SFC Energy bestätigt Erwartungen. Umsatz zeigt erhoffte Dynamik. Profitabilität kann warten?

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SFC Energy

SFC Energy Aktie offenbar sogar in unruhigen Börsenzeiten gefragt – Dank starker Nachfrage bei den bestehenden Aktionären und auch bei Institutionellen konnte man vor wenigen Wochen eine Kapitalerhöhung vollständig platzieren, die SFC Energy AG (ISIN: DE0007568578)erreichte so den angestrebten maximalen Bruttoemissionserlös von 56,4 Mio. EUR. Investitionen, Forschung, Kapazitätsausbau – alles abgesichert. Und neben dem kontinuierlichen Orderflow –zuletzt ein Folgeauftrag aus Singapur– runden heute die Halbjahreszahlen ein relativ positives Gesamtbild ab. Auch wenn die Bewertung der Aktie natürlich – soll man sagen wie üblich bei Growth-Werten? – auf die Zukunft abzielt. Wobei die Gegenwart passt in dieses Bild:

23% Umsatzplus im ersten Halbjahr mit zunehmenderr Dynamik im Q2 mit allein plus 43% – SFC Aktie bestätigt?

Die Zahlen werden von Dr. Peter Podesser, CEO von SFC Energy gewohnt griffig zusammngefasst: „Im ersten Halbjahr haben wir trotz der bestehenden Herausforderungen in der Lieferkette unser Wachstum noch einmal beschleunigt. Der Umsatzanstieg von 23 % basiert auf einer weiterhin konstant hohen Nachfrage nach unseren sauberen und effizienten Energieerzeugern. Wir haben großvolumige Aufträge gewonnen, die den steigenden Bedarf insbesondere in industriellen Anwendungen nach emissionsarmen Energielösungen belegen. Unser bereinigtes EBITDA liegt mit EUR 3,1 Mio. im Erwartungsbereich.

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Wie kommuniziert belasten Verzögerungen durch die angespannte Lieferkettensituation und gestiegene Preise bei Transport und Vorprodukten temporär die Profitabilität. Doch wir haben mit Preisanpassungen, Vorratsaufbau und verkürzten Lieferwegen bereits Maßnahmen ergriffen, um die Profitabilität über die kommenden Quartale wieder spürbar steigern zu können. Wir sind richtig positioniert. Unsere Aktivitäten treiben die Energiewende voran. Wir investieren EUR 8,5 Mio., um unsere Produktionskapazitäten zu verdoppeln, und unser Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Angebot auszubauen. SFC hat mit der erfolgreich platzierten Kapitalerhöhung von seinen Aktionären ein starkes Zeichen des Vertrauens und der Überzeugung erhalten.

Tatkräftig gehen wir die vor uns liegenden Aufgaben an und folgen fokussiert unserer Strategie, um unsere Ziele zu erreichen. Wir bestätigen unsere Jahresprognose 2022, die einen konsolidierten Umsatz von EUR 75 Mio. bis EUR 83 Mio., ein EBITDA bereinigt in einer Bandbreite von EUR 6,0 Mio. bis EUR 9,1 Mio. und ein EBIT bereinigt von EUR 1,6 Mio. bis EUR 2,9 Mio. vorsieht.“.

Natürlich kann man sich nicht von gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen freimachen bei Logistik, Lieferkettenproblemen und Kostenentwicklung, aber…

… die auf gut 72 Mio EUR erhöhten Auftragseingänge im ersten Halbjahr zeigen, dass die Investitionen in Kapazitätsausweitungen gut angelegt sind (Vorjahr:44,3 Mio EUR). Die gute Auftragslage führte zu einem Anstieg des Auftragsbestands zum 30. Juni 2022 auf gut 65 Mio EUR. (31. März 2022: 57 Mio EUR). Und es bleibt bei dem bekannten Problem für eigentlich alle Brennstoffzellen- oder Elektrolyseurhersteller: Profitabilität. Diese hängt an Automatisierung, steigendem Output und sieht bei SFC Energy derzeit folgendermassen aus.

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Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA belief sich laut vorläufigen Berechnungen im ersten Halbjahr 2022 auf 3, 1 Mio EUR(H1/2021: 3,4 Mio)und lag damit im „Rahmen der Erwartungen“. Die vorläufige bereinigte EBITDA-Marge reduzierte sich erkennbar auf 8,2 % (H1/2021: 11,1 %). Das um Sondereffekte bereinigte EBIT betrug nach vorläufigen Berechnungen 709 TEURO(H1/2021: 1.400 TEURO) und sei damit ebenfalls im Rahmen der Planungen. Daraus resultiert eine vorläufige bereinigte EBIT-Marge von 1,9 % (H1/2021: 4,5 %). Und jetzt nochmals unser Interview „während der laufenden Kapitalerhöhung“. Hierbei geht es um das, was die Anleger in der SFC Energy zukünftig sehen und erwarten:

Und was macht die SFC Energy mit dem Geld aus der Kapitalerhöhung? Antworten gab der CEO. Jetzt noch aktueller.

Das Nebenwerte-Magazin hatte während seinerzeit noch laufender Kapitalerhöhung mit CEO Dr. Peter Podesser über die Kapitalmaßnahme und die noch junge Brennstoffzellen-Technologie gesprochen, aber auch über die finanzielle Situation und die Ergebnisentwicklung der dynamisch wachsenden Gesellschaft, die im Rahmen des größten Investitionsprogramms der Unternehmensgeschichte die Produktionskapazität von etwa 7.000 Einheiten auf mehr als 20.000 Einheiten pro Jahr ausbauen will.

Herr Dr. Podesser, als Hersteller von Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen könnte SFC Energy bei der Energiewende eine Schlüsselrolle einnehmen. Wie gestaltet sich derzeit die Nachfrage und können Sie diese auch bedienen?

Dr. Peter Podesser: Kurz gesagt, die Nachfrage war und ist hoch. 2021 war das beste Geschäftsjahr unserer Unternehmensgeschichte – und wir gewinnen weitere Aufträge über Branchen- und Ländergrenzen hinweg. Mit unseren EFOY Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen ersetzen wir auf breiter Front Dieselgeneratoren, ermöglichen und beschleunigen den nicht umkehrbaren Trend zur Dekarbonisierung von wesentlichen Teilen der Energieversorgung. Die geopolitischen Veränderungen der letzten Monate beschleunigen die Nachfrage weiter.

Um instabile Lieferketten auszugleichen, haben wir einen großen Teil unserer Lieferkette nach Europa zurückgeholt und Preisanpassungen vorgenommen. Vor Verzögerungen sind wir nicht gefeit und es bleibt eine tägliche Aufgabe, die Umfeldbedingungen genau zu prüfen. Doch insgesamt blicken wir optimistisch auf unsere Jahresziele 2022, die wir im Mai noch einmal bestätigt haben. Wir rechnen im Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von 75 Mio Euro bis 83 Mio Euro und einem bereinigten EBITDA von 6,0 Mi. Euro bis 9,1 Mio Euro.

Wenn man die Zahl der bislang weltweit verkauften Einheiten als Maßstab nimmt, könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Brennstoffzellen-Technologie noch immer in den Kinderschuhen steckt. Ist dem so?

 Dr. Peter Podesser: Gesellschaftlich sind wir an einem Punkt in der Entwicklung angekommen, an dem die Dynamik in der Akzeptanz und der Bedarf an der Technologie deutlich zunimmt. Wir müssen emissionsfreie Lösungen finden, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Das steht fest. Wasserstoff ist das Mittel der Wahl und die Brennstoffzelle die komplementäre und unverzichtbare Wandlungstechnologie. Sie sind untrennbar miteinander verbunden. Ja, die Brennstoffzelle war lange Zeit eine Technologie, die nicht im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Diskussion stand, allerdings nunmehr in die Anwendungen gebracht wird.

Mit mehr als 55.000 verkauften Brennstoffzellen seit 2004 sind wir eines der ersten Unternehmen, das der schnell wachsenden Zahl an Kunden weltweit ein breites Spektrum von industriell ausgereiften Brennstoffzellenlösungen anbieten kann. Wir produzieren im industriellen Maßstab markterprobte Lösungen an unseren SFC Energy-Standorten, die wir im Rahmen unseres größten Investitionsprogramms in der Unternehmensgeschichte sogar noch einmal ausbauen werden. Bis zum Jahresende 2022 soll die Produktion am Standort in Brunnthal verdoppelt und eine zusätzliche Produktionslinie für Brennstoffzellen im rumänischen Cluj eingeführt werden. Auf diese Weise soll die Produktionskapazität von etwa 7.000 Einheiten auf mehr als 20.000 Einheiten pro Jahr steigen. Und je schneller die Nachfrage und die Stückzahlen zunehmen, umso schneller können die Kosten je Einheit sinken.

SFC Energy führt aktuell eine Barkapitalerhöhung im Volumen von bis zu ca. 56 Mio. Euro durch. Wofür wollen Sie das frische Kapital einsetzen?

Dr. Peter Podesser: Wir haben klare Investitionsziele. Einerseits wollen wir bei unserer Internationalisierungsstrategie weiter an Geschwindigkeit aufnehmen. Konkret geht es um den chancenreichen asiatischen Markt. Andererseits wollen wir unsere Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten dynamisieren. Konkret werden wir die Entwicklung der nächsten Generation der EFOY Pro vorantreiben. Unsere Wasserstoffbrennstoffzellen der EFOY Hydrogen Produktreihe wollen wir zudem für höhere Leistungsklassen qualifizieren und um Elektrolysefunktionen ergänzen. Sie sehen, die Kundenanforderungen wachsen und diese wollen und werden wir bedienen. Gleichzeitig möchten wir uns die Möglichkeit offenhalten, durch passende Akquisitionen auch anorganisch zu wachsen. Potenzielle Ziele sind für uns dabei im US-amerikanischen und europäischen Raum zu finden.

Wie ist es aktuell um die finanzielle Situation bei SFC bestellt? Kritiker bemängeln die hohe Verschuldung der Gesellschaft und die noch nicht vorhandene Profitabilität.

Dr. Peter Podesser: Mit einer Nettofinanzposition, die sich aus frei verfügbaren Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zusammensetzt, von rund 16,9 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von 57,1 Prozent zum 31. März verfügt SFC über eine komfortable Finanzausstattung. Und wir erwarten, dass sich diese Kennzahlen durch die jetzt laufende Kapitalerhöhung verbessern und die Weichen für die nächste Wachstumsphase gestellt werden. Die langfristigen Verbindlichkeiten konnten im ersten Quartal von 16,3 Mio. Euro zum 31.12.2021 auf 14,3 Mio. Euro verringert werden.

Und was die Profitabilität anbetrifft, so haben wir im ersten Quartal 2022 trotz steigender Preise für Vorprodukte und Logistikkosten auf bereinigter EBITDA-Basis schwarze Zahlen geschrieben. Und auch für das Gesamtjahr 2022 erwarten wir beim bereinigten EBITDA ein deutlich positives Ergebnis.

Wie schnell werden Sie mit steigenden Umsätzen auch Skaleneffekte und damit steigende Margen realisieren können?

Dr. Peter Podesser: Laut dem Marktforschungsinstitut Grand View wurde der globale Brennstoffzellenmarkt im Jahr 2020 auf 4,1 Mrd. US-Dollar geschätzt und soll bis 2028 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 23,2 Prozent auf 21,7 Mrd. US-Dollar steigen. Dabei ist die Reduzierung von Treibhausgasen und anderen Emissionen sicherlich die treibende Kraft. SFC Energy ist hervorragend aufgestellt, um von der dynamischen Entwicklung des Brennstoffzellenmarktes profitieren zu können. Mittelfristig halten wir ein organisches und anorganisches Umsatzwachstum auf rund 350 Mio. Euro bis 400 Mio. Euro für möglich. Und dieser Anstieg wird nicht nur dank der Skaleneffekte auch mit steigenden Margen einhergehen. So erwarten wir mittelfristig, eine Steigerung der bereinigten EBITDA-Marge auf 15 bis 20 Prozent realisieren zu können.

Die Zeichnungsfrist für die neuen Aktien läuft voraussichtlich noch bis einschließlich 26. Juli. SFC-Aktionäre können ihr Bezugsrecht ausüben und für fünf bestehende SFC-Aktien eine neue SFC-Aktie zum Bezugspreis von 19,50 Euro beziehen. Sie haben ebenfalls angekündigt, Ihre Bezugsrechte auszuüben und sich nicht verwässern zu lassen. Sehen Sie dies auch als Signal an die SFC-Aktionäre?

Dr. Peter Podesser: Mein Vorstandskollege Daniel Saxena und ich werden an der Kapitalerhöhung teilnehmen und unsere Bezugsrechte vollständig ausüben. Und auch unser Vorstandskollege Hans Pol hat sich verpflichtet, Bezugsrechte auf neue Aktien in Höhe von 100.000 Euro auszuüben. Das ist ein klares Signal: Wir sind von der Gesellschaft und ihren Perspektiven überzeugt. Zudem haben wir als Vorstandsmitglieder eine 180-tägige Sperrfrist für unsere Aktien vereinbart, auch dies ist ein Beleg für unser Commitment.

Herr Podesser, besten Dank für das Gespräch.

 

Dr. Peter Podesser  | Vorstandsvorsitzender (CEO) der SFC Energy AG

Dr. Peter Podesser verantwortet das Segment Clean Energy und die funktionalen Bereiche Strategie, HR, PR, Sales&Marketing, R&D, Investor Relations and ESG, Purchasing. Seit seiner Berufung zum CEO von SFC Energy im November 2006 lenkt Dr. Peter Podesser das Wachstum des Unternehmens von einem Münchner Brennstoffzellentechnologie-Start-up zu einem weltweit führenden Anbieter für Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen.

Vor seiner Zeit bei SFC war Dr. Podesser President von Oerlikon Wafer Processing, der Halbleitergruppe des Schweizer Oerlikon-Konzerns in den USA und der Schweiz, und CEO & President von EV Group, einem Halbleiterproduktionsspezialisten in Österreich. Zuvor war er in China und Singapur zuständig für den Aufbau des China- und Asiengeschäfts der RHI AG, eines führenden internationalen Herstellers von Feuerfestmaterialien.

Dr. Peter Podesser hält einen Magisterabschluss in Handelswissenschaften der Wirtschaftsuniversität Wien (WU), wo er auch promovierte. Er spricht Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch.


Kurzinfo zum Unternehmen

Die SFC Energy AG ist ein führender Anbieter von Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Hybrid-Stromversorgungslösungen. Mit den Geschäftsfeldern Clean Energy und Clean Power Management ist die SFC Energy AG ein nachhaltig profitabler Brennstoffzellenproduzent. Seine mehrfach ausgezeichneten Produkte vertreibt das Unternehmen weltweit und verkaufte bislang mehr als 55.000 Brennstoffzellen. Mit Hauptsitz in Brunnthal bei München betreibt das Unternehmen Produktionsstandorte in Deutschland, den Niederlanden, Rumänien und Kanada.

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