Nicht gut kommen heute die Neuigkeiten an, die MBB präsentierte bzw. seine mit Abstand größte Tochter Aumann AG. Ich beginne mal mit dem zweiten Teil der Meldung, dem unschönen.
Denn Aumann muss seine Gewinnprognose für das laufende Jahr kappen. Nach vorläufigen Zahlen wachsen der Umsatz der Aumann AG in den ersten neun Monaten um 24,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 140,3 Mio. Euro und das EBIT um 26,4% auf 15,1 Mio. Euro, während der Auftragseingang bei 135,3 Mio. Euro liegt. Das besonders zukunftsträchtige E-Mobility Segment erzielt dabei einen Umsatz von 40,3 Mio. Euro, ein EBIT von 4,8 Mio. Euro und einen Auftragseingang von 51,1 Mio. Euro.
Als Begründung gibt Aumann das „starke organische Wachstum“ an, was auf den ersten Blick kryptisch klingt. Andererseits baut Aumann massiv aus und stellt viel Personal ein, weil insbesondere der E-Mobility-Bereich über der Kapazitätsgrenze agiert. Hier entstehen höhere Kosten als geplant. Heute. Die Aussichten für die Zukunft bessern sich dem entsprechend, weil Aumann ab nächstem Jahr mit mehr Kapazitäten noch mehr Aufträge abarbeiten kann.
Aber zunächst sind die Zahlen ein Dämpfer, keine Frage. Der Aumann-Aktienkurs, der sich seit dem Börsengang im Frühjahr mehr als verdoppelt hatte, steht denn auch tiefrot im Minus und hat sich wieder merklich von der 100-Euro-Marke entfernt.
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Auswirkungen auf MBB
Geschäftsentwicklung und Kursverlauf von Aumann sind deshalb für die Mutter MBB SE so entscheidend, weil MBB seit dem Börsengang noch 53,6% an Aumann hält und Aumann in seiner eigenen Bilanz konsolidiert. Geringere Gewinne bei Aumann schlagen also auch auf die MBB durch. Und so gibt folgerichtig auch MBB selbst heute eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr heraus. Nachdem im Jahr 2016 noch 2,16 Euro je Aktie verdient wurden, geht man nun für 2017 nur noch von 2,00 je Aktie aus.
Aumann kauft Sondermaschinenbauer
Mit gleicher Meldung verkündet Aumann knapp einen erfolgreichen Zukauft. So erwirbt man mit sofortiger Wirkung 100% an der USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH, einen nachhaltig profitablen Spezialisten für Automatisierungslösungen. Das Unternehmen beschäftigt über 300 Mitarbeiter und hat 2016 einen Umsatz von knapp 70 Mio. Euro erzielt. USK hat jahrzehntelange Erfahrung als Ausrüster für führende Automotive OEMs und Tier-1s. Signing und Closing der Transaktion erfolgten zeitgleich am heutigen Tag. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Seinen besonderen Entwicklungsschwerpunkt hat USK seit einigen Jahren erfolgreich auf Produktionstechnologien für die Herstellung von Brennstoffzellen gelegt. Diese teils patentierten Technologien werden im rasant wachsenden Markt der E-Mobilität an Bedeutung gewinnen. Durch Erfahrungen im Bereich von Montagelinien für Sensoren, Speicherchips und Batterien ist USK darüber hinaus auch in anderen Schlüsselanwendungen für das Zeitalter der E-Mobility bestens aufgestellt.
„Die komplementäre Kundenbasis, das hervorragende Technologie-Know-how und insbesondere die Entwicklungs-, Konstruktions- und Montagekapazitäten sind aus Sicht des Vorstandes die denkbar beste strategische Ergänzung, um die Wachstumspläne der Aumann-Gruppe nachhaltig zu unterstützen„, ist sich der Aumann-Vorstand sicher. USK werde sich nahtlos in die E-Mobility-Strategie von Aumann einfügen.
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