Die KWS Gruppe (ISIN: DE0007074007) verzeichnete im ersten Halbjahr 2018/2019 einen Umsatzanstieg um 18,4 % auf 289,1 Mio. EUR.
Das starke Wachstum ist zum Teil auf frühere Auslieferungen von Saatgut in einigen Märkten zurückzuführen. Zur positiven Geschäftsentwicklung trugen alle Produktsegmente (Mais, Zuckerrübe, Getreide) bei. Das EBIT ist nach dem ersten Halbjahr turnusgemäß negativ, es verbesserte sich auf -76,6 (Vorjahr: -89,6) Mio. EUR. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete KWS zuletzt rund 25 % des Jahresumsatzes, das Hauptgeschäft erfolgt mit der Frühjahrsaussaat im dritten Quartal (Januar bis März). Für das Geschäftsjahr 2018/2019 behält KWS ihre Prognosen für Umsatz und EBIT-Marge unverändert bei.
„Das erfolgreiche erste Halbjahr und die Vorzeichen für die anstehende Frühjahrsaussaat stimmen uns optimistisch für das laufende Geschäftsjahr“, kommentierte Eva Kienle, Finanzvorstand der KWS SAAT SE. „Unser gutes Wachstum – trotz erheblicher Währungsbelastungen – verdanken wir unserem innovativen Sortenportfolio, das wir durch verstärkte Investitionen in Forschung & Entwicklung weiter ausbauen wollen.“{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2018/2019 deutlich um 18,4 % auf 289,1 (Vorjahr: 244,1) Mio. EUR. Belastend wirkte sich die starke Abwertung einiger lokaler Währungen im Geschäftsbereich der KWS Gruppe auf den in Euro konsolidierten Umsatz aus. Währungsbereinigt hätte der Umsatz der KWS Gruppe 329,3 Mio. EUR betragen (+34,9 %).
Das Betriebsergebnis (EBIT) der KWS Gruppe verbesserte sich im ersten Halbjahr 2018/2019 um 14,5 % auf -76,6 (-89,6) Mio. EUR. Dabei standen einem deutlich höheren Bruttoergebnis gestiegene Funktionskosten für den Vertrieb und die Verwaltung gegenüber. Darüber hinaus wirkten sich Erträge aus dem Forderungsmanagement positiv aus.
Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -21,1 (-29,0) Mio. EUR, im Wesentlichen aufgrund des Beteiligungsergebnisses der at equity bilanzierten Gesellschaften. Die Steuern von Einkommen und Ertrag beliefen sich auf -36,5 (-38,0) Mio. EUR. Daraus ergab sich ein Periodenergebnis in Höhe von -61,2 (-80,6) Mio. EUR bzw. -9,20 (-12,23) EUR je Aktie.
Wachstum in allen Produktsegmenten
Im Segment Mais stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 145,3 (110,5) Mio. EUR. In Südamerika – insbesondere in Brasilien – lagen die Umsätze aufgrund einer verbesserten Saatgutversorgung im Zuge unserer Portfolioumstellung deutlich über dem Vorjahresniveau. In Nordamerika stieg der Umsatz durch zum Teil witterungsbedingte Frühverkäufe ebenfalls deutlich an. In Europa werden im ersten Halbjahr regelmäßig nur geringe Erlöse erzielt. Das EBIT des Segments verbesserte sich auf -64,0 (-76,3) Mio. EUR. Das Segment erzielt den deutlich überwiegenden Teil seiner Erlöse und des EBIT im dritten Quartal.
Der Umsatz des Segments Zuckerrüben stieg im ersten Halbjahr auf 45,3 (33,8) Mio. EUR. Der Anstieg ist zum Teil auf frühere Auslieferungen in einigen Märkten zurückzuführen, aber auch auf höhere Absätze z. B. in Osteuropa. Das Segmentergebnis erreichte im ersten Halbjahr -22,7 (-27,3) Mio. EUR. Die Erlöse aus dem Verkauf von Zuckerrübensaatgut liegen im ersten Halbjahr turnusgemäß noch auf niedrigem Niveau, wesentliche Umsätze werden erst mit der Frühjahrsaussaat im dritten Quartal erwartet.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
Im abgelaufenen Saatgutgeschäft für Wintergetreide konnte KWS eine deutlich positive Entwicklung verzeichnen. Der Umsatz im Segment Getreide stieg im ersten Halbjahr um 12,7 % auf 139,0 (123,3) Mio. EUR. Der Umsatzanstieg ist vor allem auf das erfolgreiche Roggensaatgutgeschäft zurückzuführen, das von der relativ stabilen Ertragslage des Hybridroggens in den trockenen Sommerbedingungen in unseren Kernmärkten sowie guten Rohstoffpreisen profitierte. Roggen ist im Vergleich zu anderen Getreidekulturen relativ trockentolerant. Neben Roggen trug auch das Saatgutgeschäft für Raps und Gerste zum Umsatzwachstum bei. Das Segmentergebnis verbesserte sich aufgrund höherer Deckungsbeiträge aus dem Roggengeschäft auf 47,0 (34,3) Mio. EUR. Das Segment erzielt den deutlich überwiegenden Teil seiner Erlöse und des EBIT im ersten Halbjahr.
Die Umsatzerlöse im Segment Corporate beliefen sich auf 2,7 (2,4) Mio. EUR. Diese werden im Wesentlichen durch unsere landwirtschaftlichen Betriebe generiert. Da im Segment Corporate sämtliche übergreifende Kosten für die zentralen Funktionen der KWS Gruppe sowie grundlegende Forschungsaufwendungen abgebildet werden, fällt das Segmentergebnis regelmäßig negativ aus. Die im Segment konsolidierten Kosten stiegen im ersten Halbjahr an, unter anderem durch zusätzliche Projektarbeiten im Rahmen des Reorganisationsprojekts ONEGLOBE. Das Segmentergebnis belief sich auf -51,6 (-45,3) Mio. EUR.
Jahresprognose bestätigt
Die Prognose aus dem Geschäftsbericht 2017/2018 behält KWS unverändert bei. Bei leicht steigenden Umsätzen wird die EBITMarge aus heutiger Sicht in einer Bandbreite von 10,0 bis 12,0 % erwartet.
Weiterhin geht der Vorstand von einem signifikanten Ausbau der Aktivitäten bei Forschung & Entwicklung und im Vertrieb, einem leicht rückläufigen Zuckerrübensaatgutgeschäft sowie höheren Verwaltungskosten aus. Der Ausbau der Forschung & Entwicklung wird zu einer steigenden F&E-Quote von rund 19 % führen. Die Investitionstätigkeit wird aus heutiger Sicht über 100 Mio. EUR umfassen.
Aufgrund der starken saisonalen Prägung des KWS-Geschäfts durch die hohe Bedeutung der Frühjahrsaussaat sowie schwer zu antizipierender externer Faktoren wie Witterungseinflüsse und Anbauflächenschwankungen sind detailliertere Aussagen zur Umsatz und Ergebnisentwicklung zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend zuverlässig möglich.
Aktuell (26.02.2019 / 08:20 Uhr) notieren die Aktien der KWS Saat SE im Frankfurter-Handel mit einem Plus von +1,00 EUR (+0,36 %) bei 276,00 EUR.