Der SDAX hat im September mit einer negativen Performance von 4,11% erneut einen Monat mit Verlust beendet. Neben den Abstürzen des Automobilzulieferers SHW und der beiden Modeunternehmen Tom Tailor und Gerry Weber traf es den Motorenhersteller Deutz ganz besonders hart.
Positiv entwickelte sich hingegen die Aktie des Waggonvermieters und Schienenlogistikunternehmens VTG AG. Das Hamburger Unternehmen setzte sich im letzten Monat an die Spitze des SDAX.
Best-Index-Performer: VTG setzt sich vor Sixt und Braas an die Spitze des SDAX
Für die VTG AG (ISIN: DE000VTG9999) geht es seit der Veröffentlichung des Halbjahresberichts Ende August wieder aufwärts. Der deutliche Anstieg beim Umsatz und EBIT sowie die positive Entwicklung in den Geschäftsbereichen hat Anleger wieder auf die Aktie aufmerksam gemacht. Im September haben die Hamburger dann noch ihre mittelfristigen Ziele für das Wachstum und die Profitabilität bekannt gegeben. Unter anderem plant man Investitionen in den Ausbau der Waggonflotte. Ferner geht man davon aus, dass man durch die avisierte Umfinanzierung die Finanzierungskosten im kommenden Jahr bereits deutlich senken wird. Ziel ist es, auf Grundlage verschiedener Maßnahmen die Profitabilität zu steigern und den Gewinn je Aktie bis 2018 auf 2,50 EUR zu verdreifachen. Die Aktie legte im September um 11,66% zu und war damit Spitzenreiter im SDAX.
Dahinter reihte sich die Sixt SE (ISIN: DE0007231326) mit einem Plus von 8,57% auf Platz zwei ein. Der Autovermieter aus Pullach hatte in diesem Jahr das Tochterunternehmen Sixt Leasing AG erfolgreich an die Börse gebracht. Ende August legte man die Halbjahreszahlen vor und schraubte daraufhin seine Erwartungen für das laufende Jahr nach oben. Warburg Research beließ seine Empfehlung im September auf „Buy“ mit einem Kursziel von 51 EUR.
Auf Rang drei der Monatswertung kam die Braas Monier Building Group S.A. (ISIN: LU1075065190) mit einer Performance von 7,50%. Der führende Hersteller von Produkten für das Geneigte Dach wurde von der Berenberg Bank weiterhin als „Kauf“ mit einem Kursziel von 27 EUR empfohlen.
Der Windparkprojektierer Capital Stage AG (ISIN: DE0006095003) gehörte nach August auch im September zu den Top-5- Gewinnern im SDAX. Neues gab es dabei im letzten Monat nicht zu berichten. Auch bei der Cewe Stiftung & Co. KGaA (ISIN: DE0005403901) gab es keine Neuigkeiten. Auf einer Kapitalmarktveranstaltung konnte man aber offensichtlich die Analysten von der eingeschlagenen Marschroute weiterhin überzeugen. Warburg Research beließ seine Empfehlung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 70 EUR und auch die Berenberg Bank empfiehlt die Aktie von Cewe weiter zum „Kauf“ mit einem Kursziel von 68 EUR.
Worst-Index-Performer: Vier SDAX-Aktien erleben gewaltigen Crash
Die Aktie der Deutz AG (ISIN: DE0006305006) erlebte im September ein echtes Waterloo. Der Kurs brach nach der herausgegebenen Gewinnwarnung des Kölner Konzerns an einem Handelstag um über 30% ein. Deutz hatte angekündigt, dass man weder beim Umsatz noch beim Gewinn die angestrebten Ziele für das laufende Jahr erreichen wird. Im Weiteren verlor die Aktie auf Monatsbasis gar 43,20% und belegte mit dieser Performance den letzten Platz im SDAX.
Nicht wesentlich besser lief es für die SHW AG (ISIN: DE000A1JBPV9), die nach dem dicken Kursrutsch im August (-21,46%) mit einem Minus von 37,21% noch einmal einen drauflegte. Neben den Auswirkungen der VW Abgas-Affäre war vor allem auch noch die im September vermeldete Gewinnwarnung für den weiteren Rutsch verantwortlich. Der Zulieferer aus Aalen hatte angekündigt, dass man das avisierte EBITDA von 46 Mio. EUR bis 50 Mio. EUR voraussichtlich nicht erreichen wird, stattdessen rechne man mit einem bereinigten EBITDA von nunmehr 42 Mio. EUR bis 46 Mio. EUR.
Ebenfalls hart erwischte es die Modeunternehmen Tom Tailor Holding AG (ISIN: DE000A0STST2) mit einem Minus von 35,69% und Gerry Weber International AG (ISIN: DE0003304101) mit einem Kursrückgang von 32,17%. Tom Tailor musste eine nun ebenfalls eine Gewinnwarnung herausgeben. Schwierige Marktbedingungen und erhöhte Werbungskosten seien vor allem dafür verantwortlich, dass das Hamburger Modeunternehmen seine Erwartungen nach unten korrigieren musste. Auch beim Konkurrenten Gerry Weber spielt das schwierige Geschäftsumfeld die tragende Rolle für den anhaltenden Kursrückgang. Das Unternehmen aus Halle erhielt im dritten Quartal erneut einen Dämpfer, auch wenn aufgrund der Hallhuber-Akquisition zumindest der Umsatz in den ersten neun Monaten um 5,1% angestiegen ist.
Auch die Aktie von Wacker Neuson SE (ISIN: DE000WACK012) zählte im September wie die von SHW noch einmal zu den großen Verlierern im SDAX. Mit einem Minus von 12,64% fiel der Kursverlust zwar nicht ganz so stark aus wie im August, doch ohne Neuigkeiten setzte die Aktie ihre Talfahrt weiter fort. Analysten der HSBC Bank und des Bankhaus Lampe sehen die Aktie aufgrund des starken Kursverfalls aktuell jedoch als „Kauf“ mit einem Kursziel von 19 EUR bzw. 20 EUR.