Der Umsatz der KWS Gruppe (ISIN: DE0007074007) litt unter negativen Währungseffekte, so dass unter dem Strich für das Geschäftsjahr 2020/21 zum 30.06.2021 ein Umsatzplus von 2% auf 1,13 Mrd EUR „übrig bleibt“ – währungsbereinigt wären es 8,8 % gewesen. Während das EBIT mit 137,0 Mio EUR auf Vorjahresniveau lag (Vorjahr: 137,4), erhöhte sich der Jahresüberschuss auf 110,6 (95,2) Mio EUR, Ergebnis je Aktie auf 3,35 von 2,89 EUR erhöht. Dividendenerhöhung auf 0,80 EUR geplant. Kontinuierliches Wachstum ohne grosse Überraschungen, fast langweilig. Vielleicht eine defensive Alternative zu volatileren Growth-Aktien?
Optimistisch
„„Unsere Geschäftszahlen haben sich auch im vergangenen Jahr sehr erfreulich entwickelt, sodass wir unsere Dividende deutlich anheben können“, kommentierte Eva Kienle, Finanzvorstand von KWS. „Mit unserem Fokus auf innovativem Saatgut punkten wir in etablierten und neuen Märkten und wachsen damit stetig und nachhaltig. Gleichzeitig bauen wir konsequent unsere Digital Farming Angebote aus und bieten unseren Kunden damit zusätzlichen Service. Im neuen Geschäftsjahr werden wir diesen erfolgreichen Weg fortsetzen und weiter wachsen.“.“
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Und dieser Optimismus schlägt sich auch in der Prognose wider: Aufgrund eines sich aufhellenden Agrarumfelds mit teilweise deutlichen Preisanstiegen für Agrarrohstoffe geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2021/2022 von einer steigenden Nachfrage nach Saatgut aus. Für die KWS Gruppe wird daher ein Umsatzwachstum von 5 bis 7 % erwartet. Die EBIT-Marge soll bei etwa 10 % sowie bereinigt um nicht-zahlungswirksame Effekte aus Kaufpreisallokationen im Rahmen von Unternehmenserwerben in einer Bandbreite zwischen 11 % und 12 % liegen. Die Forschungs- & Entwicklungsquote soll in einer Spanne von 18 bis 20 % liegen.
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Umfangreiches Personalkarussell soll Kontinuität und „familiären Charakter“ des Saatgutkonzerns sichern
Auf der im Dezember anstehenden Hauptversammlung läutet der Saatgutspezialist KWS einen Generationswechsel in mehreren Schritten ein. Und hier geht es den Hauptaktionären um „Kontinuität, Familienprägung und Expertise stehen bei der zukünftigen Aufstellung von Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens im Fokus.“.
Die Aktien der KWS befinden sich in „festen Händen“: 54,4 % gehören den Familien Büchting, Arend Oetker. Weitere 15,4 % liegen bei der Tessner Beteiligungs GmbH. So befinden sich gut 30 % der Aktien im Freefloat. Und so wird die zukünftige Führungs- und Kontrollstruktur zur „Familienangelegenheit“:
Der Aufsichtsratsvorsitzende der KWS SAAT SE & Co. KGaA und der geschäftsführenden Gesellschafterin KWS SE, Andreas J. Büchting (74), wird seine Mandate mit Ablauf der Wahlperiode im Dezember 2022 planmäßig beenden. Als sein Nachfolger ab 2025 soll auf Wunsch der Familienaktionäre Büchting/Oetker als Gesellschafter der KWS SE der jetzige Vorstandssprecher Hagen Duenbostel (51) der Hauptversammlung vorgeschlagen werden, der daher mit der Hauptversammlung am 6.12.2022 die übliche zweijährige Cooling-Off-Periode antreten wird. Es ist vorgesehen, dass der ehemalige Vorstandssprecher Philip von dem Bussche (71) den Aufsichtsratsvorsitz bis Ende 2024 interimistisch übernimmt. Felix Büchting (47) wird Hagen Duenbostel in der Rolle des Vorstandssprechers folgen. Damit werden die beiden Führungsspitzen langfristig besetzt werden. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse sollten hier keine Überraschungen „kommen“.
Wesentliche Kennzahlen im Überblick
in Mio. € | 2020/21 | 2019/20 | +/- | |
Umsatz | 1.310,2 | 1.282,6 | 2,2% | |
EBITDA | 230,9 | 225,5 | 2,4% | |
EBIT | 137,0 | 137,4 | -0,3% | |
Finanzergebnis | 5,2 | -7,8 | – | |
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 142,2 | 129,5 | 9,8% | |
Steuern | 31,6 | 34,3 | -7,9% | |
Jahresüberschuss | 110,6 | 95,2 | 16,2% | |
Ergebnis je Aktie | in € | 3,35 | 2,89 | 15,9% |
Kleinteilig – Geschäftsentwicklung nach Segmenten
Im Segment Getreide blieb der Umsatz mit 191,2 (191,2) Mio. € auf Vorjahresniveau; währungsbereinigt stieg der Umsatz um ca. 3 %. Während das Geschäft mit Gerstensaatgut vor allem wetterbedingt mit 5 % leicht rückläufig war, konnte der Umsatz von Rapssaatgut im Zuge gestiegener Preise ausgebaut werden (10 %). Das Geschäft mit Weizensaatgut legte ebenfalls rund 10 % zu. Der Umsatz mit Hybridroggensaatgut entwickelte sich vor dem Hintergrund gesunkener Anbauflächen in der EU sowie nachteiliger Währungseffekte leicht rückläufig. Das Segmentergebnis ging im Wesentlichen aufgrund gestiegener Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auf 21,3 (26,4) Mio. € zurück. Die EBIT-Marge betrug 11,1 % und lag damit unter dem Vorjahr (13,8 %).
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Die Umsätze im Segment Gemüse, in das die Geschäftsaktivitäten des erworbenen Gemüsesaatgutunternehmens Pop Vriend Seeds einbezogen werden, erreichten 58,2 Mio. € und lagen damit deutlich unter dem Vorjahreswert (83,5 Mio. €). Der Rückgang ist weitgehend auf geringere Verkäufe von Spinatsaatgut infolge der Covid-19-Pandemie sowie auf belastende Währungseffekte zurückzuführen. Das Geschäft mit Bohnensaatgut verzeichnete dagegen einen Anstieg von rund 13 %. Das Segmentergebnis (bereinigt um Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für die Akquisition von Pop Vriend Seeds) erreichte 7,9 Mio. €. Unter Berücksichtigung nicht-zahlungswirksamer Effekte aus der Kaufpreisallokation von zum Fair-Value bewerteten Vorräten (-4,1 Mio. €) sowie Abschreibungen auf erworbene immaterielle Vermögenswerte (-21,9 Mio. €) lag das Segmentergebnis bei -18,1 Mio. €.
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Die Umsatzerlöse des Segments Corporate lagen bei 6,0 (4,6) Mio. €. Diese werden im Wesentlichen von den landwirtschaftlichen Betrieben von KWS in Deutschland, Frankreich und Polen generiert. Weiterhin werden im Segment Corporate sämtliche übergreifende Kosten für die zentralen Funktionen der KWS Gruppe sowie grundlegende Forschungsaufwendungen abgebildet, daher fällt das Segmentergebnis regelmäßig negativ aus. Das Segmentergebnis verbesserte sich deutlich auf -92,0 (-104,6) Mio. €, im Wesentlichen aufgrund positiver Währungseffekte aus Finanzierungsinstrumenten sowie pandemiebedingter Kosteneinsparungen.
Aktuell (20.10.2021 / 08:20 Uhr) notieren die Aktien der KWS Saat SE im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -1,60 EUR (-2,17 %) bei 72,10 EUR.
Chart: KWS Saat SE | Powered by GOYAX.de