Am 03. Juni tritt der Arbeitskreis der Deutsche Börse AG zu seiner vierteljährlichen Überprüfung der Indizes zusammen. Eine Überprüfung ist bisher nur für den SDAX geplant. Dem regulär nur halbjährlich überprüften MDAX könnte jedoch eine Änderung bevorstehen.
Der Hersteller von Geldautomaten- und Zahlsystemen, Wincor Nixdorf AG (ISIN: DE000A0CAYB2), wird aller Voraussicht nach seinen Platz im MDAX verlieren. Nach der Übernahme durch den US-Konkurrenten Diebold Inc. haben sich der Streubesitz und die Liquidität reduziert. Im Ranking dieser Kriterien hat Wincor Nixdorf mittlerweile so viele Plätze verloren, dass es für die Kriterien für einen Platz im MDAX nicht mehr erfüllt.
Den Platz von Wincor Nixdorf einnehmen könnte der Automobilzulieferer Schaeffler AG (ISIN: DE000SHA0159). Das seit Oktober an der Börse gelistete Unternehmen war bereits bei der Überprüfung im März ein aussichtsreicher Kandidat für den MDAX, musste aber dem Möbelhersteller Steinhoff International Holdings N.V. und dem Immobilienunternehmen Alstria Office Reit AG den Vortritt lassen.
Der Streubesitz und die Liquidität erfüllen jedoch mittlerweile die Kriterien für den MDAX. Anfang April konnte die Schaeffler Verwaltungs GmbH nach dem Ende der Sperrfrist ihre 94,4 Mio. Aktien verkaufen und erhöhte den Streubesitz bei Vorzugsaktien auf 100% und inkl. der Stammaktien auf 24,9%.
Da bisher kein anderes Unternehmen aus dem SDAX ein besseres Ranking als Schaeffler aufweisen kann, rechnet man hier am Freitag mit einer Anwendung der Fast-Exit- und Fast-Entry-Regelung, um Wincor Nixdorf und Schaeffler am 17. Juni die Plätze tauschen zu lassen. Analysten erwarten für diesen Fall eine Indexnachfrage von rund 45 Mio. EUR bei den Aktien von Schaeffler.
Für das laufende Jahr geht der Vorstand des Automobilzulieferers von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von +3% bis +5% aus. Die EBIT-Marge wird zwischen 12% und 13% erwartet und der Free Cash Flow soll 600 Mio. EUR betragen. Im vergangenen Jahr konnte der Konzernumsatz bereits um über 9% gesteigert werden, während das EBIT und der Gewinn aufgrund von Sondereffekten zurückgingen.