SGL Carbon Aktie – noch ABWARTEN. Der Platow Brief will die Aktie der SGL Carbon SE (ISIN: DE0007235301) noch genauer beobachten. Nach grossen Fortschritten und Neustrukturierung scheint man beim Unternehmen auf gutem Weg. Aber den Experten vom Platow Brief reicht ein guter Quartalsbericht noch nicht für eine Kuafempfehlung – wenig Beachtung findet der Indexabstieg der SGL Carbon, der letzten Freitag von der Deutschen Börse verkündet wurde. Platow Brief – fundiert begründete Handlungsempfehlung:
SGL Carbon – Tiefes Tal, zur Hälfte durchschritten
Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon hat seit Herbst 2020 einen tiefgreifenden Umbau hinter sich gebracht. Wie die jüngst vorgelegten Q1-Zahlen und der angehobene Ausblick für 2022 zeigen, sind die Wiesbadener damit deutlich besser aufgestellt als in der Vergangenheit. Um die gerade aus dem SDAX geflogene Aktie (7,27 Euro: DE0007235301) jedoch für uns wieder interessant zu machen, bedarf es noch einer gewissen Stetigkeit bei der zuletzt gezeigten Entwicklung.
Der vor zwei Jahren angetretene CEO Thomas Derr hat mit seinem Team jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Mehr als 700 Initiativen führten zu Kosteneinsparungen von rd. 120 Mio. Euro (geplant: 100 Mio. Euro), wobei die Zahl der Mitarbeiter um rd. 10% auf 4 680 reduziert wurde.Seit Anfang 2021 bestehen die vier neuen Geschäftsbereiche Carbon Fibers (Textilfasern mit bestimmten Eigenschaften; Umsatzanteil: 32%), Composite Solutions (Leichtbau in Auto und Luftfahrt; 13%), Graphite Solutions (Grafitanwendungen; 44%) und Process Technology (Prozesslösungen; 10%).
UND GEFALLEN IHNEN DIE KLAREN AUSSAGEN UNSERES GASTBEITRAGES AUS DEM AKTUELLEN PLATOW BRIEF? Wir werden Ihnen in den nächsten Wochen jeweils eine Leseprobe aus der aktuellen Ausgabe präsentieren und wenn es ihnen gefällt:
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Die Produkte kommen in Chemie und Industrie, Auto-/Luft- und Raumfahrt, Halbleitertechnik, Solar- und Windenergie, bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien und anderen Energiespeichern zum Einsatz. Operativ ist nach schwachen Jahren der Umschwung geglückt: Im Q1 stiegen die Umsätze um 12% auf 270,9 Mio. Euro, während das ber. EBITDA trotz kräftiger Kostensteigerungen mit +11,5% auf 36,8 Mio. Euro (Marge: 13,6 nach 13,7%) nahezu Schritt halten konnte.
Weil SGL Carbon viele der Kosten weitergeben konnte, erhöhte Derr die 2022er-Prognose: Der Umsatz soll jetzt rd. 1,1 Mrd. (zuvor: auf Vj.-Niveau von 1,007 Mrd.) Euro erreichen, wobei ein ber. EBITDA von 130 Mio. bis 150 Mio. Euro (zuvor: 110 Mio. bis 130 Mio; Vj.: 140 Mio.) Euro angepeilt wird (was mittig einer Marge von 12,7% entspräche).
Gut gefallen uns auch die weiteren Ziele und die klare Kommunikation der Hessen: Die Kapitalrendite (ROCE) soll mit 7 bis 9% (Guidance zuvor: 5 bis 7%) das 2021er-Niveau von 8,0% (2020 allerdings: 1,8%) erreichen, der Free Cashflow soll trotz eines schwachen Q1 (1,5 Mio. Euro) im Gj. den Vj.-Wert von 111,5 Mio. Euro übertreffen. Zudem bleibt der Verschuldungsgrad (Nettoschulden/EBITDA), der in der Vergangenheit zu hoch war, mit etwa 1,5 im angemessenen Rahmen. Das alles zusammen klingt nach einer überzeugenden Turnaround-Story, die von viel fundamentalem Rückenwind durch die gefragten Kohlefaserprodukte der Wiesbadener getragen wird. Allerdings zeigen die Schätzungen der Analysten (Umsatz: +6% p. a. bis 2024; Gewinn je Aktie nach dem starken Basisjahr 2021 aber: -10% p. a. bis 2024), dass SGL Carbon noch viel Überzeugungsarbeit leisten muss, um das 2022er-KGV von 24 (10-Jahres-Schnitt: 8) zu rechtfertigen.