06.09.2019 – Die SAF-HOLLAND S.A. (ISIN: LU0307018795),berichtet gestern von einer unerwarteten Personalie: Die SAF-HOLLAND GmbH, einer der weltweit führenden Zulieferer von Truck- und Trailerkomponenten, hat sich mit Herrn Steffen Schewerda, President Amerika und Mitglied des Group Management Board, im besten gegenseitigen Einvernehmen auf eine Beendigung seiner Tätigkeit verständigt. Herr Steffen Schewerda legt sein Amt mit Wirkung zum 6. September 2019 nieder. Gleichzeitig hat SAF-HOLLAND Herrn Kent Jones mit Wirkung zum 9. September 2019 zum President Amerika ernannt. In dieser Funktion berichtet er direkt an Alexander Geis, CEO der SAF-HOLLAND. „Im besten gegenseitigen Einvernehmen“ und dann quasi über Nacht weg – hat einen Geschmack und lässt möglicherweise in den nächasten Tagen die Gerüchteküche brodeln.
Der Neue ist qualifiziert, aber warum so schnell…
Kent Jones startete seine berufliche Karriere 1992 bei General Motors in den Bereichen Account Management und Fertigungssteuerung. Zwischen 1996 und 2016 war er für die US-amerikanische Remy International Inc. – einem Hersteller von Anlassern und Lichtmaschinen für leichte und schwere Nutzfahrzeuge – in diversen Stabs- und operativen Führungsfunktionen in den Bereichen Sales und Marketing, Aftermarket, E-Mobilität und Geschäftsfeldentwicklung tätig. Herr Jones fungierte zuletzt bei der ZF Commercial Steering in den USA als Vice President für Nkw-Lenksysteme und Fahrerassistenzsysteme mit Zuständigkeit für die Bereiche Sales und Marketing, Geschäftsfeldentwicklung, Produktplanung und Strategie. Kent Jones ist Diplom-Ingenieur. Er studierte an der Kettering University in Flint, Michigan Wirtschaftsingenieurwesen und verfügt zusätzlich über einen Master in Business Administration (MBA).
Alexander Geis, CEO der SAF-HOLLAND sagt: „Kent Jones bringt umfassende nutzfahrzeugspezifische Managementerfahrung aus den Bereichen Sales und Marketing, Operational Excellence, Restrukturierung sowie Business Development mit. Mit Kent Jones als President Amerika sind wir vor Ort nun sehr gut aufgestellt, um die Ertragspotenziale unserer Amerikaaktivitäten in vollem Umfang erschließen zu können.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Amerika: Ergebnissituation stabilisiert sich hieß es noch beim Halbjahresbericht
In der Region Amerika stiegen die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2019 um 21,2 Prozent auf 272,6 Mio. Euro (Vorjahr 224,9 Mio. Euro). Die währungskurs- und portfoliobereinigten Erlöse verbesserten sich um 14,0 Prozent auf 256,4 Mio. Euro.
Sehr erfreulich entwickelte sich das Geschäft mit Achssystemen mit integrierter Scheibenbremstechnologie. So konnte neben der Firma XTRA Lease ein zweiter namhafter Großflottenkunde hinzugewonnen werden. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2019 etwa 21 Tsd. Achssysteme mit Scheibenbremse an Kunden ausgeliefert. Dies entspricht einer Wachstumsrate von etwas über 105 Prozent. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, werden am Standort Warrenton zusätzliche Kapazitäten geschaffen. Das Aftermarketgeschäft wird ebenfalls entsprechend ausgebaut.
Das Marktumfeld war weiterhin von einer ausgesprochen starken Kundennachfrage nach Truck- und Trailerkomponenten geprägt, was branchenweit zu anhaltenden Kapazitätsengpässen entlang der gesamten Lieferkette führte.
Das bereinigte EBIT lag mit 18,2 Mio. Euro deutlich über dem ausgeglichenen Vorjahreswert, die bereinigte EBIT-Marge bei 6,7 Prozent (Vorjahr 0,0 Prozent). Dazu beigetragen hat die Rückführung der operativen Mehraufwendungen von 6,2 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2018 auf 1,0 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2019. Daneben haben die vertragsgemäße Weitergabe der letztjährigen Stahlpreiserhöhungen, niedrigere Einkaufspreise für Stahl sowie dauerhafte Preiserhöhungen im US-amerikanischen und kanadischen Aftermarketgeschäft positiv auf das Ergebnis gewirkt.
Die Gesamtsituation im nordamerikanischen Werksverbund hat sich im ersten Halbjahr 2019 kontinuierlich verbessert. Um das identifizierte erhebliche Optimierungspotenzial systematisch zu erschließen und den Turnaround voranzutreiben, hat SAF-HOLLAND am 1. März 2019 das Projekt FORWARD gestartet. Schwerpunkte sind die Optimierung der Produktions- und Lieferketten, des Produktportfolios, des Aftermarketgeschäfts sowie des Materialeinkaufs. Und jetzt muss FORWARD ohne den Kopf auskommen? Zumindest sollten hier Fragen erlaubt sein. Mal gespannt was da noch so kommt.
Gestern (05.09.2019 / 17:35 Uhr) notieren die Aktien der SAF Holland S.A. im Xetra-Handel beim Schluss mit einem Plus von +0,31 EUR (+3,81 %) bei 8,45 EUR. Trotz generell guter Zahlen wird SAF mit der gesamten Branche abgestraft. Ob es hier irgendwann eine Änderung geben wird? Oder zeigt der abrupte Personalwechsel den Grund?