25.01.2021 – Die CORESTATE Capital Holding S.A. (ISIN: LU1296758029) machte Ende letzten Jahres eher den Eindruck mehr mit seinen Personalquerelen beschäftigt zu sein, als mit dem operativen Geschäft.
Auf einmal waren die alten Ankeraktionäre weg, der designierte CEO wurde geschasst, der alte „degradiert“, ein neuer Aufsichtsrat aus dem Boden gestampft und ein neuer CEO präsentiert. Und das war ziemlich viel Aufregung und Wechsel für den Immobilienkonzern. Ob deshalb auch die sonst üblichen größeren Einzeltransaktionen, die sonst Ende des Jahres in den Vorjahren immer die Bilanz „versüssten“, bis auf eine ausblieben. Oder lag es – wie bereits zuvor monatelang kommuniziert – an Corona? Oder gab es den Wechsel in Aktionariat, Aufsichtsrat und Vorstand gerade wegen der fehlenden Perspektiven auf diese ertragsstarken Einzeltransaktionen?
Auf jeden Fall wird man mutiger und der neue Vorstand setzte erste Duftmarken durch die 113 Mio EUR-Übernahme einer Finanzierungsplattform. Auch wenn die Übernahme, die jetzt verkündet worden ist, sehr wahrscheinlich noch vom alten CEO, der jetzt wieder als CFO fungiert, vorbereitet wurde. Und langsam kommen wieder Transaktionen. Vor wenigen Tagen eine 70 Mio Transaktion „zum Jahreswechsel„. Also bilanzwirksam in 2020 oder 2021? Wird man bei Vorlage der Bilanz erfahren.
Und heute konnte man Gewinne realisieren mit einem 80 Mio EUR Verkauf aus einem Corestate Fonds
Aus dem offenen Spezial-AIF „Corestate Opportunity Deutschland I“ Fonds veräusserte Corestate Capital das Objekt Sigma Technopark in Augsburg an das Joint Venture „Titanium“ von AXA IM Alts und Sirius Real Estate veräußert – Gesamterwerbskosten ca. 80 Mio. EUR.
Corestates Opportunity Fonds konzentriert sich auf Wohn- und Gewerbeimmobilien und richtet sich überwiegend an institutionelle Investoren. Das Fondsvolumen, hinter dem aktuell ein Objektportfolio aus 18 Immobilien steht, liegt bei rund 500 Mio EUR. Als Service KVG fungiert Hansainvest.
Genauso äußert sich Nils Hübener, Chief Investment Officer von Corestate: „Unsere institutionellen Investoren des Opportunity Deutschland I sind in erster Linie Pensionskassen, die vor allem eine konstante Basisrendite aus Mieterträgen schätzen. Durch unseren bewährten aktiven Asset-Management-Ansatz erzielen wir für sie zusätzlich Erträge aus dem Wertsteigerungspotenzial der Immobilien im Portfolio. Der konstante Mieteingang dient dabei der Sicherstellung der Mindestausschüttung und bietet gleichzeitig weitere Entwicklungsmöglichkeiten.“
H2-Update: Plug Power schliesst sich Nel’s Überlegungen an – der Wettkampf zwischen den Veteranen läuft bereits heiss
Siemens Energy übertrifft Erwartungen – Q1 wieder in den schwarzen Zahlen
Bastei Lübbe wieder auf der Erfolgsspur – Fokussierung auf „Buch“ lässt Prognoseanhebung zu
H2-Update 22.01.: Nel setzt sich hohe Ziele für 2025: Milliardenkonzern…
Projekteinzelheiten
Der Sigma Technopark, ehemals großer Siemens-Produktionsstandort, ist ein moderner und etablierter Gewerbepark an der Werner-von-Siemens-Straße 6 und bietet eine vermietbare Gesamtfläche von etwa 113.000 m² und mehr als 1.500 Parkplätze. Die Vermietungsauslastung liegt bei ca. 90 Prozent. Das Mieterportfolio umfasst etablierte Blue-Chip-Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, mittlere und Kleinunternehmen bis hin zu Start-ups. Es ist über zahlreiche Sektoren diversifiziert, darunter Elektronikproduktion, Bildungseinrichtungen wie Universitäten, Logistik und Technologie. Der Sigma Technopark liegt in einer der Top-Logistikregionen in Deutschland und profitiert von einer ausgezeichneten Verkehrsanbindung.
Letzte Woche 60 Mio für Fonds, der von Corestate Tochter betreut wird
STAM Europe, ein Unternehmen der CORESTATE Capital Holding S.A. berichtete gestern von einen neuen europäischen institutionellen Investor für seinen OPERA Fonds. Und so kann das Portfolio im laufenden Jahr um über 100 Mio. EUR ausgebaut werden. Wobei der OPERA Fonds auf langfristige Core-/Core+ Immobilien ausgerichtet ist. Und zwar auf Investitionen in Mehrfamilien-Wohnanlagen hauptsächlich in Paris sowie seinen attraktiven Vororten.
Gestern meinte Edward Bates, CEO STAM Europe: „Wir haben die OPERA-Strategie vor Covid-19 auf der Grundlage der langfristigen Widerstandsfähigkeit des Wohnungssektors und dessen potenzieller Wertsteigerung in einer Weltstadt wie Paris mit einem sehr begrenzten Raumangebot gestartet. Inmitten der aktuellen Krise haben sich alle Annahmen für den Pariser Wohnungsbau bewahrheitet. Wir freuen uns darauf, für unsere Investoren in diesem Fonds weiterhin ein Portfolio aus hochwertigen, robusten Vermögenswerten aufzubauen.“
Derzeit umfasst der Fonds drei hochwertige Haussmann-Immobilien in begehrten Pariser Stadtvierteln mit einem Gesamtwert von über 120 Mio. EUR. Für das neu eingeworbene Eigenkapital befinden sich bereits Investitionsmöglichkeiten im Wert von ca. 130 Mio EUR unter Exklusivität oder werden von STAMs Akquisitionsteam geprüft. Gleichzeitig planen weitere Investoren Beteiligungen in Höhe von rund 100 Mio EUR, die bis Mitte 2021 zum Abschluss kommen sollen. Das Produkt zielt typischerweise auf Immobilien ab, die gesicherte Mieteinnahmen und/oder Möglichkeiten zur Wertsteigerung durch Sanierungsprogramme, den Bau neuer Vermietungsflächen, die Umstrukturierung alter Gewerbeflächen, die Aufteilung größerer Bestandswohnungen und die Vermietung leerstehender Wohnungen bieten.
H2-Update: Plug Power schliesst sich Nel’s Überlegungen an – der Wettkampf zwischen den Veteranen läuft bereits heiss
Siemens Energy übertrifft Erwartungen – Q1 wieder in den schwarzen Zahlen
Bastei Lübbe wieder auf der Erfolgsspur – Fokussierung auf „Buch“ lässt Prognoseanhebung zu
H2-Update 22.01.: Nel setzt sich hohe Ziele für 2025: Milliardenkonzern…
Eine große Transaktion gab es noch Ende letzten Jahres
Und wenigstens ein Erfolg in Corona-Zeiten: Am 22.12.2020 meldete Hannover Leasing, ein Unternehmen der CORESTATE Capital Gruppe: Man fungierte als Transaktionsmanager beim Erwerb des bekannten ‚Post Office Building‘ im Zentrum von Den Haag von der Entwicklergruppe LIFE für einen von Perial gemanagten Fonds. Für Perial ist es die bislang größte Einzeltransaktion außerhalb Frankreichs mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 100 Mio. €. Ankermieter des denkmalgeschützten Bürogebäudes, das bis Mitte 2021 umfassend saniert wird, ist die niederländische PostNL, die dort ihr neues Hauptquartier einrichten wird.
Und seinerzeit meinte dazu Nils Hübener, Chief Investment Officer von Corestate: „Das im begehrten HS Quartier gelegene Post Office Building steht stellvertretend dafür, dass wir unseren Kunden einen exzellenten Zugang zu den besten Investitionsobjekten in den A-Lagen europäischer Städte bieten. Die Aussichten für eine nachhaltige Steigerung von Attraktivität und Rentabilität der Immobilie sind nicht nur wegen der Langzeitbindung reputabler Mieter besonders gut. Sie befindet sich zudem in einem sich schnell weiterentwickelnden Stadtquartier, das auf die Anforderungen an den urbanen gemischten Lebens- und Arbeitsraum nachfolgender Generationen ausgerichtet sein wird.“
Spannend wird die Frage, ob hier „nach Corona“ mehr möglich sein wird. Oder ob die Sparmaßnahmen auch auf die Transaktionsfähikeit durchschlagen.
Online-Aktien, Teil 1: „Hype oder Trend?“ – wallstreet:online startet jetzt erst…
Q3 zeigte bereits Erholung mit weniger Schulden
Und bereits im Q3/20 gab es Erholungszeichen: Demnach ist das Kerngeschäft, die Real Estate Assets under Management, organisch seit Jahresbeginn um 4,1% auf 25,2 Mrd EUR gestiegen. Das verwaltete Fondsvermögen, das auch Nicht-Immobilien-Assets umfasst, lag am 30. September 2020 bei 28,4 Mrd EUR. In diesen Zahlen spiegelt sich, dass der Markt für Immobilieninvestments nach Rückschlägen durch COVID-19 im zweiten Quartal nun in wichtigen Teilen wieder Fahrt aufgenommen hat.
Fehlen der großen Einzeltransaktionen schmerzt
So hat Corestate in den ersten neun Monaten 2020 einen Konzernumsatz von 142,7 Mio EUR erwirtschaftet (Vorjahreszeitrum: 185,6 Mio.), ein EBITDA von 46,1 Mio EUR (Vorjahreszeitrum: 100,1 Mio.) und ein bereinigtes Konzernergebnis von 20,8 Mio EUR (Vorjahreszeitrum: 67,6 Mio.). Das Konzernergebnis lag bei 4,4 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: 51,3 Mio.).
Online-Aktien, Teil 1: „Hype oder Trend?“ – wallstreet:online startet jetzt erst…
Weniger Schulden machen sturmfester, aber ohne Einzelerträge …
Die Nettofinanzverschuldung wurde deutlich auf 449 Mio gesenkt (Ende Juni 2020: 530 Mio). Der Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von Nettofinanzverbindlichkeiten zu EBITDA lag bei 3,7x (Ende Juni 2020: 4,0x). Auf Basis der bereits angekündigten Entschuldung bestätigt das Unternehmen nochmals den mittelfristigen Zielkorridor von 2,0x bis 3,0x.
Aktuell (25.01.2021 / 13:20 Uhr) notierten die Aktien der Corestate Capital Holding S.A. im XETRA-Handel im Minus mit -0,26 EUR (-1,78 %) bei 14,32 EUR.