Smartbroker – schaltet wieder auf Angriff. Vorstand Thomas Soltau über günstigere Konditionen. Wie man Crypto-Trader gewinnen will. Und…

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Smartbroker Holding, die ehemalige wallstreet:online AG, und die Brokeragetochter Smartbroker AG wollen Wachstum – Synergien aus der Kombination des „grössten verlagsunabhängigen Finanzportalbetreibers im deutschsprachigen Raum“ mit einem „mehrfach ausgezeichneten Online-Broker, der seit Markteintritt im Dezember 2019 als einziger Anbieter in Deutschland das umfangreiche Produktspektrum der klassischen Broker mit den äußerst günstigen Konditionen der Neobroker“ verbindet.  So weit offiziell – was dahinter steckt. Wie weit man auf dem Weg ist – dazu hatten wir Gelegenheit den Vorstand der Smartbroker AG, Herrn Thomas Soltau zu befragen.

Weiter als gedacht – Cryptotrader als weitere Zielgruppe identifiziert und  adressiert. Smartbroker auf dem Sprung?

Seit man an auf Monatsbasis den Kapitalmarkt über wichtige operative Kennziffern informiert, können die Kapitalmarktteilnehmer transparent erkennen und werten, wie weit man in Berlin ist. Erhöht natürlich auch den Druck auf die beiden Einheiten (auch) kurzfristig zu liefern. Wichtig für die nächsten Monate – bisher bleibt der Kurs der Smartbroker Aktie unbeeindruckt hiervon. Dabei gäbe es doch durchaus Argumente sich die Aktie einmal genauer anzusehen.  Vielleicht wecken die kalren Aussagen des Smartbroker Vorstands Interesse auf mehr – mehr Informationen. Mehr Smartbroker. Hier das aktuelle Interview mit Thomas Soltau.

nwm: Bevor es um “das grosse Ganze” geht kommen wir zur aktuellen Presseerklärung. SMARTBROKER+  senkt die Gebühren und baut Sparplanangebot aus – was hat sich konkret geändert?

T. Soltau: Wir hören bei unseren Kundschaft bekanntlich genau hin –  und auch, wenn die Anpassungen teilweise länger brauchen, so arbeiten wir doch sehr kundenzentriert und verbessern unser Produkt fortlaufend anhand der Rückmeldungen unserer Kundinnen, Kunden und der Community. Hier haben wir an verschiedenen Stellen vernommen, dass unser Produkt mit seinem breiten Produktspektrum und den gleichzeitig sehr günstigen Konditionen – die teilweise sogar die Neobroker schlagen – eine begehrte Kombination ist. Aufgrund des bisherigen Preismodells war unser Produkt allerdings für die Kundinnen und Kunden, die mit kleineren Investitionssummen agieren, nicht optimal. Um diese Hürden zu senken haben wir folgende Änderungen vorgenommen:

  • Produktpalette erweitert auf kostenfreie sparplanfähige 4.000 Produkte
  • Die Kosten für Aktiensparpläne ersatzlos gestrichen
  • Die Mindestsparrate von 25 EUR pro Monat auf 1 EUR pro Monat reduziert
  • Die Ordergebühr für Orders unter 500 EUR bei gettex von 4 EUR auf nur noch 1 EUR gesenkt (Orders über 500 EUR bleiben weiterhin kostenfrei)
nwm: Das wird bestimmt nicht der letzte Schritt gewesen sein, um die Attraktivität diese Brokerageangebots zu steigern? Was steht in den nächsten Monaten an?

T. Soltau: Wir planen kurzfristig auch damit, den Krypto-Handel einzuführen. Darüber hinaus werden in Kürze weitere Derivate-Emittenten angebunden, sodass wir das Angebot auch auf der Seite vervollständigen.

nwm: Was halten Sie persönlich von Kryptowährungen und den teilweise irrational erscheinenden Entwicklungen einzelner Coin’s?

T. Soltau: Bezüglich der Wertentwicklung kann ich nicht viel sagen. Es handelt sich um einen eigenen Markt … Und vergleicht man diesen mit dem Aktienmarkt, so findet man auch dort Werte, die teilweise an wenigen Tagen wahnsinnige Kursbewegungen zeigen. Es ist also völlig normal – lediglich die Schnelligkeit hat sich m. E. geändert, was hauptsächlich daran liegt, dass die Informationszugänglichkeit mittlerweile äußerst schnell gegeben ist aber auch daran liegt, dass wir hier einen 24/7 Handel erleben. Darüber hinaus beeinflussen teilweise auch Influencer-Transaktionen in Coins diese maßgeblich.

Ich persönlich glaube, dass die Technologie hinter den Kryptowährungen eine sehr relevante Daseinsberechtigung hat und diese Technologie uns künftig in unserem täglichen Leben maßgeblich beeinflussen wird. Das bedeutet auch, dass die sog. Kryptowährungen einen Bestand haben und nicht mehr verschwinden werden. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren die Aktien/Anleihenmärkte mit den Blockchain-Abwicklungsmöglichkeiten zusammenwachsen werden.

Eine Einzelwertung zu verschiedenen Kryptowährungen – etwa dem Bitcoin oder Ether – wäre zu umfassend und würde ein eigenes Interview rechtfertigen.

nwm: Wie hoch schätzen Sie zukünftig den Anteil von Krypto’s am Gesamtvolumen der AuM der Brokerage Kunden ein? Gibt es konkrete Vorstellungen hierzu? Sprechen Sie auch reine Kryptokunden an?

T. Soltau: Zu den Zahlen möchten wir uns heute noch nicht äußern, aber natürlich haben wir konkrete Annahmen getroffen. Da wir auch bei dem Krypto-Angebot wieder sehr kompetetiv sein werden, planen wir auch die Ansprache von reinen Krypto-Kunden.

nwm: Wie läuft es derzeit mit dem SMARTBROKER+ nach Migration zur Baader Bank? Gibt oder gab es Probleme? Überraschungen?

T. Soltau: Wir arbeiten nicht nur daran, ständig das Produktangebot des SMARTBROKER+ auszubauen, sondern optimieren auch stetig die App und die User Experience. In den vergangenen Monaten haben wir beispielsweise weitere Orderfunktionalitäten wie auch den Handel von Anleihen oder den Bruchstückeverkauf implementiert – weitere Updates stehen bereits auf der Agenda. Vereinzelt kam es zu technischen Problemen, die aber alle behoben werden konnten. Hier arbeiteten und arbeiten Kundenservice und Produkt-Team eng zusammen

Auch die Erreichbarkeit unseres Kundenservice haben wir deutlich verbessert. Hier kam es zu Beginn im Zuge der Depotübertragungen zu Wartezeiten, die außerhalb des vertretbaren Rahmens lagen – dafür wollen wir uns bei unseren Kundinnen und Kunden ausdrücklich entschuldigen. Inzwischen können wir aber berichten, dass unsere telefonische Erreichbarkeit bei mehr als 90 Prozent liegt, während E-Mails innerhalb von 3 bis 4 Werktagen bearbeitet werden – und wir arbeiten bereits an einer weiteren Beschleunigung. Die telefonische Erreichbarkeit ist übrigens nicht selbstverständlich: Viele vergleichbare Anbieter geben keine Möglichkeit der telefonischen Kontaktaufnahme.

Wichtig ist es uns vor allem, unseren Kundinnen und Kunden qualifiziertes Personal an die Hand zu geben.

nwm: Wann wollen Sie wieder auf verstärkte Neukundenakquise gehen? Welche Budgets sind eingeplant? Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

T. Soltau: Wir haben jüngst mit den Marketingmaßnahmen begonnen. Wir haben das Produkt auf einen Stand gebracht, mit dem wir bereits sehr zufrieden sind, auch wenn wir es natürlich weiterhin entwickeln werden. In diesem Jahr planen wir mit lediglich etwa 25.000 Neukunden und ab dem kommenden Jahr mit etwa 80.000 Neukunden pro Jahr.

nwm: SMARTBROKER+ als Neobroker mit dem breitesten Produktspektrum und damit vergleichbar mit dem Produktangebot der klassischen Online-Banken am Markt aufzutreten, ist immer noch oberste Priorität?

T. Soltau: Absolut. Unser Produktangebot sorgt – auch nach den jüngsten oben beschriebenen Anpassungen – dafür, dass es für jeden geeignet ist: vom Anfänger, der noch keine Erfahrungen hat und nur einen Sparplan machen möchte bis hin zu dem sehr aktiven Trader. Entsprechend entwickeln wir das Produkt weiter. Bereits jetzt sind wir, wie Sie schon sagen der Neobroker mit dem breitesten Produktspektrum und gleichzeitig nun auch der mit dem günstigsten oder mindestens gleichwertigem Pricing verglichen mit anderen Neobroker.

nwm: Wie läuft es derzeit im Mediengeschäft? Fühlt sich diese Keimzelle der Smartbroker Holding nicht teilweise auf dem Abstellgleis? Wie ist das Verhältniss zwischen den „Brokerage“ und Medien-Mitarbeitern?

T. Soltau: Beide Themen genießen bei uns intern eine hohe Aufmerksamkeit. Für uns gehen Brokerage und Mediengeschäft Hand in Hand: Auf der einen Seite die Information, auf der anderen Seite die Transaktion, sodass sich eine sehr gute Symbiose bildet, die wir weiter fördern werden.

nwm: Nun zum Thema Smartbroker Holding Aktie: Wie sehen Sie die derzeitige Kursentwicklung? Wie sind die Insiderkäufe Ihres Hauptaktionärs und CEO der Smartbroker Holding, nebenbei noch Gründer, einzustufen?  

T. Soltau: Die derzeitige Kursentwicklung passt unserer Ansicht nach nicht zu dem, was wir erreicht haben. Wir haben ein fertiges, funktionierendes Produkt, das von einer breiten Kundenschicht genutzt wird und viele Testsiege einfährt und gleichzeitig weiterhin erfolgreiche Online-Portale. Die Sichtweise, dass der Kurs meiner Meinung nach nicht den Wert des Unternehmens widerspiegelt, wird sicherlich auch durch die Käufe des Hauptgesellschafters und Gruppen-CEO bekräftigt.

nwm: Zuletzt gab es eine schnell durchgezogene Kapitalerhöhung. War diese zu diesem Kursniveau nicht etwas verfrüht? Können Sie beziffern, wieviel neue Kunden der erzielte Mittelzufluss zusätzlich bringen könnte – oder sollte?

T. Soltau: In den letzten Monaten haben wir die ersten Erfahrungen mit unserem SMARTBROKER+ sammeln können. Welche Kunden gewinnen wir mit dem Produkt, welche Aktivitäten zeigen die Kunden und natürlich auch die spannende Frage, welche Rentabilität ein Kunde generiert. Die Kennzahlen machten für uns deutlich, dass ein schnelleres Wachstum als ursprünglich geplant, wirtschaftlich sehr sinnvoll ist und sich die Kundenakquisekosten entsprechend schnell rentieren. In der Folge war eine Kapitalerhöhung nur logisch.

nwm: Wann denken Sie, können Aktionäre und Unternehmen die Ernte der jetzt bereits längere Zeit andauernden Investitionsphase in den Smartbroker einfahren?

T. Soltau: Um den Investoren genau das aufzuzeigen, haben wir vor wenigen Wochen eine Mittelfristplanung veröffentlicht. Erste Ernte-Erfolge sind bereits kommendes Jahr absehbar, allerdings schlagen dort die Marketingkosten natürlich noch stärker zu buche. Ab 2026 wird es dann gemäß der Planung spannend.

nwm: Sind Sie selber engagiert in der Aktie? Gibt es variable Vergütungsbestandteile in Form von Aktien? Oder ein Erfolgsmessungssystem, dass auch die Entwicklung des Aktienkurses berücksichtigt?

T. Soltau: Da ich maßgeblich investiert bin, habe ich auch ein sehr großes Interesse an der positiven Entwicklung des Aktienkurses.

nwm: Wo sehen Sie die Smartbroker Holding und insbesondere das Brokerage in einem Jahr?

T. Soltau: Wir waren lange Zeit einer der größten Aufsteiger der Brokerage-Branche und einer der größten Neobroker. Durch unsere notwendigen Umstellungen und den Wechsel der abwickelnden Bank haben wir Zeit verloren, doch ich bin sicher, dass wir in einem Jahr an unseren alten Erfolgen angeknüpft haben werden.

nwm: Herr Soltau, vielen Dank für das Interview!
Thomas Soltau - Vorstand Smartbroker AGThomas Soltau | Vorstand der Smartbroker AG, einem der führenden deutschen Neo-Broker.

Thomas Soltau begann seine Karriere als Bankkaufmann und sammelte umfangreiche Erfahrung im Finanzsektor. Seit 2014 ist er in leitender Position bei der Smartbroker AG tätig. Seither hat die Smartbroker AG zahlreiche Innovationen im Bereich Online-Brokerage eingeführt und sich erfolgreich am Markt etabliert. Ein besonderes Augenmerk legt der Anbieter auf die kundenzentrierte Ausrichtung – der Broker wird nach den Wünschen der Kunden und Community weiterentwickelt.

Über die Smartbroker Holding AG:

Die Smartbroker-Gruppe betreibt unter anderem SMARTBROKER+ – einen Online-Broker, der als einziger Anbieter in Deutschland das umfangreiche Produktspektrum der klassischen Broker mit den äußerst günstigen Konditionen der Neobroker verbindet. Gleichzeitig betreibt die Gruppe im Bereich Medien vier reichweitenstarke Börsenportale, die Privatanleger mit Kapitalmarktinformationen versorgen (wallstreet-online.de, boersenNews.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de). Mit mehreren Hundert Millionen monatlichen Seitenaufrufen ist die Gruppe der mit Abstand größte verlagsunabhängige Finanzportalbetreiber im deutschsprachigen Raum und unterhält die größte Finanz-Community.

 

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