Das SDAX-Mitglied Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN: DE0005659700) erwartet in 2021 keine steigenden Umsätze, aber steigende Gewinne. Und in dieses Bild passen die Ergebnisse des ersten Quartals. Umsatz nahezu unverändert, Gewinn steigt – einerseits durch Sonderfaktor „Spartenverkauf“, aber auch- zu einem geringeren Anteil – operative Verbesserung.
Eckert & Ziegler mit gleichbleibend 44 Mio EUR Umsatz, Gewinnplus
Sondererträge aus der Entkonsolidierung der Tumorgerätesparte, ein Abflauen der Corona-Einbrüche sowie eine anhaltend starke Nachfrage insbesondere nach pharmazeutischen Radioisotopen haben im erstem Quartal 2021 den Nettogewinn bei der Eckert & Ziegler mehr als verdoppelt. Bei Umsätzen von gut 44 Mio. EUR (Vorjahr: 44 Mio EUR) konnte ein Nettogewinn von 13,8 Mio EUR und damit 8,8 Mio EUR mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres verbucht werden.
Einzelbereiche
6,8 Mio. EUR der Quartalserträge gehen auf die Entkonsolidierung der Tumorbestrahlungssparte zurück, die im Segment Medical verbucht wurde. Und Nettogewinne in Höhe von weiteren 4,9 Mio EUR (36% mehr als im Vorjahr) erwirtschaftete das Segment mit gestiegenen Erträgen und Umsätzen insbesondere bei pharmazeutischen Radioisotopen und Laborgeräten. Hinzu kamen Ertragsverbesserungen im Anlagenbau. Sie überkompensierten einen eher schwachen Jahresauftakt im Projektgeschäft (Dienstleistungen für Unternehmen). Die Industriesparte erreicht wieder ihr Ertragsniveau vor Corona und wies einen Nettogewinn von 2,5 Mio EUR aus. Das dritte Segment des Konzerns, die Holding, in der unter anderem präklinische Entwicklungskosten verbucht werden, schloss das Quartal mit einem Verlust von 0,4 Mio. EUR ab.
Prognose bleibt vorerst – hat aber wohl Luft
Obwohl im ersten Quartal bereits fast die Hälfte (48%) der 2021er Jahresertragsprognose von 29 Mio EUR erreicht wurde, bleibt der Vorstand aufgrund der anhaltenden Pandemie, der das Geschäft weiterhin behindernden Reisebeschränkungen sowie der verlängerten Lieferzeiten für Vorprodukte, etwa im Anlagenbau, vorerst bei den im März veröffentlichten Erwartungen.
Prognose vom 25.03.2021: „Für das laufende Geschäftsjahr 2021 rechnet der Vorstand mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau, einem Jahresüberschuss von rund 29 Mio. EUR und einem EPS von rund 1,40 EUR. Die Prognose basiert auf einem gewichteten Durchschnittskurs von 1,15 USD pro Euro und der Annahme, dass aufgrund der COVID19-Pandemie weiterhin keine Schließungen wesentlicher Betriebsstätten oder Verwerfungen anderer Art erfolgen.“
Ausbaureserven
Denn im Hinblick auf die steigende Nachfrage nach radiopharmazeutischen Substanzen erweitert Eckert & Ziegler momentan seine Produktionsstandorte. Der Standort Boston (MA), USA wird zum Jahresende 2021 um eine neue GMP-Anlage ergänzt. In Berlin wird im ersten Quartal 2022 eine neue GMP-Anlage mit einer Gesamtfläche von rund 270 m² betriebsbereit sein. In Jintan (China) investiert Eckert & Ziegler bis zu 50 Mio. EUR in den Bau einer Produktionsstätte für Radiopharmazeutika.
Am 18.04.2021 befassten wir uns ausführlicher mit den Bilanzen, Prognosen und Ausbauplänen des SDAX-Wertes. Und wagten auch einen Blick in die Spekualtionskiste: Eckert & Ziegler erhöht wesentlich für einen massgeblichen Betrag seine Beteiligung an einem Unternehmen, das einen Diagnostik- und Therapiewirkstoffs zur Zulassung bringen will, auf nun 83 %. Macht man doch nur, wenn man sich hohe Wahrscheinlichkeiten für ein erfolgreiches Zulassungsverfahren ausrechnet.
Aktuell (17.05.2021 / 08:01 Uhr) notieren die Aktie der Eckert+Ziegler AG im Frankfurter-Handel nahezu unverändert bei 75,50 EUR.