SDAX | Steinhoff Aktie: Pepkor’s Gewinnwarnung überrascht nicht. Vergleichsverhandlungen gestört?

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Die Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) könnte sich zu „einem normalen Konzern“ mit vielen Schulden entwickeln. Die wichtige südafrikanische Tochter Pepkor, deren Steinhoff-Beteiligung Teil der Lösung sein könnte für die Rechtsstreitigkeiten, meldet ihre Gewinnerwartung und Liquiditätslage zum 30.09.2020.

Nachdem am 09.10.2020 Steinhoff über den aktuellen Stand zur potentiellen Annahme des Vergleichsvorschlags informierte, gab es heute erste Zahlen/Inidikationen der wichtigen Beteiligung mit deren Aktien rund 50% des Vergleichs „bezahlt“ werden sollen. Also ist die wirtschaftliche Situation Pepkors auch essentiell für die An- oder Abnahme des Vergleichsvorschlags. Zuerst zum Stand der Vergleichsverhandlungen: Seit dem Vorschlag zur Beilegung der meißten Rechtsstreitigkeiten im Juli (Konditionen erläutert nochmals am Ende des Artikels) befindet sich Steinhoff in fortgesetzten Verhandlungen mit den Anspruchsgegnern – kkomplexer als erwartet, aber auf „gutem Weg“ auch mit denen, die noch nciht zugestimmt haben: „Steinhoff has been in active discussions (…) While further work is required to achieve this outcome, including securing the support of certain counterparties who have not yet agreed to do so, the process remains on track.“

Die Zustimmung zum Vergleich durch die Anleihegläubiger und Darlehensgeber Steinhoffs ist beantragt und sollte nach Angaben Steinhoffs in ca. 3 Wochen vorliegen. Sollte wider Erwarten die Zustimmung nicht erfolgen – für einige Instrumente ist sogar die zustimmung aller Gläubiger notwendig – , würde Steinhoff ein nach britischen Recht mögliches Zustimmungs-Verfahren nutzen, dass ca. 8 Wochen nahc Ablauff der 3 Wochen Frist in  Anspruch enhmen würde. SPÄTESTENS in 11 Wochen sollte also auch die Zustimmung der Fremdkapitalgeber vorliegen. Weiterhin wurden die notwendigen Devisentransaktionen zur Zahlung der Cash-Komponenten des Vergleichsvorschlags bei der Südafrikanischen Zentralbank beantragt – ein Zeitrahmen für die Genehmigung ist nicht vorgegeben.

Louis du Preez, Chief Executive Officer und Management Board Mitglied, betonte am 09.10.2020: “Settlement of the legacy legal claims against Steinhoff remains our top priority and we are fully focused on securing the route towards the implementation of our previously announced proposal. Discussions with the various parties are progressing and the actions being announced today demonstrate that headway is being made. We remain confident that the proposed settlement is in the best interests of all stakeholders and we look forward to receiving the levels of support necessary for implementation of the proposed settlement.

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PEPKOR ZAHLEN – „nur“ mindestens 20% weniger Gewinn als 2019 – wäre wenn nicht wesentlich weniger in Corona Zeiten ein Erfolg

Ein an der Johannesburg Stock Exchange notiertes Unternehmen muss eine Meldung vornehmen, wenn der Gewinn je Aktie mindestens 20% mit hinreichneder Wahrscheinlichkeit unter ode rüber Vorjahr liegen wird. Bei Pepkor erfolgte diese Meldung heute – mindestens 20% weniger Gewinn – wenig überraschend wenn man die Sonderaufwendungen aufgrund von Corona betrachtet und die Umstazverluste in den Monaten des Lock-Down in Südafrika – weiterhin wurdne aufgrund der geänderten Ertragschancen Sonderabschreibungen auf Unternehmenswerte und immaterielle Güter notwendig. Auch wenn später einiges aufgeholt werden konnte durch rekordmäßige Umsätze ab Mai diesen Jahres. Hinzu kam eine Umstellung auf IFRS 16, die auch negative Gewinnwirkungen haben soll. Wesentlich aber: „The impact of the COVID-19 pandemic has impacted the performance in many areas of the Group, most notably through lost sales and increased provision levels on credit books. This has contributed to the likely impairment of carrying values of goodwill and intangible assets.“

Liquidität gesichert – auch angestrebtes Wachstum kann finanziert werden

Die extremen Nachholeffekte der Kunden nach dem Lockdown, Kostenmaßnahmen bessere Zahlungsmoral als erwartet der bei den Konsumenten und die Kapitalerhöhung über 1,9 Mrd. ZAR sicherten die notwendigen Zahlungsverpflichtungen. so konnte eine Überbrückungsfinanzierung über 1,5 Mrd. ZAR und 4 Mrd. von den 6 Mrd. ZAR im Mai 2022 „prefernec shares“ vorzeitig getilgt werden – alles im Rahmen des Deleveragingprogramms Pepkors, so dass alle Kredit Convenants (Bedingungen für Weiterlaufen bedingt erteilter Darlehen) zum 30.09.2020 „entspannt“ erfüllt werden konnten.

Weitere Darlehensverpflichtungen wurden verlängert: 5 Mrd. ZAR fällig 05/21 wurden prolongiert bis 09/23; eine 1 Mrd. Darlehenslinie wurde vomn 11/21 auf 09/23 verlängert. Also alles im grünen Bereich.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_03)}

Und zum 30.06. sahen die Umsätze Pepkor’s nicht so schlecht aus!

Steinhoff’s (noch, zukünftig nach evtl. Vergleichsannahme immer noch 51%) 71% Beteiligung Pepkor Holdings Ltd. lieferte seine 9Mmonatszahlen zum 30.06.2020: Mit 52,3 Mrd. ZAR Umsatz fast auf Vorjahresniveau (Minus 1,5%) und zeigte eine kräftige Umsatzsteigerung nach dem Lock-Down in Südafrika in den wichtigsten Märkten – teilweise mit Allzeitumsatzrekorden. Während bis zum 31.03.2020 die Gruppe noch im ersten Halbjahr ein Umsatzplus von 6,5% erzielen konnte, schlug Corona inclusive Lock-Down mit Geschäftsschließungen mit Minus 17,2% im Quartal zum 31.03. zu: Rund 5 Mio. ZAR weniger Umsatz im April konnten im Mai und Juni nur teilweise aufgeholt werden. Aber die Erholung in den diesen beiden Monaten war sehr kräftig und lässt für das Gesamtjahr einiges noch an Coorna-Kompensation erwarten.

Die Bedeutung des Nachholeffekts zeigten PEP und Ackermans (Kleidung &Haushaltswaren), die 40% Umsatzsteigerung im Mai erreichten – die höchsten jemals in einem Monat erreichten Umsätze. Ganz so ging es nicht weiter, aber man konnte das Minus auf 0,4% im Neun-Monatszeitraum reduzieren – flächenmäßig gab es eine Abnahem von 3,5% (22 Geschäfte wurden im Neun-Monats-Zeitraum neu eröffnet)

PEP Afrika (tätig außerhalb Südafrikas, 3% des Konzernumsatzes) musste Einbußen hinnehmen im zweistelligen Prozentbereich – geschuldet schweren wirtschaftlichen Problemen in den Ländern und länger dauernden Lock-Downs als in Südafrika. Zu fixen Wechselkursen Minus 11,5%, zu realen Wechselkursen sogar Minus 19,8%.

Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:

H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…

H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?

H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?

H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?

H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?

H2TEIL6: Linde und Air Liquide – zwei Großkonzerne, die Wasserstoff in der DNA haben oder eben zukaufen können 

H2TEIL7: Bloom Energy Corp. die bessere Plug Power? Knapp 1 Mrd. USD Umsatz mit Brennstoffzellen und jetzt „green“ mit Elektrolystechnik zusätzlich

H2-Update KW41 – Rekordstände bei PlugPower&Bloom Energy, Nel Auftrag plus Toyota-Spekulation, Ballard spielt die Wasserkarte, SFC…

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Die Schuh- und Modegeschäfte mussten einen Umsatzrückgang von 7,4% im Vorjahresvergleich verkraften. JD Group (vergleichbar den Deutschen Mediamärkten) beeindruckte im Mai mit 39% Wachstum trotz noch eingeschränktem Sortiment im Mai, im Juni stiegen die Umsätze sogar um 58%.Reichte aufgrund der Vorwochen immerhin noch für einen Rückgang von „nur“ 6% im Neunmonatsvergleich, wobei das dritte Quartal mit minus 21,8% zuschlug – Besserung ist „im Lauf“

Die Möbelmärkte, die erst im Juni öffnen durften, erzielten in den ersten 3 Juni-Wochen ein Plus von 26%. Baumärkte waren am stärksten betroffen und kamen so für den Neunmonatszeitraum auf Minus 17,2% – Nachholbedarf sollte im Q4 kräftig durchschlagen: „The Building Company reported a decline in sales of 17.2% for the nine-month period. During the third quarter sales reduced by 41.9% and like-for-like sales decreased by 41.6%. Lockdown regulations severely constrained trading during April and May 2020 where the business was only permitted to trade on a very limited product range. The business was permitted to trade on its full product range since June 2020 in line with the reopening of the construction industry and has since seen a positive trajectory in trading momentum.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Der FINTECH-Arm wuchs fortlaufend – auch während des Lock-Downs und kommt auf ein Wachstum von 23,8% – Wachstums- und Ertragsperle im Konzern. Etwas weniger Wachstum als noch nach 8 Monaten.

Sah nach 9 Monaten zum 30.06.2020 so schlecht nicht aus in Südafrika für Steinhoff – nur der Kursrückgang Pepkors macht derzeit immer noch Sorgen, aber wahrscheinlich ist dieser nur temporär, wenn man sich die Umsatzentwicklungen ansieht. Spannend werden jetzt die Ergebnisse des letzten Quartals, zum 30.09.2020 endend.

JEDENFALSS WILL MAN WACHSEN: So sehen die Pläne Pepkors für die nächsten Jahre/Monate aus: „The group will continue to focus on its aggressive growth in market share as consumers are forced to reduce and reprioritise spending. It will capitalise on its defensive discount and value positioning as its retail brands continue to execute compelling customer value propositions and focus on providing affordable value to customers. Pepkor’s expansive retail footprint is also proving to be highly accessible to customers who are choosing to shop closer to home.“

Nochmal die anstehende – wahrscheinliche – Einigung und somit Ende der Existenzbedrohung

Cristo Wiese brachte die Steinhoff international Holdings NV am 03.07.2020 unter Druck mit seiner Ankündigung, dass eine Einigung zwischen Steinhoff und den „Geschädigten“ im Paket kurz vor dem Abschluss stände. Steinhoff relativierte seine Aussagen am 06.07.2020 mit einer Corporate News, die fortgeschrittene Verhandlungen bestätigte, aber noch keine Einigung „vor Augen“ hatte. Und jetzt liefert Steinhoff eine Wasserstandsmeldung, die konkrete Beträge, Konditionen und Quoten definiert. Ob diese dann Basis für eine endgültige Einigung sein werden, muss man offen lassen. Auf jeden Fall liegt jetzt der Ball bei den „Heeren“ von Anwälten, die die verschiedenen Anspruchsgegner – fast weltweit gestreut – vertreten. Mehr geht wohl nicht, denn die Darlehens- und Anleihegläubiger müssen ja ebenfalls einen möglichen Vergleich abnicken.

Und bevor wir nochmals den Vorschlag präsentieren, die ersten überaus positiven Reaktionen: Christo Wiese, Ex-Chairman von Steinhoff, der „seine“ Pepkor zum größten Retailer Südafrikas in 50 Jahren aufbaute und diese dann in Steinhoff einbrachte, war einer der ersten Kläger gegen Steinhoff nach Aufkommen der Betrugsvorwürfe – und derjenige mit der mit Abstand höchsten Einzelforderung. Der meldete sich am Montag nach Bekanntwerden des Lösungsvorschlages in einem Interview zu Wort. Er äußerte sich gegenüber fin24 am Telefon folgendermaßen: „When I issued my summons against the company in April 2018, I wrote a letter to say that it’s quite clear that the only sensible way of resolving these issues is a settlement in which the creditors and claimants will participate, and it’s now taken two-and-a-half years for other people to come to the same conclusion.“ (fin24, „‚The whole Steinhoff thing is a tragedy‘: Wiese speaks out on settlement proposal“ von Penelope Mashego). So spricht jemand der eine Sache zum Abschluss bringen will.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_03)}

Und auch die VEB – führend bei den Klagen der „normalen Aktionäre“ der Steinhoff als interessensverband signalisierte auch klare Zustimmung. Der European Investors-VEB’s CEO Paul Koster sagte zum Steinhoff-Vorschlag:

“We have thoroughly reviewed the key terms of Steinhoff’s global settlement proposal from a claimant perspective. European Investors-VEB considers this proposal and its successful implementation will bring a conclusion to Steinhoff’s legacy issues for claimants and will be in the best interest of all parties involved. It is a positive proposal for injured shareholders which shows Steinhoff’s commitment to resolve those issues in very challenging circumstances. Implementation will allow Steinhoff to focus on the future, which is also in the best interest of Steinhoff’s current shareholders. European Investors-VEB recommends that all its partners, members and other constituents support the proposal and its implementation.” (www.europeaninvestors.eu, „European Investors-VEB supports Steinhoff’s global settlement proposal and withdraws collective action“, 27.07.2020)

Klare Worte – Zustimmung, Klage zurückgestellt – auch hier hat man akzeptiert, das eine Lösung vorliegt, die einen Schlusspunkt setzen kann und die allen Stakeholdern eine Chance zum Neuanfang bietet. Weitsichtig.

Nachdem durch die Veräußerung Conforamas „for a nominal amount“ (08.07.2020) – Vollzug sollte bald gemeldet werden – der letzte Wackelkandidat der Steinhoff-Gruppe „ausscheidet“, könnte der Rest wieder eine Chance haben auf ungestörtes Wachstum und die Chance im Laufe der Zeit den hohen Schuldenberg zu reduzieren. Und die Konditionen nach Klärung der Rechtsunsicherheiten wesentlich zu verbessern – derzeit wird Steinhoff durch die extrem hohen Fremdkapitalzinsen nahezu „aufgefressen“.

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„… announce a proposed settlement to conclude the complex legal claims, and ongoing and pending litigation proceedings“

Steinhoff betont, dass eine Einigung im Interesse aller Stakeholder – insbesondere der Geschädigten, der Mitarbeiter, aber auch der Aktionäre – läge. Natürlich könne eine Einigung nur unter Berücksichtigung der aktuellen finanziellen Situation Steinhoffs, die durch die Corona-Krise die Geschäfte geschwächt und insbesondere den Wert der Börsenbeteiligung an Pepkor reduziert sah, und der Voraussetzung der Zustimmung der Darlehensgeber des Konzerns erfolgen: „but it is the Steinhoff Board’s intention to resolve the outstanding claims on a fair basis, to provide closure for the claimants, and to deliver stability to the underlying businesses and their employees.“

Jetzt meint Steinhoff ein Einigungsangebot gefunden zu haben, welches die unterschiedlichen Erwartungen „unter einen Hut“ bringe. DerEeinigungsvorschlag sei das Ergebnis 12-monatiger intensiver Verhandlungen, laut dem CEO Louis du Preez.

Lösungsansatz

Derzeit laufen rund 90 Verfahren gegen Steinhoff International Holdings N.V. und die ehemalige Südafrika-Holding in den Niederlanden, Südafrika und Deutschland. Bisher lägen noch nicht alle Forderungen in Summe vor, aber bisher rede man von gut 7 Mrd. EUR. Die Forderungen gegenüber ehemaligen Geschäftsführern oder Mitarbeitern außen vor gelassen.

Sollten alle Forderungen in voller Höhe erfüllt werden, wäre Steinhoff „pleite“, da sie die Assets der Steinhoff-Gruppe abzüglich Schulden weit übersteigen. Wichtig ist Steinhoff eine Klärung aller Forderungen (oder wohl zumindest eines großen Teils). Das Fremdkapital in Höhe von 9,24 Mrd. EUR (Stand 30.09.2019) war Ausgangsbasis für die Lösungsansätze eines Vergleichs mit den „Geschädigten“ – durch Corona verschlechterte sich die Ausgangsbasis – und die Fremdkapitalgeber müssen definitiv einer Vergleichslösung zustimmen bevor diese rechtsgültig werden kann. Vor diesen Problemen standen die Vergleichsansätze: Faire Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel, Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit der Gruppe, möglichst schnelle Klärung der Unsicherheit, Schutz der Mitarbeiter, möglichst umfassende Lösung, Berechenbarkeit für die Forderungsgegner, Fortsetzung der operativen Fokussierung und Profitabilitätssteigerung der Gruppe.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}

3 Gruppen

Steinhoff unterscheidet 3 Gruppen der Geschädigten:

Zuerst die „Market purchase claimants“: Diejenigen die über die Kapitalmärkte Aktien erworben hatten. Steinhoff vermutet darunter ungefähr zu 50% südafrikanische Investoren. Hierfür will Steinhoff 266 Mio. EUR zur Verfügung stellen, zu 50% in cash, zu 50% in Form von Aktien der südafrikanischen Pepkor (zu 15,00 ZAR je Aktie bewertet – aktueller Börsenkurs: 10,3 ZAR – 52 Wochen Hoch bei 19,43, Tief 9,31). Weiterhin ist Steinhoff bereit bis zu 30 Mio. EUR an Kosten, Gebühren zu übernehmen – wohl vornehmlich Anwalts- und Gerichtskosten der Kläger.

„The Company will settle eligible SIHNV MPCs and SIHPL MPCs for a total settlement consideration amount of EUR 266 million. This settlement consideration will be paid 50 per cent in cash funded from the South African sub-group and 50 per cent in shares of Pepkor Holdings Limited (the Group’s South African retail subsidiary, „PPH„), settled at a deemed price per share of ZAR15. No lock up restriction on future sale of the PPH shares is required in respect of PPH shares transferred to the MPC claimants. SIHNV estimates that approximately 173 million PPH shares (or 4.6 per cent of the total PPH issued share capital) will be transferred to MPC claimants as a result of the settlement.“

Dann die „Contractual claimants“: Diejenigen die aufgrund vertraglicher Vereinbarungen Forderungen gegen den Konzern haben – substantielle Beträge, teilweise strittig und in begrenzter Zahl. Für Forderungen gegen die Steinhoff International Holdings soll die gleiche Quote wie bei den MPC’s zum Tragen kommen. Erwartet werden rund 104 Mio. EUR – wieder zu 50:50 in cash und Pepkor Aktien gezahlt.

„Contractual claims against the Company will be settled at the same relative recovery rate as the MPCs against the Company. The Company estimates the total amount required to settle such contractual claimants to be in the region of EUR104 million. Such settlement consideration will also be paid 50 per cent in cash and 50 per cent in PPH shares settled at a deemed price per share of ZAR15. Consistent with the proposal in relation to the market purchase claimants settled by SIHNV, no lock up restriction on sales of allocated PPH shares is required from the Company’s contractual claimants. The Company estimates that approximately 67 million PPH shares (or 1.8 per cent of the total PPH issued share capital) will be transferred to Company contractual claimants.“

Für Forderungen gegen die Steinhoff International Holdings Proprietary Limited gelten diverse Einzelfallregeln, die jedoch für Deutsche Anleger wenig relevant sind, deshalb „nur“ die offizielle Verlautbarung, jedenfalls sollen die liquiden Mittel von der südafrikanischen Entity selbst aufgebracht werden, die notwendigen Pepkor-Aktien von der Holding. Christo Wiese müsste jedenfalls mit einer wesentlich schlechteren Quote Vorlieb nehmen,w enn er hier zustimmen sollte:

„SIHPL will settle the claims made against it by contractual claimants from its own resources. SIHPL contractual claims (other than claims by Thibault and Wiesfam) will be settled for a total amount of approximately ZAR1.5 billion (EUR76 million at a ZAR/euro rate of 19.5). The claims of Thibault and Wiesfam will be settled for a proportionally lower recovery rate in the total nominal amount of approximately ZAR7.9 billion (EUR406 million at a ZAR/euro rate of 19.5). The settlement consideration will also be paid 50 per cent in cash and 50 per cent in PPH shares at a deemed price per share of ZAR15. Subject as follows, SIHPL contractual claimants will be required to agree to lock up PPH shares allocated to them for 180 days from the effective date of settlement.

In respect of the SIHPL contractual claimants BVI and Cronje & others who are current employees and managers of PPH, SIHPL proposes that their settlement consideration be entirely in the form of PPH shares at a deemed settlement price of ZAR13.5 per share, provided that they agree to a three year lock up restriction on the sale of those PPH shares from the effective date of the settlement. The Company estimates that approximately 345 million PPH shares (or 9.3 per cent of the total PPH issued share capital) will be transferred to SIHPL contractual claimants assuming BVI and Cronje & others take up their option to be paid entirely in PPH shares.“

Schließlich die sog. „Non-qualifying claimants“: Diejenigen Kläger/Forderungsgegner, die in keine der genannten Kategorien fallen – also die weder vertraglich von Konzern-Gesellschaften, noch über den Kapitalmarkt Aktien erworben haben – erhalten kein spezifisches Angebot und müssen im Zweifelsfalle den Rechtsweg einschlagen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

BILANZWIRKUNG FÜR STEINHOFF

BEI EINIGUNG ZU DEN VORGESCHLAGENEN BEDINGUNGEN wäre weiterhin eine Pepkor-Beteiligung über 50%. Die südafrikanische Entity würde Kreditlinien verlängern. Jedenfalls „kostet“ es die beiden Steinhoff Einheiten insgesamt 494 Mio. EUR an Liquidität zzgl. Rechtskosten, die aber so zumindest „einen Deckel“ bekommen würden.  Jetzt liegt es bei den Forderungsgegnern. Eine Lösung, die für die Aktionäre, die aktuellen Aktionäre durchaus akzeptabel sein sollte. Und in anbetracht der hohen Schuldenlast des Konzerns müssen ja auch diese Forderunsginhaber zustimmen – un dhier ist man wahrscheinlich schon Richtung Schmerzgrenze unterwegs. Spannend ob man seitens Steinhoff die notwendige Zustimmung findet…

Heute (15.10.2020 / 12.08 Uhr) notierten die Aktien der Steinhoff International Holdings AG im Xetra -Handel  mit roten Vorzeichen bei 0,041 EUR. Auch diese Aktie können Sie ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}


Chart: Steinhoff International Holdings NV | Powered by GOYAX.de
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