Die Steinhoff Aktie auf dem Weg zur Normalität? Durch die rechtsgültig gewordenen Vergleichsvereinbarungen in den Niederlanden und Südafrika sind die Schadensersatzforderungen mit einem bezahlbaren Preisschild versehen. In letzter Zeit schwächelte der Kurs des potenziellen Turn-around Wertes – nach Lösung der Rechststreitigkeiten ist vor Lösung der Zinslast/Verschuldungssituation. Es gab einiges an Positivem: Übernahme und Einstieg in einen Wachstumsmarkt – Tochter Pepkor goes Brasilia. Oder die strukturellen Verbesserungen in der letzten Bilanz, natürlich die Rechtsgültigkeit der Vergleichsangebote und das potentielle „Stille Reserven sichtbar machen“ durch ein Mattres IPO. Und huete folgen die Quartalszahlen zum 31.12.2021 – Q1 für die steinhoff International Holding NV:
Quartalszahlen zeigen Stärke – was Verluste machte, ist weg. Es bleibt viel Wachstum für die Steinhoff Aktie
Natürlich beginnt Steinhoff mit einem zufriedenen Blick auf die derzeit in Umsetzung befindliche Abwicklung der Vergleichsvereinbarungen, die in den nächsten Wochen abgeschlossen sein sollen – 1,7 Mrd EUR und Pepkor-Aktien werden dann der Preis für die Vergangenheit sein. Und dann gilt es das letzte Hindernis zu beseitigen, dass zwischen Steinhoff und einem „normalen Retailkonzern“ steht: Lösung der extrem hohen Verschuldung und vordringlich Reduktion der extrem hohen Zinszahlungen von durchschnittlich 10 %.
Pepco, Pepkor und Mattres Inc. (als Beteiligung verbucht) wachsen weiterhin kräftig. Greenlizt Brands stagniert
Nach den operativ überzeugenden Ergebnissen des Geschäftsjahres 2020/2021, sieht es jetzt nach dem ersten Quartal zum 31.12.2021 operativ wieder gut aus: Der Konzern verzeichnete einen Umsatzanstieg aus fortgeführten Aktivitäten um 10 % auf 2.827 Mio EUR für die Berichtsperiode (Vorjahresperiode: 2.580 Mio EUR). Darüber hinaus erreichte die nicht konsolidierte Mattres Firm. 26 % Umsatzsteigerung auf 927 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: 785 Mio EUR). Wobei natürlich immer noch in einigen Regionen (Südafrika, einige europäische Standorte, Australien) Lockdownmassnahmen das Geschäft zumindest teilweise einschränkten. Dazu musste Pepkor operativ noch die Folgen der Plünderungen und Zerstörungen an ursprünglich rund 10 % der Standorte verarbeiten.
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Im Einzelnen! Steinhoff Aktie hat schöne Kinder
Die Zahlen Pepkors für das Q1 haben wir bereits ausführlich dargestellt, hier eine Kurzfassung:Umsatzsteigerung „nur“ um 7 % auf 1.294 Mio EUR (Vorjahr: 1.208 Mio). Gründe für den „geringen Anstieg“. Insgesamt weist Alles auf ein sehr gesundes Recovering nach den Omikronausbruch im letzten Quartal in Südafrika, den extremen Schäden durch die Unruhen im letzten Geschäftsjahr in Südafrika hin: Zum 31.12.2021 erreichte Pepkor ein Umsatzwachstum von 1,3 % auf 22,8 Mrd ZAR. Den Verkauf der „John Craig-Stores“ berücksichtigt waren es sogar 1,8 % (auf lokaler Währungsbasis). Und das obwohl zum Quartalsende immer noch 161 Geschäfte, die in den Juli-Unruhen in Kwa-Zulu Natal und Gauteng geplündert worden waren, noch nicht wiedereröffnet werden konnten. Mittlerweile – Stand 25.02.2022 – konnten 450 (82%) von den insgesamt 549 zerstörten Geschäfte wiedereröffnet werden. Es bleiben aktuell 99 Geschäfte, deren Eröffnung sich verzögert wegen längerdauernder Wiederaufbaumassnahmen (in Malls angesiedelt).
Und reine Erfolgsgeschichte sind die Zahlen Pepco’s für dasselbe Quartals, auch hier nach der bereits erfolgten ausführlichen Darstellung eine Zusammenfassung.Trotz 1% aller geschäfte coornabedingt geschlossen und Besucherrestriktionen in einer Vielzal von Standorten wegen der Pandemie gelang ein Umsatzanstieg auf Konzernebene um 14 % auf 1.352 Mio EUR. Die offensive Expansionspolitik konnte fortgesetzt werden und insgesamt 161 weitere geschäfte wurden eröffnet im Q1. Die Marke Pepco – steht für 729 Mio EUR Umsatz mit einer Wachstumsrate von 17 % – eröffnete hiervon 144 Geschäfte, davon 55 in den westeuropäischen Märkten Italien, Österreich und Spanien. Für Pepco stehen die Zeichen auf Wachstum nach Aufhebing der meissten Pandemiemassnahemn in den nächsten Wochen.
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Und Greenlit Brands?
Litt unter den strengen Lockdownmassnahmen in Australien im Q1 und musste auf Landeswährung einen Umsatzrückgang von 5 % hinnehmen – auf EUR-Basis sank der Umsatz um 2% auf 181 Mio EUR. Im Q1 trennte sich die australische Gruppe von ihrem „Plüschgeschäft“, deren Umsatz bereits nicht mehr in den o.g. Zahlen berücksichtig worden sind. die Einnahmen sollen zum Ausbau des Kerngeschäfts dienen. Dass die Zahlen nicht noch shclechter ausfielen lag an dem starken Online-Geschäft, das mit einer Wachstumsrate von 30,8 % mittlerweile 21,4 % des gesamtumsatzes der Gruppe beiträgt. Für die Zeit „nach Lockdowns“ sollte die Gruppe wieder auf alte Wachstumspfade zurückkehren können., denn Verlustbringer oder „Nebengeschäfte“ wurden in den letzten Jahren konsequent verkauft.
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… und die Mattres Firm – nur „at the money“ für die Steinhoff Aktie erfasst?
Über den potentiellen Schatz „Mattres Firm“ berichteten wir vor wenigen Tagen ausführlicher, deshalb auch hier nur die wesentlichen Eckpunkte der Q1 Ergebnisse der – noch – 50,1 % Beteiligung des Steinhoff Konzerns. Wenn es um potentielle stille resrven in der Steinhoff Bilanz geht, fällt zuerst ins Auge die Beteiligung an der Mattres Firm, die nach ihrem Chapter 11 Verfahren eine ungeahnte Wiedergeburt erlebte und erlebt. Und wertmässig könnte hier das grösste Potenzial für die Steinhoff-Bilanz stecken. Auch wenn das aktuelle Management der Tochter noch bis zu 5 % der Mattres Firm Anteile bei Erreichen gewisser Milestones sehr wahrscheinlich erhalten wird, stehen mindestens 45 % auf der Aktivseite der Steinhoff.
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Im Q1 erzielte die Mattres Firm einen um 26 % auf 987 Mio EUR erhöhten Umsatz, auf USD-Basis immer noch ein Plus von 21 %. Bei einer like-for-like Betrachtung erreichte man eine Erhöhung der Kundentransaktionen um 3,3 % und eine Steigerung um 17,8 % der durchschnittlichen Bestellwerte für vergleichbare Produkte. Gleichzeitig stiegen die Online-Umsätze um 14,2 %. Die Zahl der Filialen wurde leicht reduziert auf 2.344 – Stand 28.12.2021. Hier hat das Management einen massvollen Wachstumskurs für die nächsten Jahre im Auge – wobei Profitabilität jetzt klar vor Umsatz geht. Was auch das Erfolgsrezept der „neuen Mattres Firm“ ist.
Nochmals die „letzte grosse Aufgabe des Managements“ zur Erinnerung. Das steht – noch – zwischen der Steinhoff und Normalität
Reduktion der immensen Konzernschulden auf ein tragbares Niveau. Und genauso wichtig: Neuverhandlung der Konditionen, da nach dem Vergleichsschluss ein wesentlicher Teil des Zins-Risiko-Aufschlags entfallen könnte. Insbesondere bei einer Zinslast von rund 10 % auf die Konzernschulden. KERNAUFGABE neben dem „Operativen“. Im „Wort an die Aktionäre“ des Managements zusammengefasst mit „by reducing debt and financing costs through inter alia further asset disposals.“ Stichworte: LIPO-Verkauf, Mattres IPO, Fantastic Furniture IPO.
Immer im Auge behalten sollte man: „At 30 September 2021, the Group’s total liabilities exceed its total assets and there is uncertainty regarding the Group’s ultimate ability to settle its long-term debts“
Steinhoff könnte bald ein „normaler“ Retailkonzern werden
… mit wachstumsstarken Töchtern, die in ihren jeweiligen Märkten oftmals besser als die Konkurrenz durch die Corona Krise gekommen sind. Und man ist nicht mehr ein Konzern, der sich mit Schadensersatzforderungen konfrontiert sieht, die bei weitem alle seine Vermögenswerte überschreiten. Jetzt ist man „nur noch“ ein überschuldeter Konzern, der seine Verschuldung und vornehmlich seine Zinslast reduzieren muss, wenn er dauerhaft überleben will.
Chart: Steinhoff International Holding NV | powered by GOYAX.de