H2REIHE-Update | NIKOLA: RÜCKTRITT – Befreiungsschlag? Schuldeingeständnis? Neuanfang oder Anfang vom Ende?Aktie fällt…

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nebenwerte news nebenwerte magazin21.09.2020 – NIKOLA Corp. (ISIN: US6541101050) schien „voll im Lauf“ nach Veröffentlichung der bahnbrechenden GM-Kooperation. Dann der Hindenburg Bericht und Kuseinbruch und Zweifel – viele Vorwürfe bezogen sich auf die Zeit vor dem Börsengang (durch Fusion) als NIKOLA Corp. Und viele Vorwürfe betrafen angebliche Täuschungen und Lügen des charismatischen Trevor Milton. Und genau der zieht sich jetzt als Chairman zurück und übergibt an Steve Girsky – ein erfahrener Automanager von General Motors, der bereits im Board of Direktors von NIKOLA tätig war – und Girsky wird jetzt der Chef – „Vorsitzender“ des Board of Directors. Einerseits schockierend, dass der Inspirator und unternehmerische Visionär jetzt diese Führungspostion räumt – von vielen als Schuldeingeständnis verstanden – andererseits kann NIKOLA im derzeitigen Zustand auch ohne den Visionär mit gefüllten Kassen (zuletzt 2 Mrd. USD von GM) den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Einen Weg,der wie letzte Woche Jeffrey Ubben (Boardmember und Investor der ersten Stunde) und Steve Girsky(zukünftiger Vorsitzender Board of Directors) sich auf die Revolutionierung des Produkts stützt – oder wie J. Ubben sagte: „the real value of Nikola is in the hydrogen-fueling infrastructure it hopes the build“ ODER S. Girsky: „Frankly, the station concept is as powerful or more than the truck concept.“

Aktienkurs bricht ein!

Tiefer geht nimmer? Der Kurs der NIKOLA-Aktie fällt in Europa auf neue Tiefs, allein in Frankfurt MINUS 26% (12.17 Uhr) auf 20,90 EUR. Das Urteil der Märkte scheint klar. Wenn sich der Rauch der Nachricht verzogen hat, wir dman mit der Bewertung der Vorgänge beginnen: Funktioniert NIKOLA auch ohn eVisionär? Ist man bereits weit genug auf den visionär verzichten zu können oder bricht jetzt alles zusammen? Hält GM „pohl“? Wie eght es weiter?

So scheinen die für NIKOLA’s Zukunft wichtigsten Punkte eng mit dem Ausbau der grünen Wasserstoffinfrastruktur verbunden. Und weniger damit, ob ein Vor-Prototyp gerollt, geschoben oder sich doch selbst bewegt hat. Die klare Aussage, dass die jewiels unabhängige Due Diligence von erfahrenen Großunternehmen (Hanwha, Bosch, GM, CNH) und von direkt im Tagesgeschäft involvierten Fusionspartnern (VECToIQ) und erfahrenen Investoren/Hedgefonds doch nicht komplett versagt haben kann, zieht sich durch alle Aussagen der „Pro-NIKOLA-Vertreter“. Und jetzt kann man „befreit“ von den Aussagen der Vergangenheit weitermachen – vielleicht sieht  das der Aktienmarkt nach Überwindung des Schocks des Rücktritts bald genauso?

Nikola is truly in my blood and always will be, and the focus should be on the Company and its world-changing mission, not me,”

sagte Trevor Milton. “So I made the difficult decision to approach the Board and volunteer to step aside as Executive Chairman. Founding Nikola and growing it into a company that will change transportation for the better and help protect our world’s climate has been an incredible honor. As we move forward, I am confident Steve is the right leader to guide our vision at the Board level. In addition to being an early believer and supporter of Nikola, Steve has more than 30 years of experience working with OEM leaders, suppliers, dealers, labor leaders and national policy makers, and has served as a director of numerous public companies.”

Milton führt weiter aus, “We’ve built a deep bench of talent over the years, and I am confident that Nikola’s Chief Executive Officer, Mark Russell, supported by Chief Financial Officer, Kim Brady, and the rest of the leadership team will advance our goal of making Nikola the global leader in zero-emissions transportation. I want to thank all of Nikola’s employees, investors and partners who have shared in my vision and rallied behind Nikola during this time.”

Girsky: “On behalf of the Board, I want to thank Trevor for his visionary leadership and significant contributions to Nikola since its founding. Trevor saw the possibility of creating an end-to-end zero-emission transportation system when the industry was still in its nascent stages and took action to build the Nikola of today, with world-class partnerships, groundbreaking R&D, and a revolutionary business model. I know I speak for everyone at Nikola in our gratitude and in wishing him all the best.”{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Weiter so nur ohne Trevor!

“We remain committed to delivering on our objectives and creating value for our shareholders,” sagt Mark Russell, Nikola’s Chief Executive Officer. “Along with the rest of the management team, I will continue to work closely with Steve and the Board to advance Nikola’s vision for the future. Our priorities remain unchanged and, in collaboration with our partners, we are laser-focused on executing on our strategic initiatives and laying the groundwork to become a vertically integrated zero-emissions transportation solutions provider.

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Chronologie der Ereignisse

10.09.2020 – Veröffentlichung durch Hedgefonds Hindenburg Research: Eine Litanei an Vorwürfen, teilweise ziemlich wild oder undifferenziert und allgemein gehalten (Bitte selber eine Meinung bilden – unkommentierter Bericht in diesem Link)

11.09.2020 – meldet sich trevor Milton per Twitter morgens zu Wort (07.31 Uhr): Been working on rebuttal of hindenburg for 14 hours to provide a clear, factual, low-emotional answer to the report. It will be out before market opens and working through the night. I feel great about every answer. They wanted max damage, it didn’t work. Now back to growth.

Seine Worte machen auf eine „starke“ Erwiderung. Die Erwartung der Anleger wird jedoch am 11.09. enttäuscht: Nachmittags um 15:01 Uhr Ortszeit muss er eingestehen, dass es noch nichts wird mit einer klaren Erwiderung: „have to let them run their process. I want you to see how I have addressed each point, but it will have to wait to be until the SEC finishes their work. Let’s be clear, Nikola approached the SEC, not the other way around. The author wanted emotion and we won’t give it to them

Auch offiziell liefert NIKOLA einen nur allgemein gehaltenen Widerspruch zum hindenburg Report, der viel Vertrauen verspielt. er ist einfach zu allgemein, wenig pointiert und geht nicht auf die einzelnen Vorwürfe ein: “Yesterday, an activist short-seller whose motivation is to manipulate the market and profit from a manufactured decline in our stock price published a so-called “report” replete with misleading information and salacious accusations directed at our founder and executive chairman. To be clear, this was not a research report and it is not accurate. This was a hit job for short sale profit driven by greed.

We have nothing to hide and we will refute these allegations. They have already taken up more time and attention than they deserve. We have retained leading law firm Kirkland & Ellis LLP to evaluate potential legal recourse, including with respect to the activist short seller and any others acting in concert.

Nikola also intends to bring the actions of the activist short-seller, together with evidence and documentation, to the attention of the U.S. Securities and Exchange Commission.

We respect the rights of investors and the integrity of the market and will be back to you after we have advanced the process with the SEC.

Most importantly, Nikola remains focused on delivering on the promises we’ve made to our stakeholders.” (Press Release NIKOLA, 11.09.2020)

Auch die veröffentlichung von Bildern aus Ulm, die zeigen sollen, dass die Tre-Prototypen real sind und gerade in Ulm zusammengesetzt werden, helfen wenig das vertrauen wieder herzustellen. Das Ergebnis ist ein weiterer Kursverfall der Aktie.

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12.09.2020 – 13.09.2020:  Am Wochenende wird in der Anlegergemeinde wild diskutiert – es bildet sich eine gewisse Lagerbildung heraus: Wie seinerzeit bei Wirecard gibt es diejenigen, die NIKOLA als Opfer einer „schmutzigen Kampagne“ betrachten und andere, die aus dem Report und der bis Sonntag nur allgemeinen Erwiderung NIKOLA’s ein klares negatives Urteil über das Unternehmen aus Arizona fällen. Argumentiert wird mit der Due Diligence, die NIKOLA bei GM durhclaufen sein muss, um den bahnbrechenden Kooperationsvertrag zu erhalten, andere wiederum sehen darin keinerlei Beweiskraft und führen als Beispiel die in 2019 veröffentliche Softbank-Kooperation und Beteiligung an Wirecard an, die sienerzeit auch als Ritterschlag gesehen worden ist und im Nachhinein…

14.09.2020 – NIKOLA veröffentlicht eine ausführlichere Stellungnahme – die aber immer noch nicht alle Vorwürfe des Hindenburg Reports im Einzelnen behandelt: Veröffentlichung NIKOLA’s im Wortlaut zum Hindenburg Report. Das die Nerven blank liegen bei den NIKOLA Verantwortlichen zeigt ein fast verzweifelter Tweet Trevor Miltons am selben Tag der verschwörungstheretikern natürlich Öl aufs Feuer gießt: „I’m not deleting any tweets.@TwitterSupport please figure out why some people can’t see my tweets and others can. Those that can’t see them, I hear you can see them under tweets and replies. It’s really strange.“ – Reaktion auf nicht mehr vorhandene Tweets Miltons nach dem 02.06.2020 und vor dem 11.09.2020 – irritierend und wirklcih ein technisches Problem? Oder Löschung? Oder Hack?

Jedenfalls sind einige Formulierungen in der Erwiderung zumindest unglücklich: Dass beispielsweise ein Vor-Modell des Tre „in Bewegung“ auf einem Video zu sehen war, bedeute nicht, dass NIKOLA behauptet hätte, es fahre selbständig… Solche Aussagen machen die gesamte Erwiderung „sezierbar“. Aussagen die eher an eine Textauslegeung als an Tatsachenaussagen erinnern, mindern die Überzeugungskraft der Veröffentlichung. Der Kurs jedenfalls wurde durch diese Veröffentlcihung nicht „wiedebelebt“.

15.09.2020 – Immerhin schloss die NIKOLA-aktie weit überden  bereits gesehenen 28,75 USD am Ende des Tages bei 32,83 USD. Hilfreich könnten Aussagen des Iveco-Chefs Gerrit Marx gewesen sein, der gegenüber der „Automobilwoche“ klarmachte, dass er „ab 2021 am Standort Ulm bis zu 3000 elektrische Sattelzugmaschinen pro Jahr fertigen“ will und zwar in Kooperation mit NIKOLA. Er kommt zu der Aussage „Beim Wasserstoff können wir in Führung gehen“ mit dem Zeitplan im Oktober diesen Jahres den Prototypen des NIKOLA Tre „auf die Strasse“ zu bringen, der dann in Serie von Iveco in Ulm produziert werden solll.

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16.09.2020Mittwoch gab es nun eine leichte Entspannung, die sich Donnerstag fortsetzte: Die Aktie erholte sich 15% von den Tagestiefs aufgrund einer Stellungnahme eines JP Morgan Analysten, der sich mit dem CFO NIKOLA’s zuvor getroffen hatte. „Never a dull moment with this stock“ – Dieser Satz gab Auftrieb – nie ein schlechtes Gefühl mit der NIKOLA-Aktie gehabt zu haben, hört sich wie ein Freispruch an. Der Analyst Paul Coster fasste so seinen Eindruck vom Meeting mit dem CFO Kim Brady zusammen. Alle Partner ständen zu NIKOLA und würden ihre Kooperationen fortsetzen. Viele der Vorwürfe bezögen sich auf Ereignisse vor dem Merger zur jetzt börsennotierten NIKOLA Corp., einige sogar auf Ereignisse vor 2014, also vor der Firmengründung. ES BLEIBT BEIM KURSZIEL VON 45,00 USD OHNE EINSCHRÄNKUNGEN. Betont werden auch die ausführlichen Due Diligence Prüfungen der NIKOLA-Partner wie beispielsweise Bosch und GM. „The overall message was reassuring: no loss of momentum with existing partners, prospective customers, suppliers and employees,“ Also operativ noch keine Beeinträchtigungen oder Rückschläge durch den Hindenburg Report.

17.09.2020 – Steve Girsky versucht den Tag zu retten, diverse Anlegerkanzleien bereiten Klagen vor und sammeln Mandanten ein. Steve Girsky, Board Member von NIKOLA und Investor betonte gegenüber der Financial Times: „We were comfortable with the diligence we did,“ Steve Girsky said during an appearance at a Financial Times conference. „We are still comfortable with the diligence we did.“ (marketscreener, 17.09.2020, 14.05 Uhr, „Nikola : board member who helped company go public said proper due diligence of startup was done“) Im selben Beitrag wird nochmals die Due Diligence von GM betont: „GM CEO Mary Barra said this week the Detroit automaker conducted proper due diligence before closing the deal.“ VECToIQ – der Mergerpartner von NIKOLA prüfte genau, man hätte ja auch am meißten zu verlieren, wenn NIKOLA nicht das wäre, was es zu sein vorgibt. Steve Girsky wörtlich:„We brought an army of people in here. We conducted a thorough process,“ und weiter führte er aus „Personally, I’ve driven those trucks four times. I’ve driven on electricity. I’ve driven on hydrogen. I think they’re awesome trucks.“

Offen gesagt sei das Infarstrukturkonzept, das „Zahle für die reine Transportleistung all-inclusive“-Konzept noch wichtiger und überzeugender als der reine Brennstoffzellentruck: „Frankly, the station concept is as powerful or more than the truck concept,“

18.09.2020 – Jeffrey Ubber positioniert sich in Interviews mit Financial Times und Bloomberg klar für NIKOLA. Als einer der Investoren der ersten Stunde sieht er sich in der Lage, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen und insbesondere das WICHTIGSTE an NIKOLA’s Ansatz und Zielrichtung herauszustellen. Und genau damit spielt er ganz klar auch dem wichtigen Partner NEL in die Hände. Zuerst findet er im Bloomberg Interview klare Worte: „How can this be an intricate fraud if you have your three biggest suppliers in the board room working together as partners? I don’t get why there’s so much suspicion,“ und weiter: „You think Bosch, CNH, Hanwha and now General Motors? They just rolled over without doing due diligence? No.“ Und „the real value of Nikola is in the hydrogen-fueling infrastructure it hopes the build“ ist seine Botschaft. Wenn Jeffrey Ubber gegenüber der FT betont: „We are different from Tesla,“ und weiter ausführt: „They are going to make their money on cars and trucks. That’s a tough model. We will be selling fuel to all the other hydrogen vehicles. It is the end-game solution.“, kann er überzuegen oder er versucht es zumindest.

21.09.2020 – Rücktritt Trevor Miltons, Neuanfang mit dem neuen Chairman Steve Girsky? Belastung durhc die Person des Gründers ist weg, aber kann nIKOLa ohne den Visionär weiterhin die „Story“ am Leben erhalten? so dass weietrhin Kapital akquiriert werden kann für die ambitioneirten Investitionsziele? Zuerst einmal gilt es den schock zu überwinden und sich dann zu fragen, ob NIKOLa ohne Trevor Milton das begonnene Konzept umsetzten kann oder ob die Vorwürfe des Hindenburg Reports doch wesentlcih tiefer tarfen, als nur bei „Showeinlagen“, die letztendlich Trevor Milton zum Verhängnis geworden sind.

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