Die Liefervereinbarung mit BioNTech SE (ISIN: US09075V1026) brachte den SDAX-Wert Dermapharm Holding AG (ISIN: DE000A2GS5D8) in den Fokus. Dabei sind die Zahlen Dermapharms auch ohne diesen Auftrag beeindruckend.
Eine EBITDA-Marge von 24,1%, Umsatz plus 11,5% sprechen für sich. Nachdem Dermapharm die Prognose vor einiger Zeit erhöht hatte, überraschen die guten Ergebnisse der ersten neun Monate wenig: Umsatzsteigerung um 11,5% auf 577,2 Mio. EUR (Vorjahr: 517,6 Mio. EUR). Zugleich erhöhte sich das um insgesamt 7,5 Mio. EUR bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 4,4% auf 139,0 Mio EUR (Vorjahr: 133,1 Mio EUR). Und so ergibt sich eine EBITDA-Marge von 24,1% (unbereinigtes EBITDA 131,5 Mio EUR, Marge von 22,8%).
„Auch in diesen herausfordernden Zeiten erweist sich unser Geschäftsmodell weiterhin als robust. Durch unser wachsendes Produktsortiment sind wir in attraktiven Nischenmärkten sehr gut aufgestellt. Uns ist es dadurch gelungen, in einem dynamischen Umfeld durch konsequente Ausnutzung von Chancen in Teilmärkten, Risiken in anderen Teilmärkten zu kompensieren. Hervorheben möchte ich dabei auch die sehr erfolgreiche Entwicklung auf unseren internationalen Märkten. Besonders freuen wir uns, dass wir eine Kooperations- und Liefervereinbarung mit BioNTech zur Produktion des COVID-19-Impfstoffes BNT162b2 abschließen konnten.„, kommentiert Dr. Hans-Georg Feldmeier, Vorstandsvorsitzender der Dermapharm Holding SE.
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Prognose passt – und im einzelnen…
Und mit der Prognose schafft sich der Vorstand für 2020 keine unüberwindlichen Hürden: „Der Vorstand geht für das Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr von einem weiteren Konzernwachstum aus und bestätigt auf Basis der Entwicklung im dritten Quartal 2020 die unter Berücksichtigung von Allergopharma erhöhte Umsatz- und Ergebnisprognose, die mit den Halbjahreszahlen 2020 veröffentlicht wurde. So rechnet der Vorstand unverändert mit einem Anstieg um 12-15 % im Umsatz und 8-10 % im bereinigten EBITDA gegenüber dem Vorjahr.“
Markenarzneimittel ist „das Beste“ – hohe Marge, hohes Wachstum
Im Segment „Markenarzneimittel und andere Gesundheitsprodukte“ hat Dermapharm den Umsatz um 20,2% auf 331,9 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: 276,2 Mio EUR) deutlich steigern können. Das wichtigste Produkt Dekristol(R) profitierte von der verstärkten Nachfrage nach Präparaten zur Immunstärkung. Mit dem hyperthermischen Produkt bite away(R) konnte Dermapharm in Deutschland ein Rekordergebnis erzielen, die Einführung in den USA wurde jedoch durch COVID-19 und den zeitweisen Lockdown deutlich gebremst. Hier noch viel Phantasie für 2021.
Zu den guten Ergebnissen der ersten 9 Monate tragen auch die internationalen Aktivitäten bei. Zudem wirkte sich die diesjährige Akquisition von Allergopharma positiv auf das Umsatzwachstum aus. Das bereinigte EBITDA konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,1 % auf 124,2 Mio EUR gesteigert werden (9M 2019: 113,8 Mio EUR). Die bereinigte EBITDA-Marge des Segments betrug entsprechend 37,4 % (9M 2019: 41,2 %).
Parallelimportgeschäft unspektakulär
Im Segment „Parallelimportgeschäft“ stieg der Umsatz im Berichtszeitraum um 2,4 % auf 189,6 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: 185,1 Mio) an. Dieser Anstieg resultierte im Wesentlichen aus einer gestiegenen Nachfrage nach reimportierten Originalpräparaten. Aber das EBITDA verringerte sich in diesem Segment um 13,9 % auf 6,2 Mio EUR (9M 2019: 7,2 Mio). Ursache hierfür sind pandemiebedingte Sortimentsveränderungen zu margenschwachen Produkten. Die EBITDA-Marge des Segments sank entsprechend in den ersten neun Monaten 2020 auf 3,3 % (9M 2019: 3,9 %).
Spanien war dieses Jahr kein guter Standort für Retail
Das Segment „Pflanzliche Extrakte“ erwirtschaftete mit der Euromed in den ersten neun Monaten 2020 einen Umsatzbeitrag von 55,7 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: 56,3 Mio). Und die schwächere Nachfrage war auch in diesem Segment der COVID-19-Pandemie geschuldet, insbesondere in Spanien und den USA waren die Auswirkungen der Pandemie besonders spürbar. Der bereinigte EBITDA-Beitrag, unter Berücksichtigung des negativen Ergebnisses der At-Equity-bewerteten Beteiligung der FYTA-Gruppe, belief sich auf 12,8 Mio EUR (9M 2019: 16,2 Mio) und blieb damit hinter den Erwartungen zurück. Und dennoch ist die Marge auskömmlich – Sonderfaktoren sollte man hier nicht überbewerten. Mit einer bereinigten EBITDA-Marge des Segments von 23,0 % (9M 2019: 28,8 %) kann man sich auf die Normalität „nach Corona“ entspannt konzentrieren.
BionTech bringt Sonderkonjunktur in 2021
Im September 2020 konnte Dermapharm zudem eine Kooperations- und Liefervereinbarung mit der BioNTech SE zur Produktion des COVID-19 Impfstoffes BNT 162b2 abschließen. Für die Formulierung sowie die Abfüllung und Verpackung hat das Unternehmen innerhalb kürzester Zeit Produktionskapazitäten am Standort Deutschland geschaffen und bereits die behördlichen Produktionsgenehmigungen für die Impfstoffherstellung erhalten. Damit wurden die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um BioNTech nach Zulassung des Impfstoffes bei der globalen Pandemiebekämpfung zu unterstützen.
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