Die Steinhoff Aktie auf dem Weg zur Normalität? Wird wohl auf Dauer nichts damit. Die seit dem 15.12.2022 im Raum stehende Lösung für die Verschuldungsproblematik des Konzerns, die für viele Aktionäre einer Ohrfeige gleichkommt, würde erstmal die rund 10%-Zinsbelastung auf rund 10 Mrd EUR zementieren. Auf Dauer einfach zuviel für den geschrumpften Steinhoff-Konzern. Auch wenn die zuletzt gemeldeten Quartalsergebnisse der – noch muss man seit heute sagen – 78,9% Beteiligung Pepco wirklich beeindruckend waren, so ist derzeit die Börsenbewertung dieser Beteiligung an der Börse Warschau mit aktuell 41,94 Zloty (ca. 8,90 EUR) je Aktie bestimmt nicht ausgereizt. Aber diese 78,9 % bedeuten immerhin einen Wert der Beteiligung von gut 4 Mrd EUR für die Steinhoff International. Und jetzt will man Kasse machen – marktschonend, nur knapp 6% des Pepco-Konzerns sollen veräussert werden.
Gutes Timing für Beteiligungsreduktion? Unter Druck ist Steinhoff eigentlich immer, seit Jahren. Und falls die „Einigung“ mit den Gläubigern doch noch scheitern sollte, zwingend…
Auf jeden Fall handelt die Pepco Aktie derzeit nahe den Jahreshöchstkursen, so dass es zumidnest kein „Verramschen“ ist, was heute gemeldet wurde: Eine beschleunigte Platzierung bei Institutionellen von 34,5 Mio Stammaktien der Pepco Group N.V. Die Platzierungsaktien würden bis zu 6 % des ausgegebenen Aktienkapitals der Pepco Group darstellen, „vorbehaltlich der endgültigen Bedingungen der Platzierung“.
Derzeit noch 78,9 % – Reduktion ändert nichts an der bestimmenden Rolle Steinhoff’s bei der Wachstumsperle des Konzerns.
Steinhoff besitzt derzeit indirekt 453.594.616 Stammaktien, was etwa 78,9 % des ausgegebenen Aktienkapitals der Pepco Group entspricht. Wenn die Platzierung vollständig durchgeführt wird, wird die Beteiligung des Unternehmens an der Pepco Group auf etwa 72,9 % reduziert. Der Preis pro Platzierungsaktie soll im Wege eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens für institutionelle Anleger ermittel werden – sollte also zumindest in Nähe der aktuellen Börsenkurse liegen. Und der Erös soll „zur Reduzierung der ausstehenden Schulden“ verwendung finden. Und lässt der SdK-Initiative, von der später nochmals die Rede sein wird, noch Chancen und Änderungender im Raum stehenden Gläubigervereinbarung anzusprechen, eventuell durchzusetzen, denn – Die Platzierung sei „ is separate from the maturity extension transaction announced by the Company on 15 December 2022 which the Company continues to work towards and in respect of which further updates will be announced by the Company in due course.“ (CN Steinhoff, 17.01.2023)
Noch ist die im Raum stehende Gläubigervereinbarung nicht „rund“ – Zeit für SdK-Intiative ist noch vorhanden. Chancen? Depends on…
Also Steinhoff-Management verhandelt noch über die Umsetzung der Fälligkeitsverschiebung und neuen Gläubigerkonditionen. Im Raum steht, bereits berichtet: Zusammenfassung der vorgelegten Lösung: Keine Reduktion der Zinslasten, 100% der neuen stimmberechtigten Aktien der Steinhoff gehen an Gläubiger, bestehende Aktionäre „behalten“ 20% der Ansprüche auf zukünftige Gewinne nach Zinsen. Und es gibt weder eine nennenswerte Reduktion der Zinslasten, die bei 10% bleiben, noch reduziert sich die Schuldenlast, die weiterhin 100% der nominalen Anleihe-Emissionen der Vor-Betrugsaufdeckung-Steinhoff beträgt – plus aufgelaufene Zinsen. AUSFÜHRLICH DIE MELDUNG VOM 15.12.2022. Einzige Gewinner – und zwar wohl mit 400% oder mehr – wären die Hedgefonds. die SdK bot Gestern zumindest eine Chance für Kleinanleger „etwas zu klären“ möglicherweise „etwas tun zu können“.
VARTA kämpft. Kurzarbeit für 500 Mitarbeiter in Nördlingen auf 100% bis Ende 2023 ausgeweitet. Aber es gibt auch Hoffnung. Potentielle Aufträge, Shortselling, …
Beteiligungsgesellschaften lösen sich von schwachen Ergebnissen im letzten Geschäftsjahr: Indus Deutsche Beteiligungs AG – letztes Jahr mit Schwächen, eine Totalabschreibung resp. 150 Mio Bewertungsabschlag. 2023 besser…
Laut Pressemeldung der SdK von 16:36 Uhr heisst es: „SdK ruft Aktionäre der Steinhoff International Holdings N.V. zur Interessensbündelung auf –Vorgelegtes Sanierungskonzept wirft aus Sicht der SdK zahlreiche Fragen auf„. Möglicherweise für Aktionäre, die sich geschädigt/übervorteilt fühlen, eine Möglichkeit erstmal ohne grosse Anwaltskosten ihre Chancen auszuloten. Und da es bei „dieser Sache“ sowohl um niederländisches Unternehmensrecht wohl in Kombination mit den Jurisdiktionen der direkten Aneleihemittenten des Steinhoff-Konzerns (Grossbritannien) handelt, sollten die aufgeworfenen Fragen „auch nicht so einfach zu beantworten sein“.
Weiter heisst es: „Die sich seit 2017 in einer schweren Bilanzkrise befindliche niederländische Steinhoff International Holdings N.V. (ISIN NL0011375019) hat im Dezember 2022 ein Sanierungskonzept bekannt gegeben, das aus Sicht der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. zahlreiche Fragen aufwirft und dessen Umsetzung mit einem extremen Verwässerungseffekt für die Aktionäre verbunden wäre.
Steinhoff will mit seinen größten Finanzgläubigern eine Vereinbarung schließen, wonach die Fälligkeiten der ausstehenden Finanzverbindlichkeiten über den 30.06.2023 hinaus bis mindestens 30.06.2026 verlängert werden sollen. Für die Verlängerung der Laufzeiten der Finanzverbindlichkeiten und einer Anpassung des Zinssatzes sollen die Gläubiger 80 % des zukünftigen wirtschaftlichen Eigenkapitals der Gruppe erhalten. Die Aktionäre sollen also nur noch 20 % der Anteile in Form von Aktien einer neuen obersten Holdinggesellschaft der Gruppe erhalten, die zudem nicht börsennotiert sein soll und deren Anteile somit nicht handelbar sein würden. Aus Sicht der SdK stellt dieser Sanierungsvorschlag eine deutliche Verschlechterung zu der in der Vergangenheit angedachten Lösung, die Bilanzsanierung vor allem durch Verkäufe von Anteilen an Tochtergesellschaften zu realisieren, dar.
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Die SdK ruft daher alle betroffenen Aktionäre zur Interessensbündelung auf, um sich zu organisieren und so eine bestmögliche Wahrung ihrer Interessen gewährleisten zu können. Aus Sicht der SdK wirft das Sanierungskonzept erhebliche Fragen auf. So ist bereits unklar, auf welcher Grundlage die Parameter ermittelt worden sind, unter anderem warum die Gläubiger genau 80% der operativen Einheiten des Unternehmens erhalten sollen. Zur Prüfung der Angemessenheit ist aus Sicht der SdK eine umfassende Unternehmensbewertung erforderlich, die aber offensichtlich nicht eingeholt wurde bzw. nicht veröffentlicht wurde. Zugleich ist nicht nachvollziehbar, ob Angebote zum Kauf der Beteiligungen an den Tochtergesellschaften eingeholt worden sind bzw. wie hoch diese waren. Ohne eine Unternehmensbewertung ist auch eine Angemessenheitsprüfung bzgl. der Zinssätze nicht möglich.
Die extreme Verwässerung der Aktionäre, verbunden mit Umstand, dass die Anteile an der neuen Holdinggesellschaft nicht handelbar sein sollen, ist aus unserer Sicht weder für private noch für institutionelle Investoren hinnehmbar. SdK fordert daher alle betroffenen Aktionäre dazu auf, Ihre Interessen zu bündeln, um dadurch eine angemessene Interessensvertretung im Zuge der Sanierungsbemühungen sicherstellen und Verbesserungen zu Gunsten der Aktionäre durchsetzen zu können.
Betroffene Aktionäre können sich unter www.sdk.org/steinhoff für einen kostenlosen Newsletter registrieren, über den die SdK über die weiteren Entwicklungen informieren wird. Die SdK bietet allen betroffenen Aktionären ferner an, diese kostenlos auf der kommenden Hauptversammlung zu vertreten.
Zur Erörterung der derzeitigen Geschehnisse wird die SdK ein Webinar für Mitglieder der SdK am Mittwoch, den 18.01.2023,um 19 Uhr, veranstalten. Aufgrund des begrenzten Platzkontingents ist jedoch eine vorherige Anmeldung unter www.sdk.org/informationsveranstaltung notwendig.
Ihren betroffenen Mitgliedern steht die SdK für Fragen gerne per E-Mail unter info@sdk.org oder unter der Telefonnummer 089 / 2020846-0 zur Verfügung.“ (SdK Presseerklärung, 10.01.2023)
Ausdruck grosser Arroganz und Auslöser von berechtigten Fragen: „Stimmen die Aktionäre nicht zu, sind die Aktionäre nicht mehr an der Gruppe beteiligt.“
Am 15.12.2022: Steinhoff suche nun die Unterstützung seiner Finanzgläubiger und Aktionäre für die Bedingungen der Fälligkeitsverlängerungstransaktion, einschließlich langfristiger Fälligkeitsverlängerungen für die Schuldtitel des Gesamtkonzerns. Die Laufzeitverlängerungstransaktion soll eine stabile Plattform für die „kontinuierliche Wertschöpfung und Monetarisierung des Vermögensportfolios von Steinhoff aufrechterhalten“.
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Mit anderen Worten: Die Assets der Steinhoff Holding dienen also in Zukunft dazu, die weiterhin exorbitant hohen Zinsen – neuer Satz liegt weiterhin über 10% – der Gläubiger zu bedienen. Und durch Desinvestments die Darlehen inclusive auflaufender Zinsen abzutragen. Die Wahrscheinlichkeit unter den derzeitigen Umständen Erträge oder Erlöse zu erzielen, die zu 20% dann den heutigen “Aktionären” zugute kommen sollen, erscheint aktuell äusserst gering.
Schade um die vergangene Chance auch den treu gebliebenen Aktionären etwas zurückzugeben. Im folgenden die tabellarische Übersicht, welche Darlehen demnächst getilgt werden, welche prolongiert werden und zu welchen Zusatz-“Benefits”.
Steinhoff Aktie könnte bald für einen „normalen“ Retailkonzern stehen – aber nur für die Gläubiger!
… mit wachstumsstarken Töchtern, die in ihren jeweiligen Märkten oftmals besser als die Konkurrenz durch die Corona Krise gekommen sind. Und man ist nicht mehr ein Konzern, der sich mit Schadensersatzforderungen konfrontiert sieht, die bei weitem alle seine Vermögenswerte überschreiten. Jetzt ist man „nur noch“ ein überschuldeter Konzern, der seine Verschuldung und vornehmlich seine Zinslast reduzieren muss, wenn er dauerhaft überleben will. Mit dem Ergebnis:
Facility | Current terms | Proposed amendment |
SEAG A1 | ||
Amount (per 30 June 2023) | EUR693m | Unchanged. Expected to be refinanced prior to 30 June 2023 |
Maturity date (debt and CPU maturity) | 30 June 2023, with a six-month extension option | Unchanged. Expected to be refinanced prior to 30 June 2023 |
Interest rate | 7.875% PIK, semi-annual | Unchanged. Expected to be refinanced prior to 30 June 2023 |
CPU and Recovery cap | First ranking claim on SEAG CPU 5.0% PIK, semi-annual |
Facility to be refinanced or amended, such that it no longer benefits from CPU |
SEAG B1 | ||
Amount (per 30 June 2023) | EUR29m (excl. intra-group) | Unchanged. Expected to be refinanced prior to 30 June 2023 |
Maturity date | 30 June 2023, subject to a six-month extension option | Unchanged. Expected to be refinanced prior to 30 June 2023 |
Interest rate | 7.875% PIK, semi-annual | Unchanged. Expected to be refinanced prior to 30 June 2023 |
SEAG A2 |
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Amount (per 30 June 2023) | EUR5,436m | SEAG A2 lenders to benefit from a resized EUR4,729m new Facility A2 (87% of existing), fully covered by SEAG CPU
EUR707m (13%) to be reclassified to SEAG Facility B2 or a new tranche fungible with SEAG Facility B2. Existing Facility A2 lenders to hold reclassified commitments pro rata to existing. New terms of SEAG B2 and the new tranche summarised below |
Maturity date (debt and CPU maturity) | 30 June 2023, subject to a six-month extension option | 30 June 2026, with two one-year extension options |
Interest rate | 10.75% PIK, semi-annual | 10.0% PIK, semi-annual |
CPU | Second ranking claim on SEAG CPU behind SEAG A1 | Sole beneficiary of SEAG CPU |
Recovery cap | 5.0% PIK semi-annual, implying 80.3% coverage as of 30 June 2023 | 10.0% PIK semi-annual, amount set at EUR4,729m as of 30 June 2023 (aligned with Facility A2 to provide full CPU coverage going forwards) |
SEAG B2 |
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Amount (per 30 June 2023) | EUR230m (excl. intra-group) | EUR937m (excl. intra-group and incl. EUR707m reclassified from SEAG A2 and held by SEAG A2 lenders pro rata) |
Maturity date | 30 June 2023, subject to a six-month extension option | 30 June 2026, with two one-year extension options |
Interest rate | 10.75% PIK, semi-annual | 10.0% PIK, semi-annual |
SFHG A1 | ||
Amount (per 30 June 2023) | EUR2,537m | Unchanged |
Maturity date (debt and CPU maturity) | 30 June 2023, subject to a six-month extension option | 30 June 2026, with two one-year extension options |
Interest rate | 10.0% PIK, semi-annual | Unchanged |
CPU | Benefits from 21/22 CPU and S155 Settlement Note | Unchanged |
Recovery cap | 10.0% PIK, semi-annual | Unchanged |
SFHG A2 | ||
Amount (per 30 June 2023) | EUR1,738m | Unchanged |
Maturity date (debt and CPU maturity) | 30 June 2023, subject to a six-month extension option | 30 June 2026, with two one-year extension options |
Interest rate | 10.0% PIK, semi-annual | Unchanged |
CPU | Benefits from 23 CPU | Unchanged |
Recovery cap | 10.0% PIK, semi-annual | Unchanged |
SFHG Super Senior | ||
Amount (per 30 June 2023) | EUR 57m | Unchanged |
Maturity date (debt and CPU maturity) | 30 June 2023, subject to a six-month extension option | 30 June 2026, with two one-year extension options |
Interest rate | 10.0% PIK, semi-annual | Unchanged |
Steinhoff Aktionäre sollten sich das Angebot der SdK zu Nutze machen. Kostenloser Newsletter. Erstmal kein gutes Geld …Und dann mit besserem Informationsstand entscheiden, was zu tun ist. Oder eben nicht…
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