Prime Standard | Aumann muss kämpfen – E-Mobility wächst wenigstens, Liquidität stimmt

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Die Aumann AG (ISIN: DE000A2DAM03) erzielte im ersten Quartal 2020 einen Umsatz von 48,1 Mio. EUR: Segment E-mobility 29,8 Mio. EUR (plus 11,8 %) / Segment Classic 18,3 Mio. EUR (minus 55,1 %) / Umsatzanteil des E-mobility 62%.

Dem Unternehmen scheint der Übergang in die E-Mobilität zu gelingen – höhere Margen, steigende Nachfrage und langfristiges Wachstumspotential. Andere Zulieferer haben da größere Umstellungsprobleme – HELLA ist auf einem ähnlichen Weg und machte sich zukunftsfähig durch eine „Megaabschreibung“, um die weitere Entwicklung zur E-Mobilität ohne Altlasten offensiv zu nutzen. Aber Covid-19 macht alle Entwicklungen unplanbar – für den Übergang braucht es auch das Classic genannte Segment, dass sich zumindest derzeit zu stabilisieren scheint. ABER: Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der weltweiten COVID-19-Pandemie beeinflussten im abgelaufenen Quartal die Automobilindustrie. Erstmalig hatte dies im ersten Quatal direkten, wenn auch bisher moderaten Einfluss auf Aumann. So lag der Auftragseingang im ersten Quartal mit 38,6 Mio. EUR um 8,2 % unter dem Vorjahreswert. Die Entwicklung in den Segmenten verlief dabei heterogen. Während der Auftragseingang im Segment E-mobility in den ersten drei Monaten wegen Verzögerungen bei Neuprojektvergaben mit 13,9 Mio. EUR einen verhaltenen Start zeigte, konnte das Segment Classic mit 24,5 Mio. EUR das zweite Quartal in Folge stabilisiert werden. Der Auftragsbestand im Segment E-mobility liegt jedoch unverändert über dem des Segments Classic. Das EBITDA betrug 1,5 Mio. EUR, was einer Marge von 3,2 % entspricht. Die EBITDA Marge des Segments E-mobility lag bei 4,6 %.

Der Jahresauftakt zeigt, dass 2020 für Aumann nicht leicht werden wird. Da Aumann zum 31. März 2020 über liquide Mittel in Höhe von 93,0 Mio. EUR und eine Eigenkapitalquote von 65,1 % verfügt, sieht das Management „das Unternehmen gut positioniert, um es durch die aktuelle Marktphase zu führen“.

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2019 war der beginnende Übergang

Man erzielte im Geschäftsjahr 2019 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 259,6 Mio. € und erreichte damit das obere Ende des gesetzten Prognosekorridors. Der Umsatz im strategisch wichtigen E-mobility Segment stieg in 2019 um 9,6 % auf 115,1 Mio. € und der Anteil des Segments steigerte sich um 8,2 Prozentpunkte auf 44,3 %. Auch im vierten Quartal 2019 nahm der Umsatz des E-mobility Segments zu und lag mit 29,4 Mio. € um 10,4 % über dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz von Aumann lag im vierten Quartal mit 58,8 Mio. € jedoch um 25,4 % unter dem Vorjahreswert und spiegelt das herausfordernde Umfeld insbesondere im Segment Classic wider.

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Der Auftragseingang im Segment E-mobility lag 2019 mit 119,0 Mio. € um 4,9 % über dem Vorjahreswert. Gemessen am gesamten Auftragseingangs von 189,5 Mio. € konnte der Anteil des Segments deutlich auf 62,8 % steigen. Während das Segment E-mobility damit den bisher höchsten Auftragseingang eines Geschäftsjahres erreichte, brach der Auftragseingang im Segment Classic im Vorjahresvergleich um 60,2 % signifikant ein.

Das EBITDA von Aumann ging 2019 um 34,6 % auf 21,2 Mio. € zurück, was einer Marge von 8,2 % entspricht. Beide Segmente verzeichneten einen deutlichen EBITDA-Rückgang, wobei das Segment E-mobility bei einer Marge von 8,0 % ein EBITDA von 9,2 Mio. € erwirtschaftete. Auch das bereinigte EBIT, das mit 16,3 Mio. € am unteren Ende des Prognosekorridors lag, entwickelte sich rückläufig. Trotz des Marktumfelds generierte Aumann in 2019 eine bereinigte EBIT-Marge von 6,3 %.

Für Aumann wird 2020 ein herausforderndes Jahr, in dem das Unternehmen die Optimierung der Kostenstruktur und Fertigungstiefe weiter forcieren wird.

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Vor dem Hintergrund der anhaltend herausfordernden Situation in der Automobilindustrie sowie den derzeit abschätzbaren Auswirkungen der Corona-Virus Pandemie erwartet das Management für 2020 einen Umsatz zwischen 180 und 200 Mio. € mit einer positiven EBITDA-Marge von bis zu 5 % vor etwaigen einmaligen Anpassungsaufwendungen.

Eine weitere Verschärfung der Corona-Virus Pandemie bleibt hierbei unberücksichtigt. Aumann sieht sich trotz dieser Herausforderungen strategisch, technologisch und bilanziell gut für den Wandel hin zur Elektromobilität positioniert. Zum Jahresende 2019 standen hierfür liquide Mittel in Höhe von 95,3 Mio. EUR bei einer Eigenkapitalquote von 62,2 % zur Verfügung, zum Ende des Quartals I/20 liquide Mittel in Höhe von 93,0 Mio. EUR und eine Eigenkapitalquote von 65,1 %.

Aktuell (27.05.2020 / 09.02 Uhr) notieren die Aktien der Aumann AG im XETRA-Handel mit einem Plus von 0,04 EUR (0,38 %) bei 10,70 EUR. Auch diese Aktie können Sie für nur 4,00 EUR auf Smartbroker handeln.


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