SDAX | Corestate Capital – Langsam wieder im „Normalmodus“ nach Chaos – 70 Mio Transaktion begleitet

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Die CORESTATE Capital Holding S.A. (ISIN: LU1296758029) machte Ende letzten Jahres eher den Eindruck mehr mit seinen Personalquerelen beschäftigt zu sein, als mit dem operativen Geschäft.

Auf einmal waren die alten Ankeraktionäre weg, der designierte CEO wurde geschasst, der alte „degradiert“, ein neuer Aufsichtsrat aus dem Boden gestampft  und ein neuer CEO präsentiert. Und das war ziemlich viel Aufregung und Wechsel für den Immobilienkonzern. Ob deshalb auch die sonst üblichen größeren Einzeltransaktionen, die sonst Ende des Jahres in den Vorjahren immer die Bilanz „versüssten“, bis auf eine ausblieben. Oder lag es – wie bereits zuvor monatelang kommuniziert – an Corona? Oder gab es den Wechsel in Aktionariat, Aufsichtsrat und Vorstand gerade wegen der fehlenden Perspektiven auf diese ertragsstarken Einzeltransaktionen?

Auf jeden Fall wird man mutiger und der neue Vorstand setzte erste Duftmarken durch die 113 Mio EUR-Übernahme einer Finanzierungsplattform. Auch wenn die Übernahme, die jetzt verkündet worden ist, sehr wahrscheinlich noch vom alten CEO, der jetzt wieder als  CFO fungiert, vorbereitet wurde. Und heute meldet man eine weitere Transaktion „zum Jahreswechsel„. Also bilanzwirksam in 2020 oder 2021? Wird man bei Vorlage der Bilanz erfahren.

Chemnitz – 70 Mio Transaktionsvolumen

Hannover Leasing, eine Tochtergesellschaft der CORESTATE Capital Holding S.A.  hat den Büroteil der Quartiersentwicklung „Johannis-Quartier“ in Chemnitz für einen geschlossenen Spezial-AIF erworben, der sich vor allem an institutionelle Investoren wie Sparkassen und Versicherungen richtet. Und Nils Hübener, CIO Corestate zufrieden:

„Dank unseres hervorragenden regionalen Marktzugangs konnten wir wieder für unsere institutionellen Kunden eine maßgeschneiderte Investment-Lösung mit einem exklusiven Objektzugang in einer attraktiven Assetklasse strukturieren. Wir bauen damit konsequent unseren Produktschwerpunkt der Stadtquartiere aus und werden unsere Investmentaktivitäten in diesem Core-Segment weiter intensivieren. Wir haben derzeit eine Reihe spannender Projekte in unserer Pipeline, mit denen wir den modernen Wohn-, Lebens- und Arbeitsraum in den deutschen Großstädten aktiv mitgestalten werden.“

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Genauso äußert sich Sebastian Hartrott, Geschäftsführer der Hannover Leasing: „Das Objekt zeichnet sich durch hervorragende Qualität, ein langfristiges Cash-Flow-Profil und einen Top-Mieter aus. Mit dem Erwerb des Johannis-Quartier konnten wir ein attraktives und nachhaltiges Investment für unsere institutionellen Kunden tätigen und unterstreichen dadurch einmal mehr unsere Expertise sowie unseren hervorragenden Marktzugang.“

Projekteinzelheiten

Das für Chemnitz bedeutsame Bauprojekt „Johannis-Quartier“ besteht aus einem Büro- und einem Hotelteil. Und der von Hannover Leasing erworbene Büroteil der Quartiersentwicklung hat sechs Ober- und zwei Untergeschosse und verfügt über eine Gesamtmietfläche von rund 14.200 m² sowie rund 300 Pkw-Stellplätze in einer zusammenhängenden Hoch- und Tiefgarage. Hierbei ist die Übernahme des Objekts erfolgt nach Fertigstellung voraussichtlich im 4. Quartal 2021. Die Vermietung von zwei kleineren Einzelhandelsflächen mit insgesamt rund 300 m² im Erdgeschoss des Büroteils ist für das laufende Jahr geplant. Das Objekt befindet sich in Bestlage im Stadtzentrum von Chemnitz.

Plus laufende Einnahmen, denn

Hannover Leasing übernimmt auch das Asset Management für das Objekt, das nahezu vollständig an den regionalen Energieversorger „eins energie in sachsen GmbH & Co. KG“ mit einer Festlaufzeit von 25 Jahren vermietet ist.

Gestern 60 Mio für Fonds, der von Corestate Tochter betreut wird

STAM Europe, ein Unternehmen der CORESTATE Capital Holding S.A. berichtete gestern von einen neuen europäischen institutionellen Investor für seinen OPERA Fonds. Und so kann das Portfolio im laufenden Jahr um über 100 Mio. EUR  ausgebaut werden. Wobei der OPERA Fonds auf langfristige Core-/Core+ Immobilien ausgerichtet ist. Und zwar auf Investitionen in Mehrfamilien-Wohnanlagen hauptsächlich in Paris sowie seinen attraktiven Vororten.

Gestern meinte Edward Bates, CEO STAM Europe: „Wir haben die OPERA-Strategie vor Covid-19 auf der Grundlage der langfristigen Widerstandsfähigkeit des Wohnungssektors und dessen potenzieller Wertsteigerung in einer Weltstadt wie Paris mit einem sehr begrenzten Raumangebot gestartet. Inmitten der aktuellen Krise haben sich alle Annahmen für den Pariser Wohnungsbau bewahrheitet. Wir freuen uns darauf, für unsere Investoren in diesem Fonds weiterhin ein Portfolio aus hochwertigen, robusten Vermögenswerten aufzubauen.“

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Derzeit umfasst der Fonds drei hochwertige Haussmann-Immobilien in begehrten Pariser Stadtvierteln mit einem Gesamtwert von über 120 Mio. EUR. Für das neu eingeworbene Eigenkapital befinden sich bereits Investitionsmöglichkeiten im Wert von ca. 130 Mio EUR unter Exklusivität oder werden von STAMs Akquisitionsteam geprüft. Gleichzeitig planen weitere Investoren Beteiligungen in Höhe von rund 100 Mio EUR, die bis Mitte 2021 zum Abschluss kommen sollen. Das Produkt zielt typischerweise auf Immobilien ab, die gesicherte Mieteinnahmen und/oder Möglichkeiten zur Wertsteigerung durch Sanierungsprogramme, den Bau neuer Vermietungsflächen, die Umstrukturierung alter Gewerbeflächen, die Aufteilung größerer Bestandswohnungen und die Vermietung leerstehender Wohnungen bieten.

Eine große Transaktion gab es noch Ende letzten Jahres

Und wenigstens ein Erfolg in Corona-Zeiten: Am 22.12.2020 meldete Hannover Leasing, ein Unternehmen der CORESTATE Capital Gruppe: Man fungierte als Transaktionsmanager beim Erwerb des bekannten ‚Post Office Building‘ im Zentrum von Den Haag von der Entwicklergruppe LIFE für einen von Perial gemanagten Fonds. Für Perial ist es die bislang größte Einzeltransaktion außerhalb Frankreichs mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 100 Mio. €. Ankermieter des denkmalgeschützten Bürogebäudes, das bis Mitte 2021 umfassend saniert wird, ist die niederländische PostNL, die dort ihr neues Hauptquartier einrichten wird.

Und seinerzeit meinte dazu Nils Hübener, Chief Investment Officer von Corestate: „Das im begehrten HS Quartier gelegene Post Office Building steht stellvertretend dafür, dass wir unseren Kunden einen exzellenten Zugang zu den besten Investitionsobjekten in den A-Lagen europäischer Städte bieten. Die Aussichten für eine nachhaltige Steigerung von Attraktivität und Rentabilität der Immobilie sind nicht nur wegen der Langzeitbindung reputabler Mieter besonders gut. Sie befindet sich zudem in einem sich schnell weiterentwickelnden Stadtquartier, das auf die Anforderungen an den urbanen gemischten Lebens- und Arbeitsraum nachfolgender Generationen ausgerichtet sein wird.“

Spannend wird die Frage, ob hier „nach Corona“ mehr möglich sein wird. Oder ob die Sparmaßnahmen auch auf die Transaktionsfähikeit durchschlagen.

Q3 zeigte bereits Erholung mit weniger Schulden

Und bereits  im Q3/20 gab es Erholungszeichen: Demnach ist das Kerngeschäft, die Real Estate Assets under Management, organisch seit Jahresbeginn um 4,1% auf 25,2 Mrd EUR gestiegen. Das verwaltete Fondsvermögen, das auch Nicht-Immobilien-Assets umfasst, lag am 30. September 2020 bei  28,4 Mrd EUR. In diesen Zahlen spiegelt sich, dass der Markt für Immobilieninvestments nach Rückschlägen durch COVID-19 im zweiten Quartal nun in wichtigen Teilen wieder Fahrt aufgenommen hat.

Fehlen der großen Einzeltransaktionen schmerzt

So hat Corestate in den ersten neun Monaten 2020 einen Konzernumsatz von 142,7 Mio EUR erwirtschaftet (Vorjahreszeitrum: 185,6 Mio.), ein EBITDA von 46,1 Mio EUR (Vorjahreszeitrum:  100,1 Mio.) und ein bereinigtes Konzernergebnis von  20,8 Mio EUR (Vorjahreszeitrum: 67,6 Mio.). Das Konzernergebnis lag bei 4,4 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: 51,3 Mio.).

Weniger Schulden machen sturmfester, aber ohne Einzelerträge …

Die Nettofinanzverschuldung wurde deutlich auf  449 Mio  gesenkt (Ende Juni 2020: 530 Mio). Der Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von Nettofinanzverbindlichkeiten zu EBITDA lag bei 3,7x (Ende Juni 2020: 4,0x). Auf Basis der bereits angekündigten Entschuldung bestätigt das Unternehmen nochmals den mittelfristigen Zielkorridor von 2,0x bis 3,0x.

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Aktuell (22.01.2021 / 10:19  Uhr) notierten die Aktien der Corestate Capital Holding S.A. im XETRA-Handel im Minus mit -0,22 EUR (-1,51 %) bei 14,24 EUR.

Chart: CORESTATE Capital Holding S.A. | Powered by GOYAX.de
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