Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender der JOST Werke AG (ISIN: DE000JST4000), sagt: „JOST konnte im 2. Quartal 2021 in allen Regionen stark wachsen. Die Investitionen in Equipment für Transport und Landwirtschaft sind weltweit auf einem Rekordniveau. JOST konnte sowohl das pandemiebedingt schwache Vorjahresquartal als auch das sehr starke 1. Quartal 2021 deutlich übertreffen. Durch die hohe Flexibilität in der Produktion waren wir in der Lage, die Lieferkettenengpässe zu bewältigen und konnten die rasant steigende Nachfrage bedienen. Wir schauen optimistisch auf das 2. Halbjahr und bestätigen unseren positiven Ausblick für das Gesamtjahr 2021.“
Alle Regionen erzielen kräftiges Umsatz- und Ergebniswachstum
Die Nachfrage nach LKWs, Anhängern und landwirtschaftlichen Frontladern stieg im Laufe des 2. Quartals 2021 rasant. JOST konnte seinen weltweiten Umsatz um 56,3 % auf 273,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr steigern (Q2 2020: 174,9 Mio. EUR). Bereinigt um Währungsumrechnungseffekte entsprach dies einem Anstieg von 60,8 %. Das Wachstum ist im Transportbereich am stärksten ausgefallen, da die Produktion von LKWs und Trailern durch die pandemiebedingten Werkschließungen im Vergleichsquartal des Vorjahres deutlich belastet war. So konnte JOST im 2. Quartal 2021 den Umsatz im Transportbereich um 61,3 % auf 204,1 Mio. EUR erhöhen (Q2 2020: 126,5 Mio. EUR). Der Umsatz mit landwirtschaftlichen Komponenten wuchs im gleichen Zeitraum um 43,2 % auf 69,3 Mio. EUR (Q2 2020: 48,4 Mio. EUR).
Durch die hohe Auslastung der Werke konnte JOST den operativen Hebel der Fixkostendegression weiter verbessern und im Laufe des Quartals das bereinigte EBIT um 169,9 % auf 29,9 Mio. EUR deutlich erhöhen (Q2 2020: 11,1 Mio. EUR). So gelang es JOST, die stark gestiegenen Logistikkosten und Rohmaterialpreise zu kompensieren und die bereinigte EBIT-Marge im 2. Quartal 2021 um 4,7 Prozentpunkte auf 11,0 % zu erhöhen (Q2 2020: 6,3 %).
In Europa setzte sich die starke Wachstumsdynamik des 1. Quartals ungebrochen weiter fort. JOST konnte den Umsatz der Region im 2. Quartal 2021 um 51,9 % auf 158,1 Mio. EUR erhöhen (Q2 2020: 104,1 Mio. EUR). Entsprechend hat sich die Produktionsauslastung in allen europäischen Werken fortlaufend erhöht, sodass JOST eine deutliche Verbesserung der Profitabilität gegenüber dem Vorjahr erzielen konnte. Das bereinigte EBIT verbesserte sich erheblich auf 14,4 Mio. EUR (Q2 2020: 2,9 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge ist um 6,3 Prozentpunkte auf 9,1 % gestiegen (Q2 2020: 2,8 %).
Prozentual am stärksten konnte JOST in Nordamerika wachsen. Das Unternehmen hat von der rasanten Wirtschaftserholung in der Region profitiert und konnte den Umsatz im 2. Quartal 2021 um 78,3 % auf 65,2 Mio. EUR steigern (Q2 2020: 36,6 Mio. EUR). Durch die Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro belasteten negative Währungsumrechnungseffekte in Höhe von -15,4% den Umsatz. Bereinigt um diesen Effekt wuchs JOST in Nordamerika im 2. Quartal 2021 um 93,7 %. Besonders vorteilhaft war, dass das Ersatzteilgeschäft weiterhin stark blieb, wenngleich das stärkste Wachstum im Erstausrüstungsgeschäft realisiert wurde. Die Logistikengpässe für den Gütertransport von Asien nach Nordamerika und die steigenden Stahlpreise haben zwar das Ergebnis belastet, jedoch konnte JOST durch weitere Verbesserungen der Produktivität das bereinigte EBIT in Nordamerika gegenüber dem pandemiebelasteten Vergleichsquartal des Vorjahres auf 5,9 Mio. EUR nahezu verdreifachen (Q2 2020: 2,0 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge um 3,7 Prozentpunkte auf 9,1 % erhöhen (Q2 2020: 5,4 %).
In Asien-Pazifik-Afrika (APA) hat JOST den Umsatz im 2. Quartal 2021 um 46,2 % auf 50,0 Mio. EUR erhöht (Q2 2020: 34,2 Mio. EUR). Hier profitierte JOST von positiven Wechselkurseffekten in Höhe von 3,8 %. Neben der anhaltend hohen Nachfrage in China haben auch andere Märkte wie Australien und Südafrika zum Wachstum der Region beigetragen. Nur Indien wurde durch einen weiteren Ausbruch der COVID-19-Pandemie belastet und konnte die gute Entwicklung des 1. Quartals 2021 nicht fortsetzen. JOST hat das bereinigte EBIT der Region im 2. Quartal 2021 um 55,2 % auf 8,8 Mio. EUR erhöht (Q2 2021: 5,7 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge auf 17,6 % verbessert (Q2 2020: 16,6%). Dabei ist zu beachten, dass sich im Vergleichsquartal des Vorjahres der chinesische Markt bereits von der Pandemie erholt hatte.
Bereinigtes Ergebnis nach Steuern verdoppelt sich
Das Finanzergebnis reduzierte sich im 2. Quartal 2021 auf -1,4 Mio. EUR (Q2 2020: 2,9 Mio. EUR). Der Rückgang ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass im Vergleichsquartals des Vorjahres das Finanzergebnis durch nicht-liquiditätswirksame Finanzerträge aus der Bewertung von Fremdwährungsdarlehen positiv beeinflusst wurde.
Das bereinigte Ergebnis nach Steuern verdoppelte sich auf 20,0 Mio. EUR im 2. Quartal 2021 (Q2 2020: 9,8 Mio. EUR) und das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 1,34 EUR an Q2 2020: 0,66 EUR).
Finanzkraft des Konzerns weiter verbessert
Durch die gute Geschäftsentwicklung stieg das Eigenkapital des Konzerns zum Stichtag 30. Juni 2021 um 6,8 % auf 283,3 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 265,2 Mio. EUR). Hierdurch erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 29,6 % (31. Dezember 2020: 28,3 %).
JOST hat im Laufe des 2. Quartals 2021 weitere finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 11,5 Mio. EUR zurückgeführt. Die Nettoverschuldung erhöhte sich jedoch um 13,9 Mio. EUR auf 221,5 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 207,6 Mio. EUR), was im Wesentlichen auf die im 2. Quartal 2021 durchgeführte Dividendenausschüttung in Höhe von 14,9 Mio. EUR zurückzuführen ist.
Der starke Anstieg des bereinigten EBITDA erlaubte JOST jedoch trotz der gestiegenen Nettoverschuldung, die Leverage-Ratio (Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und bereinigtem EBITDA der letzten zwölf Monate) weiter auf 1.63x zu verbessern (31. Dezember 2020: 1,997x).
Entsprechend dem starken Umsatzwachstum stieg das Working Capital im Laufe des 2. Quartals 2021 um 45,9 % auf 194,1 Mio. EUR gegenüber dem 31. Dezember an (31. Dezember 2020: 133,0 Mio. EUR). Zusätzlich zum gestiegenen Geschäftsvolumen haben die saisonalen Effekte diese Entwicklung geprägt, da die Vorräte und Forderungen zum Jahresende üblicherweise niedriger sind. Gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres stieg das Working Capital lediglich um 8,3 % (Q2 2020: 179,2 Mio. EUR) unterproportional zum Umsatzwachstum. Aus diesem Grund verbesserte sich das Verhältnis vom Working Capital zum Umsatz der letzten zwölf Monate um 2,0 Prozentpunkte auf 20,3 % (Q2 2020: 22,3 %).
Im 2. Quartal 2021 investierte JOST 3,6 Mio. EUR in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Q2 2020: 3,5 Mio. EUR) und das Verhältnis von Investitionen zum Umsatz belief sich auf 1,3 % (Q2 2020: 2,0 %). Diese Reduktion ist auf den überproportionalen Umsatzanstieg zurückzuführen.
Der Free Cashflow (Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit abzüglich Auszahlung für die Beschaffung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten) belief sich -0,4 Mio. EUR (Q2 2020: +12,2 Mio. EUR). Das stark gestiegene Geschäftsvolumen und der damit verbundene Anstieg des Working Capitals waren die Hauptgründe für diesen Rückgang. Es handelt sich hierbei um eine Bruttobetrachtung der Investitionen; die Einzahlungen aus dem Verkauf der Jost UK Ltd. in Höhe von 8,0 Mio. EUR wurden bei der Berechnung des Free Cashflow nicht berücksichtigt.
Dr. Christian Terlinde, Finanzvorstand der JOST Werke AG, sagt: „Wir setzen den erfolgreichen Start in das Jahr 2021 weiter fort. Die gute Kostendisziplin und das stark wachsense Geschäftsvolumen erlaubten uns trotz anziehender Materialkosten und Herausforderungen in der Supply Chain, die Profitabilität gegenüber dem Vorjahr deutlich zu steigern. Dadurch konnten wir unsere Leverage-Ratio weiter verbessern und JOST für zukünftiges internes und externes Wachstum vorbereiten.“
Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 bestätigt
Nach den ersten sechs Monaten des Jahres blickt JOST weiterhin optimistisch auf das laufende Geschäft und bestätigt den Ausblick für das Gesamtjahr 2021. Der Konzern rechnet 2021 mit einem Umsatzwachstum in niedrigem zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr (2020: 794,4 Mio. EUR). Das bereinigte EBIT soll überproportional zum Umsatz im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen (2020: 73,2 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge soll sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern (2020: 9,2 %).
Chart: JOST Werke AG | Powered by GOYAX.de