Smartbroker Holding passt ihr Berichtswesen an veränderte Geschäftsstruktur mit zwei ergänzenden Standbeinen an: Ab sofort will man auf Monatsbasis den Kapitalmarkt über wichtige operative Kennziffern informieren. Erhöht natürlich den Druck auf die beiden Einheiten auch kurzfristig zu liefern. Wichtig für die nächsten Monate – dazu gab es heute die Zahlen 2023. Ein Übergangsjahr ohne aktive Kundenakquise für den Smartbroker, geprägt vom Wechsel zur Bader Bank und die komplexe Übertragung der Bestandskunden auf die neue Plattform – mit relativ geringen Verlusten an Equity und aktiven Kunden. Und auch im Medienbereich war 2023 kein Rekordjahr – hier hängt viel von der Stimmung an den Börsen ab, was nur bedingt beeinflusst werden kann.
Migration der Smartbroker Kunden, schwache Stimmung an den Aktienmärkten – dafür sieht es noch ganz gut aus.
Das schwierige Kapitalmarktumfeld, die gleichzeitige Fokussierung auf den Relaunch von Smartbroker zu SMARTBROKER+ und die dafür nötigen Investitionen haben zu Rückgängen bei Umsatz und Profitabilität in den beiden Unternehmenssegmenten Transaktion und Media geführt. Wie aus heute veröffentlichten vorläufigen, ungeprüften Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 hervorgeht, erzielte die Gesellschaft einen konsolidierten HGB-Gruppenumsatz von ca. 46,3 Mio EUR (2022: 52,6 Mio EUR). Das Gruppen-EBITDA nach Kundengewinnungskosten betrug 0,5 Mio EUR (gegenüber 8,8 Mio EUR im Jahr davor).
Mit diesem Ergebnis bewegt sich die Smartbroker-Gruppe im Rahmen ihrer Prognose vom September 2023. Das makro-ökonomische Geschäftsjahresumfeld war schwierig und zeichnete sich durch multiple geo-politische Krisen, hohe Inflation und eine straffe Geldpolitik aus. Trotzdem haben viele Indizes historische Höchststände erreicht. Privatanleger agierten allerdings äußerst zurückhaltend. So ist die Anzahl der Aktionäre in Deutschland im Jahr 2023 um mehr als 570.000 zurückgegangen und die Umsätze am Kassamarkt der Frankfurter Wertpapierbörsen reduzierten sich um mehr als 20%. Schwierig für Wallstreet:online und Co dann die entsprechenden Klickraten aus den vergangenen Boomjahren zu erreichen – mit direkter Wirkung auf die Werbeeinnahmen.
Zukunft startet zweite Stufe mit dem kompletten SMARTBROKER + Angebot und dem Abschluss der Kundenmigration.
André Kolbinger, Gründer und CEO der Smartbroker Holding AG, zu den heute vorgestellten Zahlen: „2023 markierte den wesentlichen Abschluss einer für unser Unternehmen historisch weitreichenden Transformation, deren Wellen auch noch im laufenden Geschäftsjahr 2024 zu spüren sind. Wir werden in den kommenden Monaten die Erreichbarkeit unserer Kundenbetreuung auf das gewohnt hohe Niveau zurückbringen und aufgelaufene Kundenanfragen bearbeiten.
Anschließend werden wir die Neukundengewinnung wieder hochfahren und gleichzeitig in den weiteren Ausbau des Produktangebots von SMARTBROKER+ investieren. Das ist eine ganz bewusste Entscheidung, die unseren Kunden zugutekommt und sich mittelfristig auch für uns auszahlen wird. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr ist gekennzeichnet von verstärkten Ausgaben für die Neukundenakquise, der Produktweiterentwicklung und dem weiterhin verhaltenen Werbemarktumfeld. Nichtsdestotrotz sollen insbesondere die geplanten Investitionen in das Neukundenmarketing im Vergleich zu 2023 wieder materiell steigen und somit eine nachhaltige Wachstumsphase für das Unternehmen einläuten.“
2024 noch Übergangsjahr zu dann weiter steigenden Brokerkundenzahlen? Prognose bestätigt diese Erwartung.
Bis Ende 2024 rechnet das Management mit 20.000-30.000 Neukunden im Bereich Transaktion. Mit Blick auf die Einnahmen plant die Smartbroker-Gruppe für 2024 mit einem Umsatz zwischen 50-55 Mio EUR, was einem Umsatzplus von ca. 13% gegenüber Vorjahr entspricht und einem EBITDA zwischen minus 1 Mio und plus 3 Mio EUR. Dieses Umsatzwachstum verspricht sich die Gesellschaft von der höheren SMARTBROKER+-Kundenzahl und dem veränderten Geschäftsmodell, das eine erweiterte Produktpalette und damit verbreiterte Einkommensströme erlaubt.
Und direkt als zukünftigen Gradmesser des Erfolgs als Basis die monatlich zu erwartenden Kennziffern – Geschäftsbereich Transaktion – Januar 2024
- Kundenzahl: 175.000 (aktive, Leerdepots werden aussagegemäss nicht mitgezählt)
- Verwaltetes Kundenvermögen („Assets under Custody“): 8,9 Mrd EUR.
- Durchschnittliches verwaltetes Vermögen je Kunde: EUR 51.000
- Anzahl Order: 0,36 Mio.
- Durchschnittliche Anzahl Order je Kunde, annualisiert: 25
Geschäftsbereich Media – Januar 2024
- Seitenaufrufe („Page Impressions“): 227 Mio.
- Individuelle Nutzer („Unique Users“): 3,8 Mio.
Spannend wird jetzt die Entwicklung der Kennziffern zu verfolgen, insbesondere im Bereich Transaktion der zukünftigen Cash Cow des Konzerns, wenn es denn so läuft, wie geplant.
Smartbroker Holding AG (ISIN: DE000A2GS609) im Blick. Im Dezember 2022 ging es in unserem letzten Interview mit André Kolbinger, CEO, Gründer und Hauptaktionär der Smartbrtoker Holding AG, ehemals wallstreet:online AG, darum, wie er mit dem seinerzeit „brandneuen“ Kooperationspartner Baader Bank den „attraktivsten Broker Deutschlands“ schaffen will. Seitdem ist man einige Schritte weiter – Anlass für ein Gespräch zum Stand Ende Oktober. Und dann noch ein Nachtrag im November mit konkreten Zahlen zum Umzug der Smartbrokerkunden von DAB BNP Paribas zum neuen Bankpartner, der Baader Bank. Und jetzt als Erfolgsmesser die monatlichen Kennziffern – mal schauen wie schnell der Umbau der Smartbroker Holding zum ertragsstarken Brokerhaus mit an Bedeutung verlierender mit dem Brokerage vernetzter Mediagruppe.