Die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) ist schlechter als Vestas und Siemens Gamesa. So entscheidet zumindest Goldman Sachs!
Gestern gab es von der amerikansichen Investmentbank ein klares Votum: Während das Analyse-Update bei Siemens-Gamesa Renewables SA (ISIN:ES0143416115) zu einem klaren BUY kommt – das Kursziel hob der Analyst auf 15,80 EUR an bei einem aktuellen Kurs von 14,99 EUR. Auch Vestas (ISIN: DK0010268606) kommt bei dem gleichen Analysten mit einem BUY und einem erhöhten Kursziel von 710 DKK gut weg (aktuell 641 DKK, 85,54 EUR). ABER bei Nordex kommt er nur zu einem NEUTRAL, das neue Kursziel iiegt mit 11,70 EUR fast exakt beim aktuellen Kursniveau von 11,71 EUR{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Die Wettbewerber werden also besser eingestuft, während Nordex sich auf Onshore-Windanlagen fokussiert hat, bieten die beiden Wettbewerber auch und das sehr erfolgreich Offshore-Windanlagen an. Der Markt für diese „günstigsten“ Windanlagen ist immens im Wachstum begriffen, gerade erst gestern konnte Siemens Gamesa einen Erfolg für Offshore-Anlagen in den USA melden. Offshore Anlagen treffen weniger auf die Ressentiments der Anwohner, die nicht nur in Deutschland mittlerweile neue Onshoreanlagen erschweren. Definitiv ein Manko für Nordex und die zukünftige Entwicklung.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}
Hier könnte der niederländische Auftrag im Dezember ein Fanal sein: „Die Voraussetzung für den Zuschlag des 172-MW-Auftrags war, dass die Höhe der Emission elektromagnetischer Strahlung der Turbinen im Park auf ein festgelegtes absolutes Minimum reduziert wird. Um dies sicherzustellen, hat die Nordex Group im Sommer 2019 eine extrem strahlungsarme Version der bewährten N131-Turbine entwickelt und im Sommer 2019 am Standort errichtet. Vor Ort hat ASTRON mit den LOFAR-Antennen und eigener Technologie in einem äußerst aufwendigen Messverfahren die sehr geringe elektromagnetische Strahlung der Anlage bestätigt. So erhielt Nordex den Auftrag im Dezember 2019 für die weiteren 44 N131/3900.“
Das wird der Analyst von Goldman wahrscheinlich nicht berücksichtigt haben…
UND im DEZEMBER lief es weiterhin gut mit Aufträgen
Nordex hat allein im Dezember Aufträge über insgesamt 308 MW aus unterschiedlichen Ländern in Europa erhalten. Hauptabsatzmarkt war die Türkei mit drei Projekten über insgesamt 105 MW. Neben Aufträgen unter anderem aus Spanien und Italien, konnte sich die Nordex Group Order in Frankreich (68 MW), Finnland (43 MW), Deutschland (34 MW) sowie Kroatien (32 MW) sichern.
Mit 72 Anlagen erstreckte sich das Gros der erteilten Aufträge auf Turbinen der Delta- und Delta4000-Serie mit Nennleistungen zwischen 3,0 und 4,8 MW. Der Tandem Verkauf plus Wartung läuft rund.{l interessant wird sein, ob die Nordex dieses Jahr an diese alten Erfolge anschließen kann{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Die Nordex Group erhielt im Dezember 2019 neben den bereits gemeldeten Aufträgen aus Europa zudem den Auftrag zur Errichtung des niederländischen Windparks „De Drentse Monden en Oostermoer“ (DMO). Der Hersteller liefert 44 Anlagen des Typs N131/3900 mit einer Kapazität von 171,6 MW an die Kunden Duurzame Energieproductie Exloermond BV, Raedthuys DDM B.V. und Windpark Oostermoer Exploitatie B.V. Gemeinsam bilden die drei Projekte den Windpark „DMO“. Alle Turbinen wird Nordex nach der Errichtung zudem im Rahmen eines Premium-Service-Vertrags für einen Zeitraum von 25 Jahren warten. Die Lieferung und Errichtung der Anlagen erfolgt im Laufe des Jahres 2020.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Gold Sparplan)}
Der Windpark „DMO“ befindet sich südöstlich von Groningen in der Provinz Drenthe bei Exloo, in unmittelbarer Nähe des zentralen Antennenfelds des „Low-Frequency Array“ (LOFAR). Das LOFAR, unter Leitung des niederländischen Instituts für Radioastronomie ASTRON, ist ein europaweites Netz aus tausend hochsensibler Funkantennen. Es wird im weltgrößten Antennenverbund zur Erforschung des Universums genutzt.
„Wir freuen uns, dass wir den Zuschlag für dieses herausfordernde Projekt erhalten haben. Wir haben auf Kundenwunsch eine neue Technologielösung erfolgreich verwirklicht. Jetzt können wir auch für weitere Projekte mit ähnlich hohen Anforderungen an eine minimale elektromagnetische Strahlung unsere N131-Turbinen anbieten“, so Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex Group.{loadmodule mod_custom,Newsletter Modul}
Und die Q3-Zahlen, eigentlich gut, aber die Marge ist mau
Nordex erzielte in den ersten neun Monaten 2019 einen Konzernumsatz von 1.943,0 Mio. EUR (9M/2018: 1.772,9 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern lag bei 60,2 Mio. EUR (9M/2018: 71,4 Mio. EUR), dies entspricht einer EBITDA-Marge von 3,1 Prozent (9M/2018: 4,0 Prozent). Damit verläuft die Geschäftsentwicklung der Nordex Group in den ersten neun Monaten gemäß den Erwartungen des Unternehmens, wobei sich das dritte Quartal 2019 – wie erwartet – deutlich besser als die beiden Vorquartale gezeigt hat. Für das vierte Quartal 2019 geht das Unternehmen von einer weiter ansteigenden Geschäftsentwicklung aus und bestätigt hiermit seine Prognose für 2019. Es wird ein Konzernumsatz von 3,2 bis 3,5 Mrd. EUR, eine EBITDA-Marge von 3,0 bis 5,0 Prozent, Investitionen von rund EUR 160 Mio. und eine auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote von unter 2 Prozent erwartet.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Investitionen in die Fertigungskapazitäten erhöht
Die Nordex Group hat ihre Investitionen von 60,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 100,9 Mio. EUR erhöht. Mit 80,9 Mio. EUR entfiel der Großteil dieser Investitionen auf zusätzliche Fertigungskapazitäten, vor allem für Rotorblätter. Diese Investitionen sind die Folge des anhaltend guten Auftragsmomentums der neuen Delta4000-Plattform und sollen das profitable Wachstum 2020 und darüber hinaus unterstützen.
Operative Entwicklung
In den ersten neun Monaten 2019 konnte die Nordex Group ihren Auftragseingang im Segment Projekte (ohne Service) von 3.070,4 MW auf 4.741,8 MW steigern; dies entspricht einem Wert von 3.313,5 Mio. EUR (9M/2018: 2.342,5 Mio. EUR). Davon entfielen 45 Prozent auf Europa, 34 Prozent auf Nordamerika, 18 Prozent auf Lateinamerika und 3 Prozent auf die Region Rest der Welt. Per Ende September 2019 hatte die Nordex Group einen Auftragsbestand von 8,1 Mrd. EUR (9M/2018: 5,3 Mrd. EUR), davon entfielen 5,6 Mrd. Euro (9M/2018: 3,1 Mrd. EUR) auf das Segment Projekte und 2,5 Mrd. EUR (9M/2018: 2,2 Mrd. EUR) auf das Segment Service.
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Die Produktionsleistung der Nordex Group hat aufgrund des geplanten Anstiegs bei den Installationen erneut weiter zugenommen. In der Turbinenmontage erhöhte das Unternehmen seine Produktion um 78 Prozent von 1.736 MW im Vorjahr auf 3.095 MW in den ersten drei Quartalen dieses Jahres. Die Nordex Group produzierte 1.093 Rotorblätter, nach 648 zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt. Dabei erfolgt die Produktion der Nordex Group stets abgestimmt auf die mit den Projekten verbundenen Lieferverpflichtungen.
In den ersten drei Quartalen 2019 installierte die Nordex Group insgesamt 476 Windenergieanlagen in 16 Ländern mit einer Gesamtleistung von 1.565 MW (9M/2018: 1.719 MW). Auf Europa entfielen rund 47 Prozent der Installationen, auf die außereuropäischen Märkte 53 Prozent. Aus diesen Installationen ergaben sich im Berichtszeitraum im Segment Projekte Umsatzerlöse in Höhe von 1.658,4 Mio. EUR (9M/2018: 1.517,0 Mio. EUR). Im Segment Service erhöhte sich der Umsatz in den ersten neun Monaten um 11,1 Prozent auf 287,1 Mio. EUR (9M/2018: 258,4 Mio. EUR) und stieg so stetig weiter.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group, sagte anlässlich der 9-Monats-Zahlen: „Die Geschäftsentwicklung der Nordex Group 2019 verläuft entsprechend unseren Erwartungen, mit einem deutlich stärkeren zweiten Halbjahr. Vor diesem Hintergrund bestätigen wir die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2019. Weiterhin sehr gut ist die Nachfrage nach unserer neuen Produktserie Delta4000. Nun ist es für uns sehr wichtig, zum einen die hohe Anzahl an Projekten effizient abzuwickeln und zum anderen die Transformation unserer Lieferkette weiter voranzutreiben.“
Aktuell (08.01.2019 / 07:31 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im Frankfurter-Handel zum Handelsschluss gestern nahezu unverändert bei 11,50 EUR – und Kursziel bei Goldman ist 11,70 EUR, wäre relativ wenig Luft..