im Gesundheitssektor Geld verdienen kann. Die RHÖN-KLINIKUM AG (ISIN: DE0007042301), einer der führenden Gesundheitsdienstleister in Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2018 trotz eines verschärften regulatorischen Umfelds und gegen den Branchentrend seinen Gewinn signifikant gesteigert.
Zugleich hat das Unternehmen mit der Umsetzung der Digitalisierungs- und Campus-Strategie wichtige Weichen für das zukünftige Wachstum gestellt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 28,3 % auf 125,5 Mio. Euro nach 97,8 Mio. Euro im Vorjahr. Vor dem Hintergrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung 2018 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 5. Juni 2019 eine Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie von 0,29 Euro vorschlagen. Dies ist eine Steigerung um rund 32 % im Vergleich zum Vorjahr.
Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG, sagte: „Die RHÖN-KLINIKUM AG hat ihre Umsatz- und Ergebnisziele für 2018 klar erreicht. Mit dem für 2019 geplanten Einstieg in den Wachstumsmarkt Telemedizin, dem Ausbau des Einsatzes digitaler Innovationen im ärztlichen und pflegerischen Bereich ebenso wie in der Verwaltung sowie unserer Campus-Strategie haben wir uns für 2019 ehrgeizige Ziele gesetzt.“
Mit dem modernen Campus Bad Neustadt, dessen feierliche Einweihung Anfang Dezember 2018 eines der Highlights unseres 45-jährigen Bestehens war, bietet die RHÖN-KLINIKUM AG einen überzeugenden Lösungsansatz für den wachsenden Trend hin zu einer Ambulantisierung der Medizin und der bundesweit zunehmend schwierigeren Versorgung im ländlichen Raum.
„Die Telemedizin wird ein neuer, wichtiger Baustein für die Komplettierung des Campus-Konzepts. Aufgrund der Erfahrungen aus dem Ausland rechnen wir damit, dass zukünftig circa 30 Prozent der ambulanten Patientenfälle bereits über Telemedizin patientengerecht versorgt werden können. Aber auch losgelöst davon hat die Telemedizin das Potenzial, sich zu einem zweiten wichtigen Standbein für unser Unternehmen zu entwickeln“, sagte Stephan Holzinger.
Ergebnis steigt
Im Geschäftsjahr 2018 stieg der Konzerngewinn auf 51,2 Mio. Euro, ein Plus von 39,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auf die Entwicklung des EBITDA wirkte sich die erzielte Vereinbarung zur Trennungsrechnung mit der hessischen Landesregierung und den Universitäten Gießen und Marburg mit einem positiven Effekt von einmalig 20,0 Mio. Euro aus. Der Zukunftsvertrag läuft zunächst bis Ende 2021, hat aber aufgrund der inhaltlichen Ausgestaltung aus Sicht des Unternehmens das Potenzial, über die vereinbarte Laufzeit hinaus die Basis für eine dauerhafte Regelung zur Vergütung der Forschung und Lehre am UKGM zu sein. Er enthält darüber hinaus auch bereits fixierte Rückfallregelungen, sollte es zu keiner Einigung kommen können.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Das 2017 initiierte Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Profitabilität wurde 2018 Schritt für Schritt umgesetzt, dies betraf vor allem die Ertüchtigung der IT, die Reduzierung vermeidbarer MDK-Verluste und die Überprüfung der Wartungs- und Instandhaltungsverträge. Die EBITDA-Marge verbesserte sich 2018 auf 10,2 % nach 8,1 % im Vorjahr. Einen negativen Effekt auf die operative Ergebnisentwicklung hatten die im Zuge des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) erfolgten regulatorischen Eingriffe des Gesetzgebers, wie eine verminderte Vergütung für kardiologische und spezialorthopädische Leistungen sowie der seit dem 1. Januar 2017 geltende Fixkostendegressionsabschlag. Auch der Umzug der bisher fünf Kliniken in den Campus in Bad Neustadt mit daraus resultierenden neuen Arbeitsprozessen und Inbetriebnahme neuer Geräte belastete das Ergebnis.
Der Umsatz wuchs im Geschäftsjahr 2018 um 1,8 % auf 1,23 Mrd. Euro nach 1,21 Mrd. Euro im Vorjahr. An unseren Klinikstandorten, dem RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, den Universitätsklinika Gießen und Marburg (UKGM), der Zentralklinik Bad Berka und dem Klinikum Frankfurt (Oder) wurden 850.147 Patienten behandelt, ein Plus von 1,6 %.
Mit der Vertragsunterzeichnung zur Trennungsrechnung im Jahr 2017 wurde ein umfassendes Investitionspaket für die beiden Universitätskliniken auf den Weg gebracht. Bis 2024 wird die RHÖN-KLINIKUM AG
100 Mio. Euro an den beiden Standorten investieren. Unter anderem wird in Gießen das Kinderherzzentrum ausgebaut und in Marburg die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie neu errichtet.
RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt
Mit dem Campus Bad Neustadt, dessen 1. Bauabschnitt Anfang Dezember 2018 nach gut dreijähriger Bauzeit mit rund 450 Gästen eingeweiht wurde, hat die RHÖN-KLINIKUM AG erstmals und idealtypisch das sektorenübergreifende und zukunftsweisende Campus-Konzept umgesetzt. Zum Jahreswechsel 2018/2019 wurde der Umzug der verschiedenen Kliniken auf den Campus abgeschlossen und der Betrieb im Zentrum für klinische Medizin, das sowohl die zentralen Bereiche der medizinischen Grundversorgung wie auch sehr komplexe und schwierige Krankheitsfälle im Bereich der Herzmedizin, der Neurologie oder auch der spezialorthopädischen Chirurgie abgedeckt, aufgenommen.
Der neue Campus wird sowohl von Patienten wie auch von Zuweisern gut angenommen. Der innovative Versorgungsansatz setzt auf eine fachübergreifende Zusammenarbeit unserer Kliniken mit niedergelassenen Ärzten und Gesundheitsdienstleistern, auf Basis modernster IT und intelligenter digitaler Instrumente wie der elektronischen Patientenakte.
2019 soll der Start des 2. Bauabschnitts erfolgen. Geplant ist u. a. ein ambulantes operatives Zentrum. Die Investitionen für den 1. und 2. Bauabschnitt am Standort Bad Neustadt belaufen sich insgesamt auf rund 250 Mio. Euro, die aus Eigenmitteln finanziert wurden. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass künftig weitere Regionen von unserem Know-how profitieren werden. Die demographische und regulatorische Entwicklung eröffnet neue Chancen. Wir sind bereit und aufgestellt, sie zu ergreifen.
Digital, digitaler, Rhön…
Die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie wurde im Geschäftsjahr 2018 weiter forciert. Die umfassende digitale Transformation der RHÖN-KLINIKUM AG hat das Ziel, die Versorgung der Patienten weiter zu verbessern, den Arbeitsalltag unserer Ärzte und Pflegekräfte spürbar einfacher zu machen und die Prozesse in der Verwaltung effizienter zu gestalten.
Basis für die standortübergreifenden Informationssysteme und für den Einsatz digitaler Anwendungen ist eine moderne IT-Infrastruktur, die die Sicherheit der Patientendaten gewährleistet. Schnelle Glasfaserverbindungen ermöglichen Videokonferenzen und die Übertragung großer Datenmengen bis in die Operationssäle hinein. Hier können interdisziplinär arbeitende Teams auf Daten aus verschiedenen Fachbereichen zugreifen und somit ein umfassendes Bild über Diagnosen und Behandlungsoptionen erhalten.
Klinische Informationssysteme werden durch digitale Innovationen, wie etwa das Medical Cockpit ergänzt. Mit dem Medical Cockpit, einer intelligenten Suchmaschine, die nach und nach an allen Standorten eingeführt werden soll, geben wir Ärzten und Pflegekräften ein erstklassiges, schnelles Orientierungs- und Analyse-Instrument bezüglich Patientendaten an die Hand.
Das Cockpit wurde in unserem Ärzteportal (elektronische Patientenakte) integriert und steht auch den niedergelassenen Ärzten zur Verfügung. Weitere digitale Anwendungen sind die digitale Anamnese und der Einsatz der Telemedizin, durch die wir mit anderen Kliniken, niedergelassenen Haus- und Fachärzten, Rettungsdiensten und weiteren ambulanten Partnern in der Region und darüber hinaus vernetzt sind. Auf Basis unserer modernen IT ermöglichen wir eine Vernetzung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte mit der Klinik, die Klinik wiederum mit der Rehabilitation oder der Pflege, mit dem Ziel, Patienten schneller, besser und sicherer zu behandeln.
Telemedizin – Anleihe auf die Zukunft
Die Lockerung des Fernbehandlungsverbots in Deutschland eröffnet neue Marktchancen für unser Unternehmen. Mit dem 2019 geplanten Einstieg in den Zukunftsmarkt der Telemedizin, also der Behandlung von Patienten per Telefon, Video und Formularen, erschließt die RHÖN-KLINIKUM AG einen zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt. Anfang Januar haben wir die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft mit dem Schweizer Telemedizinanbieter Medgate mitgeteilt. Mit ihrem telemedizinischen Angebot möchte die RHÖN-KLINIKUM AG unter anderem dazu beitragen, die wachsenden Versorgungslücken insbesondere in ländlichen Regionen zu schließen.
Die neue Gesellschaft hat das Potenzial, sich zu einem wichtigen zweiten Geschäftsfeld zu entwickeln. Dies ist eine sinnvolle Ergänzung unseres etablierten Krankenhausgeschäfts. An der neuen Gesellschaft wird die RHÖN-KLINIKUM AG mit 51 Prozent die Mehrheit halten. Darüber hinaus sind weitere Kooperationen mit Medgate geplant.
Die konsequente Umsetzung der Digitalisierungsstrategie zeigt auch die strategische Beteiligung an dem Kodierspezialisten Tiplu GmbH. Die Beteiligung ermöglicht der RHÖN-KLINIKUM AG unmittelbaren Zugang zu der Kodiersoftware Momo, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet und damit zur weiteren Optimierung des DRG-Kodierprozesses sowie der Erlössicherung in unseren Kliniken beitragen soll. Die Software zur vollständigen und leistungsgerechten Abrechnung und Erlössicherung wird bereits an fast allen unserer fünf Klinikstandorte eingesetzt. Durch die Verbindung der Expertise unseres Unternehmens in der Leistungsabrechnung mit der marktführenden Technologie und dem Regelwerk von Tiplu möchten wir die Leistungsfähigkeit der Software Momo weiter verbessern. Darüber hinaus sind gemeinsame Entwicklungen auf Basis der komplementären Kompetenzen denkbar.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
MIT auf Kurs – jetzt
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die RHÖN-KLINIKUM AG die Mehrheitsanteile am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) vom Heidelberger Universitätsklinikum übernommen und dadurch die Insolvenz abgewendet. Mit der Übernahme wurden die Weichen für einen erfolgreichen Neustart unter der medizinischen wie wirtschaftlichen Führung der RHÖN-KLINIKUM AG gestellt. Die Vereinbarung ist ein positives Signal für den Gesundheitsstandort Marburg, die beiden Universitätskliniken Gießen und Marburg (UKGM) und die Region Mittelhessen.
Die Marburger Ionenstrahl-Therapie-Betriebs-Gesellschaft mbH wurde 2014 als Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Heidelberg (75,1 %) und der RHÖN-KLINIKUM AG (24,9 %) gegründet. Das MIT bietet eine hochwirksame Behandlungsmöglichkeit zur punktgenauen Behandlung von Tumorerkrankungen mit Protonen und Schwerionen unter Schonung von Risikoorganen wie Herz, Lunge, Leber oder auch Nieren.
Derzeit arbeitet unser Unternehmen mit Hochdruck daran, die Vertiefung der klinischen wie wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit allen Strahlentherapeuten und Onkologen in der Region und darüber hinaus zu vertiefen, um die Zahl der Patienten, die mit dieser innovativen Methode behandelt werden können, weiter zu steigern.
Profit steigt
2018 wurde der Maßnahmenkatalog erfolgreich umgesetzt: Neben der Verbesserung und Standardisierung der Prozesse und Strukturen wurden weitere Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz in der Verwaltung und an den Standorten auf den Weg gebracht. Es konnten signifikante Erlöse durch die Errichtung konzerninterner Wissensdatenbanken sowie durch den verstärkten Einsatz semantischer Kodierunterstützung zur vollständigen Erfassung erbrachter Leistungen vor dem Hintergrund der deutlich erhöhten Prüfquoten durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) realisiert werden.
Wirds noch besser?
Für das laufende Geschäftsjahr 2019 geht die RHÖN-KLINIKUM AG von einem Umsatz in Höhe von 1,30 Mrd. Euro in einer Bandbreite von jeweils 5 Prozent nach oben bzw. nach unten aus. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnen wir mit einem Wert zwischen 117,5 Mio. Euro und 127,5 Mio. Euro.
Diese Prognose spiegelt die gegenüber 2018 erneut gestiegenen regulatorischen Eingriffe des Gesetzgebers, wie beispielsweise eine geringere Vergütung für sachkostenintensive Leistungen insbesondere im Bereich der Herzmedizin oder der Fixkostendegressionsabschlag für Mehrleistungen, Aufwendungen auf dem Gebiet der Telemedizin und Digitalisierung sowie Effekte aus der zum Jahreswechsel 2018/2019 erfolgten Inbetriebnahme des Neubauprojekts Campus Bad Neustadt wider. Das EBITDA ist unter anderem durch positive nachlaufende Effekte der Helios-Transaktion im niedrigen zweistelligen Mio. Euro-Bereich beeinflusst.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Wer ist die RHÖN-KLINIKUM AG?
Die RHÖN-KLINIKUM AG zählt zu den größten Gesundheitsdienstleistern in Deutschland. Der Klinikkonzern bietet exzellente Medizin mit direkter Anbindung zu Universitäten und Forschungseinrichtungen. An den fünf Standorten Zentralklinik Bad Berka, Campus Bad Neustadt, Klinikum Frankfurt (Oder), Universitätsklinikum Gießen und Universitätsklinikum Marburg (UKGM) werden jährlich mehr als 830.000 Patienten behandelt. Rund 16.700 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Mit dem RHÖN-Campus-Konzept setzt das Unternehmen derzeit ein neuartiges und zukunftsweisendes Projekt um, das die sektorenübergreifende medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten auf ein neues Exzellenzniveau hebt und sich an den wachsenden Bedürfnissen der Patienten orientiert.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
Am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, einer von fünf Standorten der RHÖN-KLINIKUM AG, arbeiten aktuell sieben Kliniken unterschiedlicher medizinischer Fachdisziplinen in direkter Nachbarschaft eng zusammen: die Herz- und Gefäß-Klinik, die Frankenklinik zur Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Patienten, die Klinik für Handchirurgie, die Neurologische Klinik, die Psychosomatische Klinik, die Saaletalklinik mit zwei zusätzlichen Einrichtungen der Suchttherapie sowie die RHÖN-Kreisklinik. Die rund 2.900 Beschäftigten versorgen hier jährlich rund 70.000 Patienten. Derzeit wandelt sich der Klinikstandort grundlegend: Anfang 2019 nimmt hier der neue RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt mit hochmodernen, vernetzten Einrichtungen und einer sektorenübergreifenden medizinischen Versorgung im ländlichen Raum seinen Betrieb auf.
Aktuell (29.03.2019 / 09.42 Uhr) notieren die Aktien der RHÖN KLINIKUM AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,04 EUR (+0,16 %) bei 25,12 EUR.