Steinhoff Aktie: Pepkor mit kräftigem Gewinnsprung. Dazu „Brasilienkarte“. Hilft’s der Mutter?

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Steinhoff Aktie: Pepkor behauptet sich im neuen Geschäftsjahr. Futter für die "Nachvergleichs-" Steinhoff"

Steinhoff Aktie – Normalmodus? Noch steht die Reduzierung der immensen Verschuldung und Senkung der Zinslasten, die derzeit annähernd 10% für die „alten“ Unternehmensschulden betragen – rund 1 Mrd EUR jährlich – im Vordergrund. Und während die Vergleichsvereinbarungen „abgewickelt werden“,

schwächelt der Kurs der Steinhoff Holding Aktie. Weit entfernt von den in den letzten 12 Monaten schon gesehenen 0,32 EUR, die bei aufkommender Lösung der Schadensersatzforderungen gesehen wurden. Möglicherweise gewinnen die Zweifel an „günstigeren Refinanzierungsmöglichkeiten“ in Zeiten steigender Zinsen und Zweifel an einem zeitnahen IPO der Mattres Inc. die Oberhand. Aber es gibt ja noch „gut laufende Beteiligungen“, die möglicherweise „Hilfe“ für Refinanzierungsmodelle liefern könnten. Neben der in Warschau notierten 78 % – Pepco-Beteiligung, die zuletzt ihre Premiere am deutschen Retailmarkt absolvierte,  gibt es noch die in Johannesburg gelistete Pepkor Group. Und an dieser wird Steinhoff nach Abwicklung der Vergleichszahlungen noch gut 50 % halten. Aktuell (12.05.2022) sind es exakt 50,6 %.

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Steinhoff Aktie gestützt durch Pepkor-Zahlen? Weder Plünderungsfolgen noch Omikron konnten dauerhaft bremsen. Im Gegenteil.

Positives berichtet die SüdafrikaTochter Pepkor Holdings Ltd. über die vorläufigen Zahlen der am 31.03.2022 geendeten ersten Hälfte ihres Geschäftsjahres 2021/22. Und um weitere Perspektiven zu zeigen, gewährt man direkt noch einen Ausblick auf den laufenden Monat. Alles weist auf ein sehr gesundes Recovering nach den Omikronausbruch im letzten Quartal in Südafrika, den extremen Schäden durch die Unruhen im letzten Geschäftsjahr in Südafrika: Zum 31.03.2022 erreichte Pepkor ein Umsatzwachstum von 3,3 % auf 42,0 Mrd ZAR. Den Verkauf der „John Craig-Stores“ berücksichtigt waren es sogar 3,7 %. Und das obwohl zum Q1 Ende immer noch 161 Geschäfte, die in den Juli-Unruhen in Kwa-Zulu Natal und Gauteng geplündert worden waren, noch nicht wiedereröffnet werden konnten. Mittlerweile liegt man bei „nur noch“ 70 noch nicht wiedereröffneten Stores. Dazu bremste die geänderte, vorsichtigere Kleinkreditvergabe im Fintecharm die Umsatzentwicklung.

Den operativen Gewinn steigerte man um 19,1 % auf 5,7 Mrd ZAR, Gewinn nach Steuern 3,33 Mrd ZAR! Und EPS steigen um 28,3 % auf 91,3 Cents. Bereinigte EPS immerhin um 12,1 % auf 79,9 Cents. Steinhoff Aktie gestützt?

Trotz hoher Arbeitslosenzahlen in Südafrika konnte der Konzern nach einem schwachen Oktober die Geschäftsentwicklung beschleunigen. Geholfen hat, dass man immerhin 479 (87%) der in den Juliunruhen zerstörten Geschäfte wiedereröffnen konnte – im Verlaufe des Halbjahres. Und während  Ende Januar immer noch 99 Stores aufgrund von Verzögerungen beim Wiederaufbau von diversen Malls geschlossen waren, reduzierte sich die Zahl auf 70 Stores zum 31.03.2022. Um so beeindruckender die Umsatzentwicklung. Wichtig ist, dass diese Geschäftsausfälle und der Wiederaufbau der Geschäfte grösstenteils durch Versicherungen abgedeckt waren: Versicherungsschäden geltend gemacht hat Pepkor für die Betriebsunterbrechung 440 Mio ZAR, erhalten bisher 171 Mio ZAR. Für die Schäden wurden rund 1 Mrd zAr geltend gemacht, empfangen bisher 500 Mio ZAR. D.h 769 Mio ZAR werden im Falle der Zahlung die nächsten Quartale gewinnsteigernd beeinflussen..

Bisher empfangene Versicherungsleistungen von 671 Mio ZAR beeinflussten Gewinn, Umsatzsteigerungen und Beendigung der Haftungszusage an Ex-Tekki Town Inhaber

DER UMSATZ STIEG GEGENÜBER DEM LETZTEN VORCORONA-HALBJAHRv(zum 31.03.2020) um beeindruckende 15,4 %.  Neben der bereits für das Q1 des Konzerns zum 31.12.2021 feststellbaren kräftigen Nachfrage- und Umsatzbelebung im operativen Geschäft, die sich offensichtlich im zweiten Quartal fortsetzte, kommt ein Ergebnis der Steinhoff-Vergleichsvereinbarungen der Steinhoff-Tochter zu Hilfe bei der kräftigen Gewinnsteigerung: Pepkor’s Haftungserklärung gegenüber der „Business Venture Investments 1499 (RF) Proprietary Limited (“BVI”)“, die erstmals 2018 wirksam geworden ist, wurde zahlungslos und erfolgswirksam beendet. Dafür gebildete Rückstellungen konnten somit ergebniswirksam aufgelöst werden. Die Wirkungen dieses „einmaligen Eriegnisses“ begründen im wesentlichen die Differenz zwischen EPS (91,3 Cent) und bereinigtem EPS (79,9 Cents).

Netto 104 neue Stores mehr im Halbjahr. Insgesamt 144 Neuerföffnungen. Gesamtzahl der Stores: 5.708 Ladenlokale zum 31.03.2022

Die Segmente lieferten unterschiedliche Entwicklungen: Kleidung und Haushaltswaren steigerten den Umsatz um 4,9 % auf 27,6 Mrd ZAR (ohne John Craig waren es 2,7 %), Der operative Gewinn stieg um 6,1% auf 4,3 Mrd ZAR (rund 81,8 % des Konzerngewinns).Hier wirkte auch der Basiseffekt des Vorjahreshalbjahres, das seinerzeit eine förmliche Umsatzexplosion von rund 20 % zeigte. 4.711 Ladenlokale wurden zum 31.03.2022 betrieben. Insgesamt gab es 115  Geschäftseröffnungen und 130 Stores kamen durch den Grupo Avenida Zukauf in Brasilien hinzu – mehr als im Expansionsplan vorgesehen. Und geschlossen wurden 27 Stores, so dass insgesamt 218 mehr Stores als zum 30.09.2021 betrieben wurden.

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Möbel, Haushaltsgeräte und Elektronik steigerte die Umsätze um 8,8 % auf 6,2 Mrd ZAR, der operative gewinn stieg um 64,6 % auf 344 Mio ZAR.Und die JD Group erhöhte die Storezahl auf 883 inclusive 27 Neueröffnungen. Und die Baumarktkette, deren Verkauf aus kartellrechtlichen Gründen gescheitert war, musste auf hohem Umsatzniveau Einbußen hinnehmen: Umsatzrückgängen im  Jahresvergleich von Minus 1,6 % steht immerhin im Vergleich zum Vorcoronaquartal ein Wachstum von 13,1 % gegenüber, mit einem operativen Gewinn von 220 Mio ZAR (plus 26,4 %). Die Zahl der Stores wurde um 2 Neueröffnungen erhöht auf 114.

Im Fintech Segment wurde ein Umsatzrückgang um 8,7% auf 4,1 Mrd ZAR registriert, insbesodnere die bewuste Rückführung der Konsumentenkredite schlägt hier durch und eine andere Verbuchung nach IFRS. Die Zahl der Kunden stieg auf 205.000 und die Zahl der Konten erhöhte sich auf 251.000 von 214.000 im Vorjahr.

Und mit sinkenden Arbeitslosenzahlen, wieder steigenden Touristenzahlen und insgesamt einer wirtschaftlichen Erholung Südafrikas erwartet Pepkor ein positives Geschäftsjahr 2021/22 mit der Zielvorgabe rund 300 neue Pepkor Stores im Geschäftsjahr zu eröffnen. Mit diesen Zahlen stärkt Pepkor die „Erholungsanstrengungen des Steinhoff Konzerns und sollte sich weiterhin als Cash Cow des Konzerns erweisen.

Hintergrund der nun aufgehobenen Haftungserklärung – eigentlich für die Steinhoff Aktie

Die BVI war seinerzeit investiert in Steinhoff International Holdings Aktien im Umfeld des Verkaufs der Tekki Town – Kette an Pepkor Group in Form von Aktien der „Mutter“. Und so hat seinerzeit die Pepkor Group als Nutzniesser der damaligen Transaktion eine Haftungs-/“Finanz-„garantie gegenüber der BVI und damit verbundenen Darlehen abgegeben. Und diese vollständig als Rückstellung verbucht. Nach erfolgreicher Umsetzung des globalen Vergleichs von Steinhoff besteht dafür keine Notwendigkeit mehr. Denn der Vergleich umfasst auch alle Ansprüche und Rechtsstreitigkeiten der ehemaligen Eigentümer und des Managements von Tekkie Town gegen Steinhoff und Pepkor. Entsprechend zufrieden äusserte sich bereits der Pepkor-Vorstand über die „Löschung“ der Garantieerklärung ohne Zahlungen. Damit sei das Unternehmen in der Lage, seiner 2018 gegenüber den Aktionären abgegebenen Zusage zur Rückforderung der Mittel nachzukommen.

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Zur Erinnerung: Lasten aus dem Vergleich für die Steinhoff Aktie

Die Kosten „der Rechtsstreitigkeiten“ sind fixiert, können und müssen bilanziell verarbeitet werden – und dann geht’s an die Schulden und die Zinslast. Und eine Chance mit den profitablen Töchtern auf Dauer die – derzeit – das Eigenkapital übersteigenden Schulden zu reduzieren, wäre zumindest vorhanden. Zumindest, sofern die extrem hohen Zinssätze, die man bisher akzeptieren musste, reduziert werden könnten. Und dafür bietet der jetzt rechtsgültige Vergleich eine perfekte Gelegenheit. Denn auf einmal besteht die Chance nicht mehr ein existenzbedrohter Konzern mit untragbaren Schadensersatzforderungen, sondern „nur noch“ ein extrem verschuldeter, operativ profitabler Konzern mit werthaltigen Assets zu sein. Auch eine Verwässerung der Aktionärsbasis durch einen Tausch von „Schulden“ in Aktien wäre denkbar. Und hier wären natürlich dann die Konditionen das Entscheidende: Ob die Steinhoff Aktie derartig verwässert wäre, dass bestehende Aktionäre „die Zeche zahlen müssen“ oder eben nicht. Noch immer viele Unsicherheiten und viele offen Fragen.

Steinhoff Aktie vor einer möglichen Kurserholung? Befreit von der nicht tragbaren Flut von Schadensersatzforderungen, geht der südafrikanische Konzern in die Verlängerung. Aber Überschuldung und untragbare Zinssätze von 10 % sind eine noch zu überwindende Hürde vor einer „Normalisierung“ des zumindest operativ „funktionierenden“ Konzerns. Des operativ sogar sehr gut „laufenden“ Konzerns…

 

Chart: Steinhoff International Holding NV | powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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