Der Schienenlogistik-Konzern VTG (ISIN: DE000VTG9999) hat Anleger in den letzten Jahren mit tollen Kurszuwächsen verwöhnt und sich bereits der Marke von 50 Euro angenähert.
Doch jetzt gab es eine Vollbremsung und der Zug droht zu entgleisen – der Kurs ist innerhalb weniger Tage bis auf 40 Euro abgestürzt. Und die gestern Abend seitens des VTG-Vorstands herausgegebene Ad-hoc-Meldung bietet dafür nun eine Erklärung und bestätigt Gerüchte, die seit einigen Tagen am Markt kursieren. Doch das Vorgehen des Vorstands wirft einige Fragen auf und erschüttert das Vertrauen in das Management erheblich. Und es sollte nicht verwundern, wenn sich die BaFin dieser Sache annehmen würde…
Was ist passiert?
Zunächst erschien bereits am Montag eine Abstufung der VTG-Aktien durch Kepler Cheuvreux. Das Kursziel wurde von 56 auf 47 Euro gesenkt und die Einstufung von Buy auf Hold reduziert. Begründet haben die Analysten dies mit den „jüngsten Nachrichten zum Stand der Übernahme des Waggonvermieters Nacco“, die zur Vorsicht mahnten, da der endgültige Ausgang des Genehmigungsprozesses derzeit nicht absehbar sei.
Am Donnerstag folgte dann Berenberg mit einer Abstufung. Die Privatbank nahm ihr Votum ebenfalls von „Buy“ auf „Hold“ herunter, senkte ihr Kursziel jedoch gleich von von 49,00 auf 43,50 Euro. Auch Berenberg beruft sich auf die ausstehende kartellrechtliche Genehmigung der Nacco-Übernahme und meint, am Markt werde inzwischen eine komplizierte Transaktion eingepreist. Sollte VTG Nacco nur zum Teil übernehmen können, müssten die Konsensschätzungen wohl nach unten angepasst werden.
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Der Kurs reagierte weiter äußerst verschnupft und rauschte in den Keller. Und das ist nachvollziehbar, denn der hohen Bewertung der VTG-Aktie liegt eine zeitnahe und vollständige Übernahme der Nacco-Gruppe zugrunde, die VTG hohe zusätzliche Umsätze und Erträge einbringen sollte.
Einen sehr faden Geschmack bekommt das Ganze nun aber durch VTG selbst. Denn am Donnerstagabend nach Börsenschluss gab das Unternehmen folgende Ad-hoc-Meldung heraus:
„Der Vorstand der VTG geht davon aus, dass die Übernahme des Waggonvermieters Nacco durch die VTG Aktiengesellschaft nur unter erheblichen fusionskontrollrechtlichen Auflagen vollzogen werden kann.
Am 1. Juli 2017 hat die VTG Aktiengesellschaft („VTG“) bekannt gemacht, von der CIT Group Inc, New York City, USA („CIT“), sämtliche Anteile an der CIT Rail Holdings (Europe) SAS, Paris, Frankreich, zu erwerben. Die CIT Rail Holdings (Europe) SAS ist Eigentümerin der Nacco Gruppe, einem Vermieter von Eisenbahngüterwagen in Europa mit einer Flotte von rund 14.000 Güterwagen. Der Vollzug des Erwerbs steht unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe in Deutschland und Österreich.
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