Die SFC Energy AG (ISIN: DE0007568578), ein führender Anbieter von Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Hybrid-Stromversorgungslösungen, veröffentlicht heute ihren Geschäftsbericht und ihre geprüften Konzernzahlen 2021.
SFC Energy AG will weiter verstärkt außereuropäisch wachsen
Dr. Peter Podesser, CEO der SFC Energy AG: „Wir haben unser Versprechen gegenüber unseren Aktionärinnen und Aktionären sowie dem Kapitalmarkt gehalten. Alle Finanzziele und wichtigen strategischen Meilensteine im Bereich Technologie und der regionalen Ausweitung unseres Geschäfts haben wir erreicht. So schließen wir 2021 als bestes Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte ab. Dies zu übertreffen ist nun das Ziel für das laufende Jahr. Über den kompletten Zeitraum 2021 haben wir eine stabil starke Nachfrage nach unseren Brennstoffzellen- sowie Powermanagement-Lösungen aus allen wesentlichen Anwenderbranchen und über all unsere Ländermärkte hinweg gesehen. Dieser Trend setzt sich in den ersten Monaten 2022 mit einer ungebrochen hohen Auftragsdynamik fort. In diesem Zeitraum verzeichneten wir rund EUR 34 Mio. an neuen Aufträgen. Dies lässt uns zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2022 und unsere kommunizierten Mittelfristziele von EUR 350 Mio. bis EUR 400 Mio. Umsatz bei einer bereinigten EBITDA-Marge von mehr als 15 % bis 2025 blicken. Aufgrund der Bestrebungen Deutschlands und der europäischen Länder, sich unabhängiger von fossilen Rohstoffen in der Energieversorgung aufzustellen, sowie der geopolitischen Entwicklung rechnen wir mit weiteren Impulsen aus den Bereichen umweltfreundlicher Energieerzeugung und Sicherheitstechnik. Unsere starke operative Entwicklung wollen wir durch eine Verdopplung der Produktionskapazitäten in Deutschland sowie den Aufbau einer neuen Produktionslinie für EFOY Brennstoffzellen am Standort in Rumänien beschleunigen. In Verbindung mit unserem Portfolio an innovativen und umweltfreundlichen Schlüsseltechnologien wollen wir weiter verstärkt außereuropäisch wachsen.“
Umsatzentwicklung
Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete der SFC Energy Konzern ein deutliches Umsatzwachstum von 20,9 % auf TEUR 64.320 (2020: TEUR 53.223). Die erfreuliche Entwicklung im herausfordernden Umfeld der Pandemie resultiert aus einem Wachstum beider Segmente, insbesondere jedoch aus dem Segment Clean Energy, das aufgrund einer anhaltend hohen Nachfrage nach Brennstoffzellen eine besonders starke Steigerung der Umsatzerlöse um 30,8 % erzielte.
Insgesamt lag der konsolidierte Umsatz 2021 damit am oberen Ende der prognostizierten Spanne (EUR 61,0 Mio. bis EUR 65,0 Mio.). Im vierten Quartal 2021 beschleunigte sich das Umsatzwachstum nochmals mit einem Plus von 27,4 % auf TEUR 17.844 (Q4 2020: TEUR 14.010).
Umsatz nach Segmenten in TEUR | 2021 | 2020 |
Clean Energy | 42.428 | 32.439 |
Clean Power Management | 21.892 | 20.783 |
Gesamt | 64.320 | 53.223 |
Segmententwicklung
Die dynamische Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2021 spiegelt die ungebrochen hohe Nachfrage nach EFOY Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen sowie Leistungselektronikprodukten der SFC Energy AG wider.
Das Segment Clean Energy profitierte im Berichtsjahr von einem beschleunigten Marktwachstum und einer hohen Nachfrage. Der Umsatz erhöhte sich 2021 um 30,8 % auf TEUR 42.428 im Vergleich zu TEUR 32.439 im Vorjahr. Die Umsatzerlöse stiegen in allen drei Anwendungsbereichen für die Brennstoffzellenlösungen des Segmentes an. Der stärkste absolute Wachstumsbeitrag resultiert aus dem Geschäft mit industriellen Kunden, in dem eine Reihe bedeutender Erst- und Folgeaufträge akquiriert wurden. Hier stieg der Umsatz um 28,9 % auf TEUR 22.170 (Vorjahr: TEUR 17.204). Der Umsatz für Anwendungen im staatlichen Sektor verdoppelte sich im Berichtsjahr annähernd, nach pandemiebedingt niedrigen Umsätzen im Vorjahr. Ursächlich hierfür war die Auslieferung von Aufträgen an die Schweizer und indischen Verteidigungsbehörden. Auch die Umsätze mit Kunden für private Anwendungen legten insbesondere vor dem Hintergrund der bereits im September 2020 eingeführten neuen EFOY Brennstoffzellengeneration und der anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnmobilen in Europa um 17,4 % im Vergleich zum Vorjahr zu. Zudem wirkte sich der gestiegene Beitrag des Brennstoffzellengeschäftes in den USA wachstumsfördernd aus. Nach dem größten US-Auftrag der Unternehmensgeschichte durch LiveView Technologies im Jahr 2021 folgte im März 2022 eine erneute großvolumige Order des Kunden für Brennstoffzellen zum Einsatz in ziviler Überwachungstechnik. Mit 66,0 % (Vorjahr: 61,0 %) konnte das Segment Clean Energy seinen Anteil am Gesamtkonzernumsatz weiter ausbauen. Darüber hinaus zeigen die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahres eine international sehr dynamische Nachfrageentwicklung über alle Anwenderbranchen hinweg. SFC Energy erwartet, dass die Energiewende in zahlreichen Ländern, die zunehmende Umstellung auf kohlenstoffemissionsarme Stromerzeugung und die Zunahme netzferner bzw. netzunabhängiger Anwendungsfelder die künftige Nachfrage nach Brennstoffzellenlösungen weiter erhöhen wird.
Die Umsatzerlöse im Segment Clean Power Management wiesen im Berichtsjahr ein Wachstum von 5,3 % auf TEUR 21.892 (2020: TEUR 20.783) auf. Das Wachstum beruhte hauptsächlich auf einer sich erholenden Nachfrage infolge der sich schrittweise entspannenden COVID-19-Pandemielage mit bestehenden Kunden und dem verbesserten Marktumfeld bzw. der guten Kapazitätsauslastung in den Zielmärkten des Segments. Im Neuprojekt- und Neukundengeschäft führten Verschiebungen bei Investitionsentscheidungen und verstärkt pandemiebedingte Lieferverzögerungen bei Einzelelektronikbauteilen zu Verschiebungen im Umsatz. Der Anteil von Clean Power Management an den Konzernumsätzen belief sich im Berichtsjahr auf 34,0 % (Vorjahr: 39,0 %).
Die Auftragseingänge erhöhten sich aufgrund der starken Nachfragedynamik im Berichtsjahr signifikant auf TEUR 89.087 (2020: TEUR 49.095). Der Auftragsbestand hat sich über alle Produktbereiche zum 31. Dezember 2021 mehr als verdreifacht auf TEUR 30.551 (31. Dezember 2020: TEUR 9.881).
Ergebnisentwicklung
Im Berichtsjahr führten sowohl der gestiegene Umsatzbeitrag des margenstärkeren Segments Clean Energy als auch die höhere Bruttoergebnismarge des Segments – aufgrund der guten Preisdurchsetzung – zu einem Anstieg des Konzernbruttoergebnisses um 26,4 % auf TEUR 22.638 (Vorjahr: TEUR 17.915). Die hieraus resultierende Bruttoergebnismarge des Konzerns (Bruttoergebnis vom Umsatz in Prozent der Umsatzerlöse) verbesserte sich auf 35,2 % (Vorjahr: 33,7 %).
Für die einzelnen Segmente stellt sich das Bruttoergebnis vom Umsatz im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar:
Bruttoergebnis nach Segmenten in TEUR | 2021 | 2020 |
Clean Energy | 17.011 | 12.481 |
Clean Power Management | 5.627 | 5.435 |
Gesamt | 22.638 | 17.915 |
Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA verdoppelte sich im Berichtsjahr 2021 auf TEUR 6.233 (2020: TEUR 2.936) und lag damit im Zielkorridor der prognostizierten Spanne (EUR 5,7 Mio. bis EUR 7,3 Mio.). Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich 2021 deutlich auf 9,7 % (2020: 5,5 %). Die erfreuliche Entwicklung ist auf das organische Umsatzwachstum, eine anhaltend gute Preisdurchsetzung und einen attraktiven Produktmix zugunsten margenstärkerer Produkte zurückzuführen. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT erhöhte sich auf TEUR 1.925 (2020: TEUR -579) gegenüber dem Vorjahr deutlich und lag damit ebenfalls im Rahmen der Erwartungen (EUR 1,6 Mio. bis EUR 3,1 Mio.). Daraus resultiert eine bereinigte EBIT-Marge von 3,0 % (2020: -1,1 %). Das Berichtsjahr wurde mit einem Konzernperiodenergebnis von TEUR -5.829 (Vorjahr: TEUR -5.184) abgeschlossen. Das Ergebnis je Aktie gemäß IFRS unverwässert und verwässert belief sich im Berichtsjahr 2021 auf EUR -0,40 (Vorjahr: EUR -0,39).
SFC Energy AG Bilanz
Die Eigenkapitalquote reduzierte sich im Berichtsjahr auf 57,3 % (31. Dezember 2020: 63,5 %). Die Nettofinanzposition (frei verfügbare Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente abzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten) reduzierte sich zum Bilanzstichtag 2021 um TEUR 5.027 auf TEUR 21.888 (31. Dezember 2020: TEUR 26.915). Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte der SFC Energy-Konzern 288 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31. Dezember 2020: 283).
Der operative Cashflow vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens und Ertragsteuern (Operatives Ergebnis vor Working-Capital-Veränderungen) lag im Berichtsjahr bei TEUR 5.914 (Vorjahr: TEUR 3.456) und somit deutlich über dem Vorjahresniveau. Nach Berücksichtigung der Veränderung des Nettoumlaufvermögens, welches im Berichtsjahr um TEUR 4.567 (Vorjahr: TEUR 3.893) liquiditätswirksam zugenommen hat, sowie Ertragsteuerzahlungen ergab sich ein Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von TEUR 1.078 (Vorjahr: TEUR -595). Ausschlaggebend für diesen hohen Anstieg war hauptsächlich die ausgesprochen positive Entwicklung des bereinigten EBITDA bzw. des operativen Cashflows vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens und Steuern.
Investitionsprogramm
Zur Beschleunigung des Wachstums und zur Befriedigung der starken Produktnachfrage legt die SFC Energy AG das umfassendste Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte auf. Das Volumen beläuft sich auf mehr als EUR 8,5 Mio. Hiermit adressiert das Unternehmen die Bereiche Produktion, Forschung & Entwicklung sowie Cybersecurity. Im Rahmen dieses Investitionsprogramms wird bis zum Jahresende die Produktion am Standort in Brunnthal verdoppelt und eine zusätzliche Produktionslinie für Brennstoffzellen im rumänischen Cluj eingeführt. Auf diese Weise steigt die Ausbringungsmenge von etwa 7.000 Einheiten auf mehr als 20.000 Einheiten pro Jahr. Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten werden im Hinblick auf die nächsten Generationen von Wasserstoffbrennstoffzellen und -technologien ausgeweitet. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Erweiterung der Cloud- und IIoT-Funktionalitäten des EFOY-Produktportfolios. Investitionen in die Cybersecurity-Systeme und IT-Infrastruktur des Unternehmens runden die Tätigkeiten ab.
SFC Energy AG Prognose 2022
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung im Jahr 2021 mit historischen Bestmarken in einem herausfordernden Umfeld sowie der starken Auftragsdynamik erwartet der Vorstand, dass sich auch das Jahr 2022 dynamisch entwickeln wird und zielt auf ein weiteres Rekordjahr ab. Daher wird für das laufende Geschäftsjahr ein konsolidierter Umsatz in einer Spanne von EUR 75 Mio. bis EUR 83 Mio. erwartet. Dies entspricht einem Wachstum des Konzernumsatzes im Vergleich zum Vorjahr von 17 % bis 29 %, welches im Wesentlichen von dem Segment Clean Energy getrieben sein wird.
Getragen von der erwarteten dynamischen Nachfrageentwicklung, jedoch in Abhängigkeit von der zeitlichen Implementierung geplanter Wachstumsinvestitionen, erwartet der Vorstand eine leichte Margenkontraktion bzw. eine leichte Margenausweitung für das Geschäftsjahr 2022. Das bereinigte EBITDA im Geschäftsjahr 2022 wird daher voraussichtlich zwischen EUR 6,0 Mio. und EUR 9,1 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 6,2 Mio.) liegen. Auf Basis der Planung der Segmente Clean Energy und Clean Power Management geht der Vorstand davon aus, dass das bereinigte EBIT für den Konzern im Jahr 2022 zwischen EUR 1,6 Mio. und EUR 2,9 Mio. (Geschäftsjahr 2021: EUR 1,9 Mio.) liegen wird. Diese Planung berücksichtigt die Wachstumsinvestitionen in die Ausweitungen der Produktionskapazitäten in Deutschland, den Aufbau einer neuen Produktionslinie in Rumänien, Investitionen zur weiteren Digitalisierung der Geschäftsprozesse einschließlich Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit sowie für die Weiterentwicklung der Organisation im Hinblick auf das anstehende Wachstum. Des Weiteren berücksichtigt SFC Energy die Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld.
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