Es ist wieder mal soweit, der Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) Konzern gibt ein Update zu den immer noch nicht abgeschlossenen Prüfungen der Konzernabschlüsse für die Jahre 2017 und 2018, sowie der Jahresabschlüsse der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Steinhoff Investment Holdings Ltd. heraus.
Der am 15. März 2019, auch später als ursprünglich geplant, veröffentlichte Bericht von PwC scheint für den Konzern doch ein gewisser Meilenstein in der Aufarbeitung des Skandals zu sein. Doch in welcher Hinsicht? Der Konzern selber spricht von erheblichen Fortschritten die man in Sachen Konzernabschlüsse seit dem erzielt habe. Jedoch müssen die in dem PwC-Bericht zutage geführten Tatsachen so erheblich und komplex sein, dass man mal wieder mehr Zeit benötigt.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Nicht nur Fragen in Bezug auf Rechnungslegung scheinen sich als schwierig und komplex zu erweisen, auch sollen vielen Fragen rund um den Konzernabschluss ausführlich behandelt werden und mit diesem offen gelegt werden. Hierzu ist man in den Gesprächen mit Deloitte wohl soweit, dass man diese plant in der nächsten Woche abschließen zu können.
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Der Track-and-Trace-Prozess, der erforderlich ist, um sicherzustellen, dass alle entsprechenden Anpassungen und Journale bei jeder Tochter- und Unterkonsolidierungsebene geprüft werden, erweist sich jedoch als weitaus komplexer und zeitraubender als erwartet. Dies ist ein Schlüsselbereich, der erforderlich ist, um sicherzustellen, dass der Jahresabschluss der Gruppe die entsprechenden Anpassungen für jedes Jahr widerspiegelt. Die Komplexität der Rückverfolgung der Anpassungen hat Ressourcen gekostet und den Prozess erheblich verlangsamt, so dass Deloitte nun mehr Zeit benötigt, um zu ihrem Prüfungsurteil zu gelangen.
Zeitplan kann nicht eingehalten werden
Wie der Konzern nun mitteilt, ist es bedauerlicherweise und angesichts der vorstehenden Ausführungen und trotz erheblicher Anstrengungen aller Beteiligten nicht möglich, dass der Zeitplan für die Fertigstellung der konsolidierten Konzernrechnungslegung und der zugehörigen Prüfungsprozesse Mitte April eingehalten werden kann.
Um sicherzustellen, dass wichtige Finanzinformationen so schnell wie möglich übermittelt werden, hat der Konzern beschlossen, die Abgabe des Konzernabschlusses 2017 vorrangig zu gestalten, wobei die Angaben für 2018 folgen sollen. Während bereits umfangreiche Arbeiten zum Konzernabschluss 2018 geleistet wurden, werden diese im überarbeiteten Ansatz sechs Wochen nach dem Konzernabschluss 2017 bekannt gegeben.
Überarbeiteter Zeitplan
Nach treffen des Vorstandes mit Deloitte ist man übereingekommen, dass für den Abschluss jedes noch ausstehenden Konzernabschlusses ein überarbeiteter Zeitplan erforderlich ist.
Der Konzern schätzt, dass er seine geprüften Abschlüsse an folgenden Terminen veröffentlichen wird:
- Finanzergebnisse der Gruppe 2017 – 7. Mai 2019,
- Finanzergebnisse der Gruppe 2018 – 18. Juni 2019,
- Steinhoff Investment Holdings Ltd 2017 – 28. Juni 2019 und
- Steinhoff Investment Holdings 2018 – 28. Juni 2019.
Dieser überarbeitete Zeitplan wird voraussichtlich auch Auswirkungen auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung der ungeprüften Zwischenergebnisse 2019 haben, die derzeit für den 28. Juni 2019 vorgesehen sind. Auch hier kann oder wird es bestimmt Mitteilungen geben, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann.
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Philip Dieperink, Finanzvorstand, sagte hierzu: „Wir bedauern diese weitere Verzögerung aufrichtig. Obwohl beträchtliche Fortschritte erzielt wurden, haben das Volumen und die Komplexität der Buchhaltungs- und Prüfungsarbeiten, die erforderlich sind, um die zahlreichen im PwC-Bericht genannten Transaktionen zu bewältigen, und die Ablenkung des CVA-Problems zu einer wesentlich größeren Zahl geführt. Die Arbeitsbelastung war zu dem Zeitpunkt, zu dem die Veröffentlichung für Mitte April vereinbart worden war, zu erwarten, und es wurden beträchtliche Fortschritte erzielt, und trotz des großen und anhaltenden Einsatzes des gesamten Teams ist mehr Zeit erforderlich.“
„Nach einer gründlichen Prüfung aller noch offenen Fragen bei Deloitte haben wir einen neuen Zeitplan festgelegt, den wir für einhaltbar halten. Wir haben eine klare Sicht auf die anstehende Aufgabe und ich möchte allen Stakeholdern versichern, dass wir uns weiterhin bemühen diesen Prozess zu einem Abschluss bringen. „
Aktuell (05.04.2019 / 11.19 Uhr) notieren die Aktien der Steinhoff International Holdings AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,00 EUR (-0,62 %) bei 0,112 EUR.