Prime Standard | Steinhoff Aktie: Südafrika Tochter Pepkor steigert Halbjahresumsatz um 8,1 % – Coronafolgen überwunden, ein starkes Asset.

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28.04.2021 – Nachdem  Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) diese Woche bereits die Zukunft der europäischen Pepco Groups an der Warschauer Börse verortet hat, berichtet die ebenfalls wichtige SüdafrikaTochter Pepkor Holdings Ltd. über die Ergebnisse des am 31.03. 2021 geendeten Q2 ihres Geschäftsjahres 2020/21.

Pepkor Holdings Ltd.  wirtschaftliche Prosperität ist auch für die Annahme des Vergleichsvorschlags wichtig

Denn 50 % des vorgeschlagenen Vergleichs, der rund 8 Mrd EUR strittige Forderungen gegen Steinhoff „erledigen soll“,  möchte die Steinhoff Holding in Form von Pepkor Aktien erbringen. Dazu kämen bei Vergleichsschluss weitere rund 500 Mio EUR in Cash, Klappt natürlich nur, wenn die Pepkor-Beteiligung attraktiv für die Geschädigten des Bilanzskandals ist.

Umsatz steigt um 8,1 % im am 31.03. endenden Halbjahr- obwohl das Vorjahresquartal noch kaum Corona-beeinflusst war – STARK

Und die jetzt veröffentlichten Zahlen sehen so wirklich gut aus. Daher überrascht der heutige Kurssprung börsennotierten Pepkor Holdings Ltd. auf 1.621,00 ZAR mit einem Plus von 4,45  % wenig. (JSE, 09:05 Uhr, 28.04.2021) So liegt der Kurs immer weiter über den Corona-Tiefs im „Lockdown-Tal“ von 931 ZAR. Und Luft nach oben hat die Aktie. Wachstumszahlen stimmen trotz oder wegen Corona. Mit dem Fintech-Arm macht man jetzt bereits rund 10% des Gesamtumsatzes – mit hohen Wachstumsraten und profitabel.

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Hohe Marktanteilsgewinne – nur konservative Konsumkreditvergabe verhinderte höheres Wachstum

Denn in Südafrika werden viele Käufe über Konsumentenkredite finanziert. Diese hat die Pepkor Group aber aus Vorsichtsgesichtspunkten wegen steigender Arbeitslosigkeit aufgrund Coronas stark zurückgefahren. Ohne die Umsätze aus Darlehensvergaben wäre der „Rest“ sogar um 9,9 % gewachsen. Während die Barverkäufe im Konzern um 10,7 % anstiegen, sanken die kreditfinanzierten Verkäufe um 3,8 % im Halbjahreszeitraum.

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DIE ZAHLEN im Einzelnen

Auf einer um 1,8 % reduzierten Verkaufsfläche ( 108 Geschäftseröffnungen standen 180 Schliessungen gegenüber – davon allein 111 JohnCraig Stores, welche abgegeben wurden) Der Umsatz des Konzerns stieg um 7,7 % im Jahresvergleich – also signifikant höher als in Vor-Corona.-Zeiten. Und das bei einem Retailhändler, der unter diversen Einschränkungen zur Pandemiebekämpfung besonders im Weihnachtsquartal leiden musste. Halbjahresumsatz: 36,5 Mrd ZAR (Plus 8,1 %). Pepkor konnte in den Lockdownphasen seinen Gesamtmarktanteil weiter steigern.

Kleidung und Haushaltswaren plus 8,1 % auf 26,3 Mrd ZAR

Mit 36 900 Mitarbeitern,4 311 Geschäften und 65 Neueröffnungen (und minus 111 JohnCraig Stores, die im Februar abgegeben wurden) im Halbjahr steht diese Sparte für weiterhin rund 65 % des Konzernumsatzes. Pep und Ackermans sind die Hauptmarken, die ihre Umsätze um . Die auserdem zum Segment gehörende ausserhalb Südafrikas tätige Pep Africa litt unter Währúngsgverlusten aus 7,1 % Umsatzanstieg (like-for-like) wurden mit geänderten Wechselkursen „auf ZAR-Basis MINUS 12,1 %. Aus Uganda zog sich der Konzern plangemäss bis zum 31.12.2020 vollständig zurück.

Das „Bekleidungsgeschäft“ legte inclusive JohnCraig um 11,3 % zu, ohne die im Februar abgegebene Kette stieg der Umsatz sogar um 16,6 %. Das Kreditbuch bei „Tenacity“ – Konsumentenkredite für alle Spartenunternehmen – stieg auf 3,2 Mrd ZAR (Vorjahresstand 3,2 Mrd ZAR) – der relative Anteil am Umsatz nahm dementsprechend ab.

Möbel, Haushaltsgeräte und Elektronik plus 12,8 % auf 5,7 Mrd ZAR

Und diese Sparte steht mit rund 10 600 Mitarbeitern in ca. 900 Geschäften für gut 13 % des Konzernumsatzes. Zum Umsatzplus trug das erworbene Abacus Versicherungs Geschäft bei. Die Konsumentenkredite wurden in dieser Sparte zurückgefahren, was auch zu Lasten des Umsatzzuwachses ging. Aber hier legte man Wert auf die Qualität des Kreditbuches, welches im letzten Quartal nur noch für rund 9 % der Verkäufe in Anspruch genommen wurde, im Vorjahreshalbjahr lag man noch bei 17%. Vorsicht aufgrund der Corona-Verwerfungen, die sich in geringeren Ausfallquoten niederschlagen sollte. JD Group (Elektronikmärkte) Kunden standen nur noch für Kredite in Höhe von 1,5 Mrd ZAR (Vorjahr: 1,8 Mrd ZAR).

Fintech mit 3,1 % Umsatzwachstum

Super lief es bei der Brokergruppe „Flash Group“, die mit zweistelligen Wachstunm weiterhin begeistern kann und ständig ihre Produktpalette erweitert. Bremsend wirkte auf den Spartenumsatz das Fintech Capfin, die wegen niedrigerer Zinseinnahmen und geingeren Darlehensvergaben zurückblieben. CapFin’s Kreditbuch reduzierte sich auf 1,9 Mrd ZAR, nachdem man im Vorjahreszeitraum noch bei 2,6 Mrd ZAR stand.Insgesamt rund 1.600 Mitarbeiter sind in dieser Sparte tätig.  Anteil am Konzernumsatz: knapp 10%.

Baumärkte und Bauzubehör – bereits verkauft, zum letzten Mal „in der Bilanz“ – plus 9,6 %

Die unter Ertragsgesichtspunkten relativ lahme Sparte betreibt insgesamt 120 Baumärkte oder Baustoffhandlungen mit rund 7.000 Mitarbeitern. Der Verkauf sollte im ersten  Halbjahr 2021 abgeshclossen werden können. Bis dahin erzeilt die Sparte „zum Abschied“ befriedigende Wachstumstahlen. Und heir läuft weiterhin die Prüfung durch die lokalen Kartellbehörden.

Prognose – Lockdown bremst, aber man will weitere Marktanteile in der Krise gewinnen.

Und die Verschuldung konnte kräftig abgebaut werden: Die Nettoverschuldung betrug 6,1 Mrd ZAR nach 14,1 Mrd ZAR in der Vorjahresperiode ein Reisenschritt. so führen die reduzierten Fremdkapitalkosten und steigenden Umsätze zu einem GEWINNSCHUB:

"Pepkor hereby advises shareholders and noteholders that a reasonable degree of certainty exists
that its earnings per share (“EPS”) and headline earnings per share (“HEPS”) for the six months
ended 31 March 2021 will increase by at least 20% as set out below. Both EPS and HEPS in the
comparable period have been adjusted to reflect The Building Company as a discontinued
operation.

EPS and HEPS - continuing operations:

   –   EPS is expected to increase by at least 8.8 cents (20%) when compared to the EPS of
       43.8 cents reported for the comparable period; and

   –   HEPS is expected to increase by at least 9.1 cents (20%) when compared to the HEPS of
       45.6 cents reported for the comparable period.

EPS and HEPS - including discontinued operations:

   –   EPS is expected to increase by at least 8.5 cents (20%) when compared to the EPS of
       42.6 cents reported for the comparable period; and

   –   HEPS is expected to increase by at least 8.9 cents (20%) when compared to the HEPS of
       44.5 cents reported for the comparable period.

The increase in EPS and HEPS is attributed to strong trading performance in addition to the
marked reduction in net debt and related finance costs during the period."

Hiermit ist alles zur wichtigen Südafrika-Tochter gesagt – jetzt ist der Blick auf die Vergleichsbemühungen ausschlaggebend.

Steinhoff könnte bald „normal“ werden – Positive  Voten der beiden Gläubigerversammlungen gäben Steinhoff eine Chance

Die Einleitung der beiden Schutzschirmverfahren setzt auf eine baldige Klärung der Hängepartie „Vergleichsvorschlag“. Und in Südafrika sollte ab dem 20.06.2021 bis „Anfang Juli“ die letzte Entscheidung gefallen sein. also möglicherweise sogar vor dem 30.06.2021, der in den Niederlanden der „Tag der Entscheidung/Gläubigerversammlung“ ist. Aber man sollte nicht vergessen:

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Selbst bei positiven Voten in Südafrika und den Niederlanden auf den Gläubigerversammlungen wäre der Steinhoff Konzern extrem verschuldet mit kaum tragbaren Zinsbelastungen, die sich aber nach einem Vergleich wieder auf prozentual erträgliche Grössenordnungen reduzieren lassen müssten. Aber ohne Vergleich unnütze Spekulationen. Und so ist das Management zum Erfolg bei den Vergleichsverhandlungen verdammt, um wenigstens eine gewisse Überlebenschance für den Konzern zu erreichen.

Steinhoff könnte bald „normal“ werden

mit wachstumsstarken Töchtern, die als Retailkonzerne besser als die Konkurrenz durch die Corona Krise gekommen sind. Und man wäre nicht mehr ein Konzern, der sich mit Schadensersatzforderungen konfrontiert sieht, die bei weitem alle seine Vermögenswerte überschreiten. Weiterhin mit Forderungen, die vor Gericht sehr erfolgversprechend waren, aber mit grösster Wahrscheinlichkeit den Konzern in die Insolvenz gezwungen hätten. Und im Insolvenzfalle wären die Forderungen wahrscheinlich nur zu Bruchteilen bedient worden. Zu viele Fremdkapitalgeber hätten zuvor Zugriff auf die Vermögenswerte gehabt. Was auch die Zusagebereitschaft der Schadensersatzfordernden erklärt.

Allen ist klar: Ohne Vergleich hat Steinhoff garantiert keine Zukunft,

mit Vergleich – so wie er jetzt vorliegt – könnte Steinhoff „gerade noch mal die Kurve“ kriegen. Die Schuldenlast ist immens und wird derzeit viel zu teuer bezahlt. Aber die hohen Fremdkapital-Zinsen sind auch im Existenzrisiko aufgrund der drohenden Aktionärs- und Darlehensgeberklagen begründet. Wenn diese durch den Vergleich wegfallen, sollte auch die Zinslast wesentlich reduziert werden können.

Nachdem der mit Abstand größte Gläubiger – Christo Weise -, der grösste Gegner Conservatorium und die Interessenvertretung der europäischen Steinhoff-Aktionäre VEB grundsätzlich dem Vergleich bereits vor Monaten zustimmten, fehlt eigentlich nur noch die Annahme in den Gläubigerversammlungen in Südafrika und in den Niederlanden und mindestens noch einer der ACG’s.. Wenn es mal so einfach wäre.

Also alles hängt jetzt „nur noch“ an den Geschädigten des Bilanzbetrugs

es gibt ja durchaus im operativen Bereich des „gesundgeschrumpften“ Konzerns einige interessante Beteiligungen mit hohen Wachstumsraten und Ambitionen. Wenn auch durch Corona gebremst. Und beispielsweise Pepkor Südafrika ist ein in der Krise gestärkter börsennotierter Handelskonzern, der organisch wächst und seine Marktanteile kontinuierlich steigern konnte. Auch die Mattres Inc. ist durch das Chapter11 Verfahren von diversen Altlasten befreit und beginnt wieder rund zu laufen – auch hier natürlich coronabedingte Einschränkungen.

Und auch die australischen Händler haben „Ballast“ und viel margenschwachen Umsatz abgegeben und stehen jetzt fokussierter und gesünder da. Gleiches gilt für die diversen Abgaben von Nicht-Handelsaktivitäten, wie den britischen Möbelherstellern, südafrikanischen Autohändlern und Werkstätten. Und ohne die verlustträchtige Conforama Frankreich/Schweiz, die zu einem symbolischen Preis losgeschlagen werden konnte, bleiben gesunde Conforamahändler im Konzern. Über die Wachstumsperle Pepco brauchen wir wohl gar nicht mehr zu sagen – zwar wurde der Multimilliarden-(Teil-)Börsengang bisher nicht realisiert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Nochmals das Vergleichsangebot, mit dem Steinhoff überleben könnte, ohne das auf jeden Fall nicht

„… announce a proposed settlement to conclude the complex legal claims, and ongoing and pending litigation proceedings“ Und Steinhoff betont, dass eine Einigung im Interesse aller Stakeholder – insbesondere der Geschädigten, der Mitarbeiter, aber auch der Aktionäre – läge. Natürlich könne eine Einigung nur unter Berücksichtigung der aktuellen finanziellen Situation Steinhoffs, die durch die Corona-Krise die Geschäfte geschwächt und insbesondere den Wert der Börsenbeteiligung an Pepkor reduziert sah, und der Voraussetzung der Zustimmung der Darlehensgeber des Konzerns erfolgen: „but it is the Steinhoff Board’s intention to resolve the outstanding claims on a fair basis, to provide closure for the claimants, and to deliver stability to the underlying businesses and their employees.

Und Steinhoff meint ein Einigungsangebot gefunden zu haben, welches die unterschiedlichen Erwartungen „unter einen Hut“ bringe. Der Einigungsvorschlag sei das Ergebnis 12-monatiger intensiver Verhandlungen, laut dem CEO Louis du Preez. Zu diesem Vergleichsangebot kommen dann noch die Zuschläge von DELOITTE un dden D&O Versicherern – zuletzt beschrieben in unserem Beitrag: „Prime Standard | Steinhoff Aktie News: Gläubiger OK. Pepco soll an die Warschauer Börse. Augenmass bei Platzierung.“

Lösungsansatz

Derzeit laufen rund 90 Verfahren gegen Steinhoff International Holdings N.V. und die ehemalige Südafrika-Holding in den Niederlanden, Südafrika und Deutschland. Bisher lägen noch nicht alle Forderungen in Summe vor, aber bisher rede man von gut 7 Mrd. EUR. Die Forderungen gegenüber ehemaligen Geschäftsführern oder Mitarbeitern außen vor gelassen.

Und sollten alle Forderungen in voller Höhe erfüllt werden, wäre Steinhoff „pleite“, da sie die Assets der Steinhoff-Gruppe abzüglich Schulden weit übersteigen. Wichtig ist Steinhoff eine Klärung aller Forderungen (oder wohl zumindest eines großen Teils). Hierbei war das Fremdkapital in Höhe von 9,24 Mrd. EUR (Stand 30.09.2019)  Ausgangsbasis für die Lösungsansätze eines Vergleichs mit den „Geschädigten“. Und  durch Corona verschlechterte sich die Ausgangsbasis – aber die Fremdkapitalgeber müssen definitiv einer Vergleichslösung zustimmen, bevor diese rechtsgültig werden kann. Und vor diesen Problemen standen die Vergleichsansätze. Faire Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel, Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit der Gruppe. Und natürlich möglichst schnelle Klärung der Unsicherheit, Schutz der Mitarbeiter, möglichst umfassende Lösung, Berechenbarkeit für die Forderungsgegner, Fortsetzung der operativen Fokussierung und Profitabilitätssteigerung der Gruppe.

3 Gruppen

Steinhoff unterscheidet 3 Gruppen der Geschädigten:

Zuerst die „Market purchase claimants“: Diejenigen die über die Kapitalmärkte Aktien erworben hatten. Steinhoff vermutet darunter ungefähr zu 50% südafrikanische Investoren. Hierfür will Steinhoff 266 Mio. EUR zur Verfügung stellen, zu 50% in cash, zu 50% in Form von Aktien der südafrikanischen Pepkor. Weiterhin ist Steinhoff bereit bis zu 30 Mio. EUR an Kosten, Gebühren zu übernehmen – wohl vornehmlich Anwalts- und Gerichtskosten der Kläger.

„The Company will settle eligible SIHNV MPCs and SIHPL MPCs for a total settlement consideration amount of EUR 266 million. This settlement consideration will be paid 50 per cent in cash funded from the South African sub-group and 50 per cent in shares of Pepkor Holdings Limited (the Group’s South African retail subsidiary, „PPH„), settled at a deemed price per share of ZAR15. No lock up restriction on future sale of the PPH shares is required in respect of PPH shares transferred to the MPC claimants. SIHNV estimates that approximately 173 million PPH shares (or 4.6 per cent of the total PPH issued share capital) will be transferred to MPC claimants as a result of the settlement.“

… und die

Dann die „Contractual claimants“. Diejenigen die aufgrund vertraglicher Vereinbarungen Forderungen gegen den Konzern haben – substantielle Beträge, teilweise strittig und in begrenzter Zahl. Für Forderungen gegen die Steinhoff International Holdings soll die gleiche Quote wie bei den MPC’s zum Tragen kommen. Erwartet werden rund 104 Mio. EUR – wieder zu 50:50 in cash und Pepkor Aktien gezahlt.

„Contractual claims against the Company will be settled at the same relative recovery rate as the MPCs against the Company. The Company estimates the total amount required to settle such contractual claimants to be in the region of EUR104 million. Such settlement consideration will also be paid 50 per cent in cash and 50 per cent in PPH shares settled at a deemed price per share of ZAR15. Consistent with the proposal in relation to the market purchase claimants settled by SIHNV, no lock up restriction on sales of allocated PPH shares is required from the Company’s contractual claimants. The Company estimates that approximately 67 million PPH shares (or 1.8 per cent of the total PPH issued share capital) will be transferred to Company contractual claimants.“

Und weiter

Für Forderungen gegen die Steinhoff International Holdings Proprietary Limited gelten diverse Einzelfallregeln. Aber diese sind jedoch für Deutsche Anleger wenig relevant, deshalb „nur“ die offizielle Verlautbarung, jedenfalls sollen die liquiden Mittel von der südafrikanischen Entity selbst aufgebracht werden, die notwendigen Pepkor-Aktien von der Holding. Christo Wiese müsste jedenfalls mit einer wesentlich schlechteren Quote Vorlieb nehmen,w enn er hier zustimmen sollte:

„SIHPL will settle the claims made against it by contractual claimants from its own resources. SIHPL contractual claims (other than claims by Thibault and Wiesfam) will be settled for a total amount of approximately ZAR1.5 billion (EUR76 million at a ZAR/euro rate of 19.5). The claims of Thibault and Wiesfam will be settled for a proportionally lower recovery rate in the total nominal amount of approximately ZAR7.9 billion (EUR406 million at a ZAR/euro rate of 19.5). The settlement consideration will also be paid 50 per cent in cash and 50 per cent in PPH shares at a deemed price per share of ZAR15. Subject as follows, SIHPL contractual claimants will be required to agree to lock up PPH shares allocated to them for 180 days from the effective date of settlement.

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In respect of the SIHPL contractual claimants BVI and Cronje & others who are current employees and managers of PPH, SIHPL proposes that their settlement consideration be entirely in the form of PPH shares at a deemed settlement price of ZAR13.5 per share, provided that they agree to a three year lock up restriction on the sale of those PPH shares from the effective date of the settlement. The Company estimates that approximately 345 million PPH shares (or 9.3 per cent of the total PPH issued share capital) will be transferred to SIHPL contractual claimants assuming BVI and Cronje & others take up their option to be paid entirely in PPH shares.“

Schließlich die sog. „Non-qualifying claimants“: Diejenigen Kläger/Forderungsgegner, die in keine der genannten Kategorien fallen – also die weder vertraglich von Konzern-Gesellschaften, noch über den Kapitalmarkt Aktien erworben haben – erhalten kein spezifisches Angebot und müssen im Zweifelsfalle den Rechtsweg einschlagen.

BILANZWIRKUNG FÜR STEINHOFF

UND BEI EINIGUNG ZU DEN VORGESCHLAGENEN BEDINGUNGEN wäre weiterhin eine Pepkor-Beteiligung über 50%. Die südafrikanische Entity würde Kreditlinien verlängern. Jedenfalls „kostet“ es die beiden Steinhoff Einheiten insgesamt 494 Mio. EUR an Liquidität zzgl. Rechtskosten, die aber so zumindest „einen Deckel“ bekommen würden.  Jetzt liegt es bei den Forderungsgegnern. Eine Lösung, die für die Aktionäre, die aktuellen Aktionäre durchaus akzeptabel sein sollte. Und in Anbetracht der hohen Schuldenlast des Konzerns müssen ja auch diese Forderunsginhaber zustimmen – un dhier ist man wahrscheinlich schon Richtung Schmerzgrenze unterwegs. Spannend ob man seitens Steinhoff die notwendige Zustimmung findet…

 

 

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