SDAX | Heidelberger Druck räumt auf, restrukturiert und macht 300 Mio. EUR Miese in 2020, aber danach soll es besser werden…

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17.03.2020 – Der Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG (ISIN: DE0007314007) macht Nägel mit Köpfen – einmal großes Aufräumen, um danach endlich wieder profitabel und schlagkräftiger zu sein. Letztes Jahr angekündigt und jetzt beschlossen – im Umfeld der Corona Hiobsbotschaften fällt es fast gar nicht auf, dass man 300 Mio. EUR Aufwand „produziert“ um danach jährlich 100 Mio. EUR mehr EBIT zu erreichen – das Kerngeschäft stärken, die Ränder, die unprofitablen Geschäftsfelder abbauen, natürlich – wie üblich bei solchen Programmen – mit weniger Personal. Bei Heidelberger Druckmaschinen sollen/müssen 2.000 Mitarbeiter gehen – ein hoher Preis.

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Durch Konzentration auf das profitable Kerngeschäft,

in dem Heidelberg eine weltweit führende Marktstellung einnimmt und konsequente Anpassung der Kostenbasis soll eine Verbesserung beim EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis von 100 Mio. EUR realisiert werden. Dazu wird Heidelberg die Produktion von einzelnen verlustbringenden Produkten bzw. Produktbereichen wie Primefire 106 im Bereich des Digitaldrucks und dem Produktbereich „Großformat“ (Bogenoffsetdruck) bis spätestens Ende 2020 einstellen. Ferner ist eine nachhaltige Anpassung von Produktions- und Strukturkosten geplant, die einen Stellenabbau von insgesamt bis zu 2.000 Stellen weltweit beinhaltet und auch zu Betriebsschließungen führen kann. Hierzu wird Heidelberg kurzfristig Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen über die konkrete und möglichst sozialverträgliche Ausgestaltung aufnehmen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Gleichzeitig wird durch die teilweise Rückübertragung von Liquiditätsreserven in Höhe von rund 375 Mio. Euro aus dem Treuhandvermögen des Heidelberg Pension-Trust e.V. in das Unternehmen die Liquidität signifikant erhöht. Durch diese mit Unterstützung des Vorstands und der Mitglieder des Heidelberg Pension-Trust e.V. erfolgende Rückübertragung der Mittel wird das Treuhandvermögen auf das Maß zurückgeführt, das für die Sicherung von Pensionsansprüchen erforderlich ist, die nicht von der gesetzlichen Insolvenzsicherung abgedeckt sind; diese Maßnahme hat daher keinerlei negative Auswirkungen auf bestehende und zukünftige Pensionsansprüche. Mit dieser Liquidität plant Heidelberg, seine Nettoverschuldung, insbesondere durch die vorzeitige Rückführung einer Hochzinsanleihe im Volumen von 150 Mio. Euro, fast vollständig abzubauen und seine Finanzierungsstruktur deutlich zu verbessern. Dieses Finanzierungskonzept wird von den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft sowie auch von allen kreditgebenden Banken mitgetragen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Heidelberg schätzt derzeit, dass sich die für die Umsetzung des Maßnahmenpaketes notwendigen Einmalaufwendungen in Abhängigkeit vom Ergebnis der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern und bilanziellen Belastungen im Geschäftsjahr 2019/2020 in Summe auf rund 300 Mio. Euro belaufen werden. Diese Aufwendungen sowie die Auswirkungen des sich aufgrund der Corona-Pandemie weltweit zunehmend verschlechternden wirtschaftlichen Umfeldes werden Umsatz und Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr stärker belasten als bislang erwartet. Heidelberg rechnet damit, dass der Umsatz im Gesamtjahr nunmehr deutlich unter dem Niveau des Vorjahres von rund 2,490 Mrd. Euro liegen wird. Damit kann die zuletzt prognostizierte EBITDA-Bandbreite ohne Restrukturierungsergebnis und ohne den Einmalertrag aus der Veräußerung der Hi-Tech Coatings Ende 2019 von 5,5 – 6,0 Prozent nicht mehr erreicht werden und wird das Nachsteuerergebnis im Umfang der Restrukturierungsaufwendungen von rund 300 Mio. EUR negativ ausfallen.

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Ab 2021 soll das meißte erledigt sein

und der Restkonzern soll wieder profitabel arbeiten – quasi schuldenfrei und in Bereichen, in denen man Weltmarktführer ist – viele Chancen hat Heidelberger nicht mehr. Wenn man bedenkt wo man her kommt und wo jetzt die Aktie handelt – erschreckend und eigentlich kann es nur besser werden.

Aktuell (17.03.2020 / 18:57 Uhr) notiert die Aktie der Heidelberger Druckmaschinen AG im Frankfurter-Handel mit einem Plus von +0,01 EUR (+1,73 %) bei 0,56 EUR.


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