Die INDUS-Gruppe (ISIN: DE0006200108)steigerte im Geschäftsjahr 2018 den Umsatz auf 1,71 Mrd. EUR und liegt leicht über der Prognose von 1,65 bis 1,70 Mrd. EUR.
Die 45 Beteiligungen erwirtschafteten in Summe 4,3 % mehr als im Vorjahr (1,64 Mrd. EUR). Rein organisch wuchs die Gruppe um 3,2 %.
Vier der fünf Segmente sind gut aufgestellt. Ein starkes Umsatzwachstum und ein hohes Ergebnisniveau verzeichnete erneut das Segment Bau/Infrastruktur. Dagegen setzte sich die bekannte Schwäche bei den Serienzulieferern in der Automobilbranche fort. Das operative Ergebnis (EBIT) der Gruppe betrug deshalb vor Wertminderungen 150,8 Mio. EUR. (Vorjahr 152,9 Mio. EUR) und lag leicht unter der Prognose von 154 bis 160 Mio. EUR.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Aufgrund der aktuellen Zukunftsaussichten einzelner Beteiligungen in den Segmenten Fahrzeug- und Metalltechnik buchte INDUS im vierten Quartal 2018 nicht zahlungswirksame Wertminderungen im Wesentlichen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 16,1 Mio. EUR. Das operative EBIT nach Wertminderungen lag bei 134,7 Mio. EUR. Die Gruppe erzielte vor Wertminderungen eine EBIT-Marge von 8,8 % (Vorjahr 9,3 %) sowie nach Wertminderungen von 7,9 %. Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 2,90 EUR (Vorjahr 3,37 EUR). Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 29. Mai 2019 eine Dividende auf Vorjahreshöhe von 1,50 EUR vor.
Bau/ Infrastruktur und Maschinen- und Anlagenbau auf hohem Margenniveau
Zur INDUS-Gruppe gehören aktuell 45 Beteiligungen, die in fünf Segmenten tätig sind. Die ertragsstarken Segmente Bau/Infrastruktur und Maschinen- und Anlagenbau erzielten weiterhin sehr gute Ergebnisse. Im Segment Fahrzeugtechnik verstärkte sich dagegen die Margenschwäche der Serienzulieferer bei rückläufigen Absatzzahlen und einem insgesamt hohen Branchendruck. Die Unternehmen des Segments Medizin- und Gesundheitstechnik spüren auf weiterhin gutem Ertragsniveau die Auswirkungen einer steigenden Wettbewerbsintensität und der Regularien der EU-Medizinprodukte-Verordnung. Das Segment Metalltechnik entwickelte sich positiv: Die EBIT-Marge konnte auch nach Wertminderungen im Vorjahresvergleich gesteigert werden.
Ausbalancierte Vermögens- und Finanzausstattung
Die Bilanzsumme der INDUS-Gruppe betrug zum Stichtag 1,72 Mrd. EUR und lag damit, im Wesentlichen bedingt durch ein gestiegenes Working Capital, um 4,0 % über dem Vorjahreswert. In Erwartung höherer Materialpreise bauten mehrere INDUS-Beteiligungen ihr Vorratsvermögen, maßgeblich den Bestand an Rohstoffen, auf. Zum 31.12.2018 betrug die Nettoverschuldung 482,8 Mio. EUR (Vorjahr 398,9 Mio. EUR). Das Eigenkapital erhöhte sich um 5,3 % auf 709,8 Mio. Euro (Vorjahr 673,8 Mio. EUR). Mit 41,3 % lag die Eigenkapitalquote (Vorjahr 40,8 %) deutlich über der definierten unteren Zielquote von 40 %. Die Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung/EBITDA) von 2,2 Jahren bewegt sich innerhalb des Zielkorridors von 2 bis 2,5 Jahren. Das Gearing (Verhältnis Nettoverschuldung/ Eigenkapital) lag bei 68 % (Vorjahr 59 %).
Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit sank 2018, im Wesentlichen aufgrund des Mittelabflusses durch den Aufbau der Vorräte, auf 74,7 Mio. EUR (Vorjahr 124,0 Mio. EUR). Die liquiden Mittel zum Stichtag lagen bei 109,6 Mio. EUR (Vorjahr 135,9 Mio. EUR).
Die Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen 102,4 Mio. EUR (Vorjahr 111,4 Mio. EUR). Davon wurden 78,9 Mio. EUR in Sachanlagen (Vorjahr 71,3 Mio. EUR) und 12,0 Mio. EUR in immaterielles Anlagevermögen (Vorjahr 7,7 Mio. EUR) zur Stärkung der Beteiligungen investiert. Die Investitionen in Unternehmenserwerbe lagen bei 11,5 Mio. EUR (Vorjahr 32,4 Mio. EUR). Die Abschreibungen stiegen, insbesondere aufgrund der gebuchten Wertminderungen, auf minus 83,7 Mio. EUR (Vorjahr minus 62,4 Mio. EUR).
Im Jahr 2019 plant INDUS Investitionen in die Beteiligungsunternehmen von rund 89 Mio. EUR; Schwerpunkt ist die Förderung der Operativen Exzellenz. Zusätzlich fließen bis zu 3 % des Konzern-EBIT jährlich in das erfolgreich etablierte Förderbankmodell zur Stärkung der Innovationskraft in den Unternehmen. Für Zukäufe in den definierten Zukunftsbranchen sind weitere 50 Mio. EUR vorgesehen.
Auftakt des Strategieprogramms PARKOUR
Bei einer gebremsten Konjunkturdynamik für die deutsche Industrie blickt INDUS optimistisch in das laufende Geschäftsjahr. „Wir erwarten 2019 weiteres Wachstum in unseren Beteiligungen“, sagt Dr. Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender von INDUS. „Mit dem Strategieprogramm PARKOUR haben wir hier die richtigen Weichen gestellt. Durch die aktive Portfoliostärkung, Innovationsförderung und Leistungssteigerung in den Unternehmen erhöhen wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gruppe. Wir machen die Beteiligungen fit für den PARKOUR, der bis 2025 vor ihnen liegt.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
In Summe geht der Vorstand nach einem insgesamt gelungenen Jahresauftakt von einem Umsatzwachstum auf 1,72 bis 1,77 Mrd. EUR und einem Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT) auf 156 bis 162 Mio. EUR aus. Schwer prognostizierbar sind die Entwicklungen im Bereich Fahrzeugtechnik, die erheblich von den in diesem Jahr zu erwartenden strategischen Ausrichtungen der großen Automobilhersteller und deren Absatzentwicklung abhängen. Bei der Prognose sind die angestrebten Neuerwerbe auf erster und zweiter Ebene nicht berücksichtigt. Eine nachhaltige Entwicklung des Portfolios soll insbesondere über Zukäufe in den Zukunftsbranchen Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik, Bautechnik, Sicherheitstechnik, Medizin- und Gesundheitstechnik, Technik für Infrastruktur und Logistik sowie Energie- und Umwelttechnik erreicht werden. „Die intensiven Gespräche des laufenden Jahres zeigen eine für INDUS positive Entwicklung auf dem M&A-Markt“, sagt Schmidt.
Aktuell (27.03.2019 / 09:25 Uhr) notieren die Aktien der Indus Holding AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,20 EUR (-0,46 %) bei 43,10 EUR.