Auch im zweiten Quartal dieses Jahres wurde die ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023) durch zusätzliche Kosten stark belastet. Das Unternehmen musste daher eine erneute Gewinnwarnung für das Gesamtjahr bekannt geben.
Negative Folgen durch gute Auftragslage
Bisher ging der Automobilzulieferer von einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 160 bis 170 Mio. EUR aus. Eine anhaltende Belastung durch Zusatzkosten sorgte jedoch im zweiten Quartal für ein schlechteres Ergebnis als erwartet. Das Ebit lag mit 35 Mio. EUR rund 8% unter dem Vorjahreswert. Da die positive Marktentwicklung und neue Aufträge diese Kosten sogar noch steigern und somit nicht kompensieren können, hat der Konzern seine Ebit-Prognose für 2016 auf 140 bis 150 Mio. EUR gesenkt.
Die ansteigende Nachfrage auf dem Automobilmarkt wirkte sich beim Unternehmen nur auf den Umsatz aus. Dieser stieg im zweiten Quartal um rund 3% auf über 390 Mio. EUR. Bei der Umsatzerwartung behält ElringKlinger die Prognose von 5 bis 7% Wachstum bei.
Bereits im September vergangenen Jahres gab ElringKlinger eine Gewinnwarnung wegen hoher Zusatzkosten von 20 bis 30 Mio. EUR aus. Die durch eine hohe Auslastung verursachten Kapazitätsengpässe sorgten dafür, dass zusätzliche Schichten geschoben werden mussten, was mehr Personal und externe Qualitätskontrollen erforderte. Zudem mussten Sonderlieferungen veranlasst und zusätzliche Lagerhallen angemietet werden.
Verzögerungen beim Kapazitätsausbau
Als Grund für die bisher unveränderte Situation wurde die Verzögerung bei der Verlagerung eines Teils der Produktion nach Ungarn genannt. Die Produktion in der Schweiz wird umgebaut und optimiert sowie teilweise nach Ungarn verlagert, wo besonders die Lohn- und Standortkosten niedriger sind. Da einige Kunden jedoch gezögert haben, der Verlagerung nach Ungarn zuzustimmen, konnte der dort für das Frühjahr geplante Produktionsstart nicht stattfinden.
Eine Verbesserung erwartet ElringKlinger in diesem Jahr nicht mehr. Der Umbau des Standortes in Ungarn für die Produktion wird wohl bis 2017 andauern. 2018 soll dann auich der Standort in Mexiko für die Fertigung umgebaut und ein zusätzlicher Standort in China errichtet sein.
Bis dahin müssen die Anleger bei Laune gehalten werden. Die Aktie brach am Freoitag zeitweise um mehr als 16% ein und erreichte damit ein Fünfjahres-Tief.