Der Grammer Konzern (ISIN: DE0005895403) setzte in den ersten neun Monaten seine positive Entwicklung erfolgreich fort.
Sowohl hinsichtlich des Umsatzes (+5,8 Prozent) und in noch stärkerem Ausmaß beim operativen EBIT (+23,4 Prozent) war im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte sich trotz negativer Währungseinflüsse und hoher Sonderaufwendungen durch den beabsichtigten Kontrollwechsel sowie zusätzlichen ungedeckten Entwicklungs- und Projektaufwendungen aufgrund fehlender Neuaufträge mit 45,8 Millionen Euro fast auf dem Niveau des Vorjahres behaupten. Der durch einen Minderheitsaktionär beabsichtigte Kontrollwechsel in den Management- und Kontrollorganen der GRAMMER AG konnte zwar erfolgreich abgewehrt werden. Jedoch wirkte sich dieser beabsichtigte Kontrollwechsel wie befürchtet nachteilig auf die Auftragseingänge sowie Geschäftsabschlüsse vor allem mit deutschen OEMs aus. Leider hielt die Zurückhaltung bei der Vergabe von Neuaufträgen einzelner Premiumhersteller auch im dritten Quartal 2017 an und belastete das operative Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres im Segment Automotive. Hieraus entstanden zusätzliche Belastungen durch ungedeckte Entwicklungs- und Projektkosten, die nun nicht mehr wie geplant von den neuen Projekten getragen werden können.
Umsatzsteigerung in allen Regionen und Verbesserung der operativen Profitabilität
Der Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten um 5,8 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro (Vj. 1,27). Zu dieser erfreulichen Entwicklung trugen die Umsatzzuwächse im Segment Automotive mit einem weiterhin sehr positiven Konsolengeschäft sowie insbesondere ein sehr starkes drittes Quartal im Segment Commercial Vehicles bei.
In den ersten neun Monaten ist der Grammer Konzern – wenn auch unterschiedlich stark – in allen Regionen gewachsen. Im Heimatmarkt EMEA generierte Grammer leichte Umsatzzuwächse von 1,5 Prozent auf 919,4 Millionen Euro (Vj. 906,1). Das stärkste Umsatzwachstum von 20,3 Prozent auf 216,6 Millionen Euro (Vj. 180,1) erzielte Grammer in der Region Americas. Und auch in der APAC Region konnte mit einem Umsatz von 202,9 Millionen (Vj. 179,1) Euro ein sehr deutlicher Zuwachs von 13,3 Prozent erzielt werden.
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Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag zum 30. September 2017 aufgrund der Sonderbelastungen bei 45,8 Millionen Euro und damit nur leicht unter dem Vorjahresniveau (Vj. 49,5). Die EBIT-Rendite betrug 3,4 Prozent (Vj. 3,9). Diese stabile Entwicklung konnte trotz der oben beschriebenen signifikanten Belastungen erreicht werden.
Entsprechend lag auch das Ergebnis nach Steuern zum 30. September 2017 mit 25,7 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (Vj. 25,5).
Ohne Berücksichtigung der Währungs- und der Sondereffekte im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Kontrollwechsel wird die verbesserte Profitabilität klar sichtbar: Das operative EBIT stieg trotz zusätzlicher Belastungen aus ungedeckten Entwicklungs- und Projektkosten deutlich um 23,4 Prozent auf 58,6 Millionen Euro (Vj. 47,5). Die operative EBIT-Rendite verbesserte sich mit 4,4 Prozent ebenfalls deutlich gegenüber dem bereits gesteigerten Wert des Vorjahres (Vj. 3,8).
„Die außergewöhnlichen Herausforderungen im laufenden Geschäftsjahr haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Bravour gemeistert und wir konnten wichtige strategische und operative Erfolge erzielen. Allerdings waren die Auftragseingänge für neue Projekte auch im dritten Quartal nicht zufriedenstellend und dies hat im operativen Ergebnis Spuren hinterlassen. Dennoch konnten wir die operative Performance deutlich verbessern und sind gut aufgestellt für weiteres profitables Wachstum“, so Hartmut Müller, Vorstandsvorsitzender der Grammer AG.
Segment Commercial Vehicles wächst besonders stark
In beiden Konzernsegmenten erwirtschaftete Grammer in den ersten neun Monaten des Jahres Zuwächse beim Umsatz und Ergebnis.
Im Segment Automotive stieg der Umsatz um 3,5 Prozent auf 973,9 Millionen Euro (Vj. 941,1). Mit 33,1 Millionen Euro lag das operative EBIT um 16,1 Prozent deutlich über Vorjahresniveau (Vj. 28,5) und spiegelt die erfolgreichen Maßnahmen zur Verbesserung und Optimierung der operativen Performance und strategischen Ausrichtung des Grammer Konzerns wider. Die operative EBIT-Rendite stieg entsprechend auf 3,4 Prozent (Vj. 3,0).
Besonders erfreulich entwickelte sich im Berichtszeitraum das Segment Commercial Vehicles. Grund hierfür war ein sehr starkes drittes Quartal und eine beginnende Erholung im Landmaschinenmarkt sowie eine Stabilisierung des brasilianischen Lkw-Marktes. Insgesamt erzielte Grammer in diesem Segment einen Umsatz von 397,8 Millionen Euro (Vj. 360,6), was einem hohen Anstieg um 10,3 Prozent entspricht. Das operative EBIT stieg im Berichtszeitraum deutlich überproportional um 31,4 Prozent auf 34,3 Millionen Euro an (Vj. 26,1). Die operative EBIT-Rendite verbesserte sich entsprechend um 1,4 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent (Vj. 7,2).
Großaktionär Ningbo Jifeng erhöht Anteil an Grammer AG auf 25,51 Prozent
Nach Ablauf des Berichtszeitraums teilte die JAP Capital Holding GmbH (ein verbundenes Unternehmen unseres strategischen Partners Ningbo Jifeng) mit, dass ihre Beteiligung an der Grammer AG von 20,01 auf 25,51 Prozent erhöht wurde. Die JAP Capital Holding GmbH ist damit größter Aktionär des Unternehmens.
Angepasste EBIT-Prognose reflektiert Belastungen aus ungedeckten Entwicklungs- und Projektkosten aufgrund geringerer Neuaufträge
Als Reaktion auf die veränderte Aktionärsstruktur und die Absicht einer Kontrollübernahme durch den Minderheitsaktionär Cascade International hielt die Zurückhaltung einzelner Premiumhersteller bei der Vergabe von Neuaufträgen an Grammer auch im dritten Quartal weiter an. Die geringeren Auftragseingänge belasten neben der zukünftigen Geschäftsentwicklung im Automotive Segment auch die damit ungedeckten Entwicklungs-, Vertriebs- und Projektkosten im dritten Quartal. Die bisher durchgeführten Optimierungsmaßnahmen in Bezug auf die Fixkosten- sowie Prozessstrukturen zeigen bereits Wirkung, müssen aber unter den neuen Rahmenbedingungen noch weiter konzentriert und nachhaltig durchgeführt werden.
Die Grammer AG erwartet aber trotz dieser zusätzlichen Kostenbelastungen aufgrund der Nichtvergabe von Neu- und Folgeaufträgen für das Geschäftsjahr 2017 ein weiterhin sehr positives operatives EBIT über dem Niveau des Vorjahres. Allerdings wird das operative EBIT im Grammer Konzern die angestrebte Gesamtjahresrendite von rund 5 Prozent verfehlen, aber dennoch leicht über dem Vorjahreswert von 4,0 Prozent liegen. Eine Anpassung der mittelfristigen Prognose für den Grammer Konzern ist aus heutiger Sicht nicht notwendig.
Grammer setzt auch künftig auf eine kontinuierliche Umsetzung der Unternehmensstrategie mit dem Ziel, die Profitabilität und den Unternehmenswert weiter zu steigern. Ein deutliches Zeichen für Kontinuität und Verlässlichkeit setzte Grammer mit der Vertragsverlängerung der beiden Vorstandsmitglieder Gérard Cordonnier (CFO) und Manfred Pretscher (COO) um weitere drei Jahre. Bereits im Mai 2016 wurde der Vertrag von Herrn Hartmut Müller (CEO) um 5 Jahre verlängert.
Aktuell (13.11.2017 / 09:45 Uhr) notieren die Aktien der Grammer AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,37 EUR (-0,77 %) bei 48,50 EUR.
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