SHOP APOTHEKE EUROPE N.V. verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr 2022 eine sehr gute Performance und erfüllte sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis alle Erwartungen. Der Gesamtumsatz stieg im Jahr 2022 um 13,6 Prozent auf EUR 1,2 Milliarden. Im Vorjahr hatte das Wachstum noch 9,5 Prozent betragen. Beide Geschäftssegmente – DACH und International – verzeichneten zweistellige Wachstumsraten. Im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln lag der Umsatz mit EUR 1,07 Milliarden um 17,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die bereinigte EBITDA-Marge aus den laufenden Geschäftsbereichen („ongoing business“) betrug -0,3 Prozent (bereinigtes Konzern-EBITDA: -0,7 Prozent) – mit positiven Ergebnissen im dritten und vierten Quartal (0,9 bzw. 0,8 Prozent). SHOP APOTHEKE EUROPE konnte die Anzahl der aktiven KundInnen auch 2022 mit einem Plus von 1,4 Millionen deutlich steigern und schloss das Jahr mit einer Rekordzahl von 9,3 Millionen ab. Die KundInnenzufriedenheit (gemessen am NPS) hat sich ebenfalls deutlich verbessert – von 68 im Jahr 2021 auf 72. Damit liegt der NPS auch über dem Wert von 70 aus dem Jahr 2020.
„Im Jahr 2022 hat unser Unternehmen seine Resilienz in einer unsicheren Welt unter Beweis gestellt“, kommentiert Stefan Feltens, CEO von SHOP APOTHEKE EUROPE. „Wir haben zweistelliges organisches Wachstum, Effizienzsteigerungen, deutliche Marktanteilsgewinne und eine sehr hohe Zufriedenheit bei unseren Kundinnen und Kunden erreicht. Es war auch in vielerlei anderer Hinsicht ein erfolgreiches Jahr für uns. Wir haben Fortschritte bei unserer strategischen Ausrichtung und beim Ausbau unseres Plattformangebots gemacht. Dazu haben wir unser Geschäft noch nachhaltiger ausrichten können, indem wir unser Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, drei Jahre früher als geplant erreicht und unsere neue NET-ZERO-Strategie offiziell kommuniziert haben. Und schließlich haben die Verbesserungen bei unserer Corporate Governance und der CO2-Bewertungen unserer Produkte unser MSCI AA-Rating gestärkt.“
Das Bruttoergebnis von SHOP APOTHEKE EUROPE stieg im Geschäftsjahr 2022 um 24,5 Prozent auf EUR 331,8 Millionen gegenüber EUR 266,5 Millionen im Vorjahr. Auch die Bruttomarge des Konzerns verbesserte sich von bereinigt 25,2 Prozent auf 27,5 Prozent. Dies ist auf Verbesserungen beim Einkauf und der Zusammensetzung der Warenkörbe sowie weitere Maßnahmen zurückzuführen. Darüber hinaus gab es keine belastenden Effekte aus dem Corona-Sortiment.
Die bereinigten Vertriebskosten (S&D) stiegen 2022 auf EUR 298,8 Millionen (2021: EUR 239,6 Millionen) oder 24,8 Prozent des Umsatzes – verglichen mit 22,6 Prozent im Vorjahr. Für das laufende Geschäft betrug der bereinigte S&D-Aufwand 24,5 Prozent vom Umsatz. Im ersten Halbjahr wurden die Aufwendungen durch die Eröffnung des neuen Distributionszentrums in Italien beeinflusst. In der zweiten Jahreshälfte zeigten sich jedoch positive Effekte aus Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen deutlich.
Die bereinigten Verwaltungskosten der Gruppe stiegen im Jahr 2022 auf EUR 41,2 Millionen (2021: EUR 32,7 Millionen). Dies entspricht 3,4 Prozent des Umsatzes und 3,3 Prozent ohne den Effekt von Akquisitionen (2021: 3,1 Prozent).
Im Jahr 2022 erreichte das bereinigte EBITDA der Gruppe EUR -8 Millionen gegenüber EUR
-5,3 Millionen im Vorjahr. Dies entspricht einer Marge von -0,7 Prozent. Das bereinigte EBITDA ohne Akquisitionen betrug EUR -3,7 Millionen. Dies entspricht einer Marge von -0,3 Prozent. Nach Abschreibungen in Höhe von EUR 39,5 Millionen (2021: EUR 27 Millionen) belief sich das EBIT auf EUR -69,2 Millionen gegenüber EUR -65,7 Millionen im Jahr 2021. Nach Abzug von Nettofinanzierungskosten und Steuern wurde ein Nettoverlust von EUR 77,5 Millionen ausgewiesen (2021: EUR -74,2 Millionen). Im vierten Quartal betrug der Nettoverlust EUR 9,6 Millionen, eine Verbesserung um EUR 32,9 Millionen gegenüber EUR -42,5 Millionen im vierten Quartal 2021.
Der operative Cashflow betrug EUR -29,1 Millionen (2021: EUR 11,6 Millionen). Investitionen – ohne kurzfristige Geldanlagen – beliefen sich auf EUR 59,7 Millionen (2021: EUR 87 Millionen). Der Gesamtbestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten belief sich zum Jahresende 2022 auf EUR 180,1 Millionen.
Zweistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr sowohl im DACH- als auch im internationalen Segment.
Das Konzernsegment DACH, das Deutschland, Österreich und die Schweiz umfasst, verzeichnete 2022 ein Umsatzwachstum von 11 Prozent (2021: 3,9 Prozent) auf EUR 940,2 Millionen (2021: EUR 847,2 Millionen). Die Umsatzerlöse aus dem Rx-Geschäft lagen im Gesamtjahr um 9,4 Prozent unter dem Vorjahreswert (2021: -34,6 Prozent). In der zweiten Jahreshälfte 2022 verzeichnete ebendieser Geschäftsbereich hingegen erstmals wieder ein Wachstum. Non-Rx-Umsätze wuchsen mit 15,1 Prozent zweistellig. Der Anteil des DACH-Segments am Konzernumsatz ist mit 78 Prozent weiterhin hoch (2021: 80 Prozent), allerdings verschiebt sich die Gewichtung durch das Wachstum der Non-Rx-Umsätze im internationalen Segment sukzessiv. Die Bruttomarge im Segment DACH verbesserte sich um 3,2 Prozentpunkte auf 27,8 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 24,6 Prozent. Das bereinigte EBITDA betrug EUR 17,8 Millionen, was zu einer verbesserten Marge von 1,9 Prozent führte (2021: EUR 12,9 Millionen und 1,5 Prozent Marge).
Der Umsatz im Segment International (Belgien, die Niederlande, Frankreich und Italien) stieg um 23,9 Prozent von EUR 213,2 Millionen auf EUR 264,2 Millionen. Dies entspricht einem Anteil von 22 Prozent am Konzernumsatz für das Jahr 2022. Die Bruttomarge lag mit 26,6 Prozent um 0,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 27,3 Prozent. Demnach ergibt sich für das Jahr 2022 ein bereinigtes EBITDA in Höhe von EUR -25,9 Millionen.
Fortschritte bei Strategieumsetzung und ESG 2022.
SHOP APOTHEKE EUROPE hat im Geschäftsjahr 2022 eine Reihe strategischer Erfolge erzielt. Mit der Eröffnung eines neuen Distributionszentrums in Mailand zur Stärkung des Angebots auf dem italienischen Markt konnten sowohl die Lieferzeiten optimiert als auch die KundInnenzufriedenheit deutlich gesteigert werden. Der italienische Online-Shop wurde im Sommer 2022 in Redcare umbenannt, um die Positionierung des Unternehmens in diesem wichtigen Wachstumsmarkt weiter zu verbessern.
Auch die Marktplatzaktivitäten in der DACH-Region wurden weiter ausgebaut. In Österreich wurde ein Marktplatz mit mehr als 40.000 Produkten eingeführt, in Deutschland wurde das Sortiment auf mehr als 60.000 Produkte rund um das Thema Gesundheit erweitert.
Mit der Akquisition des Quick-Commerce-Unternehmens GoPuls – vormals First A – hat sich SHOP APOTHEKE EUROPE auch im deutschen Apothekenmarkt breiter aufgestellt. Die Schnelllieferoption innerhalb von 30 Minuten ergänzt die bestehende Same-Day-Delivery-Option von SHOP APOTHEKE NOW! sowie die Standardlieferung (innerhalb von ein bis zwei Tagen). Dies ermöglicht es, noch mehr Use-Cases zu bedienen. Es ist zudem ein einzigartiges und umfassendes Angebot, mit dem SHOP APOTHEKE EUROPE die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärkt, insbesondere im Kontext der Chancen, die sich aus dem elektronischen Rezept (e-Rx) ergeben.
Mit der Umstellung der Logistikstandorte auf 100 Prozent erneuerbare Energien im Jahr 2022 hat das Unternehmen sein Ziel für 2025 bereits vorzeitig erreicht. Die Versorgung aller internationalen Standorte mit 100 Prozent erneuerbarem Strom ist bis Ende 2023 geplant. Als nächsten großen Schritt zu mehr Nachhaltigkeit hat sich SHOP APOTHEKE EUROPE im Jahr 2022 öffentlich dazu verpflichtet, die Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, inklusive der Produktemissionen, bis 2040 auf Netto-Null zu reduzieren.
“Für 2023 erwarten wir eine Verbesserung der Performance durch eine gesteigerte operative Effizienz und Skaleneffekte sowie schnelles und gesundes Wachstum durch die Nutzung der enormen Potenziale in allen unseren Märkten”, kommentiert Jasper Eenhorst, CFO von SHOP APOTHEKE EUROPE. “Unsere Prognose sieht eine positive bereinigte EBITDA-Marge sowie einen nahezu ausgeglichenen Free Cashflow von Plus-Minus-Null bei einem weiterhin zweistelligen organischen Wachstum vor.”
Prognose für 2023.
Die Prognose des Managements von SHOP APOTHEKE EUROPE für das Geschäftsjahr 2023 lautet wie folgt:
- Umsatzwachstum Non-Rx zwischen 10 und 20 Prozent.
- Bereinigte EBITDA-Marge von 0,5 bis 2,5 Prozent.
- Free Cashflow (definiert als Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und Investitionstätigkeit) zwischen EUR -20 Millionen und EUR +20 Millionen.
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