Siemens Energy Aktie wird immer mehr – auch – zum Wasserstoffwert. In Berlin wird eine „new multi-Gigawatt factory in Berlin“ für Elektrolyseure errichtet – mit Produktionsbeginn bereits 2023. Könnte man als Frontalangriff auf die ebenfalls vollautomatische Elektrolyseur-Fertigungsstätte Nel’s in Heroya sehen.
Während Nel mit „nur“ 500 MW Jahreskapazität startet, die „schnell“ auf 2 GW erweitert werden kann bei entsprechender Nachfrage, startet Siemens Energy laut offiziellem Twitter-Account in Berlin direkt durch; „We need large quantities and we need it soon! The production of electrolyzers at our new multi-Gigawatt factory in Berlin is an important step in driving the #energytransition..“ (Siemens Energy, 31.03., Twitter).im gezeigten Imagefilm ist klar von „Massenproduktion von Elektrolyseuren“ in Berlin die Rede, welche notwendig sei für die ksotengünstige Produktion grosser Mengen konkurrenzfähigen grünen Wasserstoffs.
Siemens Energy scheint nicht auf Grossaufträge warten zu müssen, um grosse Kapazitäten aufzubauen – Vorteil eines relativ finanzstarken Konzerns
So könnte Nel das Momentum der ersten vollautomatischen Elektrolyseur-Produktionsstätte mit entsprechenden Produktionskostenvorteilen relativ schnell verlieren. Gegen einen Player, der seit längerem eine klare Wasserstoffstrategie verfolgt. Und während Nel aktuell Elektrolyseur-Aufträge im einstelligen Megawatt-Bereich melden kann und zwei Anlagen a 20 MW in 2022 zur Auslieferung bringen kann, erringt Siemens Energy „mal nebenbei“ Ende März einen Auftrag über die Lieferung einer 50-Megawatt (MW)-Elektrolyseanlage von European Energy. Wohlgemerkt ein Auftrag von vielen – Oberhausen mit 30 MW oder die 50 MW Anlage für BASF oder in Abu Dhabi oder Dubai.
Siemens Energy Aktie verhalten, während man operativ klotzt in Berlin
Und so sind die Investitionen von 30 Mio EUR für Siemens Energy überschaubar, während solche Dimensionen für Nel mit Kapitalerhöhungen finanzierbar sind. Und so kann Siemens Energy die industrielle Produktion von Elektrolysemodulen in Berlin ansiedeln – Produktionsbeginn am Standort an der Huttenstraße in Berlin Moabit ist für 2023 vorgesehen. Hier kann die Infrastruktur einer bereits vorhandenen Halle genutzt werden, in den kommenden Monaten entstehen dort auf rund 2.000 Quadratmetern für rund 30 Mio EUR neue Fertigungslinien.
Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy: „Mit der neuen Fertigung für Wasserstoff-Elektrolyseure bekräftigen wir unseren Anspruch, die Energiewende aktiv mitzugestalten. In Berlin bündeln wir dafür unser Wissen im Bereich verschiedener Energietechnologien. Wasserstoff ist für uns ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Energiewelt. Damit dieser Bereich wirtschaftlich tragfähig ist, müssen die Herstellungskosten für Elektrolyseure deutlich verringert werden….
…Mit unserer neuen Fertigung tragen wir dazu bei, Wasserstoff schneller wettbewerbsfähig zu machen.“ (CEO Bruch)
Künftig sollen in Berlin die einzelnen Elektrolyse-Zellen hergestellt und zu funktionstüchtigen Modulen, den sogenannten Stacks, verbunden werden. Diese werden dann, entsprechend der benötigten Leistung, zu größeren verfahrenstechnischen Einheiten zusammengesetzt. In Deutschland wird dieser letzte Schritt am Standort Mülheim erfolgen, der mit der Berliner Fabrik eng verbunden ist und diese entsprechend ergänzt. Entscheidend ist, dass die Produktion in eine Serienfertigung überführt wird. Denn kostengünstige und leistungsfähige Elektrolyseure sind die Voraussetzung dafür, den wachsenden Bedarf nach Wasserstoff und die Kosten dafür in der Zukunft decken zu können.
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Die neueste und leistungsfähigste Produktlinie der PEM-Elektrolyse von Siemens Energy ist für Anwendungen bis in den höheren dreistelligen Megawatt-Bereich optimiert, sodass mit Systemen dieser Größe mehrere Tonnen grüner Wasserstoff pro Stunde produziert werden können. Ganz klar: Siemens Energy will die Grossanlagen liefern und tritt damit in direkte Konkurrenz zu Nel, die in ihrer potentiellen Auftragspipeline von 22 GW :
Nel steht wahrscheinlich in direkter Konkurrenz zu Siemens Energy bei vielen der potentiellen Grossaufträge
Zuletzt sprach Lokke Mitte Oktober von über 6 Mrd USD potentiellen Aufträgen für Tankanlagen und Elektrolyseure, bei denen Nel „im Gespräch sei“ mit den Auftraggebern. Insgesamt 800 Einzelprojekte mit insgesamt mehr als 11 GW Elektrolyseurkapazität und der grösste Einzelposten betrage rund 1,6 GW. Und dann sprach er bei Vorlage der Q4-Zahlen Mitte Februar bereits über: 12 Mrd USD potenziellem Aufträgen für Elektrolyseure und Tankanlagen, insgesamt über 1.000 Einzelprojekte über mehr als 22 GW Kapazität und mit dem potentiell grössten Einzelprojekt von nehr als 2 GW. HIER ÜBERRASCHTE NEL WIEDERUM MIT KRÄFTIG GESTIEGENEN ERWARTUNGEN – wichtig wird jetzt sein, welchen Orderintake man in den nächsten Monaten erreichen kann.
Macht Siemens Energy mit der „mehrere GW Kapazität“ Punkte bezüglich Lieferfähigkeit bei evtl. Grossaufträgen zu Lasten Nel’s gut?
Denn während Nel davon spricht, kurzfristig die Kapazitäten auf bis zu 2 GW erhöhen zu können, baut Siemens Energy direkt eine Kapazität von mehreren GW auf. Könnte letztendlich neben der „Grossprojektexpertise“ von Siemens Energy den entscheidenden Vorteil bringen. Bedeutet für Nel möglicherweise „das Risiko erhöhen zu müssen“ und bereits ohne feste Aufträge die Kapazitäten zu erhöhen. Vabanque-Spiel mit hohem Einsatz.
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Ein wirklicher Riesenmarkt, der sich hier öffnen könnte. Für die Siemens Energy Aktie und für die Nel Aktie gleichermassen. Der Markt soll ja durch einen Mangel an Elektrolyseurkapazitäten in den nächsten Jahren gekennzeichnet sein.
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Fazit: Siemens Energy erhöht die Schlagzahl und bringt so auch Nel in Zugzwang. Die Branche wittert die grossen Aufträge und macht sich bereit. In den nächsten Jahren soll die Nachfrage an Elektrolyseuren das Angebot übersteigen – Chancen für die Siemens Eenrgy Aktie UND die Nel Aktie.