Steinhoff Aktie ging mit 0,28 EUR ins Wochenende. Gestern und vor allen Dingen heute meldet sich die Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) zu Wort: Definitive Gläubigerzustimmung zu „Tekki „- zu erwarten. UND S1 Formular für Mattres Firm eingereicht!
WAs bedeutet das für die nächsten Tage? Natürlich entscheidend ist weiterhin die Freigabe des südafrikanischen §155-Verfahrens durch den Western Cape Highcourt. Und dann die Abwicklung der vereinbarten Zahlungen und gleichzeitig „grünes Licht“ für die noch anstehende Herkulesaufgabe: Angehen des auf Dauer nicht tragbaren Schuldenbergs von mehr als 10 Mrd EUR (führt zu negativem-„Eigen-Kapital“ in der Konzernbilanz) und der hohen Zinssätze von 10% auf diese Schulden. Und genau hier bedeutet die Meldung von Heute einen grossen Schritt. Zuletzt am 05.01.2021 sprachen wir noch „von einem denkbaren IPO der Mattres Firm“ und auch davon „ausser der Einreichung von Unterlagen bei der SEC im September nichts geschehen – zumindest nichts Publiziertes„.
Steinhoff Aktie könnte durch milliardenschweres Mattres IPO Schuldenreduktion sehen. Kräftige.
Eine Antwort auf unsere damalige Frage „fragt man sich, woher das Geld dafür kommen soll. Hier hilft eine Bestandsaufnahme der „Assets“ der Steinhoff Holding: Knapp 50 % an der Mattres Firm, die seit der harten Sanierung wieder schwarze Zahlen schreibt und in den Wachstumsmodus geschaltet hat.“ Und da meldet Steinhoff nun:
„Steinhoff International Holdings N.V. („Steinhoff“ and with its subsidiaries, the „Group“) advises that, further to the announcement made on 20 September 2021, Mattress Firm Group Inc. („Mattress Firm“) announced that it has filed a registration statement on Form S-1 with the Securities and Exchange Commission (the „SEC“) for a proposed initial public offering of its common stock. (…)
Das S-1 Formular der amerikanischen Finanzaufsicht (SEC) Erstregistrierungsformular, das von der SEC für öffentliche Unternehmen mit Sitz in den USA verlangt wird, bevor Aktien/Wertpapiere dieser Unternehemn an einer nationalen Börse notiert werden können. Normalerweise reichen Unternehmen zeitnah das SEC-Formular S-1 im Vorgriff auf ihren Börsengang (IPO) ein. Das Formular S-1 verlangt von den Unternehmen, Informationen über die geplante Verwendung der Kapitalerlöse bereitzustellen, das aktuelle Geschäftsmodell und den Wettbewerb detailliert darzustellen und einen kurzen Prospekt des geplanten Wertpapiers selbst vorzulegen, in dem die Preismethodik und jede Verwässerung angegeben werden, die bei anderen börsennotierten Wertpapieren auftreten wird.
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Und Steinhoff will auscashen – so wird es deutlich im folgenden
Denn es heisst in der Meldung weiter, dass im Rahmen des IPO’s an der NYSE unter dem Börsenkürzel MFRM keine neuen Aktien emittiert werden, sondern dass NUR bestehende Aktionäre Aktien veräussern wollen: „shares of common stock to be sold in the offering will be sold by existing stockholders of Mattress Firm„. Und wer sind die Aktionäre? Die kapitalbedürftige Steinhoff hält imme rnoch knapp unter 50% der Firmenanteile, der Rest ging seinerzeit im Rahmen des Chapter 11 Verfahrens an Gläubiger respektive wurde dem neuen Management teilwiese in Form von Milestoneprämien – übertragen.
Und die Mattres Firm ist eine interessante Aktie. Vielleicht interessanter als die Steinhoff Aktie. Ohne grosse Schulden, profitabel, wachstumsstark, Marktführer
Und wenn man sich anschaut, dass Mattres in der Steinhoff Bilanz zum 30.09.2020 einen Gewinn von 97 Mio EUR nach IFRS und sogar 146 Mio EUR nach US-GAAP ausweisen konnte – bei einem seinerzeitigen Jahresumsatz von 2,976 Mrd EUR. Und zum 30.06. erreichte man eine kräftige Umsatzsteigerung: Von 1,43 Mrd EUR im Vorjahr steigerte Mattres Firm den Halbjahresumsatz auf 1,69 Mrd EUR – ein Umsatzplus von 18 %, auf USD-Basis waren es sogar 28 %. Wenn die Marge gehalten werden konnte wäre das ein sehr schönes Ergebnis. Preisschild für die Mattres Firm Beteiligung für die Steinhoff Aktie? In 2016 zahlte Steinhoff rund 3,8 Mrd USD für 100 % der „alten“ Mattres Inc, die Verluste schrieb. Mehr als eine Milliarde EUR sollten die knapp 50% schon wert sein. Wieviel mehr könnte das nun anstehende IPO zeigen. BESTANDSAUFNAHME DER ANDEREN BETEILIGUNGEN HIER.
Steinhoff Aktie: Management gibt jetzt Gas bei Schuldenreduktion
Eine Chance mit den profitablen Töchtern auf Dauer die – derzeit – das Eigenkapital übersteigenden Schulden zu reduzieren, wäre zumindest vorhanden, sofern die extrem hohen Zinssätze, die man bisher akzeptieren musste, kurzfristig reduziert werden könnten. Und dafür bietet ein Vergleich eine perfekte Gelegenheit – denn auf einmal wäre man nicht mehr ein existenzbedrohter Konzern mit untragbaren Schadensersatzforderungen, sondern „nur noch“ ein extrem verschuldeter, operativ profitabler Konzern mit werthaltigen Assets. Auch eine Verwässerung der Aktionärsbasis durch einen Tausch von „Schulden“ in Aktien wäre denkbar. Und hier wären natürlich dann die Konditionen das Entscheidende: Ob die Steinhoff Aktie derartig verwässert wäre, dass bestehende Aktionäre „die Zeche zahlen müssen“ oder eben nicht. Noch immer viele Unsicherheiten und viele offen Fragen. NOCHMAL ZU EINER ZUSAMMENFASSUNG DER ERREICHTEN VERGLEICHSVEREINBARUNGEN HIER.
FAZIT: Management gibt Gas bei der Hebung von Cash-Reserven. Passt zusammen. Mit Geld kann man auch Gläubiger zu Konzessionen bringen. Es bleibt: Überschuldung. Zu hohe Zinslast. Aber …
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