TecDAX | VARTA: REKORDSTAND und dann wieder Einbruch – Tobt da ein Kampf hinter den Kulissen? Hedgefonds…

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Der VARTA AG (ISIN: DE000A0TGJ55) macht eigentlich alles richtig: Superhalbjahreszahlen, im Vorfeld die Prognose erhöht. Die häufig Varta-ungnädigen Analysten gewinnen auch langsam Gefallen, ein wenig – Ergebnis: Allzeithoch am Freitag mit 133,90 EUR erreicht – nicht gehalten, aber beeindruckend.

Nachdem letzte Woche Freitag noch als unverständliche Reaktion auf die guten Unternehmensnews aus irgendeinem Grund die Aktie kräftig um über 17,00 EUR kurzfristig einbrach und sich dann wieder bereits im Tagesverlauf teilweise erholte – erfolgte diese Woche nun der Lauf auf einen neuen Rekordstand. Und die Marke wurden am Freitag auch „geknackt“. Wieso auf einmal? Egal. Auf jeden Fall dann das gleiche Phänomen wie letzte Woche: Kurseinbruch, anlasslos scheinbar. Einer der Gründe sollte im selben liegen, wie der überraschende Einbruch kurz nach dem neuen Allzeithoch. Nicht so extrem wie letzte Woche Freitag, aber das Muster passt: Wieder ging es ohne erkennbare Nachricht ab 16:31 Uhr auf einmal von 132,50 EUR „wie ein Stein“ runter bis auf 126,00 EUR, um sich dann analog zur Vorwoche wieder leicht zu erholen auf einen Schlusskurs von 127,40 EUR auf XETRA und weiter erholt dann im später schließenden Frankfurter Handel.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Dejavue – Situation für investierte Anleger. Was aber war passiert? Hier kann man natürlich wieder einmal nur spekulieren: Das Erreichen eines neuen Allzeithochs war vielleicht willkommener Anlass für Gewinnmitnahmen – das würde eine Kurskorrektur, langsam und nicht so drastisch erklären. Also muss etwas anderes hinzukommen: Allgemeiner Markteinbruch? Nein, leichter Rückgang des Gesamtmarktes kann nicht die Erklärung sein. Die Überschreitung (fast) aller genannten Analystenziele für die Aktie? Vielleicht sind einige Anleger nervös geworden wegen der sehr hohen Bewertungsrelationen – aber deshalb ein derartig starker und quasi wieder einmal „sofortiger“ Kurseinbruch? Und dann zu einer umsatzarmen Handelszeit – die meißten Anleger/Händler waren schon im Wochenende. Dann zu einer anderen denkbaren Variante: Die Entwicklung der Shortpositionen, die alle mittlerweile kräftig ins Minus laufen. Hier finden sich mittlerweile stark gegenläufige Positionsauf- bzw. -abbauten. Wieder könnte hier eine oder mehrere Shortpositionen haltende Partei/-en durch eine hohe Order versucht haben, den Trend der Varta Aktie zu „brechen“ und so wieder „ins Spiel zu kommen“? Spekulativ. Montag könnten hier die Leerverkäufermeldungen des Bundesanzeigers vielleicht etwas Klarheit bringen. Oder man hat „unter Tag“ erst verkauft und dann günstiger wieder zurückgekauft – was dann keine Meldungen auslösen würde. Spekulation. Jedenfalls ist ein solcher abrupter Einbruch ohne nachvollziehbare Nachrichtenlage in einer liquiditätsarmen Handelszeit ungewöhnlich – aber je weniger Liquidität, desto einfacher durch Orders zur unlimitierten Abgabe von Aktien einen Kurs „zurückzuholen“..

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Eine Aktie, die man kaufen sollte, die viele kaufen – aber wieso verharren die Hedgefonds, die vor Monaten „auf Angriff“ schalteten, immer noch mit relativ hohen Beständen bei ihren Shortengagements? Im Januar gab es ja auf Grund eines „Reports“ und einer Herabstufung durch die Commerzbank einen kräftigen Kursrückschlag – mittlerweile fast vergessen und größtenteils aufgeholt. Man war sich im Laufe der Zeit relativ sicher, dass an den seinerzeit aufgebrachten Bedenken wenig dran war. Es standen im Raum: Zweifel an der Wachstumskraft und insbesondere an der technologischen Marktführerschaft der Varta im Bereich der Mikrobatterien (ominöser „Report“  in Verbindung mit einer kritischen Sicht der Commerzbank-Analysten: Alleinstellungsmerkmal der Varta-Produkte beendet, mehrere chinesische Anbieter hätten bei festen Varta-Kunden – aufgrund von Lieferengpässen Vartas – gleichwertige Batterien geliefert. Und so werde Vartas Preissetzungsmacht bei einigen Produkten der Vergangenheit angehören. Seinerzeit natürlich von Varta dementiert. DURCH FAKTEN WIDERLEGT. Die sehr guten Zahlen 2019, die die Prognose weit hinter sich ließen, sehr gute Q1-Ergebnisse, die kommunizierte kräftige Investionsoffensive in den Kapazitätsausbau und das Förderpaket von 300 Mio. EUR durch die EU, sehr gute Q2 Zahlen, die Prognoseanhebung – alles positiv.:{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Tiger Management nutzte die Hochs am 06.07.für eine erste Erhöhung auf 2,0% und legte dann am 08.07.- bei erkennbarer leichter Schwäche – „kräftig einen drauf“ auf 2,18% – in weiteren Schritten hoch bis auf 2,59% am 13.07. Und wird jetzt wohl etwas nervös – oder hat „Verlustgrenzen“ erreicht und muss reduzieren: Schrittweise geht man auf aktuell 1,98 % (14.08.2020) zurück.Und jetzt sitzt man erstmal die Verluste aus? Oder welche Strategie verfolgt der Hedgefonds?

Maplelane Capital sprang – nach 2 Monaten Gleichstand – auf den Zug auf und steigerte die Leerverkaufsposition auf 0,86% (von 0,70%) am 08.07 und dann noch mal am 14.07. auf 0,94%.Und dann am 21.08.2020 auf 1,15%. Da will man was beweisen.

Und der Dritte von der „Shortfront“ war D1 Capital, die am 08.07. erstmals meldepflichtig wurden mit 0,64% (vorher maximal 0,49 % oder weniger) und am 15.07. noch auf 0,75% hochgingen und am 24.08.2020 landet man bei 0,96%. Und Coltrane? Lange blieb man bei 0,94%, ging leicht hoch, wieder auf 0,94% runter und nach der letzten Anhebung auf 1,06% (03.08.) ging man wieder auf die bekannte (fast)0,95% am 10.08. zurück und am 18.08.2020 wieder auf 0,86% zurück.

Melvin blieb seit dem 30.06.2020 bei 2,25%, um jetzt wieder aktiv zu werden: Am 14.08.2020 „sprang man auf den Zug auf und ging auf 2,37%.

Bei Third Point erreichte den Höchststand von 2,20% am19.03.2020 und begannn seinen Rückzug am 04.08.2020 – nach der Samsung-Nachricht – in vielen Einzelschritten auf derzeit „nur noch“ 1,25% (27.08.2020).

Lauerten und lauern alle auf eine Schwäche… Und was heisst das für Varta? Die Kursentwicklung kann/könnte gerade in liquiditätsarmen Handelszeiten stark von Hedgefonds beeinflusst werden – ob es dadurch gelingt den Aufwärtstrend der Aktie zu brechen? Bisher nicht. Aber man kann natürlich schon einmal fragen, wie hoch die Aktie denn noch steigen soll. Die Bewertunsgkennziffern sind auf jeden Fall schon sehr ambitioniert. Zu ambitioniert? Dumme Antwort darauf: Der Kurs hat immer Recht.

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Analystenmeinung – eher gegen höhere Kurse sprechend, dass galt aber bereits bei 80,00 EUR Kursniveau

Das Fazit vorab: Die Analysten sehen wohl bei Varta viele Risiken und sehen die sehr starke Kursentwicklung als mindestens ausreichend, wenn nicht übertrieben an. Varta hat derzeit FAST alle Kursziele überschritten und entweder sollten sich die Analysten bewegen oder der Markt sollte sich möglicherwiese den Erwartungen anpassen? Oder sind die Meinungen der Analysten derartig unwichtig, wie man bei der derzeitigen Kursentwicklung vermuten müsste? Passt zu der immer noch hohen Positionierung der Hedgefonds – es riecht hier nach einem möglichen Rückschlag. Aber die Kurse haben immer Recht – und bisher sieht es nach weiteren Kursgewinnen aus – auf dem bereits ambitioniert erscheinenden Bewertungsniveau. Spannend.

Aktuellste Analystenmeinung ist gleichzeitig die Positivste: Am 18.08. erhöhte Berenberg ihr bereits im Juli erhöhtes Kursziel für die Varta-Aktie nochmals von 120,00 EUR auf jetzt 140,00 EUR – überzeugend seien die Quartalsergebnisse und man habe so den Ausblick und die eigenen Umsatz- und Ergebniserwartungen für 2020 bis 2022 erhöht: EIN BUY.

Am 14.08. bleibt Warburg beim SELL für Varta mit einem -. immerhin erhöhten – Kursziel von 80,00 EUR (zuvor 75,00 EUR) – Prognose sei immer noch unter den Markterwartungen und die Kursentwicklung sei zu sehr der aktuellen Bilanzlage enteilt.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}

Am 14.08. erhöhte die  DZ Bank ihr Kursziel für Varta von 100,00 EUR auf 120,00 EUR – die guten Quartalszahlen überzeugten. Aber die guten Zahlen seien größtenteils bereits im Kurs berücksichtigt. HALTEN bleibt die Einstufung.

Kepler Chevreux bleibt auch am 14.08.2020 bei seinem Kursziel von „nur“ 95,00 EUR mit einem HOLD (war eine Heraufstufung von reduce und 45,00 EUR Kursziel zuvor) – Die Zahlen für das zweite Quartal bedeuteten keine wesentliche Erhöhung der Erwartungen für 2020..

Am 14.08, erhöhte Hauck&Aufhäuser seine Einstufung von SELL auf HOLD mit einem Kursziel von 125,00 EUR (von zuvor 55,00 EUR) – die Umsatzerwartungen und Gewinnschätzungen für 2020 bis 2022 wurden angehoben vom Analysten – und die Samsung Einigung wurde als wichtig eingestuft.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Nochmals die Quartalszahlen

14.08.2020, 08.30 Uhr: Varta gelingt es immer wieder „etwas draufzusetzen“, wenn der Kurs wieder mal höher ist, als erwartet: Anfang des Monats der Deal mit Samsung und dann eine Prognoseerhöhung plus sehr guten Halbjahreszahlen. Natürlich durch die Übernahme „der anderen Varta-Sparte“ (Varta Consumer) verzerrt, aber die 66,5% organisches Umsatzwachstum/124,8% organisches EBITDA-Wachstum können sich mehr als sehen lassen. Insgesamt ist der Konzernumsatz  im ersten Halbjahr um 158% auf 390,7 Mio. EUR gestiegen. Das bereinigte EBITDA stieg um 174% auf 102,1 Mio. EUR. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich um 1,5 Prozentpunkte auf 26,1%. Der Konzerngewinn hat sich mit einem Anstieg um 104,9% auf 39,8 Mio. EUR mehr als verdoppelt.

Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender (CEO) der VARTA AG: „Wir haben den Umsatz mehr als verdoppelt und das operative Ergebnis nahezu verdreifacht. Zu diesem erfreulichen Ergebnis des ersten Halbjahres haben alle Geschäftsbereiche beigetragen, wobei wir die höchsten Zuwachsraten weiterhin bei unseren Lithium-Ionen Zellen verzeichnen. Mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen Zellen auf 300 Millionen Batterien bis Ende 2021 setzen wir unseren Wachstumskurs fort. Es gibt weiter eine hohe Nachfrage nach VARTA-Produkten, weil der Markt nach innovativen und leistungsstarken Batterien verlangt – gerade im Bereich der Premium Headsets.“

Finanzvorstand (CFO) Steffen Munz ergänzt: „Wir haben das hohe Umsatz- und Ergebniswachstum der Vergangenheit im ersten Halbjahr weiter gesteigert und die Profitabilität nochmals verbessert. Da wir trotz der makroökonomischen Gegebenheiten weiterhin einen hohen Auftragsbestand verzeichnen, erhöhen wir die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2020.

Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:

H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…

H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?

H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?

H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?

H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?

H2TEIL6: Linde und Air Liquide – zwei Großkonzerne, die Wasserstoff in der DNA haben oder eben zukaufen können 

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VARTA macht aus einem Gegner eine langfristige, engere Kundenbeziehung.

Am 03.08.2020 gab es eine wichtige Einigung: Im Bereich der Headsets hat Varta eigentlich eine relativ unangefochtene Führungsstellung bei Menge und Leistungsfähigkeit, was die zugehörigen Li-Ionen-Akkus anbelangt. Samsung musste das erfahren, als man andere Akku-Produkte einsetzte und Varta eine Klagewelle startete wegen angeblicher Patentverletzungen durch Nachahmerprodukte. Samsung ging in die Offensive und legte Gegenklagen ein. So könnte sich eine langfristige, die Anwälte freuende Auseinandersetzung beginnen, an deren Ende beide verlieren. Varta einen der wirklich großen Kunden, Samsung möglicherweise hohe Entschädigungszahlungen und eventuell sogar Verkaufsverbote wegen Patentverletzung.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Die Lösung ist scheinbar einfach und nützt auf jedem Fall Varta und gibt seiner „Story“ als Marktführer neues Futter: Gerichtsstreitigkeiten beigelegt. Langfristiger Liefervertrag mit Samsung geschlossen, der die Marktstellung Vartas zementieren könnte. Somit bleibt VARTA in den kommenden Jahren Hauptlieferant für wieder aufladbare Batterien der Headsets von Samsung.

PROGNOSE HOCH

Nach der sehr guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr und dem weiterhin hohen Auftragsbestand erhöht die Gesellschaft die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2020: Die Umsatz-Prognose wird von bisher 780 bis 800 Mio. EUR auf 810 bis 830 Mio. EUR erhöht. Das entspricht einem Umsatzwachstum zwischen 123% und 129% im Vergleich zum Vorjahr (einschließlich VARTA Consumer). Das organische Umsatzwachstum (also ohne VARTA Consumer) soll zwischen 47% und 53% liegen. Das bereinigte EBITDA wird für 2020 in einem Korridor zwischen 210 Mio. EUR und 215 Mio. EUR (bisher 175 Mio. EUR und 185 Mio. EUR) erwartet, und soll damit um 115% bis 121% im Vorjahresvergleich zulegen (einschließlich VARTA Consumer). Für die geplante Erweiterung der Produktionskapazitäten von bisher 200 Mio. Zellen pro Jahr auf 300 Mio. Zellen jährlich bis Ende 2021 erhöht die Gesellschaft ihre prognostizierten Auszahlungen aus dem Kauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (CAPEX) für 2020 von bisher 300 bis 330 Mio. EUR auf 320 bis 360 Mio. EUR.“

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Aktuell (30.08.2020 / 10.46 Uhr) notieren die Aktien der Varta AG im XETRA-Handel zum Freitgasschluss mit einem MINUS von -2,60 EUR (-2,00 %) bei 127,40  EUR. Auch diese Aktie können Sie für nur 0,00 EUR auf Smartbroker handeln

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