SDAX | ElringKlinger Aktie springt Freitag hoch – Erfolgreicher Start in 2021 reicht sogar für eine kleine Prognoseerhöhung.

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Die ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023) musste in 2020 Abstriche beim Umsatz und noch mehr beim Gewinn machen. Aber „immer noch besser“ als die Gesamtbranche – Automotive. Und vor allem wurden 2020 mit der Plastic Omnium Kooperation wichtige Weichen in die „Wasserstoffzukunft“ gestellt. Dazu kommt jetzt ein Q1 – besser als erwartet:

Nach vorläufigen Zahlen hat der Konzern im ersten Quartal einen Umsatz von 424 Mio. EUR (Q1 2020: 396 Mio EUR) und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 48,4 Mio EUR (Q1 2020: 16,0 Mio EUR) erzielt. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 11,4 % (Q1 2020: 4,0 %). Neben einem anhaltend guten Ersatzteilgeschäft war dafür das allgemein hohe Umsatzniveau verantwortlich. Im Ergebnis ist auch ein Gewinn in Höhe von 10,9 Mio. EUR aus dem Verkauf der österreichischen Tochtergesellschaft an den französischen Partner Plastic Omnium enthalten.

Und es kommt auch das Geld für die gemeinsame Brennstoffzellenzukunft von Plastic Omnium und ElringKlinger

Im ersten Quartal erhielt Elring eine Zahlung von 30 Mio. EUR vom französischen Zulieferer Plastic Omnium im Rahmen der Brennstoffzellen-partnerschaft. Mit der Zahlung wird der weitere Kapazitätsaufbau der gemeinsamen Gesellschaft EKPO Fuel Cell Technologies GmbH, die bei ElringKlinger (60 %-Beteiligung) vollkonsolidiert wird, beschleunigt.

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Dazu Prognoseanhebung!

Noch eher zurückhaltend hiess es noch am 30.03.2021: „Unter Berücksichtigung der Risiken und Chancen erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr 2021 ein organisches Umsatzwachstum (…) rund 13 %. (…)Automobilproduktion wie erwartet entwickelt, geht der Konzern für das Geschäftsjahr 2021 von einer EBIT-Marge von rund 4 bis 5 % aus.“

Und nach dem Q1 heisst es jetzt: „Aufgrund des starken Jahresauftakts passt ElringKlinger seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr an. Während weiterhin von einer organischen Umsatzentwicklung in etwa auf Marktniveau auszugehen ist, wird nunmehr eine EBIT-Marge von rund 5 bis 6 % erwartet. Nach wie vor sind die Unsicherheiten für den restlichen Verlauf des Jahres groß, die Rahmenbedingungen weiterhin sehr herausfordernd und schwierig. Beispielsweise bewegen sich die Rohstoffpreise auf einem sehr hohen Niveau, die Lieferketten sind nicht durchgehend robust. Zudem ist im Zuge der Pandemie nicht auszuschließen, dass die Produktion an einzelnen der weltweit 44 Standorte vorübergehend unterbrochen werden muss. Dies hätte auch entsprechende Umsatz- und Ergebniseffekte zur Folge. – Der Ausblick für die weiteren Kennzahlen ändert sich gegenüber den Aussagen aus dem Geschäftsbericht 2020 nicht.“

Vielleicht etwas zu vorsichtig? Jedenfalls sprechen die Ergebnisse des Q1 durchaus eine optimistischere Sprache – abgesehen von den 10,9 Mio EUR Veräusserungsertrag wäre auch ein korrigiertes EBIT von 37,5 Mio EUR für knapp 9 % Marge gut gewesen.

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Die Auswirkungen der Pandemie waren 2020 in allen Regionen zu spüren

Die Pandemie äußerte sich in der Region Asien-Pazifik im ersten Quartal 2020 unterschiedlich. Zwar wurden die Neujahrsferien in China verlängert und Werke geschlossen, doch in anderen Teilen Asiens waren zunächst nur geringe Auswirkungen zu spüren. China erholte sich im weiteren Jahresverlauf schnell vom ersten Quartal, während andere Teile Asiens von der Pandemie beeinträchtigt wurden. Insgesamt ging der Umsatz des Konzerns in dieser Region um 30,2 Mio. Euro oder 9,7 % auf 279,8 Mio. EUR (2019: 310,0 Mio. Euro) zurück. Europa war erst ab Mitte März von Lockdownmaßnahmen betroffen und die Konjunktur in dieser Region erholte sich nicht so schnell davon wie China.

Insgesamt erzielte der Konzern in Europa währungsbereinigt einen Umsatz von 785,2 Mio. Euro (2019: 889,2 Mio. EUR), was einem Minus um 104,0 Mio. Euro oder 11,7 % entspricht. Stärker fiel der Rückgang in Nordamerika aus. Hier nahm der Umsatz mit 384,9 Mio. Euro (2019: 450,9 Mio. EUR) währungsbereinigt um 66,0 Mio. Euro oder 14,6 % gegenüber dem Vorjahr ab.

Dazu am 30.03.2021 der Vorstandsvorsitzende der ElringKlinger AG, Dr. Stefan Wolf: „Die Auswirkungen der Pandemie waren 2020 in allen Regionen zu spüren. Wir konnten sie aber vergleichsweise gut abfedern und haben wesentliche Konzernkennzahlen verbessern können: Trotz des Umsatzrückgangs lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Vorjahresniveau. Das Net Working Capital haben wir weiter optimiert. Auch dadurch konnten wir zum zweiten Mal in Folge einen operativen Free Cashflow im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erzielen und die Nettoverschuldung weiter deutlich reduzieren. Das zeigt, dass wir mit unserem globalen Effizienzsteigerungsprogramm voll auf Kurs sind.“

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Verluste!

Insgeamt lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Geschäftsjahr 2020 mit 27,7 Mio. EUR und einer Marge von 1,9 % wie zuvor erwartet erkennbar unter dem Vorjahresniveau von 61,2 Mio. EUR bzw. 3,5 %. Unrealisierte Währungsverluste und Verluste aus assoziierten Unternehmen führten zu einem geringeren Finanzergebnis, gegenläufig nahmen die Ertragsteuern um 10,2 Mio. Euro auf 26,4 Mio. Euro (2019: 36,6 Mio. EUR) ab. Dadurch ergab sich 2020 ein den Aktionären zustehendes Jahresergebnis von -40,8 Mio. EUR (2019: 4,1 Mio. EUR). Dementsprechend lag auch das Ergebnis je Aktie mit -0,64 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahresniveau von 0,06 EUR.

Zwei strategische Weichenstellungen in der Brennstoffzellentechnologie

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat ElringKlinger darüber hinaus zwei wichtige Weichen für die Zukunft gestellt: Zum einen hat der Konzern eine strategische Partnerschaft mit Airbus geschlossen, um gemeinsam in den kommenden Jahren luftfahrttaugliche Brennstoffzellenstacks zu entwickeln und zu validieren. ElringKlinger ermöglicht dazu den Technologiezugang und hat im Gegenzug im vierten Quartal 2020 einen Erlös in Höhe von 25 Mio. EUR erhalten. Airbus hatte sich nach umfangreicher Marktanalyse vor allem wegen der hohen Leistungsdichte der Brennstoffzellenstacks und der Industrialisierungskompetenz für ElringKlinger als Partner entschieden. Zum anderen hält ElringKlinger den Mehrheitsanteil (60%) an EKPO Fuel Cell Technologies, einer gemeinsamen Gesellschaft mit Plastic Omnium. Ziel beider Partner ist es, den globalen Markt für Brennstoffzellenstacks und -komponenten zu erschließen.

Aussetzung der Dividende

Aufgrund der Ergebnissituation 2020 wird die Dividende für das Geschäftsjahr 2020 ausgesetzt. Mit dieser Entscheidung stärkt der Konzern auch die Innenfinanzierung für den weiteren Transformationsprozess.

Hauptversammlung virtuell

Angesichts des Infektionsgeschehens haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, die Hauptversammlung, die für den 18. Mai 2021 angesetzt ist, wie im vergangenen Jahr virtuell durchzuführen.

Dazu am 30.03.2021 nochmals Dr. Wolf: „Für uns hat die Gesundheit aller Beteiligten nach wie vor oberste Priorität. Derzeit steigen die Infektionszahlen wieder an, die Politik hat die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erst wieder verlängert. Gleichzeitig hat die Impfkampagne noch nicht richtig Fahrt aufgenommen. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren haben wir uns zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten auch dieses Jahr für die virtuelle Durchführung der Hauptversammlung entschieden. Im Übrigen ist nicht davon auszugehen, dass eine Präsenz-Hauptversammlung von den zuständigen Behörden genehmigt würde.“

Nach fristgerechter Anmeldung können Aktionäre über das Internet an der Hauptversammlung teilnehmen und ihr Stimmrecht per Vollmacht an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft oder per Briefwahl ausüben. Fragen zur Tagesordnung können vorab eingereicht werden. Weitere Einzelheiten wird die Einladung zur Hauptversammlung enthalten, die rechtzeitig im April 2021 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Aktuell (17.04.2021 / 10:27 Uhr) notieren die Aktien der ElringKlinger AG im Xetra-Handel zum Schluss Freitag mit einem Plus von 1,06 EUR (8,38 % %) bei 13,71 Euro.

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