„2017 war ein herausforderndes Geschäftsjahr“, so Felix Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der TAKKT AG (ISIN: DE0007446007).
„Die konjunkturellen Voraussetzungen waren insgesamt gut. In einzelnen Märkten gab es jedoch Effekte, welche unsere Geschäftsentwicklung beeinträchtigten. Vor diesem Hintergrund haben wir nur ein leichtes organisches Umsatzwachstum von 0,4 Prozent realisiert und lagen damit deutlich unter unserer Erwartung.“ Aufgrund negativer Wechselkurseffekte sank der Konzernumsatz im Berichtsjahr um 0,8 Prozent auf 1.116,1 (1.125,0) Millionen Euro.
Die Rohertragsmarge lag mit 42,5 (42,6) Prozent in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das EBITDA ging deutlich auf 150,3 (171,3) Millionen Euro zurück. Dies ist in erster Linie auf positive Einmalerträge im Vorjahr, erwartungsgemäß gestiegenen Kosten für die Umsetzung der Digitalen Agenda und die schwache Umsatzentwicklung zurückzuführen. Die EBITDA-Marge lag mit 13,5 (15,2) Prozent in der Mitte des langfristigen Zielkorridors von 12 bis 15 Prozent. Bereinigt um Einmalerträge im Vorjahr betrug die Profitabilität 13,5 (14,5) Prozent.
Der berichtete Umsatz im Geschäftsbereich TAKKT EUROPE erhöhte sich im Geschäftsjahr 2017 um 2,1 Prozent auf 575,0 (563,3) Millionen Euro. Das organische Umsatzwachstum erreichte 2,6 Prozent, dabei konnten beide Sparten einen ähnlichen Zuwachs verzeichnen. Die EBITDA-Marge des Geschäftsbereiches TAKKT EUROPE sank auf 16,9 (19,0) Prozent.
Mit 541,4 (562,0) Millionen Euro lag der berichtete Umsatz von TAKKT AMERICA 3,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der organische Umsatzrückgang betrug 1,9 Prozent. Während die Sparte MEG deutliche Umsatzverluste gegenüber dem Vorjahr verzeichnen musste, erreichten die übrigen Sparten organische Umsatzsteigerungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die EBITDA-Marge des Geschäftsbereichs ging auf 12,0 (13,7) Prozent zurück.
Strategisch stand für TAKKT im Berichtsjahr die Umsetzung der Digitalen Agenda im Fokus. Erste Maßnahmen wurden bereits abgeschlossen und in den laufenden Betrieb überführt. Dies betraf hauptsächlich den Aufbau von internen Teams für Webshop-Entwicklung oder Datenanalyse, die Bereitstellung technischer Infrastruktur, die Anbindung und Vernetzung von Lieferanten sowie Analysen der Customer Journey und die Ableitung von Personas für relevante Kundengruppen. Zum Jahresende 2017 hat TAKKT im Rahmen der Digitalen Agenda 78 neu geschaffene Stellen besetzt.
Auch mit seiner Nachhaltigkeitsinitiative konnte TAKKT weitere Fortschritte erzielen. So wurde beispielsweise KAISER+KRAFT Deutschland Anfang 2018 komplett klimaneutral gestellt. TAKKT hat sich für die nächsten Jahre ambitionierte Ziele gesetzt. Fortschritte in den definierten Handlungsfeldern und Ziele bis 2020 können dem aktuell veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht entnommen werden.
Vorstand und Aufsichtsrat der TAKKT AG werden der Hauptversammlung im Mai für das Geschäftsjahr 2017 die Auszahlung einer Dividende von 0,55 Euro je Aktie vorschlagen. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 37,5 Prozent des Periodenergebnisses. Bereinigt um einen nicht zahlungswirksamen Einmalertrag aus der Neubewertung der latenten Steuerverbindlichkeiten infolge der US Steuerreform läge die Ausschüttungsquote bei 46,3 Prozent.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet TAKKT in Europa insgesamt ein günstiges Marktumfeld, in den USA bestehen in einzelnen Marktsegmenten jedoch nach wie vor Unsicherheiten. Zudem sind aus dem Abschmelzen der Vertriebsmarke Dallas Midwest, der Verschmelzung von gaerner mit der Vertriebsmarke KAISER+KRAFT in einigen Ländermärkten und den nahezu abgeschlossenen Verhandlungen für ein neu ausgeschriebenes Rahmenabkommen mit einem größeren Kunden in der Hubert Gruppe negative Effekte in Höhe von rund einem Prozentpunkt auf den Umsatz zu erwarten. „Unter diesen Rahmenbedingungen wollen wir mit einem Zuwachs zwischen zwei und vier Prozent ein höheres organisches Wachstum als 2017 erreichen„, erläutert Finanzvorstand Claude Tomaszewski. Während das im Vergleich zu 2017 stärker erwartete Wachstum einen positiven Einfluss auf die Profitabilität haben sollte, wird das oben angesprochene Rahmenabkommen bei Hubert die EBITDA-Marge des Konzerns voraussichtlich um knapp einen halben Prozentpunkt belasten. Die Aufwendungen für die Umsetzung der Digitalen Agenda werden auf einem ähnlichen Niveau wie 2017 erwartet. Insgesamt sollte die EBITDA-Marge im mittleren Drittel des Zielkorridors von 12 bis 15 Prozent liegen.
Aktuell (21.03.2018 / 08:05 Uhr) notieren die Aktien der Takkt AG im Frankfurter-Handel mit einem Plus von +0,20 EUR (+0,95 %) bei 21,30 EUR.