SMA Solar Aktie – mehr oder weniger der letzte deutsche Solarwert. In der gefundenen Nische des Boommarktes ist kräftiges Wachstum möglich, wenn „man“ genug Chips hat. Und nachdem die ohnehin starken Zahlen für 2022 noch durch Lieferprobleme gebremst wurden, scheint das für 2023 mehr oder weniger Geschichte.
SMA Solar Technology AG (ISIN: DE000A0DJ6J9) macht dieses Jahr zum zweiten Mal dem Kapitalmarkt mit einer optimistischen Prognose bzw. noch optimistischeren Prognose für 2023 Freude. Am 09.03. gab es vorläufige Zahlen für 2022 und eine unerwartet optimistische Prognose für 2023 (Umsatz in einer Bandbreite von 1.350 bis 1.500 Mio EUR und einem EBITDA von 100 bis 140 Mio EUR) – und die Aktie feierte die Meldung mit einem Schlusskurs von 79,35 EUR (Vortagsschluss noch 72,35 EUR).
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Und heute wiederholt sich das Ganze – beschleunigt. Höhere Prognose vom Vorabend lässt SMA Solar Aktie mit aktuell plus 17,98% auf 92,85 EUR springen – 11:56 Uhr.
Was ist passiert? Eine äusserst geringe Halbwertzeit der Prognose für 2023. Heute bei Vorlage der endgültigen Zahlen für 2022 – geprägt durch Lieferkettenprobleme, die letztes Jahr noch trotz übervoller Auftragsbücher das Umsatzwachstum auf 8,4% und 1.065,9 Mio EUR bremsten – geht es auch um ein Update der 2023er Prognose, dass man Gestern um 18:54 Uhr meldete. Seit dem 9.03.2023 muss sich beim Management einiges an Erkenntnissen ergeben haben, denn nun erwartet man 2023:
Umsatz in einer Bandbreite von 1.450 bis 1.600 Mio EUR und einem EBITDA von 135 bis 175 Mio EUR – innerhalb von nicht mal drei Wochen eine signifikante Erwartungssteigerung. Begründet?
Gestern Abend sah man sich „gezwungen“ aufgrund eines wahrscheinlich sehr starken Q1/23 die Erwartungen anzupassen: Denn laut Meldung erwartet der Vorstand der SMA Solar Technology AG für das erste Quartal 2023 einen Umsatz von 340 – 350 Mio EUR (Q1 2022: 221 Mio) und ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 50 – 60 Mi. Euro (Q1 2022: 15 Mio). Hintergrund für die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sehr guten Werte lägen in einer verbesserten Lieferfähigkeit, einer gestiegenen Auslastung im Produktionsbereich, einem guten Produktmix und einer saisonal bedingt geringer Kosten des Unternehmens im ersten Quartal. Und das war nachvollziehbarer Grund für die Prognoseerhöhung, die heute am Kapitalmarkt gefeiert wird.
Achtung: SMA Solar wird Investitionen erhöhen, um den Boom mitzunehmen, was kurzfristig die Gewinndynamik reduzieren könnte. Oder wie es in der Meldung hiess: „Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres wird das Unternehmen planmäßig verstärkt investieren, um vom anhaltend positiven Marktumfeld bestmöglich zu profitieren. Infolgedessen wird sich die gute Profitabilität des ersten Quartals voraussichtlich nicht linear fortschreiben lassen.“
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Mit der bis 2024 geplanten Kapazitätsverdopplung setzte SMA Solar bereits seit längerem ein klares Statement. Und die Ergebnisse 2022 bestätigen die Entscheidung, insbesondere die Auftragsbestände. Neben dem trotz widriger Umstände um 8,4% gestiegenen Umsatz ist besonders der Ergebnisswing überzeugend – EBITDA erreichte 70,0 Mio EUR (Vorjahr: 8 Mio) und EBIT stieg entsprechend von −33,2 Mio EUR in 2021 auf 31,9 Mio EUR (EBIT-Marge 2022: 3,0%; 2021: −3,4%). Und das Konzernergebnis stieg auf 55,8 Mio EUR (2021: −23,2 Mio), wobei das Ergebnis je Aktie entsprechend auf 1,61 EUR (2021: −0,67 EUR) gesteigert werden konnte.
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Hoher Auftragsbestand stärkt Optimismus
Die SMA Gruppe konnte den Auftragsbestand erneut steigern und erreichte 2.077,4 Mio EUR zum 31. Dezember 2022 gegenüber 886,6 Mio EUR zum Ende des Vorjahres. Davon entfielen 1.700,7 Mio EUR auf das Produktgeschäft – dies entspricht einer Vervierfachung gegenüber dem produktbezogenen Auftragsbestand des Vorjahres (31. Dezember 2021: 408,8 Mio). Die hohe Nachfragedynamik spiegelt sich in allen Segmenten wider: So stieg der Auftragsbestand im Segment Large Scale auf 603 Mio EUR (31. Dezember 2021: 253 Mio), gefolgt von den Segmenten Home Solutions mit 589 Mio EUR (31. Dezember 2021: 81 Mio) und C&I mit 508 Mio EUR (31. Dezember 2021: 75 Mio).
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„Wir haben das Geschäftsjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen und blicken sehr optimistisch auf die weitere Entwicklung im laufenden Jahr. Die Liefersituation für elektronische Komponenten hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sukzessive entspannt, unsere Maßnahmen zur Verbesserung der operativen Entwicklung haben gegriffen und wir treiben unsere Strategie „SMA 2025“ konsequent voran. Die SMA Gruppe ist damit gut aufgestellt für weiteres profitables Wachstum. In den Segmenten C&I und Large Scale & Project Solutions planen wir zudem bereits im Geschäftsjahr 2023 mit einem positiven EBIT“, sagte SMA Vorstandssprecher Jürgen Reinert.
