Die INDUS-Gruppe (ISIN: DE0006200108) erwirbt 89,9 % an der MESUTRONIC Gerätebau GmbH, Kirchberg im Wald.
Das Unternehmen ist in der Zukunftsbranche Mess- und Regeltechnik tätig und gehört zu den Technologieführern für die Metall- und Fremdkörperdetektion in der Produktion. Der Hersteller und Anbieter von Inspektionssystemen erzielte 2018 einen Jahresumsatz von mehr als 24 Mio. Euro und beschäftigt rund 200 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland und Frankreich. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Kartellamt.
1992 gegründet, beliefert MESUTRONIC heute weltweit einen breiten Abnehmerkreis mit innovativer Inspektionstechnik für unterschiedliche industrielle Anwendungen. Die Anlagen von MESUTRONIC dienen zum einen dem Schutz von Produktionsanlagen vor Metallteilen und anderen Fremdkörpern, zum Beispiel in der Plastik- und der Textilindustrie. Zum anderen werden sie zur Inspektion von Produkten, zum Beispiel in der Lebensmittel- und der Pharmaindustrie, auf Metallfreiheit und andere Verunreinigungen eingesetzt.Hochpräzise Sensoren entdecken dabei unerwünschte Fremdkörper. Besonders dynamische Sortiereinrichtungen schleusen verunreinigte Produkte aus Produktionsprozessen, ohne dass diese unterbrochen werden müssen. Dabei können sowohl diskrete Produktströme wie zum Beispiel verpackte Lebensmittel als auch kontinuierliche Materialströme wie Kunststoffgranulat untersucht werden.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
MESUTRONIC ?
MESUTRONIC liefert in 50 Länder der Welt und hat eigene Servicemitarbeiter und einen Ersatzteilservice. Die Produktion der Anlagen erfolgt ausschließlich am Stammsitz des Unternehmens in Kirchberg im Bayerischen Wald. Eine eigene Landesgesellschaft betreut den Vertrieb und das Servicegeschäft in Frankreich.
„Wir liefern unseren Kunden seit 27 Jahren maßgeschneiderte Lösungen für die Integration von Inspektionssystemen mit Hochfrequenz-Metalldetektoren und Fremdkörperdetektoren auf Röntgenbasis in komplexe Produktionsanlagen“, sagt Karl-Heinz Dürrmeier, geschäftsführender Gesellschafter von MESUTRONIC. „Mit INDUS haben wir eine Muttergesellschaft gefunden, mit der wir unsere typischen mittelständischen Tugenden erhalten und doch zügig weiter international wachsen können.“
Die bisher im Unternehmen tätigen Alteigentümer werden zum überwiegenden Teil weiter an MESUTRONIC beteiligt bleiben, das Unternehmen weiter eigenständig führen und die Integration in die INDUS-Gruppe begleiten. Die Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik ist eine der definierten Zukunftsbranchen in der neu formulierten Strategie PARKOUR von INDUS. „MESUTRONIC ist ein Unternehmen genau nach unserem Geschmack, weil es in einer der von uns definierten Zukunftsbranchen aktiv ist“, sagt Johannes Schmidt, Vorsitzender des Vorstands von INDUS. „Ich bin zuversichtlich, dass diese Akquisition Auftakt für eine wiederbelebte Akquisitionstätigkeit von INDUS ist.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
Bau/ Infrastruktur und Maschinen- und Anlagenbau auf hohem Margenniveau
Zur INDUS-Gruppe gehören aktuell 45 (ohne MESUTRONIC) Beteiligungen, die in fünf Segmenten tätig sind. Die ertragsstarken Segmente Bau/Infrastruktur und Maschinen- und Anlagenbau erzielten weiterhin sehr gute Ergebnisse. Im Segment Fahrzeugtechnik verstärkte sich dagegen die Margenschwäche der Serienzulieferer bei rückläufigen Absatzzahlen und einem insgesamt hohen Branchendruck. Die Unternehmen des Segments Medizin- und Gesundheitstechnik spüren auf weiterhin gutem Ertragsniveau die Auswirkungen einer steigenden Wettbewerbsintensität und der Regularien der EU-Medizinprodukte-Verordnung. Das Segment Metalltechnik entwickelte sich positiv: Die EBIT-Marge konnte auch nach Wertminderungen im Vorjahresvergleich gesteigert werden.
Ausbalancierte Vermögens- und Finanzausstattung
Die Bilanzsumme der INDUS-Gruppe betrug zum Stichtag 31.12.2018 rund 1,72 Mrd. EUR und lag damit, im Wesentlichen bedingt durch ein gestiegenes Working Capital, um 4,0 % über dem Vorjahreswert. In Erwartung höherer Materialpreise bauten mehrere INDUS-Beteiligungen ihr Vorratsvermögen, maßgeblich den Bestand an Rohstoffen, auf. Zum 31.12.2018 betrug die Nettoverschuldung 482,8 Mio. EUR (Vorjahr 398,9 Mio. EUR). Das Eigenkapital erhöhte sich um 5,3 % auf 709,8 Mio. Euro (Vorjahr 673,8 Mio. EUR). Mit 41,3 % lag die Eigenkapitalquote (Vorjahr 40,8 %) deutlich über der definierten unteren Zielquote von 40 %. Die Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung/EBITDA) von 2,2 Jahren bewegt sich innerhalb des Zielkorridors von 2 bis 2,5 Jahren. Das Gearing (Verhältnis Nettoverschuldung/ Eigenkapital) lag bei 68 % (Vorjahr 59 %).
Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit sank 2018, im Wesentlichen aufgrund des Mittelabflusses durch den Aufbau der Vorräte, auf 74,7 Mio. EUR (Vorjahr 124,0 Mio. EUR). Die liquiden Mittel zum Stichtag lagen bei 109,6 Mio. EUR (Vorjahr 135,9 Mio. EUR).
Die Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen 102,4 Mio. EUR (Vorjahr 111,4 Mio. EUR). Davon wurden 78,9 Mio. EUR in Sachanlagen (Vorjahr 71,3 Mio. EUR) und 12,0 Mio. EUR in immaterielles Anlagevermögen (Vorjahr 7,7 Mio. EUR) zur Stärkung der Beteiligungen investiert. Die Investitionen in Unternehmenserwerbe lagen bei 11,5 Mio. EUR (Vorjahr 32,4 Mio. EUR). Die Abschreibungen stiegen, insbesondere aufgrund der gebuchten Wertminderungen, auf minus 83,7 Mio. EUR (Vorjahr minus 62,4 Mio. EUR).
Im Jahr 2019 plant INDUS Investitionen in die Beteiligungsunternehmen von rund 89 Mio. EUR; Schwerpunkt ist die Förderung der Operativen Exzellenz. Zusätzlich fließen bis zu 3 % des Konzern-EBIT jährlich in das erfolgreich etablierte Förderbankmodell zur Stärkung der Innovationskraft in den Unternehmen. Für Zukäufe in den definierten Zukunftsbranchen sind weitere 50 Mio. EUR vorgesehen.
Auftakt des Strategieprogramms PARKOUR
Bei einer gebremsten Konjunkturdynamik für die deutsche Industrie blickte INDUS bei vorlage der Bilanz Ende März 2019 optimistisch in das laufende Geschäftsjahr. „Wir erwarten 2019 weiteres Wachstum in unseren Beteiligungen“, sagt Dr. Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender von INDUS. „Mit dem Strategieprogramm PARKOUR haben wir hier die richtigen Weichen gestellt. Durch die aktive Portfoliostärkung, Innovationsförderung und Leistungssteigerung in den Unternehmen erhöhen wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gruppe. Wir machen die Beteiligungen fit für den PARKOUR, der bis 2025 vor ihnen liegt.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
In Summe geht der Vorstand nach einem insgesamt gelungenen Jahresauftakt von einem Umsatzwachstum auf 1,72 bis 1,77 Mrd. EUR und einem Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT) auf 156 bis 162 Mio. EUR aus. Schwer prognostizierbar sind die Entwicklungen im Bereich Fahrzeugtechnik, die erheblich von den in diesem Jahr zu erwartenden strategischen Ausrichtungen der großen Automobilhersteller und deren Absatzentwicklung abhängen. Bei der Prognose sind die angestrebten Neuerwerbe auf erster und zweiter Ebene nicht berücksichtigt. Eine nachhaltige Entwicklung des Portfolios soll insbesondere über Zukäufe in den Zukunftsbranchen Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik, Bautechnik, Sicherheitstechnik, Medizin- und Gesundheitstechnik, Technik für Infrastruktur und Logistik sowie Energie- und Umwelttechnik erreicht werden. „Die intensiven Gespräche des laufenden Jahres zeigen eine für INDUS positive Entwicklung auf dem M&A-Markt“, sagt Schmidt.
Aktuell (27.05.2019 / 09:14 Uhr) notieren die Aktien der Indus Holding AG im Xetra-Handel unverändert bei 41,20 EUR.