren Ländern, vor allem Italien und Frankreich, staatliche Initiativen zur Unterstützung der energetischen Gebäudesanierung aus. Der Auslandsanteil am Gesamtvolumen des Sto-Konzerns belief sich auf 56,9 % nach 55,7 % im Vergleichszeitraum.
Im Monat Oktober 2022 übertraf der Umsatz den Vorjahreswert, lag jedoch leicht unter den Erwartungen.
Die Ertragslage im Sto-Konzern war im gesamten Berichtszeitraum geprägt vom steigenden Preisniveau in der Beschaffung, das durch eigene Preiserhöhungen bisher nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden konnte und zu einem sehr großen Druck auf die Rohertragsmarge führte. Gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum reduzierte sich diese von 52,5 % auf 50,0 %. Außerdem belasteten unter anderem die gestiegenen Frachtkosten das Ergebnis. Das Konzernergebnis blieb im dritten Quartal und damit in den ersten neun Monaten 2022 insgesamt unter dem Vorjahreswert.
Die sehr solide Finanz- und Vermögenslage des Sto-Konzerns war im Berichtszeitraum vor allem geprägt von der üblichen Saisonalität des Geschäftsverlaufs. Die Vorräte wurden bislang erheblich aufgebaut, um vor dem Hintergrund der unsicheren Versorgungssituation die Lieferfähigkeit abzusichern. Ebenfalls gestiegen sind die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Neben dem insgesamt höheren Geschäftsvolumen ist dies auf den größeren Auslandsanteil am Konzernumsatz zurückzuführen, da hier längere Forderungslaufzeiten üblich sind.
Die konzernweiten Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte lagen in den ersten neun Monaten 2022 bei 24,5 Mio. EUR (Vorjahr: 27,7 Mio. EUR).
Am 30. September 2022 waren weltweit 5.839 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sto-Konzern beschäftigt nach 5.697 am Jahresende 2021 (+142 Personen; +2,5 %) und 5.764 am Vorjahresstichtag (+75 Personen; +1,3 %). Vor dem Hintergrund einer insgesamt vorsichtigen Einstellungspolitik vergrößerte sich die Belegschaft im Inland gegenüber Ende September 2021 um 17 auf 3.174 (Vorjahr: 3.157) und im Ausland um 58 auf 2.665 Beschäftigte (Vorjahr: 2.607). Neueinstellungen gab es überwiegend bei Gesellschaften in Ländern mit kurz- und mittelfristigen Wachstumsperspektiven, während die Belegschaft in Regionen mit schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen punktuell reduziert wurde. Der Auslandsanteil an der Konzernbelegschaft erhöhte sich im Stichtagsvergleich leicht von 45,2 % auf 45,6 %.
Ausblick Gesamtjahr 2022
Risiken, aber auch Chancen für die Umsatz-, Produktmix- und Ergebnisentwicklung bis zum Jahresende ergeben sich aus den Witterungsbedingungen, die einen erheblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf der Sto SE & Co. KGaA haben. Außerdem unterliegt die Prognose den Annahmen, dass die Prozessabläufe auf den Baustellen nicht durch zusätzliche Verzögerungen einzelner Gewerke behindert werden, die Konjunkturentwicklung in den für Sto wichtigen Märkten den Erwartungen entspricht, die Euro-Umrechnungskurse der für das Sto-Geschäft relevanten Fremdwährungen sowie das Zinsniveau weitgehend stabil bleiben und die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sich in den letzten Monaten des Jahres nicht verstärken. Weitere wichtige Bedingung für die Erreichung der Ziele ist die durchgängige Belieferung mit Gas. Um dem erheblichen Druck auf die Rohertragsmarge infolge der steigenden Beschaffungs- und Energiekosten zu begegnen, sind weitere Preiserhöhungsschritte in verschiedenen Sto-Gesellschaften notwendig, die teilweise bereits umgesetzt wurden.
Die Prognose für das Gesamtjahr 2022 bleibt unverändert: Ohne die Auswirkungen des nicht verlässlich quantifizierbaren Einflusses durch den Russland-Ukraine-Konflikt rechnet Sto mit einem Wachstum des Konzernumsatzes auf die Größenordnung von 1,79 Mrd. EUR (2021: 1,59 Mrd. EUR). Das EBIT des Sto-Konzerns liegt voraussichtlich in der Bandbreite von 114 Mio. EUR bis 134 Mio. EUR (2021: 124,5 Mio. EUR), für das EBT wird weiterhin ein Wert zwischen 112 Mio. EUR und 132 Mio. EUR (2021: 127,9 Mio. EUR) prognostiziert. Die daraus resultierende Umsatzrendite dürfte demnach zwischen 6,3 % und 7,4 % (2021: 8,0 %) liegen und die Renditekennziffer ROCE einen Wert von 15,9 % bis 18,7 % erreichen (2021: 18,9 %).
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