Irgendwie kommt die Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) nicht zur Ruhe: Der Corona-Impact auf das Geschäft ist noch gar nicht richtig abschätzbar, da muss die „Aufsichtsratschefin“ Heather Sonn,
(Chairperson of the supervisory Board), zurücktreten. Sie,die in der Vergangenheit einen starken Eindruck hinterließ und mit dem CEO Louis du Preez, der natürlich die operative Hauptverantwortung trug, Steinhoff wieder in ruhigere Fahrwasser zu einem fokussierterem und profitableren Konzern geführt hat, hat Interessenskonflikte nicht offengelegt, mindestens dass. Natürlich ist ein Retailkonzern von Corona betroffen, natürlich sind die vielen Rechtsstreitigkeiten immer noch eine Bedrohung für das Überleben des Konzerns, aber der Weg schien von Beiden gut bereitet. Jetzt muss Heather Sonn heute Morgen – für viele überraschend – ihren Rücktritt erklären. Zuerst zur Beruhigung: Sie habe sich nichts bei Steinhoff zu schulden kommen lassen, wie Peter Wakkie, Vice chairman des Supervisory Board, kommentierte: „It is important to note that Ms Sonn has in no way been found to have participated in the accounting irregularities at Steinhoff. Heather’s strong and calm leadership has been invaluable during the turbulent times that the Group has faced since December 2017. On behalf of the Supervisory Board and the Company, we thank her for her enormous commitment and dedication to the Group and wish her all the best for the future. The Supervisory Board will appoint a new chairperson shortly.„
Was ist passiertt?
Heather Sonn war/ist gleichzeitig an einer Gesellschaft beteiligt, die wohl mit einer Steinhoff Tochter Geschäfte gemacht hat und …. Die konkreten Abläufe, vorab ein Erklärungsversuch Heather Sonn’s:
„A company in which I am a shareholder, Gamiro Ventures (Pty) Limited („Gamiro“), unwittingly completed a transaction with a company, Geros Financial Services (Pty) Limited („Geros“), that now appears may have been associated with and (indirectly) funded by the Company. In December 2017 I requested that this transaction be placed on the list for investigation by PwC when a name in the shareholding structure of the shareholder of Geros was recognised as a name that also appeared in the Viceroy Report. Unfortunately, it has taken over 2 years to get to a conclusion as to the nature of the relationship between the Company and Geros, but there were multiple priorities for the Company at the time. Based on what is now known to me it would have required certain disclosures which I would have made had I been aware thereof.At the 2018 AGM I indicated that the Company and the Supervisory Board would hold itself to the highest standards of governance, given the heightened sensitivity specifically relating to compliance and the desire to avoid any unnecessary challenges to the Company. It is therefore incumbent upon me to apply this standard to myself.“
KLARTEXT: Heather Sonn ist ein wesentlicher Aktionär einer Investmentfirma namens GAMIRO, die wiederum kontrollierender Aktionär der Blake and Associates Holdings (Pty) Ltd („Blake“). Blake hat unter ihren Kunden die JD Group, die zur Pepkor Holdings, einer Tochter der Steinhoff Investment Holdings Ltd. gehört. Blake war eine der beauftragten Firmen zum Erwerb von Forderungen durch die JD Group und arbeitet/arbeitete – so sagt man – unter den gleichen Bedingungen wie die anderen beauftragten Dienstleister. Die Geschäftsbeziehung der JD Group und Blake begann bereits vor der Einbindung der JD Group als Teil der Steinhoff Gruppe vor dem Kauf der Blake durch GAMIRO. In 2017 sicherte sich GAMIRO eine Option auf eine Beteiligung an Blake von einer Tochter der GEROS – im Nachinein wohl ein“ Geschäft mit sich selbst“ zumindest war man wohl beteiligt (aufgedeckt durch den Viceroy -Report). Sonnwar im Board von Blake vom 15.05.2017 bis 17.01.2018. Im September 2018 kaufte Blake seine Aktien von GEROS und folgend erwarb GAMIRO eine direkte Beteiligung an Blake.
FAZIT: „Recently obtained information suggests that Geros may have been associated with and (indirectly) funded by the Company, which would then make the Geros transaction a related party transaction. Ms. Sonn has informed the Company that she was not aware of this at the time.“
Wirecard – Al Alam schließt und deshalb 72,00 EUR?
Evotec liefert solide Quartalsergebnisse mit der Hoffnung auf Milestonezahlungen im Laufe des Jahres
EQS Group startet gut ins Jahr
Wallstreet:online mit Lauf beim Smartbroker
VARTA – Superquartal mit anschließender Kursexplosion – Wie geht es weiter?
Aurelius Exit bei Office Depot Nordic – Tochter macht Kasse
GOLD, GOLD – geht es Richtung 5.000,00 EUR die UNZE -GOLDREPORT – KOSTENLOS
EINE AKTIE DIE BESSER ALS WIRECARD IST – HIER
DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:
Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen
Teil2: Wirecard, Encavis und Evotec – nwm war auch nicht so übel
Was heisst dass?
Die gesamten Transaktionen hören sich nach Verschleierung, Verschiebung an und erinnern von den Stgrukturen klar an die Betrugsfirmen, die den Bilanzbetrug bei Steinhoff erst möglich gemacht haben. Logische Konsequenz wurde gezogen, wenn weiter kein Schaden entstanden ist, was bestimmt noch intern geprüft wird, sollte man das Kapitel Heather Sonn abhaken und sich wieder auf das Unternehmen konzentrieren – Schade um den erneuten Vertrauensverlust, der die Arbeit von du Preez nicht leichter machen wird.
Folgen für Steinhoff?
Keine Wesentlichen zu befürchten, abgesehen von der erneuten Personalsuche und der Erkenntnis mit Heather Sonn aufs „falsche Pferd“ gesetzt zu haben. Jedenfalls keine Folgen, wie damals als der bilanzbetrug festgestellt wurde – eher ein „Niesen“, keine Erkältung.
Operativ – aktueller Stand (20.04.2020)
Zwischenstand der Holding im Coronastrudel: Durch die in diesem Ausmaß nicht zu erwartenden Ausweitungen der Maßnahmen zur Pandemieeinschränkung – insbesondere in den wichtigen Märkten USA, Südafrika und Australien, die sich den Maßnahmen in Europa anschlossen – befindet sich der Konzern sowieso schon im erhöhten Krisenmodus. So sind nun in allen Märkten, die Steinhoff bedient, umfangreiche Pandemiemaßnahmen implementiert. So wurden die Haushaltswarenläden größtenteils geschlossen, ebenso viele Büros. Andere mussten Einschränkungen der Öffnungszeiten hinnehmen. Schadensermittlung ist derzeit noch nicht möglich – nachvollziehbar: „The extent and duration of the current restrictions on trade remain uncertain and it is too early to determine the exact impact of the pandemic on the performance of the Group for the 2020 financial year. However, we expect Covid-19 to have a material negative impact on overall turnover and the underlying business performance during this period, and consequently on the assessment of current realisable values of investments.„
„Wesentlicher negativer Einfluss auf Umsatz und Gewinn und Wert von Beteiligungen“
Man nutzt alle angebotenen Unterstützungsmaßnahmen die in den einzelnen Staaten Corona-geschädigten Unternehmen angeboten werden, um den Schaden zu begrenzen. Alle Einsparungen, die möglich seien, würden genutzt. Aber die Unsicherheit über die weitere Entwicklung macht Prognosen derzeit unmöglich. Reiseeinschräkungen, „social distancing“ und ander Corona-Einschränkungen machen es unmöglich, dass am avisierten 30.04.2020 die testierten Konzernbilanzen vorgelegt werden können. Auch heir sind die Gründe für einen international aufgestellten Konzern wie Steinhoff nachvollziehbar -. insbesondere die fortführungsprognoses und Lageberichte zu beurteilen sollte derzeit höchstproblematisch für die Wirtschaftsprüfer sein. Wesentliche Ereignisse nahc dme Bilanzstichtag sollten berücksichtigt werden.
Es wird Ende Juni – Testate dauern länger
„The Management Board and Mazars, the Group’s external auditor, have, based on currently available information, jointly agreed on a revised timeline. The new schedule is provisional and subject to change, as the restrictions and related impacts arising from Covid-19 remain fluid and uncertain. On this basis, the Group currently estimates that it will be able to publish its 2019 Annual Report, including the audited Consolidated Financial Statements, on 30 June 2020.“ – Dem braucht man nichts hinzufügen, natürlich macht die Hauptversammlung, geplant für den 26.06.2020 so auch keinen Sinn und wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
Theodore de Klerk, Chief Financial Officer, äußert sich folgendermaßen: „Finalising the accounting and audit work for the 2019 Annual Report in the current circumstances has presented an unexpected additional challenge and, unfortunately, we require further time to complete this task. Having conducted a thorough review of all matters outstanding with Mazars, we have estimated a new timetable that we believe is achievable. We have a clear view of the tasks ahead and I would like to assure all stakeholders that we continue to apply maximum effort to finish the job. Further updates, if required, will be given as and when appropriate.“
In die Parade gefahren
Wie geht es weiter mit Steinhoff? Eine Frage die derzeit wohl nicht mal das Management mit letztendlicher Sicherheit beantworten kann. In den Monaten vor Corona befand sich die Holding auf einem sehr guten Weg mit der Aussicht möglciherweise auch den Berg der Rechtsstreitigkeiten bewältigen zu können – dass ist derzeit alles Makulatur. Man kann keine Vergleichsverhandlungen führen, wenn derzeit das „normale“ Geschäft derartigen Einschränkungen und Liquiditätsherausforderungen ausgesetzt ist. Schwere Lage und man sollte hoffen, dass die Anwälte der Anspruchsgruppen aus dem Bilanzbetrug dieselbe Ansicht verfolgen und die gleiche Herangehensweise wählen, die bereits in der Vergangenheit zu Stillhalte- und Verhnadlungsvereinbarungen führte.
Steinhoff war schon vor der Krise angeschlagen, kämpfte sich hoch und muss jetzt ein neues Problem bewältigen – bisher erwiesen sich die Verantwortlichen als Kämpfernaturen. Und dass ist jetzt mehr als zuvor erforderlich. Der Wiederaufstieg in den SDAX schien ein Aufbruchsignal, dass jetzt durch externe, unplanbare und unvorhersehbare Einflüsse vertummt – hoffentlich nicht dauerhaft.
Heute (18.05.2020 / 09:18 Uhr) notierten die Aktien der Steinhoff International Holdings AG im Frankfurter-Handel nahezu unverändert bei 0,052 EUR.Auch diese Aktie können Sie für nur 4,00 EUR auf Smartbroker handeln{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}