Angetrieben durch eine hohe Nachfrage sowie weitere Investitionen in ein Premium-Kundenerlebnis hat SIXT sein deutliches Umsatzwachstum fortgesetzt. Der internationale Mobilitätsanbieter erwirtschaftete einen Rekordumsatz für ein zweites Quartal von 1,01 Mrd. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 8,9% verglichen zum Vorjahresquartal. Mit einem Umsatzplus von mehr als 25% hat Nordamerika hierbei von allen Segmenten den stärksten Wachstumsbeitrag geliefert. Allein in den USA hat SIXT seit Jahresbeginn (bis zum heutigen Tage) 15 neue Stationen eröffnet und seine Airport-Präsenz in diesem größten Autovermietmarkt der Welt auf 49 Flughäfen ausgebaut. Die bis Ende 2024 angestrebte Marke von 50 US-Airports hat SIXT somit bereits fast erreicht.
Wie beim Umsatz konnte SIXT auch beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen Bestwert für ein zweites Quartal erzielen und im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar noch stärker um 13% zulegen. Durch konsequente Fokussierung auf und Investitionen in die Yield- und Preissysteme konnte die Auslastung des Fuhrparks deutlich gesteigert und das in einzelnen Regionen zu Beginn des Jahres unter Druck geratene Preisniveau zum Ende des zweiten Quartals dem Vorjahresniveau immer stärker angeglichen werden.
Aufgrund dieser operativen Stärke und der getroffenen Maßnahmen konnte SIXT im Vorsteuerergebnis (EBT) nach einem Verlust im ersten Quartal mit 62,9 Mio. Euro deutlich in die Gewinnzone zurückkehren. Das Q2-EBT lag innerhalb der kommunizierten Spanne von 60 bis 90 Mio. Euro. Es bewegte sich damit, normalisiert um die Ergebnisse aus Fahrzeugverkäufen und erhöhte Abschreibungen auf Fahrzeugrestwerte (negativer Sondereffekt hieraus in Q2 2024 insgesamt bei mehr als 40 Mio. Euro) annährend auf Niveau des Vorjahresquartals (in Q2 2023 belief sich das EBT auf 131,9 Mio. Euro, hier waren unter dem Strich noch positive Restwerteffekte in Höhe von rund 15 Mio. EUR enthalten). Die Finanzierung der Flotte in einem weiterhin deutlich erhöhten Zinsumfeld belastete das EBT im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal außerdem mit einem um 13,8 Mio. Euro schwächeren Finanzergebnis.
Dr. Franz Weinberger, Finanzvorstand (CFO) der Sixt SE: „Wir konnten unsere Wachstumsstrategie konsequent fortsetzen. Ich bin überzeugt, dass unsere Internationalisierungsstrategie sowie die Investitionen in unsere Marke und die Qualität unserer Produkte sich auch weiterhin auszahlen und Grundstein für unser weiteres Wachstum sein werden. Beim Vorsteuerergebnis haben wir in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld mit weiter fallenden Fahrzeugrestwerten in nur wenigen Monaten die Trendumkehr geschafft. Dies zeigt unsere operative Stärke, die Anpassungsfähigkeit unseres Geschäftsmodells sowie die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen. Unsere grundsätzliche und noch verschärfte Strategie, mit einer knappen Flotte eine hohe Auslastung und ein attraktives Preisniveau anzustreben, werden wir ganz bewusst fortsetzen.“
SIXT setzt Flottenrotation sowie De-Risking konsequent fort
Die deutliche Entspannung der Beschaffungsmärkte hat SIXT zudem weiter genutzt, um in Zeiten der Fahrzeugknappheit erworbene Fahrzeuge gegen Fahrzeuge auszutauschen, die nun zu deutlich verbesserten Konditionen verfügbar sind. In Europa hat SIXT im Zuge dessen auch die angekündigte Verringerung der Risk-Flotte – von Fahrzeugen also, für die das Unternehmen selbst das Wiederverkaufsrisiko trägt – konsequent fortgesetzt. So lag der Anteil an neu eingesteuerten Risk-Fahrzeugen in die europäische Pkw-Flotte im zweiten Quartal nur noch bei unter 2%. Planmäßig wird sich zum Jahresende der Risk-Anteil im europäischen Pkw-Bestand dem Niveau vor der Fahrzeugknappheit weiter annähern. In den USA, einem Markt, der strukturell bedingt deutlich stärker von Risk-Fahrzeugen geprägt ist, führen die niedrigeren Anschaffungskosten der neu eingeflotteten Fahrzeuge ebenfalls zu einer Reduzierung der Restwertrisiken.
Die fortgesetzte Flottenrotation schafft die Voraussetzung für die sukzessive Optimierung der Fahrzeugkosten in der zweiten Jahreshälfte und vor allem in 2025, sowohl in Europa als auch in den USA. Die durch die Restwertverluste im Markt verursachten Sondereffekte haben sich gleichwohl in der ersten Jahreshälfte im Geschäftsergebnis deutlich niedergeschlagen und werden den noch nicht ausgetauschten Fahrzeugbestand auch im zweiten Halbjahr belasten.
Konzern-Kennzahlen für das zweite Quartal 2024
- Der Konzernumsatz belief sich auf 1,01 Mrd. Euro (Q2 2023: 925,1 Mio. Euro).
- Im Segment Inland erzielte SIXT einen Umsatz von 285,8 Mio. Euro (+4,3%), im Segment Europa (ohne Deutschland) 400,9 Mio. Euro (+1,0%) und im Segment Nordamerika 319,1 Mio. Euro (+26,8%).
- Die Flottengröße lag im Schnitt bei 187.200 Fahrzeugen (Q2 2023: 166.300 Fzg.).
- Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 384,2 Mio. Euro (Q2 2023: 339,6 Mio. Euro).
- Das Corporate EBITDA, welches das operative Konzernergebnis inklusive Zinsergebnis und Abschreibungen darstellt, betrug 120,0 Mio. Euro (Q2 2023: 177,6 Euro).
- SIXT erreichte mit einem Konzernergebnis vor Steuern (EBT) von 62,9 Mio. Euro die zuvor kommunizierte Gewinnspanne (Q2 2023: 131,9 Mio. Euro).
Wesentliche Konzern-Kennzahlen im ersten Halbjahr 2024
- Der Konzernumsatz belief sich auf 1,79 Mrd. Euro (H1 2023: 1,62 Mrd. Euro).
- Das EBITDA betrug 602,0 Mio. Euro (H1 2023: 542,0 Mio. Euro).
- Das Corporate EBITDA betrug 145,5 Mio. Euro (H1 2023: 250,7 Mio. Euro).
- Das EBT lag bei 35,4 Mio. Euro (H1 2023: 165,1 Mio. Euro), darin enthalten das EBT von minus 27,5 Mio. Euro aus dem ersten Quartal.
Geschäftsausblick und Prognose
Der Vorstand der Sixt SE rechnet für das Gesamtjahr mit einer weiterhin hohen Nachfrage nach seinen Mobilitätsprodukten und entsprechend weiterhin mit einem deutlich steigenden Konzernumsatz. Nach dem positiven Auftakt ist SIXT zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Sommergeschäfts sowie das zweite Halbjahr insgesamt. Rückenwind versprechen hier u. a. die weiter gestiegene Reiselust und positive Branchenzahlen zum Sommerauftakt. So lag etwa die globale Passagier-Nachfrage laut jüngster Veröffentlichung der International Air Transport Association (IATA) im Juni um rund 9% über dem Vorjahresmonat. Und laut einer aktuellen Prognose der Europäischen Tourismusvereinigung (ETOA) und dem Marktforschungsinstitut ForwardKeys wird in Europa in diesem Sommer mit internationalen Ankünften gerechnet, die um 12% über dem Vorjahresniveau liegen.
Zu berücksichtigen gilt es jedoch zugleich die weiterhin hohe Unsicherheit hinsichtlich der Restwertentwicklung. Insbesondere in den USA sind die Restwerte, nach den starken Einbußen im Frühjahr, auch im zweiten Quartal weiter gefallen (Manheim Used Vehicle Index im Juni bei minus 8,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat; die Gebrauchtwagenpreise für Risk-Autovermietfahrzeuge laut Manheim bei minus 5,3% allein von Mai auf Juni 2024).
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen konkretisiert SIXT seine Gesamtjahresprognose für das EBT auf eine Spanne zwischen 340 bis 390 Mio. Euro (bislang: 350 bis 450 Mio. Euro). Der Mid-Point entspricht damit in etwa der aktuellen Markterwartung von 373 Mio. Euro. Dieser Ausblick ist in der derzeitigen Marktlage mit einem hohen Maß an Unsicherheit behaftet. Insbesondere gilt dies wegen der jüngst noch einmal verschärften geopolitischen und konjunkturellen Risiken, der weiter ungewissen Restwertentwicklung, sowie der kurzen Buchungsfristen für das wichtige Sommergeschäft.
Dr. Franz Weinberger, CFO der Sixt SE: „2024 ist ein Jahr des Übergangs, in dem wir den Grundstein für ein erfolgreiches Jahr 2025 legen. In Europa streben wir an, zu den historischen niedrigen Risikoquoten zurückzukehren und ersetzen insgesamt in Europa und den USA zu Zeiten der Fahrzeugknappheit beschaffte Fahrzeuge durch Fahrzeuge, die nun zu attraktiveren Konditionen erworben werden können. Gerade auch im Vergleich zum Wettbewerb zeigt sich, dass wir mit unserer operativen Stärke und unserem resilienten Geschäftsmodell gut aufgestellt sind und auch im aktuell herausfordernden, volatilen Marktumfeld substanzielle Gewinne erzielen können. Das ist ein großer Erfolg, für den ich unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken möchte.“