Nach einem hervorragenden vierten Quartal 2017 gestaltete sich das erste Quartal 2018 für den Grammer Konzern (ISIN: DE0005895403) wie erwartet herausfordernder.
Der Konzernumsatz erreichte trotz Wechselkursschwankungen in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit 454,4 Millionen Euro das Niveau des sehr starken Vorjahresquartals (Vj. 458,0). Beide Konzernsegmente – Automotive und Commercial Vehicles – entwickelten sich in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2018 erwartungsgemäß. Der Bereich Commercial Vehicles zeigte wie schon im Vorjahr ein positives Umsatzwachstum und konnte somit fast vollständig die Entwicklung im Segment Automotive kompensieren.
Auch bei der operativen Profitabilität zeigte Grammer im ersten Quartal eine unverändert solide Performance, auch wenn das operative EBIT mit 20,5 Millionen Euro etwas unterhalb des sehr starken Vorjahres mit 23,1 Millionen Euro lag. Entsprechend betrug die operative EBIT-Rendite 4,5 Prozent (Vj. 5,0). Im Berichtszeitraum gab es keine Sondereffekte sowie nur geringe Währungsauswirkungen zu verbuchen, die das operative Ergebnis beeinflußten.
Erfreuliche Entwicklung im Bereich Commercial Vehicles
Wie schon in den vergangenen Quartalen, konnte das Segment Commercial Vehicles in den ersten drei Monaten 2018 noch einmal deutlich zulegen und generierte Umsätze in Höhe von 153,8 Millionen Euro, ein deutliches Plus von 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 134,0 Millionen Euro. Zu diesem erfreulichen Ergebnis trugen insbesondere die weiterhin steigenden Absätze in den Märkten Landtechnik und Truck sowie die anhaltende Erholung des brasilianischen Marktes bei. Die positiven Marktentwicklungen in allen Regionen und Zuwächse in den renditestärkeren Geschäftsfeldern wirkten sich auch nachhaltig positiv auf das Ergebnis aus. Das EBIT im Bereich Commercial Vehicles steigerte sich im Vorjahresvergleich um 22,4 Prozent auf 15,3 Millionen Euro (Vj. 12,5), während die EBIT-Marge auf 9,9 Prozent anstieg (Vj. 9,3).
Im Bereich Automotive verringerte sich der Umsatz um 6,4 Prozent auf 313,9 Millionen Euro (Vj. 335,5) vor allem aufgrund niedriger Entwicklungsumsätze sowie dem Auslauf bestehender Modelle bzw. dem nachgelagerten Hochlauf der Nachfolgeprodukte. Das EBIT reduzierte sich auf 9,7 Millionen Euro (Vj. 14,0) bei einer EBIT-Rendite von 3,1 Prozent (Vj. 4,2). Neben dem im Vergleich zum Vorjahr geringeren Volumen belasteten insbesondere ungedeckte Entwicklungs-, Vertriebs- und Projektkosten die operative Performance in diesem Segment. Hinzu kommt, dass das erste Quartal 2018 im Bereich Automotive vor allem in Nordamerika von einer hohen Anzahl von modellbedingten Neuanläufen, zum Teil auch mit Neukunden, und dem Hochlauf von Serienprojekten gekennzeichnet war. Dabei entstanden in den Werken erwartungsgemäß Abweichungen bei der Mitarbeiterproduktivität und Prozess-Effizienz in der Produktion.
„Das erste Quartal ist für uns erwartungsgemäß verlaufen und wir sind mit der Geschäftsentwicklung insgesamt zufrieden. Weltweit gibt es in allen Teilsegmenten eine hohe Nachfrage nach unseren innovativen Produkten. Insbesondere in unserer Heimatregion (EMEA) und in Asien (APAC) konnten wir weiter wachsen“, so Hartmut Müller, Vorstandsvorsitzender der Grammer AG. „Dass zu Jahresbeginn besonders im Segment Automotive einige Herausforderungen auf uns zukommen würden, war uns bewusst. Entsprechend haben wir zur Korrektur der Abweichungen im Automotivebereich bereits umfassende Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung in den betroffenen Standorten implementiert.“
Entwicklung des IFRS-EBIT
Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde die positive Entwicklung der operativen Performance nur gering durch Fremdwährungseinflüsse beeinflusst. Das IFRS-EBIT erreichte 20,4 Millionen Euro (Vj. 22,5) mit einer EBIT-Rendite von 4,5 Prozent (Vj. 4,9). Das Konzernergebnis nach Steuern lag zum 31. März 2018 bei 12,2 Millionen Euro (Vj. 14,0) fast auf dem hohen Niveau des Vorjahres.
Zum 31. März 2018 betrug die Bilanzsumme der Grammer AG 1,1 Milliarden Euro (Vj. 1,2). Das Eigenkapital lag mit 325,8 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 351,0 Millionen Euro, während die Eigenkapitalquote mit 30 Prozent (Vj. 30) auf Vorjahresniveau und nahezu auf dem Niveau des Konzernjahresabschlusses 2017 von 31 Prozent lag. Die rückläufige Entwicklung ergab sich hauptsächlich aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 15.
Bestätigung der Prognose für das Gesamtjahr 2018
Hinsichtlich der Entwicklung des Konzernumsatzes ist unverändert mit einer leichten Steigerung in den Kerngeschäften zu rechnen, für das Gesamtjahr 2018 erwartet Grammer ein Umsatzwachstum auf 1,85 Milliarden Euro. Die Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung an Standorten des Automotivebereichs werden im Laufe des Jahres die aktuelle Kostenbelastung vollständig kompensieren und eine weitere Verbesserung der operativen Profitabilität über das Niveau des Vorjahres ermöglichen. Grammer bestätigt damit die im Geschäftsbericht 2017 gegebene Prognose.
Aktuell (14.05.2018 / 09:30 Uhr) notieren die Aktien der Grammer AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,45 EUR (+0,84 %) bei 54,20 EUR.