Die SAF-HOLLAND SE (ISIN: DE000SAFH001 ), einer der weltweit führenden Zulieferer von Trailer- und Truckkomponenten, hat heute die wesentlichen Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2020 und die angehobene Guidance für die bereinigte EBIT-Marge für das Gesamtjahr 2020 veröffentlicht.
Alexander Geis, Vorstandsvorsitzender der SAF-HOLLAND SE, sagt: „Wir haben uns im dritten Quartal 2020 in einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld operativ sehr gut geschlagen. Bei einem Konzernumsatz von etwas mehr als 232 Mio. Euro (Vorjahr 313,2 Mio. Euro) haben wir eine bereinigte EBIT-Marge von 6,4 Prozent erreicht und damit den Wert des Vorjahresquartals aus der Vor-COVID-19-Zeit von 5,4 Prozent deutlich übertroffen.“
„Im Oktober hat sich die in den Vorwochen eingetretene Erholung des Geschäftsumfelds weiter fortgesetzt. Unter der Prämisse, dass sich in den verbleibenden Wochen des Geschäftsjahres 2020 keine neuen, unerwarteten Auswirkungen der weiterhin andauernden COVID-19-Pandemie auf die Produktions- und Lieferketten ergeben, erwarten wir nunmehr für das Gesamtjahr 2020 eine bereinigte EBIT-Marge in einer Bandbreite von 5 bis 6 Prozent (bisher: 3 bis 5 Prozent)“, ergänzt Alexander Geis.
Konzernumsatz markt- und COVID-19-bedingt um 29,7 Prozent unter Vorjahr; bereinigte EBIT-Marge bei 5,4 Prozent
Der Konzernumsatz lag in den ersten neun Monaten 2020 markt- und COVID-19-bedingt mit 708,7 Mio. Euro um 29,7 Prozent unter dem Vorjahreswert von 1008,6 Mio. Euro. Die Währungskurseffekte beliefen sich auf -10,3 Mio. Euro und resultierten insbesondere aus Währungsveränderungen des russischen Rubels bzw. des brasilianischen Real gegenüber dem Euro. Die währungskurs- und akquisitionsbereinigten Erlöse fielen somit um 28,9 Prozent auf 717,4 Mio. Euro.
Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs erzielte die SAF-HOLLAND in den ersten neun Monaten 2020 ein bereinigtes EBIT von 38,5 Mio. Euro (Vorjahr 66,9 Mio. Euro). Dies entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 5,4 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent). Positiv wirkten die erzielten Einsparungen im Bereich der Vertriebs- und Verwaltungskosten.
Das bereinigte Periodenergebnis lag in den ersten neun Monaten 2020 mit 21,6 Mio. Euro (Vorjahr 42,9 Mio. Euro) um 49,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auf Basis der unverändert rund 45,4 Mio. ausgegebenen Stammaktien ergab sich im Berichtszeitraum Januar bis September 2020 ein unverwässertes bereinigtes Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,47 Euro (Vorjahr 0,94 Euro).
Investitionsquote: 2,3 Prozent
Die Zugänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten betrugen in den ersten neun Monaten 2020 – einschließlich der aktivierten Entwicklungskosten von 2,7 Mio. Euro (Vorjahr 3,4 Mio. Euro) – 16,1Mio. Euro (Vorjahr 36,9 Mio. Euro). Davon entfielen auf die Region EMEA 7,2 Mio. Euro (Vorjahr 15,1 Mio. Euro), auf die Region Amerika 6,7 Mio. Euro (Vorjahr 15,6 Mio. Euro) und auf die Region APAC 2,3 Mio. Euro (Vorjahr 6,1 Mio. Euro). Investitionsschwerpunkte waren die weitere Automatisierung der Produktionsprozesse an verschiedenen Standorten der Region Amerika und in Deutschland. Die Investitionsquote ermäßigte sich von 3,7 Prozent auf 2,3 Prozent.
Mitarbeiterzahl an Marktumfeld angepasst
Zum Stichtag 30. September 2020 beschäftigte SAF-HOLLAND weltweit 3.113 Mitarbeiter (Vorjahr 3.923 Mitarbeiter). Gegenüber dem Vorjahresstand hat sich die Mitarbeiterzahl damit um 20,6 Prozent reduziert. Der Abbau erfolgte in sämtlichen Regionen, um der veränderten Marktlage Rechnung zu tragen.
Operativer Free Cashflow deutlich verbessert
Der Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag in den ersten neun Monaten 2020 mit 79,8 Mio. Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums von 44,7 Mio. Euro. Der Anstieg ist insbesondere auf den positiven Beitrag aus dem Working Capital Management zurückzuführen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Factoringvolumen im Berichtszeitraum Januar bis September 2020 im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig von 35,2 Mio. Euro auf 35,5 Mio. Euro angestiegen ist.
Der Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lag mit -15,4 Mio. Euro um 17,0 Mio. Euro bzw. 52,4 Prozent unter dem Vorjahresvergleichswert.
Der operative Free Cashflow verbesserte sich von 12,3 Mio. Euro auf 64,4 Mio. Euro. Der Total Free Cashflow in Höhe von 43,2 Mio. Euro (Vorjahr 1,4 Mio. Euro) ist durch den Finanzmittelabfluss im Zusammenhang mit dem Kauf der restlichen Anteile an der V.Orlandi in Höhe von 21,2 Mio. Euro beeinflusst.
Die Netto-Finanzschulden (inkl. Leasingverbindlichkeiten) haben sich per 30. September 2020 gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 um 19,3 Mio. Euro auf 232,4 Mio. Euro vermindert. SAF-HOLLAND verfügte per 30. September 2020 über flüssige Mittel in Höhe von 185,1 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 131,2 Mio. Euro).
„Die Entwicklung des operativen Free Cashflow ist sehr erfreulich,“ sagt Inka Koljonen, Finanzvorstand der SAF-HOLLAND SE. „Einen wesentlichen Beitrag dazu hat unser Projekt „Cash-is-King“ geleistet, welches per Ende September die quantitativen Jahresendziele bereits nahezu vollständig erreicht hat. Wir werden die Aktivitäten zur Optimierung des Net Working Capitals weiter forcieren und den Cash Fokus weiter vorantreiben. „
Region EMEA: Bereinigte EBIT-Marge trotz COVID-19 sehr robust
In der Region EMEA fiel der Umsatz in den ersten neun Monaten 2020 markt- und COVID-19-bedingt um 17,8 Prozent auf 404,6 Mio. Euro (Vorjahr 492,5 Mio. Euro). Der organische Umsatz sank um 17,2 Prozent auf 407,6 Mio. Euro. Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs erzielte die Region EMEA im Berichtszeitraum Januar bis September 2020 ein bereinigtes EBIT von 35,1 Mio. Euro (Vorjahr 46,7 Mio. Euro) und eine bereinigte EBIT-Marge von 8,7 Prozent (Vorjahr 9,5 Prozent). Dabei wirkte sich das Ersatzteilgeschäft deutlich positiv, das Erstausrüstungsgeschäft leicht negativ auf die Bruttomarge aus. Darin berücksichtigt sind Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von 4,7 Mio. Euro. die aufgrund gesunkener Umschlagshäufigkeiten in Folge der COVID-19 Pandemie vorgenommen wurden.
Region Amerika: EBIT-Marge trotz massivem Umsatzrückgang positiv
In der Region Amerika fielen die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2020 markt- und COVID-19-bedingt um 39,9 Prozent auf 250,3 Mio. Euro (Vorjahr 416,1 Mio. Euro). Die währungskursbereinigten Erlöse reduzierten sich um 38,8 Prozent auf 254,6 Mio. Euro.
Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs erzielte die Region Amerika in den ersten neun Monaten 2020 ein positives bereinigtes EBIT von 8,7 Mio. Euro (Vorjahr 26,1 Mio. Euro) sowie eine bereinigte EBIT-Marge von 3,5 Prozent (Vorjahr 6,3 Prozent). Dabei wirkte sich das Ersatzteilgeschäft deutlich positiv, das Erstausrüstungsgeschäft deutlich negativ auf die Bruttomarge aus. Darin berücksichtigt sind Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von 4,1 Mio. Euro. die aufgrund gesunkener Umschlagshäufigkeiten in Folge der COVID-19 Pandemie vorgenommen wurden.
Positiv wirkten die erzielten Einsparungen im Bereich der Vertriebs- und Verwaltungskosten, die margenmäßig durch den Kostenremanenzeffekt überkompensiert wurden. Daneben ist zu berücksichtigen, dass der Vorjahreswert von 26,1 Mio. Euro in erheblichem Umfang von der vertragsgemäßen Weitergabe der Stahl-preiserhöhungen des Jahres 2018 sowie niedrigeren Einkaufspreisen für Stahl positiv beeinflusst war.
Region APAC: Lockdown und verzögerter Werksanlauf belasten
Die Region APAC erzielte in den ersten neun Monaten 2020 markt- und COVID-19-bedingt einen Umsatz von 53,8 Mio. Euro (Vorjahr 100,0 Mio. Euro). Die währungskursbereinigten Erlöse fielen im Vorjahresvergleich um 44,8 Prozent auf 55,2 Mio. Euro. Ursache für diesen deutlichen Umsatzrückgang war insbesondere der mehrwöchige Lock-down in China, Australien, Indien und Singapur, das weggefallene Exportgeschäft infolge des Handelsstreits zwischen China und den USA sowie der durch COVID-19 verursachte verzögerte Anlauf des neuen chinesischen Werks in Yangzhou.
Das bereinigte EBIT verbesserte sich um 0,6 Mio. Euro auf -5,3 Mio. Euro. Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf -9,9 Prozent (Vorjahr -5,9 Prozent). Dabei wirkte sich das Ersatzteilgeschäft leicht negativ, das Erstausrüstungsgeschäft deutlich negativ auf die Bruttomarge aus. Positiv wirkten die erzielten Einsparungen im Bereich der Vertriebs- und Verwaltungskosten.
Guidance für die bereinigte EBIT-Marge für das Gesamtjahr 2020 auf 5 bis 6 Prozent angehoben
Der Vorstand der SAF-HOLLAND SE rechnet weiterhin mit einem Rückgang des Konzernumsatzes von 20 Prozent bis 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Vorstand der SAF-HOLLAND SE hat auf Grundlage der vorläufigen Zahlen für den Oktober 2020 entschieden, die Guidance für die bereinigte EBIT-Marge für das Gesamtjahr 2020 anzuheben. Die Gesellschaft rechnet nunmehr mit einer bereinigten EBIT-Marge in einer Bandbreite von 5 bis 6 Prozent (bisher: 3 bis 5 Prozent).
Die positive Entwicklung der bereinigten EBIT-Marge beruht auf der weiteren Erholung der Trailer- und Truckmärkte in Nordamerika und Europa, der Gewinnung von Marktanteilen, dem konjunkturunabhängigeren und margenstarken Ersatzteilgeschäft sowie auf signifikanten Einsparungen bei den Vertriebs- und Verwaltungskosten.
Die neue Guidance für die bereinigte EBIT-Marge steht unter der Prämisse, dass sich in den verbleibenden Wochen des Geschäftsjahres 2020 keine neuen, unerwarteten Auswirkungen der weiterhin andauernden COVID-19-Pandemie auf die Produktions- und Lieferketten ergeben.
Um die strategischen Ziele zu unterstützen, plant SAF-HOLLAND für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin Investitionen in einer Größenordnung von um die 2,5 Prozent vom Konzernumsatz. Diese betreffen schwerpunktmäßig die Fortsetzung der Einführung einer Global-Manufacturing-Plattform und weitere Automatisierungen in Deutschland und Nordamerika.
Aktuell (17.11.2020 / 18:12 Uhr) notieren die Aktien der SAF Holland S.A. im Frankfurter-Handel mit einem Plus von +0,44 EUR (+5,25 %) bei 8,82 EUR. Die Aktien können auch ab 0,- EUR auf Smartbroker gehandelt werden.
Chart: SAF-HOLLAND S.A. | Powered by GOYAX.de